Das Hauptproblem, was ich hier sehe ist, das man sofort, als das neue Mondflugprogramm beschlossen wurde, auf ein Trägersystem gesetzt hat, das auf Space Shuttle Komponenten aufgebaut sein sollte. Das sollte vielleicht einmal Entwicklungskosten sparen, aber am Ende trat wie erwartet das Gegenteil ein. Andere Alternativen wurden gar nicht ersthaft in Erwägung gezogen.
Jetzt rächt sich das. Man hätte die EELV Träger mit recht wenig Aufwand für Orion umrüsten können. Mit zum Teil nicht nachvollziehbaren Argumenten (Sicherheit) wurde hier ARES propagiert, ohne die Alternativen wirklich zu hinterfragen.
Sauer stößt mir das vor allem aus einem Grund auf: Schon 2004 wurde entschieden, das die Space Shuttles 2010 aus dem Dienst gehen. Man hätte 6 Jahre Zeit gehabt, um einen Shurrle Nachfolger zu entwickeln, der dann die ISS Versorgung und vor allem auch die Versorgung eines eventuellen ISS Nachfolgers mit übernimmt. OK, das mag bezüglich der Kapsel etwas knapp sein, aber in 6 Jahren hätte man, wenn man die EELVs modifiziert hätte, zumindest einen erprobten Träger gehabt. Das ARES 1 Konzept dagegen ist aktuell noch völlig unerprobt. Es brauch hier nur bei den Testflügen etwas schief gehen, schon gibt es eine weitere möglicherweise sogar jahrelange Verzögerung. Schon jetzt hat man aber, durch die unsinnige Planung, die Shuttles 2010 außer Dienst zu nehmen und Orion erst ab 2014 einzusetzen, praktisch die ISS geopfert.
Die EELVs mögen vielleicht nicht die besten Träger für Orion sein, aber sie sind eingeführt, bisher recht zuverlässig und haben in jedem Fall genügend Potential. Über die Sicherheit, angeblich das große Plus von ARES 1, reden wir da mal nicht. Der Shuttle hat eine Sicherheit (Verlust der Crew) von gerade mal 1:80, die Sojus eine von vielleicht 1:200. Ob da der zukünftige Orion Träger eine Zuverlössigkeit von 1:1000 oder 1:2000 hat, ist da praktisch Nebensache. Wenn 1:1000 nicht sicher genug ist hätte man den Shuttle sofort stillegen müssen und dürfte auch nicht mehr mit Sojus fliegen.