NASA

  • 2443 Antworten
  • 663249 Aufrufe

klausd

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #300 am: 21. April 2009, 18:09:38 »
Jetzt fühle ich mich ein bisschen bestätigt  :)

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: NASA
« Antwort #301 am: 21. April 2009, 19:01:28 »
Das Hauptproblem, was ich hier sehe ist, das man sofort, als das neue Mondflugprogramm beschlossen wurde, auf ein Trägersystem gesetzt hat, das auf Space Shuttle Komponenten aufgebaut sein sollte. Das sollte vielleicht einmal Entwicklungskosten sparen, aber am Ende trat wie erwartet das Gegenteil ein. Andere Alternativen wurden gar nicht ersthaft in Erwägung gezogen.

Jetzt rächt sich das. Man hätte die EELV Träger mit recht wenig Aufwand für Orion umrüsten können. Mit zum Teil nicht nachvollziehbaren Argumenten (Sicherheit) wurde hier ARES propagiert, ohne die Alternativen wirklich zu hinterfragen.

Sauer stößt mir das vor allem aus einem Grund auf: Schon 2004 wurde entschieden, das die Space Shuttles 2010 aus dem Dienst gehen. Man hätte 6 Jahre Zeit gehabt, um einen Shurrle Nachfolger zu entwickeln, der dann die ISS Versorgung und vor allem auch die Versorgung eines eventuellen ISS Nachfolgers mit übernimmt. OK, das mag bezüglich der Kapsel etwas knapp sein, aber in 6 Jahren hätte man, wenn man die EELVs modifiziert hätte, zumindest einen erprobten Träger gehabt. Das ARES 1 Konzept dagegen ist aktuell noch völlig unerprobt. Es brauch hier nur bei den Testflügen etwas schief gehen, schon gibt es eine weitere möglicherweise sogar jahrelange Verzögerung. Schon jetzt hat man aber, durch die unsinnige Planung, die Shuttles 2010 außer Dienst zu nehmen und Orion erst ab 2014 einzusetzen, praktisch die ISS geopfert.

Die EELVs mögen vielleicht nicht die besten Träger für Orion sein, aber sie sind eingeführt, bisher recht zuverlässig und haben in jedem Fall genügend Potential. Über die Sicherheit, angeblich das große Plus von ARES 1, reden wir da mal nicht. Der Shuttle hat eine Sicherheit (Verlust der Crew) von gerade mal 1:80, die Sojus eine von vielleicht 1:200. Ob da der zukünftige Orion Träger eine Zuverlössigkeit von 1:1000 oder 1:2000 hat, ist da praktisch Nebensache. Wenn 1:1000 nicht sicher genug ist hätte man den Shuttle sofort stillegen müssen und dürfte auch nicht mehr mit Sojus fliegen.

*

Offline KSC

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 7812
Re: NASA
« Antwort #302 am: 24. April 2009, 09:55:06 »
Eigentlich hätte gestern Lori Garver  als neue NASA Administratorin bekannt gegeben werden sollen. Offensichtlich gab es eine Verzögerung, vielleicht hat sie sich in letzter Sekunde sogar noch um entschieden…
Garver war NASA Vize-Administrator und hat für Obama das NASA Transition Team geleitet.

Gruß,
KSC

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3368
Re: NASA
« Antwort #303 am: 24. April 2009, 11:05:43 »
Lori Garver


Zitat
I believe as humanity, as a species, we are going into space. We have explored this planet, we will continue to explore this planet and, for our very survival, we must also leave this planet. Ultimately, a lunar base as the president announced today is going to help us build new things...
Quelle: http://www.pbs.org/newshour/bb/science/jan-june04/moon_01-14.html
"Wir sollten uns in den Weltraum aufmachen. Wir haben diesen Planeten erkundet und werden dies weiter tun, und für unseren endgültigen Fortbestand müssen wir diesen Planeten auch verlassen. Eine Mondbasis, wie sie der Präsident verkündete (das Zitat ist ja von 2004) wird uns helfen Neues zu erbauen..."

Auch wenn das Zitat alt ist, alles aus innerer Abneigung abblasen wird sie warscheinlich nicht.
(Wie es mit Durchsetzungskraft, Finanzen und dergleichen bestellt ist - da muß man ihr halt viel Glück wünschen)

Grüße, James

hesaenger

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #304 am: 24. April 2009, 12:44:18 »
Hallo,

ein Artikel in Aviation Week berichtet, dass man die Orionkapsel wahrscheinlich aus Gewichtsgründen auf vier Sitze beschränken muss. Langsam beginnt es peinlich zu werden.

klausd

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #305 am: 24. April 2009, 13:24:53 »

klausd

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #306 am: 24. April 2009, 17:17:54 »
hups, hier falsch! bitte löschen

hesaenger

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #307 am: 28. April 2009, 06:23:55 »
Lori Garver bzw. immer noch keine Aussagen. Könnte es sein, dass die US Politik das Mondprogramm am liebsten abwickeln würde?  :'(

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: NASA
« Antwort #308 am: 28. April 2009, 08:56:48 »
Lori Garver bzw. immer noch keine Aussagen. Könnte es sein, dass die US Politik das Mondprogramm am liebsten abwickeln würde?  :'(

Mit Sicherheit. Aktuell hat man in den USA völlig andere Probleme als ein sinnloses Mondflugprogramm. Allerdings wird es langsam Zeit, das Obama mal eine genaue Marschrichtung vorgibt.

hesaenger

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #309 am: 28. April 2009, 10:47:51 »
Ein Mondflugprogramm ist nicht automatisch sinnlos. Das macht erst die wenig durchdachte Herangehensweise. Warum war Apollo so erfolgreich? Weil es etwas neues brachte. Ein Retroprogramm mit den gleichen Schwächen wie Apollo ohne dessen Stärken ist aber kontraproduktiv.

Es geht wohl darum, ob man das Programm so fortführen will, ob man es reparieren will oder ob man es ganz aufgeben will. Obama hat einst Visionen reklamiert. Was ist die Vision?

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3368
Re: NASA
« Antwort #310 am: 28. April 2009, 10:51:27 »
Guten Morgen

@HES
Was sind die Schwächen des Apolloprogramms die bei Orion wiederholt werden (außer das es eine Kapsel ist)?
Was sind die Stärken des Apolloprogramms die beim Orionprogramm nicht mehr ausgeführt werden?

Viele Grüße, James

hesaenger

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #311 am: 28. April 2009, 11:35:10 »
Hallo,

Die Schwäche des Apolloprogramms an der es auch scheiterte, war der große Verlustträger, der für jede Mission neu gebaut werden musste. Damit war es für die Politik einfach alles zu beenden. Nebenbei war das Programm aber auch ein Seilakt der nur mit viel Glück und außergewöhnlicher Kompetenz gelang.

Der Vorteil von Apollo waren die notwendigen Neuentwicklungen und deren Split offs. Diese brachten damals den USA einen wirtschaftlichen und emotionalen Aufschwung. Es heißt, dass jeder Dollar sechsfache Rendite getragen hat.

Obama sprach ja schon von dem Mondprogramm als Vision, als Motivation für die Zukunft. Eine zeitweise bemannte Mondstation, ein Observatorium auf dem Mond sprächen bestimmt nicht dagegen. Alleine der Weg dorthin, die technischen Lösungen stehen in Frage. Man hat bisher aber schon einiges Geld ausgegeben und die weitere Finanzierung ist alles andere als Ausreichend. Wieviel Sinn macht es also das Programm durchzuziehen wie es bisher geplant ist, oder zu ändern, was erst einmal noch mehr Geld kostet, oder die bemannte Mondlandung anderen zu überlassen?

Luna

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #312 am: 29. April 2009, 20:20:38 »
Hallo!  :)
Wann war Lori Garver NASA Vize-Administrator?

*

Offline Raffi

  • *****
  • 2374
Re: NASA
« Antwort #313 am: 29. April 2009, 21:36:32 »
Hätte da mal so eine ernstere Frage:
Man hört nur, dass alle Missionen nur verschoben werden und, dass die Kosten der Missionen explodieren (Space Shuttle, Constellation, Marsmissionen). Über einen bemannten Marsflug gibt es jetzt schon Zweifel, ihn im 21. jahrhundert durchtzführen, beim Constellation-Programm gibt es auch schon Verschiebungen, obwohl die Mondlandung erst für 2019 geplant war, da müssen wir erst abwarten, wenn es noch 2 Jahe sein werden, was dann noch verschoben wird. Auch das Space Shuttle ist für die NASA eine finanzielle Belastung, obwohl wie ich gehört habem hatte man in den 70ern andere Vorstellungen, nämlich, die bemannte Raumfahrt sollte dank dem Space Shuttle billiger werden, aber die erste Mission   STS-1 wurde auch schon auf 1981 verschoben und man stellte fest, das Gegenteil ist eingetreten. Anhand dieser Probleme frage ich mich, ob es demnächst überhaupt möglich sein wird, den Erdorbit zu verlassen und langsam fange ich an mich zu fragen: "Wir bemannte Raumfahrt aus finanzieller Sicht überhaupt noch möglich sein?"
Es ist leider nichts gutes, was man so hört, wenn ich mir z.B den ARES-Thead durchlese.

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3802.315
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

hesaenger

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #314 am: 30. April 2009, 00:44:21 »
Es scheint das Gerücht umzugehen, dass die NASA die Mondstation aufgeben soll und vielleicht allgemeinere Ziele angehen will. Hoffentlich will man nicht hinter solch weichen Formulierungen seine aktuellen Kompetenzprobleme verstecken. Kernpunkt aller künftigen bemannten Programme wird die Definition des Shuttle Nachfolger sein. Hoffentlich "werden es Nägel mit Köpfen sein". Sonst ist zu befürchten, dass sich tatsächlich weltweit die bemannte Raumfahrt auf eher symbolische Gesten reduziert und Mond und Mars ein Thema für Sonden und Ferngläser bleiben wird.

klausd

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #315 am: 30. April 2009, 00:57:21 »
Es scheint das Gerücht umzugehen, dass die NASA die Mondstation aufgeben soll

Wo geht das Gerücht rum?

hesaenger

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #316 am: 30. April 2009, 01:20:40 »

Wo geht das Gerücht rum?

Sorry, aber ich kann Anrufe aus den USA hier mit bestem Willen nicht verlinken.  ::)

klausd

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #317 am: 30. April 2009, 01:46:52 »
Sorry aber ich bin ein wenig irritiert.

Was soll der Leser mit dieser Info anfangen:


Zitat
Es scheint das Gerücht umzugehen, dass die NASA die Mondstation aufgeben soll

Da sind gleich zwei Wörter dabei die mich stutzen lassen: scheint und soll

Ich stelle mir bei einer solchen Aussage folgende Frage:

Hast Du Kontakte zu NASA Mitarbeitern oder zu solchen die für das Budget verantwortlich sind?

Ich freue mich ja immer sehr, wenn hier Leute mit Insider Informationen auftauchen, aber wenn mir mein Postbote von Gerüchten erzählen würde, wäre mein Interess gegen Null.

Von daher wäre ich hoch erfreut wenn Du solche Kontakte hast und Sie uns hier preisgibst.

Aber Du musst "uns" auch verstehen, dass wir skeptisch werden wenn viele Aussagen kommen ohne Quelle und bisheriger Bestätigung. Würdest Du nicht auch skeptisch werden???

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15219
Re: NASA
« Antwort #318 am: 30. April 2009, 01:58:05 »

klausd

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #319 am: 30. April 2009, 02:07:54 »

hesaenger

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #320 am: 30. April 2009, 02:15:08 »

Von daher wäre ich hoch erfreut wenn Du solche Kontakte hast und Sie uns hier preisgibst.

Aber Du musst "uns" auch verstehen, dass wir skeptisch werden wenn viele Aussagen kommen ohne Quelle und bisheriger Bestätigung. Würdest Du nicht auch skeptisch werden???

Ja, ich habe in der US Raumfahrt Bekannte und Freunde. Nein, ich werde sie hier nicht namentlich aufzählen. Um mich zu "rehabilitieren": Vor zwei Jahren durfte ich für das ZDF die hitec Sendung zu 50 Jahren Raumfahrt machen. Vielleicht erinnert sich jemand daran. Erinnert sich daran, wie ich vor laufender Kamera mit einem amerikanischen Freund über die Zukunft der US Raumfahrt diskutierte. Das soll nur ein Beispiel sein.

Ich wurde gefragt ob ich hier mitdiskutieren würde. Allerdings will ich hier auch niemnand "irritieren". Sorry.

klausd

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #321 am: 30. April 2009, 02:34:24 »
Nein, ich werde sie hier nicht namentlich aufzählen.

Das ist natürlich klar! Ich wollte nur wissen was ich mit der Aussage anfangen sollte!  :)

Um mich zu "rehabilitieren":

Hey, das musst Du nicht, Du hast schon genug Beiträge gefasst die fundiert und glaubwürdig waren. Nur heute mitsamt der anderen Disskusion war ich ein wenig irritiert!

Sorry deswegen, ich bin froh, dass Du hier bist!  :D

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15219
Re: NASA
« Antwort #322 am: 30. April 2009, 03:08:55 »
Die NASA muß ihre Pläne präzisieren. Bisher ist alles sehr pauschal. Mond, Mars and beyond - das sagt nicht viel.

Dazu braucht man neue Raumschiffe und neue Träger, mit deren Finanzierung man sich jetzt schon schwer tut.

Aber das ist ja nicht alles!
Langsam muß man sich auch die Frage stellen:
Wir fliegen zum Mond. Aber was machen wir dort?
Die Apollo-Missionen wiederholen?
Das wäre wohl zu mager und würde den Aufwand nicht rechtfertigen.
Eine bemannte Forschungsstation - ähnlich wie in der Antarktis - wäre angebracht.
Der Mond wäre auch ein idealer Standort für große Teleskope, seinen es optische, oder auch Radioteleskope.
Es gibt dort keine atmosphärischen Störungen und auch kein Magnetfeld, welches verschiedene Strahlungsspektren abblockt.
Der Betrieb großer Anlagen erfordert auch Wartungspersonal vor Ort.

Allerdings gibt es bisher für Aktivitäten auf dem Mond noch keine genauere Planung.
Nur eins zeichnet sich ab: Das wird wohl noch teurer, als der Flug dorthin, und wenn man sich damit schon schwer tut... :-\

Ohne handfeste Aktivitäten auf dem Mond erscheint aber auch der Flug dorthin fragwürdig.

NASA, wo ist das Ziel? wie sieht das Ziel aus??

*

Offline KSC

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 7812
Re: NASA
« Antwort #323 am: 30. April 2009, 08:56:25 »
Die NASA muß ihre Pläne präzisieren...
Nein, da widerspreche ich vehement!
Nicht die NASA muss ihre Pläne präzisieren, sonder die Politik muss das endlich tun.
Man muss immer wieder betonen, dass die NASA eine Behöre ist und als solche das tut, was politisch beschlossen wird.
Die Deutschen Finanzämter sind auch Behörden, die können auch nicht selber planen und beschließen ob und wie viel Steuern sie erheben ;)
Genauso kann und darf die NASA nicht selbst entscheiden, was sie tut oder was sie lieber läßt.

Was dringend notwendig und überfällig ist, ist eine klare politische Vorgabe. Im Moment arbeiten sie bei der NASA am Constellation Programm, ohne zu wissen, ob es wirklich Mondflüge geben wird und wenn ob es Besuche alla Apollo sein werden oder eine Station. Gleichzeitig werden alle Möglichkeiten offen gehalten, das Shuttle Programm weiter zu führen, weil die Politik nicht klar sagt, wann mit dem Shuttle Schluss sein soll.

Obama muss jetzt schleunigst entscheiden was er will, Ares oder was anderes, zum Mond oder nur zur ISS und es muss definitiv entschieden werden, wann mit dem Shuttle endgültig Schluss sein soll. 
Diese Entscheidungen müssen jetzt endlich getroffen werden und dann müssen die finanziellen Mittel bereit gestellt werden, um diese Entscheidungen umzusetzen.

Nicht die NASA ist das Problem, sondern nicht inzwischen auch nicht mehr ganz so neue Administration.

Gruß,
KSC

*

Offline Meagan

  • *****
  • 599
Re: NASA
« Antwort #324 am: 30. April 2009, 12:18:46 »
Zitat
Obama muss jetzt schleunigst entscheiden was er will, Ares oder was anderes, zum Mond oder nur zur ISS und es muss definitiv entschieden werden, wann mit dem Shuttle endgültig Schluss sein soll.

Obama hat im Moment glaube ich genug um die Ohren. Wilde Islamisten, die den heiligen Krieg wollen, durchgeknallte Bankmanager, die zu dämlich sind ihre Banken vernümftig zu führen, und Kriesen ohne Ende. Ganz am Ende der Liste steht dann irgendwo die Raumfahrt.

Die Zeit wird kommen, daß die Nasa mit ihren Projekten wieder interessanter wird. Vielleicht ließe sich ja auch mit kommerzieller Forschung Geld für weitere Missionen heranschaffen.