Vor allem in der Anfangszeit musste die NASA unplanmäßig viele Dinge finanzieren, die eigentlich Russland hätte finanzieren sollen, das aber nicht konnte.
Bist du dir sicher das die NASA im Gegenzug nichts für die Finanzierung eingefordert hat? Schwer zu glauben! Selbst wenn: Im Verhältniss zum ISS-Gesamtbudget der NASA sind das doch Peanuts gewesen - wie GG sagt weniger als ein einziger Shuttlestart.
Alles Andere hat die NASA gezahlt. Die weit aus größten Finanzlasten sind bei der NASA hängen geblieben.
Nur zu sagen das NASA das größte ISS-Budget hat ist nur die halbe Wahrheit, und verzerrt die Realität: Alles andere hat die NASA gezahlt und nutzt die NASA auch - incl. Sarja! Die NASA trägt unbestreitbar die größte Finanzlast und hat deshalb auch unbestreitbar die meisten Forschungskapazitäten auf der ISS.
Im Gegenzug lässt sich Russland seine Startdienste nach dem Ende der Shuttle Ära noch fürstlich bezahlen, während die NASA weiterhin auch noch zusätzlich den größten Teil der Betriebskosten übernimmt.
Es ist ja nicht so, das die NASA Payload für die Partner umsonst transportiert. In Kibo und Columbus sind NASA Racks installiert - hier hat sie die NASA
kaiserlich für den Uplift bezahlen lassen (im Falle von Columbus derzeit 50% der Forschungkapazität!)
Warum sollte Roskosmos sich also nicht bezahlen lassen? Ich finde das okay. Ganz abgesehen davon ist es wahrscheinlich sogar billiger NASA Austronauten mit einer Sojus zu transportieren als mit dem Shuttle - also ist dieser Deal eigendlich zum Vorteil der NASA.
Dieses etwas einseitige Finanzierungsmodell sorgt in den USA schon länger für Unmut
Ich kenne die exakten Zahlen nicht. Aber ich bezweifle das sich die NASA hat übers Ohr hauen lassen und mehr bezahlt als sie an Leistungen bekommt. Wenn dann wäre sie ziemlich dumm - und das glaube ich nicht.
Ich zweifle nicht daran das die internationale Kooperation das Projekt "Station im LEO" für alle Beteiligten günstiger realisiert hat, als wenn jeder einzeln eine nationale Station aufgebaut hätte.
Allen Partnern insbesondere ESA, Jaxa und CSA aber auch NASA und Roskosmos wäre der Aufbau einer nationalen Raumstation vergleichbarer Kapazität sehr schwer gefallen oder gar nicht möglich gewesen. Darum ist der Unmut meiner Meinung nach unberechtigt.
Man muss auch mal schauen aus welcher Richtung der Unmut kommt von dem du redest: Nämlich von Leuten die prinzipell gegen eine internationale Zusammenarbeit - insbesondere mit dem Erzfeind Russland sind.
Da geht es eher um Nationalismus und Zugang zu den Futtertrögen als um die Optimierung der Forschungsleistung. Darum wird die Situation einseitig dargestellt und Tatsachen verdreht um bei der halb informierten Öffendlichkeit Opposition gegen eine Zusammenarbeit zu fördern.