Hi @all...
ich habe nun mal mit Interesse eure zum Teil sehr konträren Meinungen der letzten drei Seiten nachgelesen... Daher möchte ich nunmal einen weiteren Gedankengang hinzufügen, welcher mir nicht erst seit heute durch den Kopf geht, sondern die letzten Jahre immer mal wieder in Zusammenhang mit der Zukunft der bemannten und unbemannten Raumfahrt in mir hochkam...
Dabei werde ich nun ein bisschen den Advocatus Diaboli spielen müssen.. Aber wie gesagt, das ist nicht meine 100%ige Überzeugung, sondern nur eine wage Befürchtung die ich bei den momentanen Entwicklungen sehe...
In Bezug auf den Mond sehe ich es auch so, das die Anzahl der Alleingänge bei Missionen eher zu als abnimmt. Trotz z.t. internationaler Zusammenarbeit in technologischen Teillösungen dieser Projekte (Triebwerkstechnik, Energieversorgung, Software oder Lebenserhaltung) legen doch immer mehr Staaten eigene Raumfahrtprogramme mit ambitionierten Zielen im Bereich der Bemannten Raumfahrt für LEO und vor allem dem Mond auf... Warum ??
Nun meine These dazu. Es sind die nie offen ausgesprochenen Militärischen Aspekte. Zukünftige weltpolitische Konstellationen vorrauszusagen ist mehr als schwer, wenn wir 5-10 Jahre in die Zukunft schauen. Und alle Raumfahrtprogramme und Ziele gehen über diesen Zeitpunkt hinaus. Und somit müssen sich Regierungen weniger über die "Führerschaft" gedanken machen wie hier erwähnt wurde, als vielmehr über die "Kontrolle" und "Sicherung" von Terretorien. Und der LEO und andere Planeten werden sicher als Terretorien betrachtet. Trotz aller in der Vergangenheit getroffenen Verinbahrungen und Absprachen die Gegenteiliges behaupten. Siehe die nun aufkommenden Diskussionen über die Arktis und Ihre Bodenschätze.
Vielleicht ist in diesem Zusammenhang die Gefahr bei Staaten wie den USA, Japan und Russland untereinander nicht so gross, als aber deren Verhältniss zu anderen heutigen und zukünftigen Raumfahrtnationen und deren Programmen...
Wenn in 20, 30, 40 Jahren bemannte Stationen auf dem Mond entstehen und diese von 4,5 oder 6 verschiedenen Staaten betrieben werden und weitere folgen werden, kann mir doch niemand ernsthaft weismachen, das im Orbit des Mondes nicht auch der ein oder andere militärische Satellit seine runden drehen wird...
Zurück zum Advocat Diaboli.. Ich sehe die zunehmenden Alleingänge der Nationen eher in strategischen militärischen Überlegungen begründet als in anderen Aspekten... Eine überspitze und sicher unrealistische Vision die dieses Dilemma beschreibt wäre z.b. folgende: Nordkorea schaft es in 50 Jahren eine eigene Mondstation zu bauen und zu betreiben und kommt durch einen Konflikt auf der Erde zu der Kurzschlussreaktion die anderen bemannten Stationen auf dem Mond anzugreifen oder Sateliten anderen Staaten um den Mond herum zu vernichten, weil sie mit militärischen geheimen Zielen den Mond besiedelt haben... Was sollen andere Nationen dagegen unternehmen, wenn sie dort oben nicht auch eigene Optionen und Möglichkeiten zur Reaktion auf so ein Szenario haben?
Versteht mich bitte nicht falsch... Weder hoffe ich das so etwas je eintreten wird noch wünsche ich mir so etwas.. Auch traue ich keinem der heute an Entwicklungen beteiligten Wissenschaftler solche Zielsetzungen zu, jedoch ist es nun mal leider so, das die Entscheidungen über Ziele und Strategien nicht von Ihnen, sondern von Politikern getroffen werden... Und denen traue ich solche Überlegungne zu 100% zu...
Wie gesagt... nach den letzten 3 Seiten hier ist das nur ein weiterer Aspekt von vielen... Jedoch einer der mich immer mal wieder mit einem erheblichen Magengrummeln in den letzen Jahren beschäftt hat... Also zerreist mich nicht gleich !
Nachdenkliche Grüsse... Mac