Falsch ist bei dir vor allem deine Einstellung!
Du definierst aus der Sicherheit deines Wohn- oder Arbeitszimmer mal eben die Ziele der Rosetta-Mission nach deinem Belieben um, und darum muss die ESA alles falsch gemacht haben. Mensch, versteh es doch endlich: Die Sonde ist zehn Jahre lang durchs All geflogen, und niemand wusste, ob sich die ganze Technik am Ende wieder aktivieren lassen würde. Die Planung hat mindestens zehn Jahre früher begonnen. Niemand wusste mit Sicherheit, welche Verhältnisse auf der Oberfläche eines Kometen herrschen. Die NASA hat damals den Standpunkt vertreten, dass das ganze Unternehmen Irrsinn und unrealisierbar sei. Und zuguterletzt hat man umplanen müssen, weil man nach dem Fehlstart einer verbesserten Version der Trägerrakete den Start nicht mehr gewagt hat. (Meines Erachtens war das übrigens wirklich ein Fehler, denn die vorgesehene Version hatte sich ja bereits bewährt gehabt. Wenn der neuere Typ ein paar Macken hat, schlägt das ja nicht auf den bisherigen zurück.)
Und außerdem habe ich dieses nagende Gefühl, dass du den klassischen Fehler der Drehbuchautoren von Star Trek begehst. Man landet dort bekanntlich immer irgendwo auf einem Planeten, nimmt ein paar Untersuchungen vor und kennt sich jetzt mit dem Planeten aus. Es ist aber doch verdammter riesiger
Planet! Wir Menschen leben seit hunderttausenden von Jahren auf diesem hier und erforschen ihn immer noch. Die Landung einer Sonde auf einem fremden Himmelskörper kann immer nur eine Stichprobe liefern. Die vollständige Erforschung, selbst ohne irgendetwas Lebendiges auf oder unter der Oberfläche, wird niemals gelingen. Aus dem Orbit lassen sich zwar nur ungenauere Erkenntnisse gewinnen, dieses dafür aber umfassend und sogar über einen gewissen Zeitraum hinweg. Ich erinnere nur an die Veränderungen auf der Marsoberfläche. Mit Landern hätte man diese niemals bemerkt.
Die Ergebnisse, die man bislang erzielt hat, haben bei Projektstart nur in den kühnsten Träumen der beteiligten Wissenschaftler existiert, die sich allesamt ehrlicherweise eingestanden haben, dass sehr vieles würde schiefgehen können. Nein, der Erfolg ist ein umfassender für die ESA, und er wurde mit Sicherheit von der europäischen Bevölkerung registriert.
Noch eines zu deiner Lieblingstechnologie, den RTGs: Wenn damit alles viel besser hätte durchführen können, wieso kreist dann eine solarbetriebene Raumsonde um den Kometen und steht ein solarbetriebener Lander auf der Oberfläche? Warum haben die Betreiber dieser Technologie nicht selber Missionen gestartet?
Was man mit ausreichend Strom für die Installationen und die Funkverbindung alles an Reparaturveruchen hätte machen können. Die Frage kann man aber Darmstadt sicherlich besser beantworten.
Das ist mir viel zu schwammig. Für ein ganz dickes "Vielleicht" hättest du also die Sonde viel größer und schwerer gebaut und den Lander sehr viel größer und schwerer gebaut? Und du glaubst, man hätte die Kosten für das Plutonium und die stärkere Trägerrakete trotzdem irgendwie aufbekommen? Vergiss jetzt bitte nicht, dass das höhere Gewicht erst einmal ins All geschafft werden muss, und der zusätzliche Treibstoff benötigt ebenfalls Treibstoff. Nein, wenn deine Idee mal irgendwer durchgerechnet hat, hat er bestimmt das Resultat erhalten, dass die Sache zu schwer und damit vor allem zu teuer werden würde. Die ESA hat dagegen eine Lösung gefunden, die funktioniert hat. Red das doch jetzt nicht klein!