Im Radio haben sie letztens einen Beitrag darüber gebracht, wie die - Achtung: Zitat - "fürchterliche russische Bürokratie" auf der Krim Einzug gehalten hat. Also, wer in Deutschland im März einen Pass für sein Enkelkind beantragen will, muss nicht zum Geheimdienst laufen und erhält auch keinen Termin, der dann erst im Oktober liegt.
Was die Übernahme der ESA durch die EU angeht, so habe ich, wie ihr euch sicherlich erinnert, oft gegenteilige Argumente angebracht. Gut, akzeptieren wollten sie die Befürworter natürlich nie. Aber trotzdem finde ich, dass es ein ganz schwerer Fehler gewesen wäre. Die EU hat auch Partnerschaftsprogramme, aber die ESA kann Interessenten einen bequemeren Weg bieten, eben weil es in dieser multinationalen Organisation "nur" um die Raumfahrt geht und nicht um das Komplettpaket der EU.
Es ist ja auch niemals begründet worden, wieso man die Norweger und die Schweizer aus der ESA werfen sollte (bzw. ihnen einen Sonderstatus schaffen müsste), weil die nun einmal nicht in der EU sind und auch nicht hinein wollen.
Der einzige Vorteil der Bündelung der europäischen Raumfahrtaktivitäten in der EU wäre es, dass man den berüchtigten "Geo-Return" über das gesamte EU-Paket betrachten könnte. Die Briten ("I want my money back!") sind dafür besonders bekannt. Aber natürlich ist die EU inzwischen informelles Mitglied der ESA und tritt als Auftraggeber auf, so wie es die einzelnen Staaten auch tun. Das erscheint mir wesentlich sinnvoller und mildert sogar die Folgen des Geo-Returns. Schließlich muss das Geld der EU gemäß der ESA-Regeln in der EU investiert werden, aber ohne Festlegung auf einzelne Staaten.