ESA

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firelion

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Re: ESA
« Antwort #600 am: 30. August 2014, 13:56:37 »
Hallo,
hier ist noch ein kurzer Beitrag des Hessischen Rundfunks zur Veranstaltung 50 Jahre ESA in Darmstadt. Interview's wurden geführt mit Herrn Thomas Reiter, Herrn Ulf Merbold und Herrn Paolo Ferri:
Video-Link:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?jmpage=1&rubrik=36098&mediakey=fs/hessenschau/2014_08/140828194003_hs_esa_38298&type=v&jm=2&key=standard_document_52818415

kurzer Artikel:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_52818415
VG, firelion

tobi

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Re: ESA
« Antwort #601 am: 29. September 2014, 20:09:28 »
Ende des Jahres treten zwei weitere Staaten der ESA bei: Ungarn und Estland.
Zitat
Euro Space Agency chief Dordain: Hungary, Estonia to join ESA by yr end, bringing agency to 22 nations.#IAC2014
https://twitter.com/pbdes/status/516646933033914369

tobi

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Re: ESA
« Antwort #602 am: 10. Oktober 2014, 19:04:17 »
Zitat
Fr space agency CNES: ESA's promised that its internal admin cost for new launchers to be OK'd in Dec will be kept to 10% of program budget.

Fr Prime Ministr: Apparent rise in ESA internal admin charges re launch vehicles in recent yrs 'incompatible' w/ push to cut launch costs.
https://twitter.com/pbdes

Die administrativen ESA-Kosten von Ariane 6 sind 10%, also 400 Millionen Euro. In den letzten Jahren gab es bei der ESA einen Anstieg der Verwaltungskosten bei den Raketen und das passt natürlich nicht zu dem Kostenziel von Ariane 6.

Wir fassen zusammen: von den 4 Milliarden Entwicklungskosten für Ariane 6 verbleiben 400 Millionen zur Verwaltung bei der ESA und 700 Millionen gehen für die neue Startanlage drauf. Dann bleiben ja noch 2900 Millionen Euro für die eigentlichen Raketenentwicklungsarbeiten.

tobi

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Re: ESA
« Antwort #603 am: 26. Oktober 2014, 15:14:45 »
Geht mal auf die ESA-Seite:
http://www.esa.int/

Es gibt jetzt einen Introfilm zu Rosetta... Leider ist der ESA-Server nicht schnell genug fürs Streamen bei mir. Warum man nicht einfach ein Youtubevideo eingebaut hat?

Hier auch bei Youtube:

Ambition the film

Der Film trägt den Titel "Ambition".
Zitat
Ambition is a collaboration between Platige Image and ESA. Directed by Tomek Bagiński and starring Aiden Gillen and Aisling Franciosi, Ambition was shot on location in Iceland, and screened on 24 October 2014 during the British Film Institute’s celebration of Sci-Fi: Days of Fear and Wonder, at the Southbank, London.

Der Film hat 180.000 Aufrufe, das ist ja fast Rekord für den ESA-Kanal, es ist das fünft-meistgesehenste Video vom ESA-Youtube-Kanal derzeit.

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Offline Nitro

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Re: ESA
« Antwort #604 am: 26. Oktober 2014, 17:26:42 »
Leider ist der ESA-Server nicht schnell genug fürs Streamen bei mir. Warum man nicht einfach ein Youtubevideo eingebaut hat?

Bei mir läuft es ohne Probleme, ist nicht immer die ESA an allem Schuld.  ;)
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline Volker

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Re: ESA
« Antwort #605 am: 26. Oktober 2014, 22:07:17 »
Hallo,

grossartig, da soll noch mal jemand sagen, bei der ESA wüsste man nicht, was Inspiration bedeutet!

Gruss,
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

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Offline fion1

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Re: ESA
« Antwort #606 am: 27. Oktober 2014, 09:17:27 »
und hier das "Making of" Video von "Ambition"...:


The making of ‘Ambition’

Re: ESA
« Antwort #607 am: 27. Oktober 2014, 10:23:56 »
grossartig, da soll noch mal jemand sagen, bei der ESA wüsste man nicht, was Inspiration bedeutet!

Ich seh das leider mit etwas anderen Augen und ich halte auch wenig von solch (die zukünftige menschliche Evolution oder den Stellenwert der Rosetta-Mission) hochlobenden Videos.
Was soll denn die Erkenntnis nach Betrachten des Videos sein?
Dass man in Polen ebenfalls beeindruckende Spezialeffekte hinkriegt? Dass die ESA eventuell zuviel Geld hat oder von wem kommt die Finanzierung? Oder einfach nur, dass man in ferner Zukunft Spaß an umfassender Landschaftsgestaltung haben könnte bzw. auf Umweltschutz keinen Wert mehr gelegt wird?
Ich versteh's nicht......auch wenn's natürlich cool ausschaut.

Über die Zielgruppe wundere ich mich auch. Ist man wirklich der Meinung, SO mehr Leute für aktuelle Raumfahrtprojekte begeistern zu können? Oder wollte man bestehenden Fans nur ein optisches Schmankerl bereiten?
Als Jugendlichen hat mich damals "die große Nacht des Kometen" geprägt, als Joachim Bublath 1986 eine (für Kids wie mich) informative Sondersendung zu Giotto geleitet hat. Soll die ESA doch lieber hochwertige Animationen zur Mission erstellen, die während einer weiteren Sondersendung gezeigt und erläutert werden.
Ich denke mit einem solchen SciFi-Filmchen hätte ich auch damals eher wenig anfangen können.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

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Offline Nitro

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Re: ESA
« Antwort #608 am: 27. Oktober 2014, 11:38:21 »
Bei den Medien kam es jedenfalls gut an. Die Aufmachung ist natuerlich Geschmackssache (mir hat's gefallen) und die "Message" kommt meines Erachtens eindeutig rueber, naemlich wie bedeutend diese Mission eigentlich ist.

Und manchmal schaffen das solche Filmchen nunmal mehr bei der breiten Oeffentlichkeit als einfache Animationen.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Re: ESA
« Antwort #609 am: 27. Oktober 2014, 12:08:43 »
Vielleicht tatsächlich ein Problem der heutigen Zeit, wenn nur SFX-Produktionen für genügend Aufmerksamkeit sorgen können.
Der Informationsgehalt bzgl. der Mission, abgesehen von der "ambitionierten Zielsetzung" und des "first evers" ist sehr mager. Zudem könnte man den Aussagen zufolge denken, dass die Frage nach der Herkunft von Wasser im Sonnensystem tatsächlich ursächlich für die Rosetta-Mission war.
Wie du schon sagtest: Geschmackssache.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

tobi

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Re: ESA
« Antwort #610 am: 14. November 2014, 19:22:35 »
Artikel über Rosetta:
http://www.spacenews.com/article/civil-space/42555europe%E2%80%99s-next-mission-capitalizing-on-stunning-success-of-philae

Die politischen Entscheidungsträger sind diesem Event ferngeblieben. Warum? Man hatte Angst vor einem Fehlschlag, nur Hollande hat sich blicken lassen. Zypries ist lieber zum risikofreien Empfang von Gerst gegangen.

Ein weiterer Punkt ist, dass das Wissenschaftsprogramm dasjenige Programm ist, wo die ESA derzeit am erfolgreichsten ist. SpaceNews spekuliert, dass nach diesem Erfolg Kooperationsangebote aus den USA oder aus Asien eintrudeln könnten.


hesaenger

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Re: ESA
« Antwort #611 am: 12. Dezember 2014, 07:41:37 »
Die ESA hat manchmal keine glückliche Hand bei der Vermarktung ihrer Aktivitäten. Ob man das Zielpublikum eher unterschätzt oder manche selbst der Raumfahrt hilflos gegenüberstehen, sei dahingestellt. Es fehlt hier einfach eine klare, detaillierte Darstellung dessen, was Rosetta hätte erreichen sollen. Nicht nur an Aktionen, sondern auch der wissenschaftliche Hintergrund. Auch wissenschaftliche Zusammenhänge lassen sich schließlich allgemein verständlich darstellen. Allerdings hätte man dann auch gleichzeitig das ganze Projekt in Frage gestellt. Wenn die europäische Forschung keine Radioisotopenbatterien verwenden darf, dann muss sie sich Partner suchen die das können, oder eben nähere Ziele wählen. Dass die entscheidenden Versuche, wie das anbohren des Kometen misslungen sind, darf man jetzt aber nicht hinter bunten Animationen zu verstecken suchen. Damit wird die Raumfahrt nicht glaubhafter und künftige Projekte werden es noch schwieriger haben. :'(

Offline proton01

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Re: ESA
« Antwort #612 am: 12. Dezember 2014, 09:26:03 »
Stimmt, da war die NASA damals direkter. Nach Apollo 13 hat die NASA Führung den Flug trotzdem zu einem erfolgreichen Flug deklariert.

hesaenger

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Re: ESA
« Antwort #613 am: 12. Dezember 2014, 11:34:26 »
Stimmt, da war die NASA damals direkter. Nach Apollo 13 hat die NASA Führung den Flug trotzdem zu einem erfolgreichen Flug deklariert.

wenn ich mich recht erinnere, hat man damals weniger den Flug, als die Tatsache gefeiert, wie man mit dem Unfall fertig geworden ist. Aber auch damals ging es darum, wie man das nachlassende Interesse des Steuerzahlers wieder aufrütteln könnte.

Offline proton01

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Re: ESA
« Antwort #614 am: 12. Dezember 2014, 11:44:50 »
Stimmt natürlich. Aber wenn man meint Rosetta war kein Erfolg, weil die Bohrung am Kometen nicht stattgefunden hat, dann müsste man bei Apollo 13 auch bemängeln, daß der Cone-Krater nicht besucht wurde, keine Instrumente (ALSEP)  ausgesetzt wurde, usw.

Offline Ruhri

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Re: ESA
« Antwort #615 am: 12. Dezember 2014, 12:01:17 »
Die ESA hat manchmal keine glückliche Hand bei der Vermarktung ihrer Aktivitäten. Ob man das Zielpublikum eher unterschätzt oder manche selbst der Raumfahrt hilflos gegenüberstehen, sei dahingestellt. Es fehlt hier einfach eine klare, detaillierte Darstellung dessen, was Rosetta hätte erreichen sollen. Nicht nur an Aktionen, sondern auch der wissenschaftliche Hintergrund. Auch wissenschaftliche Zusammenhänge lassen sich schließlich allgemein verständlich darstellen. Allerdings hätte man dann auch gleichzeitig das ganze Projekt in Frage gestellt. Wenn die europäische Forschung keine Radioisotopenbatterien verwenden darf, dann muss sie sich Partner suchen die das können, oder eben nähere Ziele wählen. Dass die entscheidenden Versuche, wie das anbohren des Kometen misslungen sind, darf man jetzt aber nicht hinter bunten Animationen zu verstecken suchen. Damit wird die Raumfahrt nicht glaubhafter und künftige Projekte werden es noch schwieriger haben. :'(

Wieso soll denn das Anbohren des Kometen zu den "entscheidenden Versuchen" gehören? Die ganze Landung von Philae war doch schon so eine Fifty-fifty-Angelegenheit. Ich finde, dass du damit eine völlig unnötige Polemik in die Diskussion bringst.

Und was soll überhaupt diese plakative Forderung, die ESA solle entweder in den Bau von Radioisotopenbatterien einsteigen, sich Partner suchen, die es können oder sich ansonsten auf nähere Ziele beschränken? Du weiß selbst sehr genau, dass das Material für RTG zurzeit ziemlich knapp ist und Geräte an sich wie radioaktives Inventar nur von wenigen Ländern hergestellt werden können. Die ESA hat die Mission mit Solarzellen geplant und, bei einigen kleineren Problemen, bislang erfolgreich durchgeführt. Was hätte man denn bei Verwendung von RTGs besser oder effizienter machen können?

hesaenger

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Re: ESA
« Antwort #616 am: 12. Dezember 2014, 12:22:29 »
Rosetta an sich war eine tolle Leistung. Ziel war aber die Untersuchung des Kometen. Das ist aber nur zum Teil gelungen. Das wurde aber wissentlich in Kauf genommen, da sich Westeuropa derzeit keine Radioisotopenbatterien erlauben darf. Konsequenterweise war das Layout der Mission falsch, schließlich war das Thema bekannt und man konnte nur hoffen dass es trotzdem gut geht. Oder gibt es da eine andere Sichtweise? Zum derzeitigen Vorrat an Radioisotopen in den USA haben wir im letzten RC berichtet. Tatsächlich ist der Vorrat sehr viel größer als immer wieder spekuliert. Zum Anbohren des Kometen. Was war denn die Aufgabe der Mission? Nicht das Absetzen eines Landers sondern die Untersuchung eines Kometen. Das geht nun mal nicht nur aus der Entfernung und Bodenproben gehören für jeden Geologen/Kometologen wohl zum Standard. Wenn das nicht gelingt, ist es ein Fehler und hat bei der Bewertung der Mission einigen Stellenwert. Warum soll das Polemik sein?

Offline Ruhri

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Re: ESA
« Antwort #617 am: 12. Dezember 2014, 12:48:36 »
Selbstverständlich gibt es die! Die Erforschung von Tschurjumow-Gerassimenko (als Ersatz für Wirtanen) erfolgt durch den Orbiter Rosetta. Abgerundet wird diese durch das Nehmen einer Stichprobe am Boden durch den Lander Philae, unter der Voraussetzung einer erfolgreichen Landung. Diese Landung war aber von vornherein als nicht sehr wahrscheinlich eingestuft worden, und wir haben ja gesehen, was für Schwierigkeiten es gegeben hat. Die Masse an Daten wird am Ende also von Rosetta selber stammen, nicht von Philae.

Und erklär uns doch bitte einmal, was man mit Radioisotopenbatterien zusätzlich hätte erreichen können, was so nicht möglich sein sollte.

hesaenger

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Re: ESA
« Antwort #618 am: 12. Dezember 2014, 12:53:15 »
Und erklär uns doch bitte einmal, was man mit Radioisotopenbatterien zusätzlich hätte erreichen können, was so nicht möglich sein sollte.

Was man mit ausreichend Strom für die Installationen und die Funkverbindung alles an Reparaturveruchen hätte machen können. Die Frage kann man aber Darmstadt sicherlich besser beantworten.

Offline Flandry

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Re: ESA
« Antwort #619 am: 12. Dezember 2014, 13:22:28 »
Rosetta an sich war eine tolle Leistung. Ziel war aber die Untersuchung des Kometen. Das ist aber nur zum Teil gelungen. Das wurde aber wissentlich in Kauf genommen, da sich Westeuropa derzeit keine Radioisotopenbatterien erlauben darf. Konsequenterweise war das Layout der Mission falsch, schließlich war das Thema bekannt und man konnte nur hoffen dass es trotzdem gut geht. Oder gibt es da eine andere Sichtweise? Zum derzeitigen Vorrat an Radioisotopen in den USA haben wir im letzten RC berichtet. Tatsächlich ist der Vorrat sehr viel größer als immer wieder spekuliert. Zum Anbohren des Kometen. Was war denn die Aufgabe der Mission? Nicht das Absetzen eines Landers sondern die Untersuchung eines Kometen. Das geht nun mal nicht nur aus der Entfernung und Bodenproben gehören für jeden Geologen/Kometologen wohl zum Standard. Wenn das nicht gelingt, ist es ein Fehler und hat bei der Bewertung der Mission einigen Stellenwert. Warum soll das Polemik sein?


Sorry für den OT-Vergleich:

Du würdest es auch als ein Scheitern bezeichnen, wenn ein Hochspringer zu den Olympischen Spielen fährt, die Goldmedallie holt und am Ende noch einen Versuch für den Weltrekord hat, dieser ihm aber nicht gelingt?

Philae ist ja nur das i-Tüpfelchen der gesamten Mission. Die Eigentliche Mission besteht ja aus der Muttersonde und die ist ja nun alles andere als gescheitert und selbst Philae hat ja fast alle Missionsvorgaben erfüllt.

Re: ESA
« Antwort #620 am: 12. Dezember 2014, 13:23:42 »
Ich weiß nicht ... im Nachhinein ist man immer schlauer ("hätte man mal ..."). Man hat die Mission aber bewusst so konzipiert und entwickelt, wie sie jetzt ist. Man war sich dann sicher auch der funktionalen Grenzen bewusst, hat sie bewusst akzeptiert. Wie (toll) die Mission mit einem anderen Design verlaufen wäre, ist reine Spekulation. Es hätte auch zu ganz andere Problemen kommen können ... u.a. im Projektmanagement, bei der Entwicklung, in der Herstellung ... und während des Flugs.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

hesaenger

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Re: ESA
« Antwort #621 am: 12. Dezember 2014, 13:25:09 »
das ist doch das Problem. Es geht nicht darum was Rosetta und Philae alles gemacht haben, es geht darum, was man über den Kometen lernen konnte. Wenn man dazu ein so großes Programm ansetzt und Sollbruchstellen in Kauf nimmt, muss man sich auch Fragen gefallen lassen können. Wie sähe ein derartiges Programm aus, wenn man es heute neu planen dürfte?

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Offline cullyn

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Re: ESA
« Antwort #622 am: 12. Dezember 2014, 13:37:16 »
Wie sähe ein derartiges Programm aus, wenn man es heute neu planen dürfte?

Hängt heute wie damals zu 100% vom Budget ab. Bestellt werde Goldenen Löffel, als Bezahlung 3 Glasperlen angeboten, der tatsächliche Lieferumfang ergibt sich dann unter anderm aus der Fähigkeit des Lieferanten Glasperlen in Goldlöffel umzuwandeln. 

hesaenger

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Re: ESA
« Antwort #623 am: 12. Dezember 2014, 13:47:38 »
Was wollen wir denn von den Kometen wissen? Wie unser Sonnensystem aussieht, wie es entstanden ist? Was Kometen zur Entwicklung beitragen, beigetragen haben? Wie ihre Konsistenz aussieht, falls sie mit ihrer Flugbahn der Erde gefährlich werden würden? Was noch?

Offline Makemake

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Re: ESA
« Antwort #624 am: 12. Dezember 2014, 14:32:11 »
Also mir ist der eigentliche Kritikpunkt nicht ganz klar.

Die ESA hat manchmal keine glückliche Hand bei der Vermarktung ihrer Aktivitäten. Ob man das Zielpublikum eher unterschätzt oder manche selbst der Raumfahrt hilflos gegenüberstehen, sei dahingestellt. Es fehlt hier einfach eine klare, detaillierte Darstellung dessen, was Rosetta hätte erreichen sollen. Nicht nur an Aktionen, sondern auch der wissenschaftliche Hintergrund. Auch wissenschaftliche Zusammenhänge lassen sich schließlich allgemein verständlich darstellen.
Also schlechtes PR? Verstehe ich jetzt nicht wirklich. Die ESA hat allgemein verständlich (dh reduziert und nicht kompliziert) die Mission erklärt. Und wie die Erfolge zu bewerten sind wurde im Vorhinein schon definiert. Also was ist jetzt daran schlecht und unglücklich, oder warum soll die ESA "hilflos der Raumfahr gegenüberstehen"? Die Kritik ist mir da sehr schwammig.

Allerdings hätte man dann auch gleichzeitig das ganze Projekt in Frage gestellt. Wenn die europäische Forschung keine Radioisotopenbatterien verwenden darf, dann muss sie sich Partner suchen die das können, oder eben nähere Ziele wählen.
Wie jetzt, andere Ziele wählen? Und diese ewige Radioisotopendebatte: einerseits sollte man die ethischen Folgen von Wissenschaft sicherlich bedenken, sich also gegen Nuklearanlagen entscheiden ist eine legitime Haltung (die ESA startet zB auch nicht über bewohnetem Gebiet, wie andere Agenturen, deren Erststufen dann natürlich dort auch wieder herunterkommen) und andererseits, und das ist der viel wichtigere, da nicht debattierbare Punkt: die Kosten. So ein RTG kostet unwahrscheinlich viel Geld, und ist auch schwer, also wieder Geld. Und wenn man jetzt sagt, dass man eben mehr hätte investieren müssen, naja, dann steige ich aus der Diskussion aus. Mehr Geld bringt immer mehr, dann hätten wir schon eine Marskolonie... (Stichwort: Polemik).

Zum derzeitigen Vorrat an Radioisotopen in den USA haben wir im letzten RC berichtet. Tatsächlich ist der Vorrat sehr viel größer als immer wieder spekuliert.
Ja das die NASA über solches Material verfügt ist schön für sie. Da verstehe ich auch die Kritik an der ESA wieder nicht.


Dass die entscheidenden Versuche, wie das anbohren des Kometen misslungen sind, darf man jetzt aber nicht hinter bunten Animationen zu verstecken suchen. Damit wird die Raumfahrt nicht glaubhafter und künftige Projekte werden es noch schwieriger haben. :'(
Wieso hinter Animationen verstecken? Und was hat das jetzt mit anderen Missionen zu tun, so wie ich das sehe, ist die öffentliche Meinung über die Mission gut, also gute PR von der ESA, also gute "Stimmung" für weitere Missionen.


Zum Anbohren des Kometen. Was war denn die Aufgabe der Mission? Nicht das Absetzen eines Landers sondern die Untersuchung eines Kometen. Das geht nun mal nicht nur aus der Entfernung und Bodenproben gehören für jeden Geologen/Kometologen wohl zum Standard.
Nun, die ESA hat das nie als Hauptziel der Mission definiert, aber das kann man natürlich anders sehen, nur wird mit dieser Sichtweise natürlich die gesamte Astronomie überflüssig, und von den ganzen Sample return Missionen vom Merkur, Venus, Mars, allen Saturn und Juptier Monden usw habe ich bisher noch nicht viel gehört.
Dann kann man die fast die gesamte Planetologie auch streichen. Bisher untersucht man ja hauptsächlich aus der Ferne, aber das bringt ja nichts. Ich ruf mal schnell bei der Americal Geological Union an, die hat ja nächste Woche ihr Herbst Meeting, die sollen mal die ganze Planetary Sciences Session ausfallen lassen... (Achtung Ironie)