Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission

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Offline gino847

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Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« am: 31. März 2024, 23:34:23 »
Hallo allerseits,
zunächst wünsche ich allen noch Frohe Ostern und viele Überraschungseier.
Während meiner Florida-Reise habe ich am 13. Oktober 2023 den Start einer Falcon 9 Heavy zu NASA's Psyche Mission vom Launch Pad 39A live auf der Besuchertribüne des Apollo Saturn V Centers miterlebt, was ein unvergessliches Erlebnis war, worüber ich in meinem Reisebericht berichtet habe.

Dieser Official NASA Trailer vermittelt einen sehr guten Überblick über die Raumsonde und ihre bevorstehende Mission.


https://www.youtube.com/watch?v=y__vwRQ3PVg


Quelle: NASA, JPL-Caltech, ASU

Wie ich darin am Ende des Posts erwähnt habe, konnte man im KSC Visitor Complex einen einfachen Paper Kit der Psyche-Raumsonde mitnehmen, der sogar eine kurze bebilderte Bauanleitung enthält, wonach der Zusammenbau eigentlich kein Hexenwerk sein sollte.

Aber als ich mir den Kit und die Anleitung genauer angeschaut habe,



kamen mir sogleich einige Bedenken bezüglich der immerhin 15 cm langen Solar Arrays und ihrer punktförmigen Befestigung an der Sonde.



Dazu sollte ein zusammengefalteter und verklebter Trägerstreifen (5 mm x 200 mm) in der Mitte eines gefalteten Paneels eingeklebt und durch seitliche Schlitze durch den Sonden-Körper hindurch geschoben werden, an dem danach auf der anderen Seite das dortige Paneel verklebt werden sollte.



Wie man sieht, besteht die Raumsonde lediglich aus sechs Teilen, die ich zunächst mal aus dem etwas stärkeren Karton ausgeschnitten habe. Danach sieht man deutlich, dass für die vorgesehene Montage der Paneele mit Hilfe des Trägerstreifens die Innenbereiche der filigranen Streben nicht ausgeschnitten werden dürfen, um dem Ganzen ausreichenden Halt zu bieten,



was natürlich nicht dem Original entspricht und mir total widerstreben würde, wie man im Trailer (2:00) sehen kann.



Deshalb habe ich mir eine andere, wenngleich auch abenteuerlich anmutende Lösung überlegt, die dem Original näher kommen sollte. Das Problem dabei ist nur die quasi punktförmige stabile Befestigung der weit ausladenden Paneele an den Sonden-Wänden.

Ideal wäre natürlich, wenn ich die Streben aus dünnem Draht ausführen würde, weshalb ich zunächst mal die Zwischenräume ausgeschnitten habe, was aber ziemlich mühselig war.



Für das Biegen der Streben musste zunächst eine Skizze her, auf der ich dann Messingdraht (Ø 0,5 mm) in einer Doppel-Z-Form gebogen habe. Diese Streben könnte ich dann zunächst jeweils einseitig auf die getrennten Paneele kleben und durch die seitlichen Schlitze durch den Sonden-Würfel schieben. Getrennte Paneele deshalb, weil sich der relativ steife Karton vermutlich schwerlich mit eingelegten Streben verkleben lassen würde.



Dann habe ich mir noch eine Balsa-Stütze überlegt, die im Innenraum der Sonde verklebt wird, auf deren Oberseite die mittleren Teile der eingefädelten Streben verklebt werden, um so einen ausreichenden Halt der Verstrebungen zu gewährleisten.





Jetzt muss ich mir nur noch eine clevere Reihenfolge der Montageschritte überlegen, wobei ich die Streben der einseitig verklebten Paneele einzeln und nacheinander einfädeln und erst danach mit den Paneel-Teilen auf der anderen Seite verkleben kann, ehe ich dann den Sonden-Würfel endgültig verkleben kann.



Wenn das ganze bizarre Gebilde dann genügende Stabilität und Steifigkeit aufweisen würde, könnte ich vielleicht sogar die eigentlich zu breiten Papierstreifen der Gestänge weglassen, was dann noch näher am Original wäre.

Wie man sieht, ist vieles noch im Konjunktiv formuliert, deshalb Trial & Error, schau'n mer mal, was sich machen lässt.

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #1 am: 03. April 2024, 00:40:04 »
Hallo allerseits,

und damit nun zu der Montagereihenfolge, die ich mir gründlich überlegt habe.

Da meine beiden Z-förmigen Messing-Streben durch den Sonden-Würfel hindurchgehen sollen, war schnell klar, dass ich den Würfel noch nicht allseitig verkleben durfte, da ansonsten das Durchfädeln der Streben nicht gelingen würde.

Deshalb habe ich im folgenden Bild versucht, die einzelnen Schritte der Reihenfolge nach durch Pfeile zu kennzeichnen, was möglicherweise nicht auf Anhieb zu verstehen ist, weshalb ich die Schritte kurz erklären möchte.



Um beim Einfädeln der Streben noch genügend Bewegungsfreiheit zu haben, kann ich im 1. Schritt zunächst nur die beiden hinteren Seitenwände mit dem Boden und der Balsa-Stütze verkleben.



Im 2. Schritt habe ich auf der Rückseite des oberen Paneels lediglich das Ende der Ms-Strebe mit UHU-Sekundenkleber verklebt, da ich ja möglicherweise die Papier-Triangel weglassen möchte.



Um diese bizarren Gebilde beim Durchfädeln der Streben überhaupt handeln zu können, habe ich mir als Auflage für die Paneele zwei Styropor-Blöcke in der erforderlichen Höhe zugeschnitten.



Im 3. Schritt folgte dann das vorsichtige Einfädeln der verklebten Strebe zunächst durch die vordere Seitenwand und durch anschließendes Drehen der hinteren Auflage, sodass die Strebe auch in die hintere Seitenwand eingefädelt und vorsichtig durchgezogen werden konnte,



was tatsächlich funktioniert hat.



Das andere Paneel ist in diesen Bildern nur provisorisch aufgelegt.





Mit diesem Paneel und den Schritten 4 bis 8 geht es dann morgen weiter.
« Letzte Änderung: 03. April 2024, 02:16:50 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #2 am: 04. April 2024, 00:41:40 »
Hallo allerseits,

weiter geht's mit dem Paneel auf der anderen Seite, wobei ich die Montagefolge doch noch etwas geändert habe.

Zunächst habe ich den längeren Schenkel der Ms-Strebe bis zum Knick auf der Unterseite des Paneels verklebt.





Und danach ging es zum Einfädeln der Strebe auf die Styropor-Plattform, in der Hoffnung, dass alles funktionieren würde.



Für eine sichere Auflage des Paneels habe ich noch einen weiteren Styropor-Klotz darunter legen müssen. Anschließend habe ich das vordere Ende der Ms-Strebe vorsichtig mit der Pinzette wenige Millimeter in die winzige Öffnung an der Seitenwand eingefädelt,



langsam über der Balsa-Stütze bis zur anderen Seitenwand gezogen und vorsichtig durch die dortige Öffnung durchgeschoben, bis sie auf der anderen Seite zu sehen war. So weit so gut!



Danach wurde es jedoch zunehmend schwieriger, als die Ms-Stütze mit dem Knick durch die Wand musste und ich höllisch aufpassen musste, um nicht alles zu verbiegen,



zumal das vordere Ende hinter der anderen Wand gleichzeitig nachgezogen werden musste, was ziemlich tricky war.



Aber schließlich ist mir das auch noch gelungen,



und ich konnte erst mal durchschnaufen.



Dann habe ich noch die Drähte auf der Balsa-Stütze von beiden Seiten mit UHU-Seku verklebt.

Anschließend habe ich darüber noch ein Channel-Profil (1,5 mm x 3 mm) verklebt, um sicher zu gehen, dass sich die verklebten Drähte nicht lösen würden, falls ich die endgültig verklebten Paneele zur Lagekorrektur evtl. noch etwas verbiegen müsste.



Morgen können nun auch die Schritte 6 und 7 folgen, wodurch die letzte Seitenwand und die Decke verklebt werden.

Und dann bin ich schon gespannt, wie alles aussehen wird, wenn ich die Sonde umdrehen werde, um die Streben auch an den Unterseiten der Paneele zu verkleben.

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #3 am: 06. April 2024, 22:22:13 »
Hallo allerseits,

heute war es nun so weit, ich habe die Sonde voller Neugier umgedreht und war angenehm überrascht, dass beide Solar-Paneele nahezu in der Horizontalen blieben, zumal beide erst auf jeweils einer Ms-Strebe verklebt waren, womit sich meine Idee tatsächlich als tragfähige Lösung erwiesen hat.



Im Schritt 6 konnte nun die Seitenwand verklebt werden,



und danach auch der obere Abschluss (Schritt 7).

Die blaue X-Band High Gain Antenna gefällt mir allerdings so noch nicht,



und da sie im Original ohnehin mit Folie überdeckt ist, habe ich das auch versucht und mir das Teil aus dünner Alufolie ausgeschnitten.



Anschließend habe ich die Folie auf den Kegel aufgeklebt, was für meinen Geschmack besser aussieht. Fest auf der Sonde verkleben werde ich die X-Band-Antenne aber erst später, da ich noch einige Details ergänzen möchte, die im Paper Kit bisher nur angedeutet sind.



Danach habe ich die Sonde wieder umgedreht und die restlichen Ms-Streben auf den Unterseiten beider Paneele verklebt.





Nachdem nun beide Paneele ausreichend stabilisiert waren, habe ich alles wieder umgedreht und mir noch einmal genau angeschaut.





Danach habe ich mich entschieden, die Papierabdeckungen der Streben doch zu entfernen, weil das dem Original doch mehr entspricht, und werde nur die verkleinerten vorderen Abdeckungen aufkleben.



Die habe ich mir aus dem am Anfang gezeigten gezeigten Video skaliert.


Quelle: Official NASA Trailer (2:00)

Jetzt fehlen zunächst noch die Querstreben an beiden Paneelen, die ich deshalb schon aus dem Kit entfernt habe und ebenfalls durch Ms-Draht ersetzen werde, sowie einige Details wie die Gestänge in den beiden Ecken, Thruster und Spectrometer, die ich evtl. noch andeuten könnte.

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #4 am: 08. April 2024, 01:18:41 »
Hallo allerseits,

heute habe ich mich an die Querstreben (Ms-Draht Ø 0,5 mm) herangewagt, wobei sich das Einkleben als äußerst schwierig erwiesen hat, wofür viel Fingerspitzengefühl nötig war.

Oberstes Gebot beim Einkleben war eine stabile Lagerung und Arretierung der Sonde und der Paneele, damit nichts verrutschen konnte.



Da das Einkleben mit UHU-Seku erfolgen musste, konnte die Strebe zunächst nur an der hinteren Seite verklebt werden. Damit nach dem zielgenauen Anlegen der mit Seku benetzten Strebe diese nach kurzer Verweildauer zum Abbinden vorsichtig an der vorderen Seite abgelegt werden konnte, habe ich dort einen Tape-Streifen als Ablage angeklebt, was sich auch bewährt hat.





Nach dem vorsichtigen Entfernen des Tape-Streifens konnte die Strebe auch an dieser Stelle durch Betupfen mit Seku mittels einer Akupunkturnadel verklebt werden.

Anschließend wurde auch noch die kleine dreieckige Verstrebung an der Sonde auf die Streben geklebt, womit diese Seite erledigt war.



Die Querstrebe auf der andere Seite wurde in gleicher Weise verklebt.



Vermutlich ist es noch gar nicht aufgefallen, die weiße Umrandung der mittleren Paneel-Fläche habe ich noch blau gefärbt, was mir so besser gefällt.

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #5 am: 15. April 2024, 01:41:17 »
Hallo allerseits,

je länger ich mir den stark vereinfachten Sonden-Körper aus dem Paper Kit anschaue und mit NASA-Fotos und Videos vergleiche, desto mehr Sachen fallen mir auf, die mir so noch nicht gefallen, weshalb ich mich entschlossen habe, verschiedene nur gedruckte Details zu scratchen und dadurch das Outfit der Sonde etwas zu veredeln.

Die im Kit als flacher Kegel dargestellte X-Band High Gain Antenna hat in Wirklichkeit, wie alle Raumsonden-Antennen, eine nach innen gewölbte, konkave Form und ist durch eine Folie überdeckt, wodurch sie durch die darunter liegenden drei Streben lediglich als flacher Kegel erscheint, den ich ja bereits durch Aufkleben von Alu-Folie verkleidet habe.

Deshalb habe ich zunächst den blauen Umriss der Antenne auf der Oberseite der Sonde überklebt, der dort nichts verloren hat und nur irritiert.



Das hätte ich mir aber eigentlich sparen können, denn wie man auf NASA-Videos sehen kann, sind die Seiten der Sonde teilweise mit reflektierender silberner und schwarzer Folie verkleidet.







Deshalb habe ich in meinen Beständen nach geeigneten Materialien gesucht und bin auch fündig geworden,



als da wären:

1  Alu-Haushaltsfolie, Vorderseite glatt, glänzend

2  Alu-Haushaltsfolie, stark geknittert, Rückseite matt glänzend

3  Alu-Haushaltsfolie, schwach geknittert, Rückseite matt glänzend

4  Kunststofffolie (robidog.com), den Hundehaltern sicherlich bekannt.

5  Tonpapier, schwarz, glatt

6  Tonpapier, schwarz, schwach geknittert

Jetzt muss ich ich mich nur noch entscheiden, wobei ich wegen der einfacheren Verklebung eher zu Alufolie und Papier tendiere.

Dann habe ich mir die Gestänge an den beiden Ecken näher angeschaut, die ebenfalls verkleidet sind, was ich mir aber noch genauer anschauen muss. Auf dem breiteren Gestänge befindet sich ein Gammastrahlen-Spektrometer (Gamma-ray Spectrometer) zur Analyse von Gammastrahlenspektren.



Um diese Gestänge scratchen zu können, muss ich mir aber zunächst deren Abmessungen ermitteln, was bekanntermaßen ein stressiges Geschäft von Messen und Skalieren anhand eines Referenzmaßes bedeutet, womit ich zumindest schon mal mit dem breiteren Gestänge angefangen habe. Das auf der gegenüberliegenden Seite ist nämlich schmaler, warum auch immer.


Quelle: Arizona PBS

Das wird wieder eine Tortur für die Augen, aber Bange machen gilt nicht.
« Letzte Änderung: 15. April 2024, 16:49:58 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #6 am: 15. April 2024, 23:40:49 »
Hallo allerseits,

und da ich mich grade wieder reingefuchst habe in das Skalierungs-Prozedere, will ich gleich weitermachen und habe mir die gegenüberliegende Seite mit dem schmaleren Gestänge vorgenommen, das ebenfalls mit Folie verkleidet ist.   

Wichtig ist immer die Festlegung eines Referenzmaßes für die Skalierung aller anderen Abmessungen, in diesem Fall die Höhe meines Modell-Sondenkörpers.



Neben den Abmessungen des Gestänges habe ich in diesem Bild gleich noch die Abmessungen des Deep Space Optical Communications (DSOC) Systems sowie der beiden Sonden-Triebwerke (Hall-effect Thrusters) ermittelt.

Die DSOC-Abmessungen kann man in diesem Bild etwas genauer ermitteln, weshalb zwischen ähnlichen Bildern immer noch eine Plausibilitätsbetrachtung zur Auswahl der endgültigen Abmessungen ratsam ist.



An dieser Stelle will ich Interessenten noch auf dieses Video-Bild (1:36:22) hinweisen, ab dem Einzelteile der Psyche-Sonde anhand dieses Modells recht anschaulich erklärt werden, was für mich  für das Gesamtverständnis sehr hilfreich war.



Wer das ganze Video von Anfang an sehen will, sollte auf das folgende verlinkte Bild klicken, um so den nichtssagenden Vorspann (bis 1:30) zu überspringen.



Auf der Rückseite der Sonde befindet sich dieses verkleidete Quer-Gestänge, wodurch die beiden seitlichen Gestänge gestützt werden.



Damit kann ich mir nun zunächst Montageskizzen sowohl für die Gestänge-Streben als auch für die Verkleidungen erstellen.

Und dann sehen wir weiter.
« Letzte Änderung: 16. April 2024, 18:05:37 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #7 am: 18. April 2024, 00:28:23 »
Hallo allerseits,

ich habe noch ein günstigeres Material für die dunkle Verkleidung der Sonden-Seiten und Gestänge gefunden.

Ich hatte nämlich wieder mal Appetit auf After Eight, und beim Auspacken hatte ich dann die kleinen Hüllen zwischen den Fingern und dachte sofort Heureka - Ich habe es!



Die Außenseiten der Hüllen sind mattschwarz und die Innenseiten glänzend. Und die habe ich gleich mal zerknüllt und wieder entknüllt und meine, dass diese Variante die beste Lösung darstellt.

Dann hatte ich mir überlegt, wie ich am besten den Fuß der X-Band High Gain Antenna scratchen könnte, konnte aber bisher kein brauchbares Foto finden, auf dem man das genauer hätte sehen können.

Da man den Fuß ohnehin kaum sehen kann, hatte ich zunächst aus einem ausrangierten Kugelschreiber einen kleinen Zylinder herausgetrennt und unter meine bisherige Antenne geklebt, den ich ebenfalls mit Alu-Folie verkleiden wollte.

Dann sah es mir auf diesem Bild aber fast so aus, als wäre unter der Antenne eine kegelförmige Verkleidung,



weshalb ich es noch einmal vergrößert habe, wodurch sich meine Vermutung zu bestätigen scheint.



Deshalb habe ich diesen Papier-Lampenschirm mit Folie verkleidet,





und von unten über den Fuß gegen die Unterseite der Antenne geklebt.



Hier ist die so verkleidete Antenne nur mal provisorisch auf die Sonde gestellt, was mich aber immer noch nicht überzeugt.



Wie man nämlich an diesem Modell deutlich sehen kann, ist das gesamte Unterteil der Antenne locker mit dunkler Folie verkleidet.



Deshalb werde ich mir die gesamte Verkleidung der Sonde inkl. der Gestänge nochmal neu überlegen und dafür sowohl glänzende Alufolie als auch das After Eight-Papier verwenden.

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #8 am: 19. April 2024, 23:57:12 »
Hallo allerseits,

in der Kürze liegt die Würze!

Mit den ermittelten Abmessungen der verkleideten Gestänge habe ich mir diese Zeichnung im Maßstab 1:1 erstellt,



mit deren Hilfe ich nun zunächst die Verkleidungen der Gestänge zuschneiden kann. Für die Gestänge selbst werde ich Stahldraht (Ø 1 mm) verwenden.

Das war's dann schon für heute, muss auch mal wieder eher ins Bett.

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #9 am: 22. April 2024, 16:11:44 »
Hallo allerseits,

heute ging es nun an die Umsetzung der skizzierten Teile der Gestänge und deren Verkleidungen, wobei ich noch einmal etwas umdisponiert habe und wegen der einfacheren Verklebung der Folien-Verkleidungen nicht Stahldraht sondern Kunststoff-Rundstäbe verwenden werde.



Zunächst habe ich mal probeweise einen Stab Evergreen Styrene Rods (Ø 1 mm) des hinteren Gestänges in die vorgebohrten Löcher in der Sonden-Oberseite bis auf den Boden eingesteckt,



und anschließend beide Stäbe auf die erforderliche Länge (40 mm) zugeschnitten.





Dann habe ich mir überlegt, dass es für die Stabilität des gesamten Gestänges zweckmäßig ist, eine Verbindungslatte aus Karton (0,9 mm) zwischen die beiden Stäbe zu kleben, auf die ich anschließend von beiden Seiten als Verkleidung die schwarze After Eight-Verpackung  aufkleben könnte, was vermutlich die einfachste Lösung wäre.



Gesagt, getan!



Inzwischen habe ich mich auch entschieden, die gesamte Verkleidung aus drei Teilen herzustellen, die anschließend nacheinander verklebt werden, beginnend an der Rückseite.

Dazu habe ich zunächst die Rückseite auf das schwarze Papier übertragen und ausgeschnitten,





und nach dem Zerknittern auf die Rückseite des Gestänges geklebt.



Schließlich habe ich auch noch versucht, die weißen Markierungen anzubringen, die auf allen Seiten der Gestänge-Verkleidungen zu sehen sind.


Quelle: wikimedia.org

Dafür habe ich einen weißen Permanentmarker (Montana Acrylic) verwendet, den ich zunächst mal ausprobiert habe.



Und da die Striche auf den glatten Papier auch wischfest sind, habe ich dann beide Seiten der hinteren Verkleidung markiert, was nicht ganz so einfach ist, da der Marker manchmal aussetzt und erst wieder geschüttelt werden muss.



Und so sieht das Ergebnis von beiden Seiten aus, mit dem ich leben kann.





Die Seitenverkleidungen kann ich nun auf die gleiche Weise herstellen und anschließend verkleben.

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #10 am: 24. April 2024, 01:25:59 »
Hallo allerseits,

zur Abwechslung habe ich heute nochmal die Verkleidung der X-Band High Gain Antenna vorgenommen und deren Oberfläche zunächst durch stärker glänzende silberne Alufolie ersetzt.



Danach habe ich mit überlegt, wie ich die durchgehende Rundum-Verkleidung der Antenne unterhalb des Kegels aus dunkler Folie (After Eight) scratchen könnte, die ja auf diesem Bild deutlicher zu sehen war, als zuvor von mir erkannt.



Aufgrund der leichten Schrägstellung der Antenne brauchte ich dazu die Abwicklung dieser Verkleidung, worüber ich eine Weile herumgeknobelt habe.

Dazu habe ich mir erst einen Papierstreifen mit der Länge des Umfangs der Antenne (Ø 30 mm) zugeschnitten, der immerhin 100 mm betragen musste. Den habe ich dann eingerollt und um die Antenne herum gestellt, sodass ich gegen das Lampenlicht ringsherum die Höhenkontur der Antenne markieren konnte,





was gar nicht so einfach war.



Als Stütze für die geknitterte untere Folienverkleidung, die ja keine ausreichende Eigenstabilität hat, könnte ich diese kleine Kunststoffdose (Ø 30 mm) verwenden, wenn ich auf ihr die ermittelte Höhenlinie anzeichne und den überstehenden Rest entferne.



Das ist die Abwicklung der Verkleidung, die ich nun auf das After Eight-Papier übertragen und ausgeschnitten nach dem Knittern unterhalb der Antenne applizieren kann,



was mir dann hoffentlich auch gelingen möge.

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #11 am: 25. April 2024, 17:43:35 »
Hallo allerseits,

zur Abwechslung habe ich mir heute nochmal die Verkleidung der X-Band High Gain Antenna vorgenommen und deren Oberfläche zunächst durch stärker glänzende silberne Alufolie ersetzt.



Danach habe ich mit überlegt, wie ich die durchgehende Rundum-Verkleidung der Antenne unterhalb des Kegels aus dunkler Folie (After Eight) scratchen könnte, die ja auf diesem Bild deutlicher zu sehen war, als zuvor von mir erkannt.



Aufgrund der leichten Schrägstellung der Antenne brauchte ich dazu die Abwicklung dieser Verkleidung, worüber ich eine Weile herumgeknobelt habe.

Dazu habe ich mir erst einen Papierstreifen mit der Länge des Umfangs der Antenne (Ø 30 mm) zugeschnitten, der immerhin 100 mm betragen musste. Den habe ich dann eingerollt und um die Antenne herum gestellt, sodass ich gegen das Lampenlicht ringsherum die Höhenkontur der Antenne markieren konnte,





was gar nicht so einfach war.



Als Stütze für die geknitterte untere Folienverkleidung, die ja keine ausreichende Eigenstabilität hat, könnte ich diese kleine Kunststoffdose (Ø 30 mm) verwenden, wenn ich auf ihr die ermittelte Höhenlinie anzeichne und den überstehenden Rest entferne.



Das ist die Abwicklung der Verkleidung, die ich nun auf das After Eight-Papier übertragen und ausgeschnitten nach dem Knittern unterhalb der Antenne applizieren kann,



was mir dann hoffentlich auch gelingen möge.


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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #12 am: 27. April 2024, 01:02:28 »
Hallo allerseits,

aufgrund einer Diskussion im KitMaker Forum betreffs meiner 'Markierungen', wo es hieß, dass die NASA weißes Klebeband (duck tape) verwendet hat, haben mich diese Markierungen auf der Verkleidung der Sonde noch einmal näher interessiert.

Auch wenn die Anordnung dieser unterschiedlich langen Streifen auf den ersten Blick völlig willkürlich und regellos erscheinen mag, werden diese Markierungen schon ihren Sinn gehabt haben, zumal es im Zoom so aussieht, als wären es Etiketten mit Beschriftung, wofür auch immer ...


Quelle: NASA


Quelle: NASA

Auf diesem Bild habe ich spaßeshalber mal die Abmessungen dieser Markierungen für meine Modell-Sonde ermittelt, wonach das  winzige Striche (ca. 0,5 mm x 1 mm) sein sollten.


Quelle: NASA

Hier habe ich mal auf Etiketten-Papier einen entsprechenden ca. 0,5 mm breiten Streifen gezeichnet und darauf 1 mm lange Abschnitte für die Mini-Etiketten markiert und eingeschnitten,



die ich dann abgeschnitten habe.



Danach habe ich in einer Aktion, die Mäusemelken gleichkam, geduldig versucht, daraus mit Pinzette und Cutter eine Reihe zu formieren, die jetzt in etwa maßstabsgetreu wäre, obwohl diese 'Strichlinien' in Wirklichkeit nicht so gleichmäßig angeordnet sind.



Daran sieht man, dass meine Striche zu lang sind, aber mit dem Permanentmarker (Montana Acrylic) kann man solche winzigen Strichle nicht zeichnen, sondern bestenfalls nur andeuten.

Dann bin ich bei meinen Recherchen auf einige, mir bisher nicht bekannte NASA-Originalfotos gestoßen, bei deren genauerer Betrachtung ich auf weitere Details aufmerksam wurde, was meine bisherige Sicht der Gestänge-Konstruktion und ihrer Folien-Verkleidung über den Haufen wirft, weshalb ich meinen bisherigen Lösungsansatz nochmals neu durchdenken und modifizieren muss.

Wie man auf diesem Bild (Zoom!) sehen kann, ist der Bereich zwischen den Gestängen hinter der X-Band High Gain Antenna nicht offen, sondern ebenfalls durch dunkle Folie mit solchen Streifen abgedeckt, wodurch das Unterteil der Antenne von hinten regelrecht umhüllt wird,


Quelle: NASA

was auch aus diesem Bild (Zoom!) ersichtlich ist.


Quelle: NASA

Der vordere Teil der Antenne ist ringsherum ebenfalls von dunkler Folie eingehüllt, was ich bereits festgestellt hatte und noch berücksichtigt werden muss.

Deshalb gibt es am hinteren Gestänge auch noch schräg nach unten verlaufende Querstreben zur Befestigung der Folie, die man auf diesem Bild gerade noch so erkennen kann,



die sich auch in diesem Modell-Foto unter der Folie abzeichnen.



Diese neuen Erkenntnisse muss ich nun versuchen, in die Tat umzusetzen.

Es geht halt nichts über gute NASA-Originalfotos, man muss nur wissen, wie bzw. wo man sie finden kann.
« Letzte Änderung: 27. April 2024, 02:30:29 von gino847 »

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #13 am: 02. Mai 2024, 00:58:59 »
Hallo allerseits,

apropos verdeckte Querstreben, wer mich kennt, der weiß, dass mir als pensionierter Forscher so was keine Ruhe lässt und ich wissen will, wie es darunter aussieht.

Also habe ich mich weiter auf die Suche gemacht, und bin tatsächlich fündig geworden.

Auf diesem Foto aus einer frühen Phase des Aufbaus der Sonde (2021-03-29) ist nämlich auch mal das unverkleidete Gestänge zu sehen, das doch aus wesentlich mehr Streben aufgebaut ist, als bisher vermutet.
   

Quelle: NASA

Nun will ich das nicht etwa nachbauen, aber allein der Einblick hilft mir bei meinem Scratch-Bau weiter, da ich damit zumindest die Gestänge-Hinterseite etwas modifizieren kann, wodurch die hintere Folien-Verkleidung dann in etwa der Form der im letzten Post gezeigten Bilder ähneln und besser aussehen sollte.

So kann man sich mit dem Modell immer mehr dem Original annähern, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #14 am: 04. Mai 2024, 15:32:56 »
Hallo allerseits,

ich dachte bisher, dass es sich bei den Streifen auf der Verkleidung um Markierungen spezieller Geräte/Teile oder Sensoren handelt, zumal auf einigen von ihnen bei starker Vergrößerung Inschriften zu sehen sind, die ich hier mal eingekreist habe.


Source: NASA

Nun haben sich endlich zwei Experten im forum.nasaspaceflight.com mit interessanten Hinweisen zu dieser Problematik zu Wort gemeldet.

Dort meint man, dass es sich bei den MLI/Decken nicht um „weißes Klebeband“ sondern um eine andere Art von Klebeband handelt,

It isn't "white duct" tape on the MLI/blankets but rather another type of tape.

weshalb ich nachgefragt und selber recherchiert habe, was es mit den MLI/Decken auf sich hat.

Bisher dachte ich nur an eine Art Folien-Verkleidung und wollte schon beim Hersteller der Raumsonde, Maxar Technologies in Westminster (Colorado) nachfragen.

Ein Freund im NSF wusste es etwas genauer und meinte, dass es sich bei den Streifen um Glasfaserband handelt, das die Befestigungen der Wärmedecke verstärkt.

They're pieces of fiberglass tape that reinforce the thermal blanket tie-downs. Apparently the Psyche spacecraft vendor liked to use that method, which I hadn't seen previously on spacecraft from other vendors.

Das hört sich sehr interessant an, weshalb ich gefragt habe, ob er weiß, aus welchem Material die Wärmedecken bestehen?

Als pensionierter Materialforscher kenne ich mich zwar nicht mit Raumsonden aus, interessiere mich aber trotzdem nebenher für diese technischen Details und ihre speziellen Aufgaben.

Durch diesen Kontakt habe ich mit dem Red Book eine interessante Quelle der Sheldahl Corporation erhalten, die weltweite Spezialisten für Wärmemanagement-Materialien sind, und seit den 1950er Jahren entsprechende Lösungen für jedes große US-Raumfahrtprogramm bereitgestellt haben, wie sie insbesondere für Mondlandefähren, Raumsonden, Weltraumteleskope, etc. benötigt werden, damit deren Elektronik funktionieren kann.


Quelle: Sheldahl Corporation

"Seit seiner Erstveröffentlichung gilt das Red Book als eine der führenden Informationsquellen der Branche zu Luft- und Raumfahrttechnologien."

Demnach handelt es sich bei den Sonden-Verkleidungen um mehrschichtige Isolierdecken, sog. Multilayer Insulation (MLI) Blankets, die mit MLI-Deckenverschlussbändern (MLI Blanket closure tapes) versehen sind, wodurch Lücken in der Isolierschicht verhindert werden sollen.

"Abhängig von den spezifischen Anforderungen Ihrer Mission können die Anzahl der Schichten und die Dicke unserer MLI-Deckenmaterialien angepasst werden, um das optimale Isolationsniveau zu gewährleisten. Und da unsere MLI-Deckenmaterialien leicht sind, können sie dazu beitragen, das Gesamtgewicht des Raumfahrzeugs zu reduzieren und so eine größere Nutzlast an Bord zu ermöglichen." Quelle: Sheldahl (Red Book)

So viel mal zur Problematik Wärmeschutz, die mir durch den Support aus dem NSF Forum nun um einiges klarer geworden ist, weshalb ich meine Verkleidungen dem noch etwas anpassen werde.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2024, 14:57:16 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #15 am: 06. Mai 2024, 19:45:03 »
Hallo allerseits,

je genauer ich mir die Originalfotos anschaue, desto mehr erscheinen mir einige Details meiner bisherige Lösung noch verbesserungsbedürftig.

Als erstes Detail habe ich mir die obere Verkleidung der X-Band High Gain Antenna noch einmal vorgenommen und meine bisherige Lösung verworfen, da deren silberne Folie nicht so zerknittert ist und sich darunter nur das Gestänge in Form des Mercedes-Sterns abhebt.

Deshalb habe ich mir als Stütze der umhüllenden schwarzen Verkleidung eine Film-Dose (Ø 31 mm) aus grauer Vorzeit überlegt, auf der ich die Schräge mit einem schmalen Tape-Streifen abgeklebt,



und diese dann vorsichtig mit der Feinsäge abgetrennt habe.



Dann habe ich die bisherige etwas ramponierte blaue Kappe aus dem Paper Kit ausrangiert,



und durch eine neue aus Karton ersetzt, auf der ich die drei Streben aus Messingdraht aufgeklebt habe, damit sie sich dann unter der glatten Silberfolie hoffentlich etwas abheben,



was auch ganz gut geklappt hat.





Dann habe ich noch die leicht gefaltete schwarze Folie um das Unterteil geklebt,
 


womit ich es jetzt auch belassen will.



Anschließend habe ich das Top Deck der Sonde mit schwarzer Folie beklebt.





Als nächstes Detail werde ich die Gestänge noch etwas modifizieren müssen, da mir die bisherige Variante mit dem auf Karton aufgeklebten schwarzen After Eight-Papier so noch nicht gefällt, da die Verkleidungen einfach zu platt erscheinen,





und schon etwas 'luftiger' aussehen sollten.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2024, 21:40:06 von gino847 »

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #16 am: 08. Mai 2024, 01:32:03 »
Hallo allerseits,

deshalb habe ich die Gestänge noch einmal neu aufgebaut, wozu ich Evergreen Styrene Rods (Ø 0,88 mm) verwendet habe, die ich auf meiner Vorlage mit Tape fixiert und dann miteinander verklebt habe.

Zunächst habe ich die Streben für die beiden seitlichen Gestänge zugeschnitten und miteinander verklebt.



Damit die einzelnen Stäbe nicht verrutschen können, kam wieder meine bewährte Stecknadel-Pin-Technik auf der Balsa-Unterlage zur Anwendung.







Anschließend wurden die Streben für das hintere Gestänge verklebt.





Und so sehen die fertigen drei Gestänge aus,





für die ich nun die Verkleidungen aus dem schwarzen AE Papier vorbereiten werde.

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #17 am: 11. Mai 2024, 00:12:55 »
Hallo allerseits,

vorher wollte ich aber noch eine Anprobe der Gestänge auf der Raumsonde vornehmen, wozu ich die drei Gestänge aber nicht miteinander verkleben wollte, sondern nur mit Masking Tape (1,5 mm) beweglich miteinander verbunden habe, um sie zum Anbringen der schwarzen Isolierdecken (MLI Blankets) wieder ausbreiten zu können, um mir diese knifflige Arbeit etwas zu erleichtern.



Und soweit gefällt mir die Anordnung schon ganz gut. Von den Gestängen ist ja nach der Umhüllung mit den Decken aus dem AE-Papier ohnehin nichts mehr zu sehen.



Und die neue X-Band High Gain Antenna passt auch gut ins Bild,



sodass ich nun getrost die kniffligen Verkleidungen in Angriff nehmen kann.

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Offline gino847

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Re: Bau der Raumsonde für NASA's Psyche Mission
« Antwort #18 am: Heute um 01:55:53 »
Hallo allerseits,

alles gut und schön, aber inzwischen habe ich mir überlegt, dass es geschickt wäre, wenn ich die schwarzen Isolierdecken (MLI Blankets) für die Verkleidung der drei Gestänge nicht einzeln, sondern als zusammenhängende Einheit scratchen würde.

Was die strichartigen Markierungen, Label, Deckenverschlussbänder, oder was auch immer auf den Decken anbelangt, wollte ich mich der Einfachheit halber an dem folgenden Video orientieren und damit begnügen.


https://www.youtube.com/watch?v=qLRrnU1k388&t=34s

Deshalb habe ich mir zunächst die folgenden Screenshots der entsprechenden Ansichten der drei verkleideten Gestänge erstellt,


 
und diese anschließend in MS Word in einer Fotomontage im Maßstab meiner Modell-Sonde miteinander kombiniert.

Und nach einer kniffligen Anpassung der Größe der Einzelgrafiken habe ich schließlich diese zusammenhängende Einheit einigermaßen hinbekommen,



auf die das zusammenhängende Gestänge auch ganz gut passt.



So weit, so gut. Dann gab es im NSF Forum von einem Spezi den kritischen Hinweis, dass der größte Fehler, den Modellbauer bei abgedeckten Oberflächen machen, darin besteht, sie zu zerknittert (wrinkly) zu machen, was mich aufhorchen ließ, zumal er eine einleuchtende Erklärung dazu brachte.

Demnach besteht eine Wärmedecke aus dünnen flexiblen Polyesterschichten, die durch Schichten aus Mylar-Gittergewebe voneinander getrennt sind. Diese Decken funktionieren nicht richtig, wenn die Lagen einander berühren, weshalb sie bauschig sind und nicht perfekt flach liegen, so dass sie eher wie eine locker eingewickelte Verpackung aussehen, auf jeden Fall aber nicht zerknittert.

Und genauso sehen die Decken auf diesem bekannten Bild auch aus, irgendwie wie luftige Umhüllungen, würde ich sagen.


Quelle: NASA

Deshalb bin ich doch wieder zu der dunklen Robidog-Folie zurückgekehrt, die ich zunächst mittels dieser Gestänge-Vorlage ausschneiden wollte, was ich aber schnell wieder verworfen habe, weil deren Anbringung an den Gestängen zu tricky geworden wäre.



Deshalb habe ich reichlich Überstand gelassen, der für die Verkleidung der Innenseite gedacht war.





Aber dann gibt es ja auch noch das Problem der Anbringung der Markierungen, die vorher passieren müsste, wobei mich meine bisherige Strichelei mit dem Permanentmarker (Montana Acrylic) noch nicht überzeugt hat.

Und nach einiger Überlegung kam ich dann auf die folgende Idee.
Meine Sammlung unterschiedlich breiter Masking Tapes hatte ich vor längerer Zeit auch durch schwarzes Tape (0,5 mm) komplettiert, an das ich mich jetzt erinnert habe.





Und damit habe ich dann gleich mal experimentiert und Striche mit dem Marker angebracht,



und derartig markierte Streifen auf die dunkle Folie geklebt, was ganz passabel aussieht. Darüber liegt meine erste auf Karton geklebte platte Verkleidung zum Vergleich, bei dem die Markierung von Hand noch mehr oder weniger Glücksache und zudem ziemlich aufwendig war.



Die neue Technik lässt sich durchaus noch verbessern, indem ich mir Streifen mit Strichabständen entsprechend der Vorlage vorbereite, die dann vor dem Anbringen der Folie verklebt werden können.
 




Ich glaube, dass ich damit eine besser geeignete Lösung für die Markierung der Decken und Verkleidung der Gestänge gefunden habe.

Aber ehe ich mit den Gestängen weitermache, werde ich wohl erst mal die restlichen Seiten der Sonde verkleiden.