Startanlagen für das Starship

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Offline Gecko.

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #625 am: 24. November 2025, 20:55:49 »
Der DB-Vergleich war mit einem Augenzwinkern geschrieben.
Meine Antwort auch :)

Zitat
ich würde das Flammgrabenareal mit Spundwänden eingrenzen, ausbaggern und versuchen die Betonblöcke mit Windentechnik herauszuziehen. Dann kann man sie in Ruhe am Rand zerkleinern.
"In Ruhe" ist nicht der Ansatz von SpaceX....
Bin mir jetzt nicht mehr sicher, wie das bei Pad-2 lief, aber Spundwände sind in dem lockeren, wassergesättigten  Sumpf-Schwemmland-Boden ohnehin keine schlechte Idee. Ausgraben ja, Rausziehen dürfte ziemlich aussichtslos sein. Einfach umnieten...
Sie werden uns in den nächsten Tagen/Wochen vorführen, wie man das macht!
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Netiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

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Offline alepu

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #626 am: 24. November 2025, 21:18:19 »
..... ich würde das Flammgrabenareal mit Spundwänden eingrenzen, ausbaggern ....

Genauso haben sie es auch beim Pad-2 gemacht.

Offline Gecko.

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #627 am: 24. November 2025, 21:30:00 »
..... ich würde das Flammgrabenareal mit Spundwänden eingrenzen, ausbaggern ....
Genauso haben sie es auch beim Pad-2 gemacht.
Ok, danke, hatte ich wohl verdrängt. Anders gehts wohl schlecht.
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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #628 am: 25. November 2025, 07:49:46 »
Also bewehrte Betonblöcke von (geraten) b/l/h 10x10x20 Metern kann man lockern, aber raus müssen die da, um eine verlässliche Gründung zu schaffen. Vielleicht kann man den unteren Teil stehen lassen, dann muss man aber in situ abbrechen. Bin wirklich gespannt und ganz sicher gibt es einen Plan.

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Offline Riker

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #629 am: 25. November 2025, 09:58:04 »
Guten Morgen allerseits!

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie und ob überhaupt SX damals den sumpfig weichen Boden für die Starttischbeine vorbereitet hatte...

Aber vor kurzem hat Zack Golden ein mMn unglaublich informatives Erklärvideo zum Bau des neuen Fammengrabens und der "Wasserspülung" veröffentlicht:

https://www.youtube.com/watch?v=Cu16K_AMuaY

Da wird sehr detailliert darauf eingegangen, wie SX den Boden bis in eine Tiefe von über 20m mit Bentonit (=Katzenstreu) stabilisiert hatte bevor mit speziellen Grabenbaggern die Schächte für verstärkte Spundwände gegraben wurden.
So haben sie einen großen stabilen Block in die feuchte Marschlandschaft gelegt, den sie danach gut zum neuen Flammgraben und Starttisch ausbauen konnten.

In einer kurzen Passage wird hierin auch dargestellt, dass das Fundament des alten Starttischs auf einem Wald von Betonsäulen ruht(e).

Bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Die Summe der Intelligenz auf diesem Planeten ist ewig gleich. (Satz von Jörg)

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Offline Riker

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #630 am: 25. November 2025, 10:08:02 »
Im zweiten Teil dieses Erklärvideos wird die sehr clevere neue "Wasserspülung" erläutert und schön dargestellt, wieso SX keine Wassertürme oder keine riesigen Wsserspeicher und keine gigantischen Turbopumpen für die Wasserkühlung und Schalldruckunterdrückung beim Start benötigt:



Die lassen Flüssigstickstoff in einem Wärmetauscher verdampfen und treiben damit zeitlich, mengenmäßig und mit entsprechenden Drücken sehr genau steuerbar das Wasser aus den Wassertanks.
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Offline efrozen

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #631 am: 25. November 2025, 10:28:27 »
Wer sich das/die Videos vom Abbruch der oberirdischen Megastützen angeschaut hat konnte schon sehen wie auch die Bohrpfähle zerlegt werden - Langarmbagger mit Abbruchzange. Und da die Bohrpfähle keine Stahlummantlung haben wie die Stützen zerbröseln die auch viel schneller. Die Reste räumt dann der Bagger in der Baugrube aus. Wer - so wie ich- schon mal gesehen hat wie so eine Zange eine 0,5 x 0,5 Stahlbetonstütze mühelos durchzwickt oder wie mit so einem Teil die Stahlkonstruktion der Megabay zerlegt wurde macht sich über die Bohrpfähle keine Gedanken (siehe die erwähnten Videos). Auch wenn die einen größeren Durchmesser haben und der Baggerfahrer ein bischen dranrumknabbern muß.
Und wenn für die Schlitzwände der Baugrube bzw. für die Spundwände die Stützen im Boden durchfahren werden müssen gibt es da auch schon lange erprobte Methoden. Das ist nicht die erste Baugrube, die im Bestand hergestellt werden muß. Und hier wissen die Firmen genau was auf sie zukommt.

LG Espe

Offline Gecko.

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #632 am: 25. November 2025, 11:14:17 »
Vielen Dank;
ich wusste, dass ich das schon mal gesehen habe, hätte es aber nicht wiedergefunden.

Da wird sehr detailliert darauf eingegangen, wie SX den Boden bis in eine Tiefe von über 20m mit Bentonit (=Katzenstreu) stabilisiert hatte bevor mit speziellen Grabenbaggern die Schächte für verstärkte Spundwände gegraben wurden.
So war das also.
Keine klassischen Metall-Spundwände, die in den Boden gerammt werden, wie wir das von Schiffskanal- und anderen Wasserbauwerken kennen.
Sondern Bodenstabilisierung mit Bentonit und dann Ausheben und Betonieren von seitlichen Stützwänden.

Das mit dem Bentonit zur Bodenstabilisierung ist auch keine neue Idee. Kann man als "Sandbodenverbesserer" für den Garten teuer kaufen, oder man geht in den Zooladen und kauft billiges Katzenstreu. Mixe ich seit Jahren in den Kompost, um unseren Riesel-Sandboden griffiger zu machen!

Das ausgebuddelte Bentonit-Gemisch haben sie übrigens überall zur Bodenbefestigung auf Masseys wiederverwendet, für Böschungen, Auffüllungen und auch flächig.

Zitat
In einer kurzen Passage wird hierin auch dargestellt, dass das Fundament des alten Starttischs auf einem Wald von Betonsäulen ruht(e).
Das ist das, was beim Abbruch/Neubau der Startanlage jetzt raus muss.
Die grafische Darstellung des Fundaments ist bei Minute 11.
Oben die 4 m dicke Betonschutzplatte (auf der übrigens noch eine Stahlplatte angebracht ist/war).
Darunter dann 20+ m tief die Einzelsäulen.

@efrozen, genau, ausgraben und umnieten :)
Die massive Platte oben ist aufwendiger loszuwerden, aber ein Stemmbagger macht das auch.

Übrigens bin ich immer wieder beeindruckt, wie viele technische Details diese Amateurvideos zusammentragen. Es gibt ja keine offiziellen Angaben, und ob SpaceX diese Hobby-Industriespionage zu schätzen weiß - ?
Wieweit alles 100% richtig gedeutet wird, was man in Luftbildern so erkennen kann, weiß ich nicht, aber wirkt sehr überzeugend. Im Prinzip eine komplette Bauanleitung für Startanlagen, auch für die chinesischen Starship-Plagiate :)
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Offline Riker

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #633 am: 25. November 2025, 11:28:21 »
Vielen Dank;
..... Im Prinzip eine komplette Bauanleitung für Startanlagen, auch für die chinesischen Starship-Plagiate :)

Aber nur, wenn sie es auch durch Schlupflöcher in der Great FireWall so gut sehen können wie wir...    ;P
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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #634 am: 25. November 2025, 17:24:07 »
OK, die Betonpfähle sollten kein größeres Problem sein. Ich dachte nur mich zu erinnern, dass man nach IFT-1 ein gigantisches Loch mit Beton füllen musste. Wenn das nur 4 m waren mit 0 bis wenig Bewehrung, dann ist ja alles i. O.

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Offline alepu

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #635 am: 25. November 2025, 20:22:39 »
In Florida bereitet man sich darauf vor, daß dort das erste Starship Mitte 2026 gestartet werden soll.

https://yahoo.com/news/articles/1st-starship-launch-space-coast-120000476.html

Offline Gecko.

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Re: Startanlagen für das Starship
« Antwort #636 am: 02. Dezember 2025, 18:20:06 »
SpaceX hat nun die Genehmigung erhalten, den Space Launch Complex-37 für den Betrieb von Starship an der Cape Canaveral Space Force Station zu entwickeln. Und man lässt nichts anbrennen: Die Bauarbeiten haben bereits begonnen!

https://twitter.com/SpaceX/status/1995641577591767181

Das werden dann zwei weitere Startrampen sowie zusätzliche Fangtürme.
Man rechnet mit einer Bauzeit von 12 Monaten.
Beantragt sind von dort 76 Starts pro Jahr.
Ab 2027 stehen dann 5 Startanlagen zur Verfügung.
Nachdem letzte Woche das EIS für 39a abgeschlossen wurde, kann es richtig losgehen.
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