Auch für Morgen haben die Anwohner wieder nur den Standard-Alarm über mögliches "Überdruck-Ereignis" (sprich Explosion) erhalten, aber keine Evakuierungsanordnung. Damit ist auch morgen ein Flug fraglich.
https://twitter.com/BocachicaMaria1/status/1335702962547679232Bzgl. der Diskussion des Flugprofils: Wir wissen natürlich nicht, wie genau es für den Test aussehen wird. Die einzigen offiziellen Visualisierungen, die es gibt, sind auf Landung aus dem Orbit ausgerichtet.
Aber Fakt ist: wenn man vorhat, die aerodynamische Steuerung zu testen, dann muss des Starship in eine Fluglage gebracht werden, in der es Bäuchlinks zuerst runter fällt. Wenn es ein ganz normaler Hop werden soll, blos höher, dann bräuchte man die Aerodynamischen Flächen überhaupt nicht für den Test.
Wenn man nicht vorhätte, dieses Manöver zu testen, dann wäre auch kaum zu erklären, wieso Elon Musk denkt, dass die Wahrscheinlichkeit, die Landung beim ersten Versuch mit SN8 hinzukriegen nur 1/3 ist.
Die genaue Flugbahn, die vom Start bis zu dieser Fluglage führt, ist natürlich rein spekulativ. Nur ein paar Gedanken dazu
1. Wir dürfen nicht vergessen, dass Starship ein Raumschiff ist, und als solches über RCS-Triebwerke verfügt. Damit ist die Lage des Schiffs im Raum auch komplett ohne Aerodynamische kräfte steuerbar.
2. Es spricht überhaupt nichts dagegen, die Drehung, von senkrechten Aufstieg zu Bauch-nach-unten schon während des Aufstiegs einzuleiten, statt damit auf den höchsten Punkt der Flugkurve zu warten. so kann man dem Schiff den nötigen Drehimpuls auch schon durch Thrust vectoring mitgeben, bevor die Triebwerke abgeschaltet werden. Einziger nachteil ist, dass man dafür mehr vertikale Anfangsgeschwidigkeit braucht, da man ja schon während des Aufstiegs durch Reibung Geschwindigkeit wieder abbaut.
3. Unstrittig ist wahrscheinlich, dass man zunächst leicht Richtung Meer fliegt, um sicher im Wasser abzustürzen bei unerwarteten Problemen. Aber, ob das auch heist, dass man während des Falls nach unten Richtung Land steuert, oder dies erst nachdem man das Starship aus dem Aerodynamischen Fall wieder in die Senkrechte gebracht wird erledigt wird, wissen wir nicht. Das einzige was klar, ist, dass falls man dem Starship durch Steuerung der Fluglage in eine Schräge gegenüber perfekt senkrechter Anströmung eine Vorwärtsgeschwindigkeit mitgibt, diese
gering ist gegenüber der senkrechten Geschwindikgeit nach unten.
Ob dafür ein kompletter Salto (270° "hochziehen") nötig ist, weiß ich nicht. Diese Idee scheint mir doch eher aus dem Experimenten einiger mit X-Plane: Starship zu kommen, bei dem sich dies wohl als der einfachste Weg herausgestellt hat, wie man von der einen (senkrechter Aufstieg) in die andere (bäuchlinks fallende) Fluglage kommt. Möglich wäre stattdessen auch eine Drehung um 90° nach vorn. Nachteil ist offenlichtlich, dass dann die Steuerflächen zeitweise (während des Aufstiegs zum Apogäum nach erstem Einleiten der Drehung) auch von oben, statt von unten angeströmt würden, was nicht wirklich deren Auslegung entspricht. Natürlich könnte man es auch nur leicht nach vorn drehen. Bei voll ausgeklappten Heckflaps und voll eingeklappten vorderen würde dann vermutlich die Aerodynische Reibung, sobald es zu fallen beginnt dafür sorgen, dass es weiter nach vorn kippt.