Wenn SN30 einfach nur heist, dass es das 30ste Raptor-Triebwerk ist, dann ist das für SpaceX-Verhältnisse ja gar nicht so viel
Für Dokumentationszwecke, welches Bauteil wann in welchem Triebwerk wie verbessert wurde, sollte man Serien-Nummern vergeben. Für jedes noch so kleines Bauteil. Wenn dann zwei Raketen explodieren und man sammelt alle Schrauben ein, weiß man auch danach noch, welche Schraube von welcher Rakete war.
In der Realität werden auch mal nur "Chargen-Nummern" vergeben. Dann bekommt die Verpackung der Schrauben quasi eine Seriennummer, man Speichert im Computer, welche Rakete mit welchen Verpackungsnummern der Schrauben montiert wurde. Ist eine Verpackung leer, bekommt die Rakete die alte und die neue Nummer gespeichert. Das macht man, wenn man sich sicher ist, daß alle Bauteile in der Verpackung von gleicher Qualität sind.
SpaceX macht das bei den Boostern auch so. B1027 ist z.B. nie geflogen. Und von B1003 bis B1018 (16 Booster) sind 15 geflogen, der 16. ist nie aufgetaucht. Da man die Seriennummern damals noch nicht veröffentlicht hat, ist unbekannt, welche Nummer von diesen nicht geflogen ist. Zur Übersichtlichkeit bekommen die Seriennummern hier ein "B" vorne angestellt.
Auch gab es mal einen Sprung in den Seriennummern, von B0007 ist man auf B1001 hoch gesprungen. So etwas macht man, wenn eine neue Serie raus kommt. Dann zählt man wieder von 1 neu los mit der neuen Serie. Aber da man parallel weiter baut, muss man eine Lücke lassen, damit man die alten und die neuen separat zählen kann und kein "Durcheinander" erzeugt. Aus diesem Grund werden auf immer mehr Webseiten die Starlinks auch je Versionsnummer separat gezählt. Irgendwann wird ein Start "Starlink (#98) V2.0 Lauch 1" erfolgen, und vielleicht später nochmal ein Starlink (#99) V1.0 Lauch 97. Dann weiß man, es gab 97 Starts mit Version 1.0 Satelliten, aber der letzte 1.0er erfolgte nach dem ersten 2.0er. Das würde z.B. genau dann erforderlich sein, wenn die 1.0er und 2.0er mechanisch nicht auf eine Rakete passen.
Aber genug zu "anderen Themen" man sieht, Seriennummern haben viele Funktionen. Sprechende Seriennummern sind übersichtlicher, aber gefährlicher, man kann sich das System auch "kaputt" machen, wenn es zu komplex wird. Nur hochgezählte Seriennummern und eine Datenbank im Hintergrund geben mehr Freiheiten, aber man braucht immer den Computer. Am Ende muss ein Ziel erfüllt werden: Es muss schnell, einfach, aber auch sicher zugeordnet sein welches Bauteil wo verbaut wurde, und welches Dokument und welche Nachprüfung zu welchem Bauteil gehört.