Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #100 am: 06. Januar 2019, 20:16:20 »
Die Saturn 5 hatte vor 50 Jahren eine Höhe beim Start von 110,5 Metern ...
Die Stretchrakete würde beim Start eine Höhe von  110 m haben. Vier Booster zusätzlich (hatte die Saturn 5 nicht) heißt, dass viel mehr als 2.800 Tonnen noch "oben" können.
... so eine Stretchrakete schafft es. 110 m lang und 10 m im Durchmesser beim Start und 250 m lang im Weltraum.
MfG Ringkolbenmaschine (RKM)

So geht das sicher nicht, anders als bei der Saturn 5 wollen vernünftige Leute heute keine Wegwerfraketen, weil das viel zu teuer ist.
Wiederverwendung wurde zwar schon mit dem Space Shuttle versucht, aber das hat aus vielen Gründen nie richtig geklappt.
Man sollte hier eines nicht vergessen, wenn die ganze Rakete ohne viel Wartung voll Wiederverwendbar ist, ist der Transportpreis nur von den Treibstoffkosten, den umgelegten Herstellungskosten und den Missiondurchführungskosten abhängig, damit ist man in der Lage ist Kosten um den Faktor 100 und mehr zu drücken.
Gerade eine Boosterlösung wird kaum bezahlbar sein in der Entwicklung für die Größe einer BFR+S.
Nebenbei, niemand braucht oder will überhaupt ein 250m lange Rakete die vom Erdboden abhebt, selbst in einer BFR ist schon genug Treibstoff drin um zusammen mit dem Sauerstoff großen Schaden anzurichten falls da mal was passiert.

Beim Abheben hat die Rakete 110 m und keine 250.
BFR hat beim Abheben 120 m.
Bei SpaceX landen die Booster heute schon. Die BFR (120m) soll in zwei Teilen landen. Der ausgebrannte Tank (ca. 60 m und der Rest der Raumschiffes ca 60 m)

nochmal Link mit der Darstellung der Reise der BFR (heisst das BFR wirklich Big F...ing Rocket) ??

https://indianexpress.com/article/technology/science/spacex-and-elon-musks-mission-to-colonise-mars-heres-how-it-will-work/

Vielleicht kann die Stretchrakete auch in zwei Teilen landen. :-\

:) Mut zu anderen Lösungen :)

MfG RKM
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Offline Hugo

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #101 am: 06. Januar 2019, 22:25:45 »
Ich denke, die kurze Reise zum Mars wird man ohne Schwerkraft machen. Das hält der Mensch problemlos aus, wie man ja an der ISS sieht, dort sind die Astronauten zum Teil länger als bei dem Flug zum Mars. Klar, nach der Landung kann ein Astronaut nicht sofort aufstehen. Aber ist das wirklich so schlimm? Dann muss er halt vor der Landung nochmal schnell zum WC rennen, dann wird gelandet, dann gibt ne Ladung Crystal Meth für alle, wartet ne Stunde und schon kommt der Mensch locker hoch. Aufputschende Drogen sind natürlich im Zivil-Leben strengstens verboten, aber sie sind beim Militär vollkommen normal. Daher wird man es bei einer Mars-Landung sicher auch versuchen. Gut, vielleicht wird man auch den Nachfolger wählen, Crystal Meth wird dieses Jahr 100 Jahre alt, es gibt sicher schon bessere Nachfolgeprodukte für das Militär und somit auch für Marslandungen. Welche, die nicht ganz so gefährlich sind vor allem. Denn das Zeugs ist ja doch ziemlich schei**e, wie man erstmalig im 2. Weltkrieg gemerkt hat und seit dem zum Glück öffentlich macht.

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Offline Klakow

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #102 am: 07. Januar 2019, 02:11:01 »
Du ignorierst das es nicht nur um die Hinreise geht, sondern auch um die erheblich längere Rückreise.
Weiterhin ist die Schwerelosigkeit auf der ISS vor allem dem geschuldet das man verfahren entwickeln wollte die nut in Schwerelosigkeit machbar sind.
Weiterhin gibt immer noch keine Abkürzung unterwegs und wenn direkt nach der letzten Zündung das Ding unterwegs ist sind es keine 90 oder 180 Tage sondern eher 500 bis man wieder auf der Erde sein könnte.
Weiterhin gehts nicht nur um sechs Besatzungsmitglieder sondern es sollen 100 werden.
Und nochmal, es ist NICHT die Frage ob man sowas aushalten kann, sondern die Frage welcher Aufwand nötig ist damit man dies nicht ertragen muss.
Diese nötige Gegenüberstellung von möglichen Lösungen und ihrer Bewertung fehlt und komm mir bitte nicht damit das es auf der ISS schon lange so funktioniert.
Und dein Einwand den Auswirkungen mit Drogen zu begegnen, gehört sicher nicht zu den empfehlenswerten Verfahren.
Ich sage es ist einfach nur dumm an einem Verfahren festzuhalten das vermutlich leicht zu ersetzen ist.
Es wäre nett hier mal Konzepte vorzuschlagen oder machen wir ne Liste mit Konzepten und versuchen dann eine Bewertung zu machen.

Sorry, ich bin ein wenig sauer, ich hasse es wenn mir jemand mit dummen Argumenten kommt die nur dazu dienen an altem festzuhalten.

McPhönix

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #103 am: 07. Januar 2019, 02:40:03 »
Zitat
Es wäre nett hier mal Konzepte vorzuschlagen

Neue Konzepte ? Bringt nix. Seh ich ja an meinem Thread. Weicht zusehr von den hübsch runden Raketen ab, an die man so schön gewöhnt ist. Könnte ja peinlich sein, sich damit näher zu befassen und zu durchdenken.  ;D ;D

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Offline Sensei

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #104 am: 07. Januar 2019, 09:58:13 »
Du ignorierst das es nicht nur um die Hinreise geht, sondern auch um die erheblich längere Rückreise.

Die Zeit nach der Rückreise ist allerdings nicht! Missionsrelevant :P

Zitat
Weiterhin ist die Schwerelosigkeit auf der ISS vor allem dem geschuldet das man verfahren entwickeln wollte die nut in Schwerelosigkeit machbar sind.

Das Fördert doch nur unsere Argumentation ?!

Fokus auf der ISS sind die Schwerelosigkeitsexperimente, Fokus beim Flug zum Mars ist das erhalten der Arbeitsfähigkeit der Besatzung.

Zitat
Weiterhin gibt immer noch keine Abkürzung unterwegs und wenn direkt nach der letzten Zündung das Ding unterwegs ist sind es keine 90 oder 180 Tage sondern eher 500 bis man wieder auf der Erde sein könnte.
Weiterhin gehts nicht nur um sechs Besatzungsmitglieder sondern es sollen 100 werden.

 ???
1. Es ging hauptsächlich um die Zeit in der Schwerelosigkeit. Und da ist es mindestens Diskutabel, in wie fern man die Zeit auf dem Mars den Schwerelosigkeitszeit anrechnen kann.

2. Es gibt Möglichkeiten für einen schnelleren Transit. Das wurde doch selbst von Musk mehrmals betont.

3. Nein, Erst einmal geht es nur um die prinzipielle Möglichkeit mit einer Crew erfolgreich zum Mars und zurück zu fliegen. Es geht also um Missionen mit 6 - vlt 20 Crewmitgliedern.

Zitat
Und nochmal, es ist NICHT die Frage ob man sowas aushalten kann, sondern die Frage welcher Aufwand nötig ist damit man dies nicht ertragen muss.

Ich hatte eh schon gedacht, dass wir da etwas an einander vorbei reden.

Mein Ausgangspunkt war: Es wird wieder einmal behauptet dass ein Marsflug zwingend künstliche Gravitation vorraussetzt. Das ist allerdings nicht einfach und verkompliziert zumindest die ersten Missionen schon sehr --> Gesellschaft sieht dass das alles ziemlich kompliziert ist und will das maximal erst einmal weiter erforschen lassen --> Marsmissionen sind auf eine Ewig lange Bank geschoben.
DAS ist das was mich etwas Emotional werden lässt.

Bei dir ist es anscheinend anders herum: Du siehst die Skepsis gegen a.G. als eine generelle Skepsis gegen neue, innovative Technologien.

Ich finde beides ist gerechtfertigt, man muss nur irgendwo auch auf einen gemeinsamen Nenner kommen und die Emotionen unter Kontrolle bekommen ;)

Zitat
Und dein Einwand den Auswirkungen mit Drogen zu begegnen, gehört sicher nicht zu den empfehlenswerten Verfahren.

Cristal Meth als Beispiel zu nehmen ist natürlich Blödsinn.
Aber eine begleitende Medikation durch Drugs im englischsprachigen Sinne werden ganz im Gegenteil fest eingeplant sein.

Zitat
Ich sage es ist einfach nur dumm an einem Verfahren festzuhalten das vermutlich leicht zu ersetzen ist.
Es wäre nett hier mal Konzepte vorzuschlagen oder machen wir ne Liste mit Konzepten und versuchen dann eine Bewertung zu machen.

Da würde ich mitgehen.
Ich fange dann unten gleich mal an.

Zitat
Sorry, ich bin ein wenig sauer, ich hasse es wenn mir jemand mit dummen Argumenten kommt die nur dazu dienen an altem festzuhalten.


Und ich werde mürrisch wenn jemand unbedingt von Anfang an! Projekte mit nicht nötiger Komplexität zukleistert  ;)

Offline MarsMCT

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #105 am: 07. Januar 2019, 10:03:30 »
nochmal Link mit der Darstellung der Reise der BFR (heisst das BFR wirklich Big F...ing Rocket) ??

Ja, das war der interne Titel. Öffentlich wurde mit Augenzwinkern gesagt Big Falcon Rocket.

Inzwischen ist der offizielle Name ja Super Heavy für den Booster, die erste Stufe.

Starship für die zweite Stufe, das Raumschiff.

An Starship kann ich mich gewöhnen. Super Heavy gefällt mir nicht.

Die Frage ist für mich nicht, ob die Flüge zum Mars auszuhalten sind. Sie sind es. Schwerkraft  wäre nicht schlecht, aber Rotation bringt eine Menge Probleme mit sich. Rotierend ist Kurskorrektur nicht möglich und die thermische Kontrolle funktioniert so auch nicht. Diese Dinge würden wesentlich komplizierter.

Zur Dauer des Rückfluges. Der wird doch nur so lang, wenn man nach kurzer Zeit zurückfliegt. Es muß doch auch Rückkehrflugbahnen zu bestimmten Zeiten geben, die so kurz sind wie der Flug zum Mars. Nur Hin- und Rückflug in dem gleichen Fenster, so daß man nach zwei Jahren wieder fliegen kann, sind dann nicht möglich. Man könnte nur unbemannte Schiffe schnell zurückfliegen

Die Frage ist, ob die Schwerkraft des Mars ausreicht, um die Probleme der Schwerelosigkeit zu vermeiden. Das wird man ausprobieren müssen.

*

Offline Sensei

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #106 am: 07. Januar 2019, 10:18:34 »
Grundsätzliche Methoden um durch Rotation ' Artificial Gravity' zu erzeugen:

1. Eine Art von Zentrifuge in! der Station/Raumschiff selbst (z.b. CAM-Modul der ISS, Film: '2001' https://en.wikipedia.org/wiki/Discovery_One#Centrifuge]https://en.wikipedia.org/wiki/Discovery_One#Centrifuge)

2. Ganze Station/Raumschiff dreht sich entweder um die Längs(extrembeispiel: O'neil Zylinder) - oder Querachse (BFS - [2]).

3. Einzelne Teile einer Station drehen sich
3.1. drehender Torusring (NautilusX der NASA)
3.2. (zwei) gegenüberliegende Torussegmente (Hermes von 'The Martian' [2] )

3.a. Übergang zum Rotationssegment in der Hauptachse (z.b. Ommega Class Destroyer in Babylon 5)
3.b. Be'geh'bare Segmente reichen nicht bis zur Hauptachse der Station. (siehe u.a. 3.2)


4. Zwei Teile werden Verbunden und drehen sich um gemeinsamen Schwerpunkt

4.1. Verbindung zweier Segmente die beide noch genutzt werden
4.2. eines der Segmente wird nicht mehr genutzt [2, Mars Direct]

4.a. starre Verbindung (http://spaceflighthistory.blogspot.com/2016/03/a-true-gateway-robert-gilruths-june.html)
4.b. Seilverbindung (Gemini 11 von 1966 )


[1]
[2]
[3] Z.b. ab 4:10

Offline Xerron

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #107 am: 07. Januar 2019, 10:37:24 »

Hallo Xerron

Natürlich habe ich Deine Verlinkung in der Antwort 70 angeschaut.
Darin geht es um ein System mit 5 Raketenstarts von der Erde und 4 Landungen auf dem Mars.
Dass heißt fünffaches Risiko, dass etwas schiefgehen kann auf der Erde und vierfaches Risiko auf dem Mars gegenüber meinen Überlegungen.

Ich bezweifle dass diese Mission günstiger sein soll als ein Start nur einer viel größeren Rakete.



Natürlich gibt es mehrere Flüge. Allerdings sind die Meisten davon Frachtflüge bzw. Unbemannt. Wenn da draußen was schief geht habe ich keine Möglichkeit zu helfen. Deswegen geht es um Backups. Deswegen dienen die ersten Flüge der Herstellung von Redundanz, bzw. Notsystemen. Erst wenn alles gelandet ist und die Funktionstüchtigkeit nachgewiesen wurde, startet der bemannte Flug. Dieser beschleunigt auf direkter Bahn i.R. Mars. Erst nach der Beschleunigung koppelt die Bemannte Kapsel von der Transferstufe ab und dockt an dieser wieder an. Dann wird das Seil gespannt (1500m) und das System in Rotation versetzt. Vor erreichen des Mars wird die Rotation abgebremst und das Seil gelöst.

Bei deinem Konzept fliegt nur eine Rakete, geht etwas schief, dann hat man u.U. ein Problem. Stürzt bei Zubrin ein Versorgungsflug ab, wird lediglich die bemannte Mission verschoben bis alles auf GO ist. Passiert etwas mit der bemannten Mission sind vor Ort noch Redundanzen, wie das sofort startbereite Rückkehrschiff.

Vorteil dieses Konzeptes war (Anfang der 90er) dass man das damalige STS hätte umbauen können und für den Flug verwenden. Also vorhandene Technik, nur neu arrangiert. Das Schutle wäre lediglich durch einen Triebwerksblock ersetzt worden und auf den external Tank wäre eine zweite Stufe gekommen. Zeit / Kostenberechnungen von Zubrin sahen eine mögliche Entwicklung innerhalb von 5-10 Jahren vor und die Gesamtkosten für Entwicklung und Mission bei (bitte Verbessern, da ich gerade aus dem Gedächtnis Schreibe) 40 mrd. US Dollar.

Edid: Sensei war schneller  :P

In dem Video unter Punkt 3 sieht man das Konzept sehr deutlich. Ich finde es ist Kostengünstig realisierbar, bietet nötige Backups und ist einfach gehalten. Komplizierte Sachen wie das Space Shutle machen Sachen Teuer und anfällig.
Aber letztlich ist es wie immer eine Kostenfrage, wie viel Geld möchte ich ausgeben und wie lange möchte ich darauf warten. Den ultimativen Weg wie einen MACH-Antrieb werden wir leider nicht so schnell zur Verfügung haben.

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Offline Sensei

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #108 am: 07. Januar 2019, 11:06:50 »
BTW: Aber auch bei Zubrins Mars Direct hätte man auf dem Rückflug keine künstliche Gravitation :P

Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #109 am: 07. Januar 2019, 16:11:37 »
@Sensei
@Xerron


Dank für die Mühe und Ausführungen.

Langsam kristallisiert sich heraus, dass es für verschiedene Anwendungen verschiedene Lösungen gibt.
Die vielen Leser hier (hoffentlich auch vieeeele jüngere), werden sensibilisiert und bekommen ein Gefühl für die Probleme, wenn man im Weltraun eine Ersatzschwerkraft erzeugen will.
 :) :) :) :) :) :) :) :)

MfG RKM
Alle sagten: es funktioniert nicht.
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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #110 am: 07. Januar 2019, 18:47:00 »
Und dein Einwand den Auswirkungen mit Drogen zu begegnen, gehört sicher nicht zu den empfehlenswerten Verfahren.

Bei Apollo 13 haben die Astronauten Aufputschmittel genommen vor der Landung, ob das jetzt Speed oder Koffeintabletten waren weis ich jetzt allerdings nicht.


Die Saturn 5 hatte vor 50 Jahren eine Höhe beim Start von 110,5 Metern und einen Durchmesser von 10 Metern. Das Startgewicht lag bei 2.800.000 Kilogramm (2.800 normale Autos von jeweils 1 Tonne) 44 Tonnen Gewicht sind bis zum Mond (44 Autos) gekommen.


Ich glaube Dir ist die Leermasse deiner Monsterrakete nicht bewusst. Die Saturn5 hat nicht umsonnst ihre Stufen abgeworfen.

Micha

Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #111 am: 07. Januar 2019, 19:59:30 »
@Avatar.
Die erste Stufe hatte ein Leergewicht von135.218 kg
Die zweite 39.048kg
Die dritte 13.300 kg

https://www.bernd-leitenberger.de/saturn5.shtml

Bitte die folgenden Mererangaben nicht wörtlich nehnen, se ist doch ein Konzept/eine Idee.

Auch bei der Idee der Stretchrakete werden 40 von 110 m abgeworfen. Logisch.
ist bei der BFR auch so. Da ist das Verhältnis ca. 50/50
Vier Booster , die an diesen abgeworfenen 40 m hängen, werden auch abgeworfen. Die Saturn hatte keine Booster.

Vor dem stretchen im Weltraum ist die Rakete 70 m lang, besitzt aber 3 "Häute" von je 50 m. Wegen der Überlappung der "Häute" kommt man nicht auf 220 m sondern auf 210.

Wenn man sich vorstellt, das wir heute 50 Jahre weiter sind, und die Rechner keine Transistoren besitzen, wind an der Technik bereits einiges an Gewicht eingespart. Die Tanks können aus Kohlefaser sein. Die Motoren haben mehr Leistung, Die Materialien können dünner werden, da fester usw. usw. usw.

Die hier vorgestellten Ideen sollen doch nur zeigen, wie viele Möglichkeiten es gibt, um "künstliche" Schwerkraft durch Zentrifugalkraft zu erzeugen, damit wir homo sapiens sapiens gesund bleiben und nicht an Osteoporose mit gebrochenen Wirbeln krumm herumlaufen.

Zur Zeit gefällt mir  der Vorschlag mit den zwei BFR (Hintern an Hintern) sehr gut.
 8) Könnte man da nicht ein Modul zwischenkoppeln oder ein Seil spannen um auf einen Radius >100 m zu kommen.
Das Mittelohr würde danken (Corriolis)


MfG RKM
Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.

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Offline Sensei

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #112 am: 07. Januar 2019, 20:49:27 »
Ich weiß ja nicht wie du das mit dem Modul machen willst, aber klar: Man könnte auch ein Seil zwischen zwei BFSs spannen um den Radius zu vergrößern. Man kann eh nicht während des Fluges von einem dieser Raumschiffe zum anderen kommen.
Aber mechanisch macht es die sache etwas Komplizierter und man müsste das mit RCS Thrustern austarrieren.

McPhönix

  • Gast
Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #113 am: 07. Januar 2019, 20:52:59 »
Hat sich das überhaupt mal jemand hier bis zu Ende voll durchdacht, wie das mit Seilen in der Praxis gehen soll ?
Einfach ein Seil abwickeln. Ok, dazu gehört eine Vorrichtung, die -
- ein Seil abwickeln kann, klar.
- Festigkeit gegen extreme Vibrationen bei Start von der Erde (wie oben gefordert) hat.
- auftretende Kräfte beim Abwickeln in die Strukturen einleiten kann und muß.
- und das aber auch beim AUFwickeln ! insbesondere mit handfesten Reserven für Notfälle oder schnelle Kurskorrekturen!
- es wird mindestens ein Doppelseil sein müssen. Jeder weiß doch, wie leicht ein Körper ins Wackeln kommt, an einem Punkt lose aufgehängt. Und selbst beim Doppelseil bleibt immernoch eine Ebene zum Wackeln übrig.

Da rede ich noch garnicht mal von 1,4 facher Sicherheit u. ä. Dingen....

Hat noch keiner eine Seilwinde für Segelflug gesehen ? Das Seil wiegt vergleichsweise nichts, aber die Winde... oha. Warum wohl? Die Verankerung ist auch so ausgelegt, daß sie bei einem Ruck nicht zusammen mit 2 oder 3 Planken vom LKW fällt. Sondern die Kräfte in den Unterbau einleitet.
Und nun hochrechnen in den 100 Tonnen Bereich.

Traut sich jemand eine sichere raumtaugliche Konstruktion dafür zu, bei der das Verhältnis von toter zu nutzbarer Masse ok ist?

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Offline Sensei

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #114 am: 07. Januar 2019, 20:59:01 »
Ich würde das Seil auch nicht auf der Winde verankern. Und die Seile nicht wieder aufrollbar gestalten.
Wie du gesagt hast: Diese Seile wiegen im Vergleich fast nichts - da kann man auch mal vier Stück mitnehmen ;)
Das größere Problem dürfte sein, wie man denn die beiden BFS miteinander verankert. Immer extra einen EVA zu machen wäre ja auch suboptimal.

McPhönix

  • Gast
Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #115 am: 07. Januar 2019, 21:11:08 »
Bleibt halt immernoch die Verankerung. Es ist so schade, da Unmengen an Gewicht rein zu stecken in Mechanik und Strukturverstärkung - also ich kann mich mit Seilen nicht anfreunden.

Die direkte Verankerung von zwei Raumschiffen (erst unterwegs)  scheint mir da noch eher sinnvoll zu sein. Selbst wenn man keinen direkten Schleusenübergang einbauen kann, weil man ja nicht die "Nasen" verbinden kann, ist EVA leichter und sicherer möglich.

Was auch hier als Problem bleibt, ist die schnelle Trennung und schnelle Wiederherstellung der vollen autonomen Flugfähigkeit.

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Offline Sensei

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #116 am: 07. Januar 2019, 21:44:50 »
Nicht unbedingt.
Seile sind mit Pyrotechnik schneller gekappt als ein Schiff abdocken kann. Man muss nur aufpassen wo dass gespannte Seil hinschnellt.

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Offline Klakow

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #117 am: 07. Januar 2019, 22:33:09 »
Man könnte zwei BFS durchaus an den Nasen koppeln, es ist eh Sinnvoll, da eine Schleuse zur Ankopplung an die ISS einzubauen, die Nasen muss man da nur um 180° wegkippen.
Wie ich gelesen habe soll die ISS nun bis 2030 betrieben werden, ich gehe deshalb davon aus, dass die BFS sicher noch für die ISS eingesetzt wird.
Weiterhin hätte das auch Vorteile wenn man mal ne große Station im All bauen wollte und diese Rotiert, als z.B. BA330 oder größer.
Zwei BFS an den Füßen verbinden hätte leider einen gravierenden Nachteil, nach der Landung auf einem Himmelskörper wirkt die Schwerkraft anders herum, es Stände also alles auf dem Kopf wenn man es nicht vor der Landung umbauen würde, das geht eher nicht.
An der Nase verbunden würde ich Waschräume, WCs und Küchen alles weit unten einbauen, schon weil dies die Wege kurz hält. Man wird vermutlich zumindest eine Sorte von WC brauchen das auch in der Schwerelosigkeit funktioniert, aber Küche und Bad bleibt in der Zeit in Null-G dann halt geschlossen.
Das wird dann ein interessantes Flugprofil geben, den Start so gewählt das man ganz schnell den ersten Tanker irgendwo im LEO trifft, schnell volltanken und dann weiter in das GTO_Orbit und treffen mit dem zweiten Tanker im GTO, schnell auftanken und dann mit einem Schwesterschiff schnellen Abflug zum Ziel.
Nach Erreichung des Zielvektors Kopplung mit zweiter BFS und Herstellung der Rotation.
Wird wenn es schnell geht vermutlich mehr als einen halben Tag benötigen.
Zur Sicherheit könnte man auch von beiden BFS erstmal nur etwas mehr als den halben Tank leeren, dann an den Füßen koppeln, einen Tank fast voll machen,
abkoppeln und an den Nasen ankoppeln und gekoppelt mit einem Triebwerk den Verbund auf den Weg bringen und erst danach die Rotation einleiten.
Der Vorteil besteht darin, dass man dadurch sicher ist das die Kopplung funktioniert solange man noch umkehren kann.
Es wäre ja äußerst unpraktisch ohne Zentrifugalkraft mit nur jeweils einer funktionierenden Vakuumtoilette  unterwegs zu sein.

McPhönix

  • Gast
Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #118 am: 07. Januar 2019, 23:18:19 »

So schön wie es wäre per Nasen - für Schwerkraft ists nix.
Legt mich bitte jetzt nicht auf exakte Abmessungen fest :)
Wobei mir ca 90m immernoch zu wenig erscheinen.
Also ich denke schon, daß mein Raumschiff mit 250m nicht schwerer ist als zwei Starship, bei denen man eine Unmenge Triebwerksgewicht mitschleppt.
Und ich denke auch, daß man nach den ersten BFs/BFR Flügen recht schnell auf ein im All zusammenzubauendes Cycler ähnliches Gebilde kommt. Braucht man für Fernerkundungen sowieso. Und könnte es bei Erde/Mars erstmal schön testen.

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Offline Terminus

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #119 am: 08. Januar 2019, 00:35:52 »
Zur Zeit gefällt mir  der Vorschlag mit den zwei BFR (Hintern an Hintern) sehr gut.
 8) Könnte man da nicht ein Modul zwischenkoppeln oder ein Seil spannen um auf einen Radius >100 m zu kommen.
Das Mittelohr würde danken (Corriolis)

Apropo: Beim Nachdenken über die Seillösung (jetzt Deine erste Variante mit parallelen Längsachsen) bin ich darauf gekommen, dass man sich da besser auf zwei Körper beschränkt, statt drei Körpern, auch wenn das schön symmetrisch wäre. Denn wenn man aus einem Zentralkörper zwei Habitate gleichzeitig ausrollen bzw. "abseilen" und auch noch die Rotation des ganzen Systems beschleunigen wollte, wäre das wohl ziemlich schwierig zu beherrschen. :(

Man käme zwar wohl ohne eigene Manövriertriebwerke an den Habitaten aus. Aber die beiden Habitate würden m.E. unweigerlich in voneinander unabhängige Drehpendelschwingungen geraten (also an ihren Seilen vor und zurück schwingen, der zunächst beschleunigten und dann gleichförmigen Rotation überlagert). Und diese Drehpendelschwingungen vom Zentralkörper aus durch geschickte (softwaregesteuerte) gegenläufige Bewegungen zu "entpendeln", halte ich bei einem Habitat noch für beherrschbar, aber bei zwei (voneinander unabhängig schwingenden!) Habitaten schon eher nicht mehr bzw. für zu aufwändig, da das Einholen und Abseilen der Habitate ja auch mehrmals während der Reise passieren müsste (nämlich bei jeder Kurskorrektur).

Also ich würde sagen, man verzichtet auf ein zweites Habitat.

Oder man bringt das zweite Habitat eben mit im Zentralkörper unter? Entweder müsste man dann das ausgerollte Habitat auf dieselbe Masse trimmen wie den Zentralkörper, um auf gleiche Schwerkraftbedingungen in beiden Körpern zu kommen. Oder man akzeptiert im Zentralkörper-Habitat eine deutlich niedrigere Schwerkraft.

Zu der Lösung "zwei Habitate mit durchgehender Längsachse", egal ob Hintern an Hintern oder mit Seil dazwischen: Auch nicht schlecht und sicher einfacher, nur hat man dann deutlich weniger Wohnfläche mit hoher Schwerkraft. Halt eben zwei Räume mit je 9 m Durchmesser. Für eine kleine Crew mag das ja vielleicht reichen. Oder die Crewmitglieder wechseln turnusmäßig aus den Räumen mit niedriger Schwerkraft in jene mit höherer Schwerkraft. "Jeder kommt mal dran." :)

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Offline Klakow

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #120 am: 08. Januar 2019, 02:35:00 »
Aus den 1000m³+X und der Spitze würde ich eher 20m für den Lebensbereich rechnen den die Spitze ist länger als die 9m des Cores.
das Vollumen eines echten Kegels ist aus dem Gedächnis V=h/3*A, bei der Kegelform würde ich eher auf 0,35 bis 0,4*D Rechnen.
Die Kegelhöhe rechne ich mit 12m.
Das Vollumen des Kegels sollte maximal  300m³ haben, verbleiben min. 700m³ für den Rest das wären in Summe mindestens 23m Abzuöglich weggeklater Spitz 22m.
Bei 0,5G am Boden wären das ca 0,023G/m oder ca 8% unterschied vom Kopf zu den Füßen.

Ich würde dies für ausreichend halten.

Hier mal ne Frag, vielleicht weiß hier jemand Bescheid: Gibt es irgendwo Berichte wie es den Astronauten von den Apollomissionen mit der Mondschwerkraft ging?

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Offline Terminus

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #121 am: 08. Januar 2019, 08:02:09 »
Aus den 1000m³+X und der Spitze würde ich eher 20m für den Lebensbereich rechnen den die Spitze ist länger als die 9m des Cores.

Ähm, mit den 9 Meter hatte ich den Durchmesser der Rakete gemeint.

Ich stelle mir vor, dass man die beiden BFR (?) in eine Rotation versetzen würde, dass die beiden Enden der BFR+BFR eine halbwegs normale Schwerkraft erfahren. Diese beiden Enden sind dann sozusagen die beiden "Erdgeschosse" des Raumschiffs, zylindrische Räume mit 9 Meter Durchmesser (abzgl. Wandstärke usw.) und vielleicht 2,5 Meter Deckenhöhe, in denen die besten Bedingungen herrschen.

Alle "höheren" Räume haben mit jedem "Stockwerk" weniger Schwerkraft (und evtl. mehr Corioliseffekte?). Deswegen denke ich, dass das für große Crews nicht so geeignet wäre.

Eine Kompromisslösung wäre wie gesagt, dass die Astronauten turnusmäßig durch die Stockwerke wechseln. Das meinte ich mit "jeder kommt mal dran".

Zitat
Hier mal ne Frag, vielleicht weiß hier jemand Bescheid: Gibt es irgendwo Berichte wie es den Astronauten von den Apollomissionen mit der Mondschwerkraft ging?

Habe leider keine Ahnung.

Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #122 am: 08. Januar 2019, 09:55:40 »
Bei Gemini  11 wurde bereits ein Raumschiff per seil mit einer Agena Stufe verbunden und in Rotation versetzt. Dieses ist kein schwiriges Manöver.
Man benötigt lediglich ein Seil welches eine Ausreichende Reissfestigkeit hat. Durch die Drehung stabilisiert sich das System dann von Selbst.

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Offline Klakow

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Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #123 am: 08. Januar 2019, 11:15:36 »
Bei meiner Rechnung ging es mir darum abzuschätzen wie groß der maximale Abstand vom Koppelpunkt zur untersten Ebene wäre. In der Grafik stand da 30m dran oder 15m für eine Seite.
Es ist halt schon ein Unterschied ob z.B. bei einer gewünschten Solllkraft dafü 15 oder 22m zur Verfügung stehen und ich habe mit den 1000m^3 +x ausgerechnet wie hoch der Passagierraum etwa sein wird.

Re: Reise zum Mars nur unter Schwerkraft möglich.
« Antwort #124 am: 08. Januar 2019, 17:45:23 »
Ergänzend ein Video, das die meisten Hier kennen werden. Es gehört aber dazu.

http://www.syfy.de/news/faszinierendes-video-zeigt-wie-man-kuenstliche-schwerkraft-erzeugen-kann

MfG RKM
Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.