Juno - Mission beim Jupiter

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Offline Terminus

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #175 am: 16. Dezember 2016, 20:51:50 »
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Wissenschaftler sich die hochaufgelösten Bilder nicht auch fürs Erstellen oder überprüfen von Hypothesen über die Jupiteratmosphäre anschauen. ;)

Vielleicht haben sie ja schon von Voyager, Galileo und Hubble soviel Material im Archiv, dass sie meinten, sich eine hochauflösende Kamera diesmal sparen zu können... Oder sie haben vorher gerechnet, was gleichzeitig noch alles unterwegs sein wird, und haben entschieden, dass das DSN nicht noch eine hochauflösende Kamera verkraften kann...  :-\

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Offline m.hecht

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #176 am: 17. Dezember 2016, 01:18:17 »
Man nimmt das immer so hin als Laie und Leser - Gasplanet.
Wie ist denn da der Stand der Dinge? Gibt es vlt doch im Inneren feste Strukturen mit ein paar "Berggipfeln", an denen sich Wirbel und Stürme festhalten können? Meinethalben kann das ja fester Wasserstoff oder andere exotische Materie sein.

Tja, wenn man das so genau wüsste. Man geht davon aus, dass die äußeren Planeten (die Gasriesen) einen festen inneren Kern haben. Bei Jupiter geht man von einem 10 bis 30 Erdmassen großen Gesteins-Eis-Kern aus. Die Entwicklung im frühen Sonnensystem stellt man sich so vor, dass eine gewisse Masse an Gesteinskern da gewesen sein muss welcher dann das Gas angezogen und gehalten hat. Die schnelle Entstehung der Gasriesen ist nur so erklärbar. Durch den hohen Druck wird der Wasserstoff im Inneren von Jupiter leitend, deshalb spricht man hier von metallischen Wasserstoff. Er ist aber nicht fest.

Zusammengefasst: Ja, unter der Oberfläche gibt es Unregelmäßigkeiten, da zumindest der Gesteinskern keine perfekte Kugel bildet.


Aber eine Bewegung im Gas - warum sollte sie an einer Stelle bleiben?

Da gibt es schon noch mindestens eine weitere Möglichkeit. Warum bleibt denn ein Sonnenfleck immer am gleichen Punkt? Genau, Magnetismus! Der Jupiter hat (wegen seines metallischen Wasserstoffkerns) ein sehr starkes Magnetfeld das weit über die Mondumlaufbahnen hinaus reicht. Natürlich ist es nicht so stark wie das der Sonne, aber ganz sicher hat es einen Einfluss auf das Wetter auf Jupiter.

Mane

McPhönix

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #177 am: 17. Dezember 2016, 01:44:24 »
Hab nochmal ein bissel herumgelesen - interessante Sache das alles. Freilich - da wird wohl (wie oft) auch am Jupiter eine gewonnenen Erkenntnis drei neue Fragen produzieren.
Der Spektrum Artikel zeigt aber z.B. ganz deutlich, daß Raumfahrt (hier zum Jupiter) Erkenntnisse für die Technik auf der Erde bringen könnte.
Also los und ab mit der nächsten Sonde  ;)

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #178 am: 19. Dezember 2016, 03:33:20 »
JunoCam ist kein wissenschaftliches Instrument. Die Kamera - ein Abfallprodukt des NASA-Marsprogramms - ist lediglich für Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet (vornehmlich für Planeten-Enthusiasten und Amateurastronomen, die sich sowohl um die Steuerung als auch um die Auswertung der Bilder kümmern). :)

Da gehen die Meinungen offensichtlich auseinander. Auf den JPL-Seite http://www.jpl.nasa.gov/missions/juno/ wird die "Amateurkamera" durchaus als wissenschaftliches Instrument bezeichnet...

Scientific Instrument(s)

- Gravity Science
- Magnetometer (MAG)
- Microwave Radiometer (MWR)
- Jupiter Energetic Particle Detector Instrument (JEDI)
- Jovian Auroral Distributions Experiment (JADE)
- Waves
- Ultraviolet Imaging Spectrograph (UVS)
- Jovian Infrared Auroral Mapper (JIRAM)
- JunoCam
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

AeitschTi

  • Gast
Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #179 am: 19. Dezember 2016, 07:06:08 »
JunoCam ist kein wissenschaftliches Instrument. Die Kamera - ein Abfallprodukt des NASA-Marsprogramms - ist lediglich für Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet (vornehmlich für Planeten-Enthusiasten und Amateurastronomen, die sich sowohl um die Steuerung als auch um die Auswertung der Bilder kümmern). :)

Da gehen die Meinungen offensichtlich auseinander. Auf den JPL-Seite http://www.jpl.nasa.gov/missions/juno/ wird die "Amateurkamera" durchaus als wissenschaftliches Instrument bezeichnet...

Scientific Instrument(s)

- Gravity Science
- Magnetometer (MAG)
- Microwave Radiometer (MWR)
- Jupiter Energetic Particle Detector Instrument (JEDI)
- Jovian Auroral Distributions Experiment (JADE)
- Waves
- Ultraviolet Imaging Spectrograph (UVS)
- Jovian Infrared Auroral Mapper (JIRAM)
- JunoCam

Entweder ist man sich absolut uneinig und/oder die Meinung und Bewertung zu JunoCam als Komponente hat sich seit August 2011 grundsätzlich geändert und der Link sowie diese Liste sind total überholt. Ich gehe von letzterem aus.

Ein kleiner Auszug:

Zitat
...it is not considered one of the mission's science instruments.

Quelle: https://www.nasa.gov/feature/jpl/jupiter-s-7th-pearl

Oder bspw. hier:

Zitat
Juno's scientific payload includes:

A gravity/radio science system (Gravity Science)
A six-wavelength microwave radiometer for atmospheric sounding and composition (MWR)
A vector magnetometer (MAG)
Plasma and energetic particle detectors (JADE and JEDI)
A radio/plasma wave experiment (Waves)
An ultraviolet imager/spectrometer (UVS)
An infrared imager/spectrometer (JIRAM)

Quelle: https://www.nasa.gov/mission_pages/juno/spacecraft/index.html

Auch deutsche Quellen berichten überwiegend davon, dass JunoCam nicht zu den wissenschaftlichen Instrumenten der Sonde gehört, z.B.

Zitat
...Obwohl sie gar kein wissenschaftliches Instrument ist, dominiert sie bereits das Image der Mission.

Quelle: http://abenteuer-astronomie.de/juno-perfektem-jupiter-orbit-angekommen/

Zitat
...JunoCam wurde jedoch hauptsächlich für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und zählt nicht zu den offiziellen wissenschaftlichen Instrumenten der Mission.

Quelle: http://www.astronews.com/news/artikel/2016/07/1607-015.shtml

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #180 am: 09. Januar 2017, 20:11:16 »
Dieses von Roman Tkachenko bearbeitete und neu veröffentlichte Bild zeigt u.a. Jupiter im Halbschatten und den Großen Roten Fleck (GRF).

https://twitter.com/_RomanTkachenko/status/818468276242104320

Gruß

Henning

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #181 am: 19. Januar 2017, 20:44:43 »
Bildveröffentlichung PIA21377: Jupiter-Perle und wirbelnde Wolkenobergrenze



Diese vom Amateur-Astronom Eric Jorgensen zugeschnittene und farbverstärkte Aufnahme zeigt in der oberen linken Bildecke eine "Perle" von Jupiter.

Dieser ovalförmige Wirbelsturm dreht sich gegen den Uhrzeigersinn und ist Teil von derzeit insgesamt 8 Perlen, die auf Jupiter bei 40 Grad südlicher Breite eine Perlenkette bilden.

Solche Stürme können die Größe der Erde erreichen.

Südöstlich der Perle sind wirbelnde Wolken zu sehen, die auf der Aufnahme durch die spezielle Bearbeitung der Aufnahme hervorgehoben werden.

Die Aufnahme wurde am 11. Dezember 2016 während Junos drittem nahen Vorbeiflug am Jupiter mit der JunoCam gemacht.

Die Entfernung zu Jupiter beträgt auf dieser Aufnahme ca. 24.400 km.

Der nächste Vorbeiflug wird am 2. Februar 2017 stattfinden.

Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21377

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #182 am: 20. Januar 2017, 10:56:37 »
Abstimmung: Was soll die JunoCam beim nächsten Vorbeiflug fotografieren?

Bis zum 23. Januar 2017, 18:00 Uhr deutscher Zeit ist die Öffentlichkeit eingeladen Ziele zu wählen, die die Kamera am 2. Februar 2017 zum Perjovium 4 (PJ4) ablichten soll.

Das PJ4 wird am 2. Februar 2017 um 13:58 Uhr MEZ stattfinden.

Juno befindet sich dann 4.300 km überhalb der wirbelnden Wolken des Planeten.

Die erste Aufnahme der JunoCam wird bereits mit Annäherung an den Nordpol gemacht; 2 Stunden später wird die Bildgebung mit einer letzten Aufnahme abgeschlossen. Juno befindet sich dann unterhalb des Südpols und macht sich auf den Weg zum nächsten Umlauf.

Hier geht es zur Abstimmung:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/voting?current

Quelle:

http://solarsystem.nasa.gov/news/2017/01/19/public-to-choose-jupiter-picture-sites-for-nasa-juno

AeitschTi

  • Gast
Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #183 am: 26. Januar 2017, 17:12:48 »
Bildveröffentlichung PIA21378: Junos Blick auf einen kleinen roten Fleck

Diese am 25. Januar 2017 veröffentlichte Aufnahme der NASA-Sonde Juno zeigt Jupiters nördliche Breiten.
Aufgenommen wurde das Bild am 11. Dezember 2016, während Junos drittem nahen Vorbeiflug am Jupiter.

Die Entfernung zu Jupiter beträgt auf dieser Aufnahme ca. 16.600 km.



Dieser atemberaubende Blick auf die Nord Temperierte Breiten zeigt zufällig NN-LRS-1.

NN-LRS-1 wird "Little Red Spot" (kleiner roter Fleck) genannt und ist ein riesiger Sturm (zu sehen in der unteren linken Bildecke).

Dieser Sturm ist das drittgrößte, antizyklonale rötliche Oval auf dem Planeten, das in einem Zeitraum von 23 Jahren von der Erde aus verfolgt wurde.

Während auf der Erde Zyklone und Antizyklone in etwa gleich häufig auftreten, dominieren auf Jupiter die Antizyklone (gut 90% aller Wirbelstürme größer als 2000 km sind dort mit Hochdruckgebieten verknüpft).

In der nördlichen Hemisphäre drehen sich diese Wirbelstürme im Uhrzeigersinn, in der südlichen Hemisphäre gegen den Uhrzeigersinn.

Der bekannteste Antizyklon ist der "Große Rote Fleck".

Der "Kleine Rote Fleck" zeigt auf dieser Aufnahme nur sehr wenig Farbe; im Zentrum ist lediglich ein hellbrauner Klecks zu sehen.

Da die direkte Umgebung farblich ähnlich ist, fällt NN-LRS-1 nicht sonderlich auf.

Die Aufnahme wurde von den Amateur-Astronomen Gerald Eichstädt und John Rogers bearbeitet. Von ihnen stammt auch der Untertitel des Bildes.

Der nächste Vorbeiflug am Jupiter wird am 2. Februar 2017 stattfinden.

Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21378

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #184 am: 30. Januar 2017, 17:34:36 »
Untersucht Juno auch Io?

Io ist Hauptlieferant von Teilchen zur Magnetosphäre Jupiters. Der Materialfluss von Io's Vulkanen in den Plasma-Torus und weiter über die Magnetosphäre entlang der Feldlinien in die obere Atmosphäre Jupiters ist noch nicht ausreichend verstanden. Jetzt gibt es einen Vorschlag das zu ändern:
https://arxiv.org/pdf/1701.07435v1.pdf

Zitat
Because the paper was intended to show that the method is a feasible one, it remains to be seen whether NASA will consider adding a little extra credit work to Juno's homework. It seems a worthy and practical goal, one that will further enlighten our understanding of how volcanoes create aurorae in the bizarre electric and magnetic environment of the largest planet.
https://phys.org/news/2017-01-juno-volcanoes-io.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #185 am: 04. Februar 2017, 09:14:52 »
Die ersten Bilder von Junos vierten Vorbeiflug am Jupiter

Die Aufnahmen wurden am 2. Februar 2017 zum Perjovium 4 (PJ4) gemacht.

Auf dem ersten Bild blickt die Sonde auf Jupiters Nordpol.



Das zweite Bild zeigt oval BA (weißes Oval). Dieser Sturm ist mit einer Ausdehnung von etwa einem Erddurchmesser etwas kleiner als der "Große Rote Fleck".



Auf dem dritten und zugleich letzten hier gezeigten Bild ist der Südpol von Jupiter zu sehen.

Es trägt in Anlehnung an die Antarktis der Erde den Namen "Jovian Antarctica" (Jupiters Antarktis).



Der nächste Vorbeiflug (PJ5) findet am 27. März 2017 statt.

Alle Aufnahmen vom PJ4 gibt es hier:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/processing?phases%5b%5d=PERIJOVE+4

Quelle:

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21380

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Offline Duncan Idaho

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #186 am: 17. Februar 2017, 20:01:22 »
Juno wird für den Rest der Mission im 53-Tage Orbit verbleiben.
Zitat
NASA's Juno mission to Jupiter, which has been in orbit around the gas giant since July 4, 2016, will remain in its current 53-day orbit for the remainder of the mission.
http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=6752

Grund sind zwei Helium Ventile die nicht wie erwartet gearbeitet haben.
Die sind zuständig für die Druckbeaufschlagung der Tanks.
Bevor man beim wiederzünden des Haupttriebwerks in einem ungünstigen Orbit landet will man lieber die Mission so fort führen.

Gruß
Marcus
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #187 am: 17. Februar 2017, 20:27:02 »
Statt bis Februar 2018 soll die Mission jetzt also zunächst bis Juli 2018 betrieben werden.
Laut dem Artikel hat der größere Orbit sogar Vorteile, da man so die Reichweite der Magnetosphäre besser untersuchen kann. Außerdem verbringt Juno dann halt weniger Zeit in der strahlungsintensiven Zone.
Allerdings werden es nur 12 statt 36 Orbits sein. Laut Lumpi sind aber 32 Orbits für die "Base-Line-Mission" notwendig, also ist das wohl trotzdem insgesamt keine gute Nachricht.
Ich gehe allerdings auch davon aus, daß die Mission sowieso über Juli 2018 hinaus verlängert wird bis kurz vorm bitteren Ende in 2019, wenn Juno in den Jupiter-Schatten gerät. Viele weitere Orbits kommen so aber trotzdem nicht mehr zusammen.

Mir ist nach wie vor nicht klar, ob ohne die für die Science Orbits vorgesehenen OTMs (Orbit Trim Maneuver; die finden ja jetzt auch nicht mehr statt, oder?) noch dieses gleichmäßige Überziehen der Jupiteroberfläche möglich ist?

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Offline Terminus

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #188 am: 17. Februar 2017, 20:34:52 »
Die NASA hat mit Jupitermissionen irgendwie kein Glück.

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Offline MR

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #189 am: 18. Februar 2017, 00:58:40 »
Wenn es denn mal welche gäbe. Seit 1991 ist bekannt, das Galileo nur einen Bruchteil der Ergebnisse liefern kann, weil die Hauptantenne ausgefallen ist. Genau so war es dann ja auch. Von den erhofften 50.000 Bildern wurden nicht einmal 2000 gemacht. Und obwohl das bereits seit 26 Jahren bekannt ist, ist bis heute keine weitere Mission in Planung, die diese Lücke schließt. Juno ist da keine Lösung, da die Kamera nur für Nahaufnahmen von Jupiter geeignet ist. Man plant zwar jetzt eine Europa-Mission, aber was ist mit den übrigen Monden? Da ist weiterhin nichts absehbar, zumindest von US-Seite. Wäre es so problematisch, im Discovery-Programm eine neue Jupitersonde unterzubringen, um wenigstens die Bilder, die bei Galileo entfallen mussten, zu gewinnen? Mit Solarenergieversorgung dürfte das nicht viel teurer sein als eine Marssonde. Aber leider geht die nächste Discovery-Mission mal wieder zu irgendwelchen Asteroiden, als ob es da noch nicht genug Missionen gab.

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #190 am: 18. Februar 2017, 08:14:10 »
Wenn es denn mal welche gäbe. Seit 1991 ist bekannt, das Galileo nur einen Bruchteil der Ergebnisse liefern kann, weil die Hauptantenne ausgefallen ist. Genau so war es dann ja auch. Von den erhofften 50.000 Bildern wurden nicht einmal 2000 gemacht. Und obwohl das bereits seit 26 Jahren bekannt ist, ist bis heute keine weitere Mission in Planung, die diese Lücke schließt. Juno ist da keine Lösung, da die Kamera nur für Nahaufnahmen von Jupiter geeignet ist. Man plant zwar jetzt eine Europa-Mission, aber was ist mit den übrigen Monden? Da ist weiterhin nichts absehbar, zumindest von US-Seite. Wäre es so problematisch, im Discovery-Programm eine neue Jupitersonde unterzubringen, um wenigstens die Bilder, die bei Galileo entfallen mussten, zu gewinnen? Mit Solarenergieversorgung dürfte das nicht viel teurer sein als eine Marssonde. Aber leider geht die nächste Discovery-Mission mal wieder zu irgendwelchen Asteroiden, als ob es da noch nicht genug Missionen gab.

Wenn meine Informationen noch aktuell sind, sieht die NASA für 2022 zuerst einen Start eines Europa-Orbiters vor (Europa Multiple-Flyby Mission). Die NASA verlässt sich hier auf das kommende SLS (Space Launch System), mit welchem die Sonde innerhalb von 3-4 Jahren (also 2025/2026) im Jupitersystem ankommen "könnte"/"soll". Des Weiteren hat man die Tage in den Online-Medien was von einem Europa-Lander gelesen, welcher zwei Jahre später, 2024 starten und 2027/2028, spätestens aber 2029 oder 2030 (mit Hilfe von Swingby-Manövern an Planeten) ankommen "könnte"/"soll".

Ja, man liest hier oft die Wörter "könnte" und "soll", weil die Pläne für eine Europa-Sonde schon extrem lange "in der Schublade lagen". Wenn ich es richtig mitbekommen habe, befindet man sich derzeit in der Konzeptphase beider Missionen, die immer noch nicht durchfinanziert sind.

Die Finanzierung steht auf etwas wackligen Beinen.

Auch das SLS gibt mir wirklich keine Sicherheit für diese Mission, vor allem auch in Bezug darauf, dass erst nächstes Jahr der erste unbemannte Start stattfinden wird.

Wird das nicht etwas eng mit der Zeit? 2022 und 2024 für beide Missionen halte ich für nicht umsetzbar.

Ob diese Sonden überhaupt gebaut und gestartet werden halte ich für sehr fraglich, auch diesen Zeitplan.

Das ist alles sehr schwammig, nicht richtig ein- und durchschaubar sowie unsicher.

Die Informationsbereitschaft der NASA ist mangelhaft und das, was man letztlich präsentiert bekommt, meiner Meinung nach mal wieder sehr mager! Gibt es hierzu vielleicht aktuellere Informationen?

Schön, dass die NASA nun "doch" ihren Teil der einst zusammen mit der ESA (mal die JAXA weggelassen, die ursprünglich auch für diese Mission vorgesehen war, aber letztlich nicht mehr in den Missionsplänen miteinbezogen wurde) vorgeschlagenen "Europa Jupiter System Mission (EJSM) (ESA-Arbeitstitel: Laplace)" erfüllen "möchte" - von der NASA wäre der Jupiter Europa Orbiter (JEO) gekommen und von der ESA der Jupiter Ganymede Orbiter (JGO).

Um die anderen galileischen Monde (außer "Io") kümmert sich die ESA.

Airbus Defense und Space erhielt bereits im Dezember 2015 den Bauauftrag für die Sonde JUICE (Jupiter Icy Moon Explorer; deutsch Jupiter-Eismond-Erkunder). Sie soll Mitte 2022 starten und Jupiter 2030 erreichen.

Nach 2 Vorbeiflügen an "Europa" und 12 Vorbeiflügen an "Kallisto" soll JUICE 2032 in einen Orbit um ihr Hauptziel "Ganymed" einschwenken und diesen mindestens 9 Monate lang umkreisen und erforschen.
Am Ende ihrer Mission wird die Sonde auf Ganymed kontrolliert zum Absturz gebracht.

LG

Henning
« Letzte Änderung: 18. Februar 2017, 10:48:14 von AeitschTi »

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Offline Terminus

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #191 am: 18. Februar 2017, 10:44:46 »
Wenn es denn mal welche gäbe. Seit 1991 ist bekannt, das Galileo nur einen Bruchteil der Ergebnisse liefern kann, weil die Hauptantenne ausgefallen ist. Genau so war es dann ja auch. Von den erhofften 50.000 Bildern wurden nicht einmal 2000 gemacht. Und obwohl das bereits seit 26 Jahren bekannt ist, ist bis heute keine weitere Mission in Planung, die diese Lücke schließt. Juno ist da keine Lösung, da die Kamera nur für Nahaufnahmen von Jupiter geeignet ist.

Diese Meinungsäußerung erhebt Bilder zum zentralen Bestandteil und Erfolgskriterium von Jupitermissionen. So gesehen ist Galileo gescheitert, weil wegen dem Antennenproblem zuwenig Bilder übertragen werden konnten, klar.

Galileo hatte aber noch weitere Instrumente und hat damit noch weitere Daten erhoben, deren Übertragung durch das Antennenproblem sicher nicht so gehandicapt waren. Meine Vermutung: Da der NASA diese Daten gleichwertig waren mit den Bildern, bewertet sie Galileo offenbar nicht als gescheitert und hat keine Galileo II auf den Weg gebracht, sondern halt... Juno.

Und selbst Juno hat man nicht wenigstens mit einer Hochleistungskamera ausgestattet, die das Versäumte hätte nachholen können. Das finde ich jetzt tatsächlich interessant. Soll man daraus etwa schließen, dass die NASA gar nicht das Gefühl hat, etwas versäumt zu haben?? Reichen der NASA womöglich die 2000 Bilder von Galileo? Außerdem hatte man ja Hubble, schon seit Jahrzehnten...? :-\

So ganz plausibel kommt mir das selber nicht vor, denn Bilder der Jupitermonde aus nächster Nähe von einer OSIRIS oder LORRI kann auch Hubble nicht ersetzen.

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Offline Gertrud

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #192 am: 18. Februar 2017, 11:19:19 »
Hallo Zusammen,

Das stürmisches Wetter auf Jupiter.

Die Raumsonde Juno befand sich in 101.000 Kilometer Höhe über den Wolken vom Südpol, als er am 2.02.2017 mit der JunoCam dieses Bild aufnahm. Der Terminator liegt etwa in der Mitte über dem südpolaren Gebiet. Die verbesserte Farbversion dieser Aufnahme wurde von John Landino erstellt. Sie hebt die hellen hohen Wolken und die zahlreichen gewundenen ovalen Stürme hervor.

Credit: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/John Landino
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21382

Eine Mission nur an den Bildern zu messen, wird der Forschung nicht gerecht.
Und da die NASA den Vorstellungen des jeweiligen Präsidenten/Kongress untergeordnet ist, ist eine langfristige Planung immer von "könnte" begleitet.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline MR

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #193 am: 18. Februar 2017, 13:17:51 »
Diese Meinungsäußerung erhebt Bilder zum zentralen Bestandteil und Erfolgskriterium von Jupitermissionen. So gesehen ist Galileo gescheitert, weil wegen dem Antennenproblem zuwenig Bilder übertragen werden konnten, klar.

Entschuldigung, da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Es sind natürlich nicht nur Bilder auf der Strecke geblieben, sondern auch viele andere Messungen, zb Spektren und Plasmawellen. Aber für mich sind doch die Bilder entscheidend. Warum? Ganz einfach: Wir hier im Forum kennen zwar den Wert und die Wichtigkeit der übrigen Messungen, aber die Leute auf der Straße machen den Erfolg einer Mission vor allem an Bildern fast. Die interessiert nicht, wie viel Staub im Jupitersystem ist oder welche Elemente auf Europa vorkommen. Das sieht man aktuell ja an Juno. Obwohl die Juno-Cam offiziell kein wissenschaftliches Experiment ist, dreht sich in der Öffentlichkeit alles um die Aufnahmen dieser Kamera.

Von den übrigen Instrumenten hört man kaum etwas, obwohl mich selbst sehr interessieren würde, wie hoch wirklich der Wasseranteil von Jupiters Atmosphäre ist und wie diese Atmosphäre in größerer Tiefe aufgebaut ist. Welche Temperatur herrscht zb bei 100 Bar Druck?

Aber die breite Öffentlichkeit interessiert das nicht. Die wollen Bilder sehen. Das hat die ESA bis heute nicht verstanden, weswegen man beim gescheiterten Marslander keine Kamera an Bord hatte. Dabei sind es die Leute auf der Straße, die Steuerzahler, die solche Missionen letztlich bezahlen. Wenn man will, das solche Missionen in der Öffentlichkeit akzeptiert werden, dann muss man diesen Leuten das geben, was sie wollen und das sind nun mal vor allem Bilder.

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #194 am: 18. Februar 2017, 17:15:56 »
Statt bis Februar 2018 soll die Mission jetzt also zunächst bis Juli 2018 betrieben werden.
Laut dem Artikel hat der größere Orbit sogar Vorteile, da man so die Reichweite der Magnetosphäre besser untersuchen kann. Außerdem verbringt Juno dann halt weniger Zeit in der strahlungsintensiven Zone.

Wenn der größere Orbit so viele Vorteile bietet, warum hat die NASA dann nicht von Anfang an einen solchen Orbit geplant? Ich denke die NASA verbreitet hier notgedrungen Zweckoptimismus. Die verlängerte Mission kostet zudem bis zu 150 Millionen $ extra, die wiederum an anderer Stelle eingespart werden müssen. Hat das Ventilproblem übrigens Auswirkungen auf das geplante Missionsende, also kann man Juno noch gezielt in die Jupiteratmosphäre lenken?
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #195 am: 18. Februar 2017, 17:44:54 »
Wenn der größere Orbit so viele Vorteile bietet, warum hat die NASA dann nicht von Anfang an einen solchen Orbit geplant? Ich denke die NASA verbreitet hier notgedrungen Zweckoptimismus.
Korrekt, das hatte ich ja einen Satz später auch so in etwa geschrieben.

Die verlängerte Mission kostet zudem bis zu 150 Millionen $ extra, die wiederum an anderer Stelle eingespart werden müssen.
Sind das vor allen Dingen Personalkosten? Ich frage mich, was die Leute während der viel längeren Zwangspausen zwischen den Perjoviums machen, die werden ja nicht die ganze Zeit nur Däumchen drehen, und das DSN wird in der Zeit wohl auch kaum benötigt.

MaxBlank

  • Gast
Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #196 am: 25. Februar 2017, 16:42:31 »
Hier eine Übersicht über die Termine der Perijove-Vorbeiflüge bis zum Missionsende:
  (Quelle: http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?showtopic=8277&st=30&p=234701&#entry234701)

  PJ 5 - March 27, 2017
  PJ 6 - May 19, 2017
  PJ 7 - July 11, 2017
  PJ 8 - September 1, 2017
  PJ 9 - October 24, 2017
PJ 10 - December 16, 2017
PJ 11 - February 7, 2018
PJ 12 - April 1, 2018
PJ 13 - May 24, 2018
PJ 14 - July 16, 2018
PJ 15 - September 7, 2018
PJ 16 - October 29, 2018
PJ 17 - December 21, 2018
PJ 18 - February 12, 2019
PJ 19 - April 6, 2019
PJ 20 - May 29, 2019
PJ 21 - July 21, 2019
Deorbit - September 11, 2019

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #197 am: 28. Februar 2017, 11:22:25 »
Was ist los mit Jupiters Kern?  ???  :-\  :o  PI Scott Balton:
Zitat
"We don't see anything that looks like a core. There may be a core of heavy elements in there, but it might not be all concentrated in the middle. So that was the first picture that started to go out the window. And we started to say, you know, what would the core be like? Maybe it's much larger? Maybe it's half the size of Jupiter? How could that be?" Bolton asks.
Zitat
"The whole thing looks different than what anyone thought. I mean every way we have looked, we have been shocked by what what we've seen," says Bolton.
http://tpr.org/post/juno-spacecraft-rewriting-what-we-know-about-jupiter#stream/0
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Terminus

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #198 am: 01. März 2017, 11:02:59 »
Zitat
"The whole thing looks different than what anyone thought. I mean every way we have looked, we have been shocked by what what we've seen," says Bolton.

Ehrlich gesagt, ich finde das toll :D . Denn es zeigt doch mehreres:

- Juno hat sich gelohnt! Sie erbringt tatsächlich neue, überraschende Erkenntnisse.

- Egal wie kluge Gedanken sich die Theoretiker machen, letztlich ist das doch umso mehr Spekulation, je weiter sie sich vom empirisch gesicherten Boden der Tatsachen entfernen. Letztlich muss immer "jemand" hin und nachmessen, erst das ist dann die Wirklichkeit. Wenn die theoretische Wissenschaft schon bei etwas so Naheliegendem wie dem Jupiterkern daneben liegt, wie weit daneben könnte sie dann erst beim Urknall, den Superstrings und dem ganzen Rest liegen ;) . Das sind sicher alles wunderbare, faszinierende Gedankengebäude, aber man muss sie auch nicht zu ernst nehmen, würde ich sagen. Vielleicht ist alles noch ganz anders.

- Wissenschaft lebt! :)

AeitschTi

  • Gast
Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #199 am: 29. März 2017, 07:08:45 »
Die ersten Bilder von Junos fünften Vorbeiflug am Jupiter

Die Aufnahmne wurden am 27. März 2017 zum Perijovum 5 (PJ5) gemacht.

Das hier gezeigte Bild wurde von Kevin M. Gill bearbeitet:

https://www.flickr.com/photos/kevinmgill/33325214380/

Diese Aufnahme zeigt eine Jupiter-Perle:

https://twitter.com/JPMajor/status/846859841444495362/photo/1

Dieser ovalförmige Wirbelsturm dreht sich gegen den Uhrzeigersinn und ist Teil von derzeit insgesamt 8 Perlen, die auf Jupiter bei 40 Grad südlicher Breite eine Perlenkette bilden.

Solche Stürme können die Größe der Erde erreichen.

Das Bild wurde von Jason Major bearbeitet.

Der nächste Vorbeiflug (PJ6) findet am 19. Mai 2017 statt.

Alle Aufnahmen vom PJ5 gibt es hier:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/processing?source=junocam
« Letzte Änderung: 29. März 2017, 18:06:14 von AeitschTi »