Wenn es denn mal welche gäbe. Seit 1991 ist bekannt, das Galileo nur einen Bruchteil der Ergebnisse liefern kann, weil die Hauptantenne ausgefallen ist. Genau so war es dann ja auch. Von den erhofften 50.000 Bildern wurden nicht einmal 2000 gemacht. Und obwohl das bereits seit 26 Jahren bekannt ist, ist bis heute keine weitere Mission in Planung, die diese Lücke schließt. Juno ist da keine Lösung, da die Kamera nur für Nahaufnahmen von Jupiter geeignet ist. Man plant zwar jetzt eine Europa-Mission, aber was ist mit den übrigen Monden? Da ist weiterhin nichts absehbar, zumindest von US-Seite. Wäre es so problematisch, im Discovery-Programm eine neue Jupitersonde unterzubringen, um wenigstens die Bilder, die bei Galileo entfallen mussten, zu gewinnen? Mit Solarenergieversorgung dürfte das nicht viel teurer sein als eine Marssonde. Aber leider geht die nächste Discovery-Mission mal wieder zu irgendwelchen Asteroiden, als ob es da noch nicht genug Missionen gab.
Wenn meine Informationen noch aktuell sind, sieht die NASA für 2022 zuerst einen Start eines Europa-Orbiters vor (Europa Multiple-Flyby Mission). Die NASA verlässt sich hier auf das kommende SLS (Space Launch System), mit welchem die Sonde innerhalb von 3-4 Jahren (also 2025/2026) im Jupitersystem ankommen "könnte"/"soll". Des Weiteren hat man die Tage in den Online-Medien was von einem Europa-Lander gelesen, welcher zwei Jahre später, 2024 starten und 2027/2028, spätestens aber 2029 oder 2030 (mit Hilfe von Swingby-Manövern an Planeten) ankommen "könnte"/"soll".
Ja, man liest hier oft die Wörter "könnte" und "soll", weil die Pläne für eine Europa-Sonde schon extrem lange "in der Schublade lagen". Wenn ich es richtig mitbekommen habe, befindet man sich derzeit in der Konzeptphase beider Missionen, die immer noch nicht durchfinanziert sind.
Die Finanzierung steht auf etwas wackligen Beinen.
Auch das SLS gibt mir wirklich keine Sicherheit für diese Mission, vor allem auch in Bezug darauf, dass erst nächstes Jahr der erste unbemannte Start stattfinden wird.
Wird das nicht etwas eng mit der Zeit? 2022 und 2024 für beide Missionen halte ich für nicht umsetzbar.
Ob diese Sonden überhaupt gebaut und gestartet werden halte ich für sehr fraglich, auch diesen Zeitplan.
Das ist alles sehr schwammig, nicht richtig ein- und durchschaubar sowie unsicher.
Die Informationsbereitschaft der NASA ist mangelhaft und das, was man letztlich präsentiert bekommt, meiner Meinung nach mal wieder sehr mager! Gibt es hierzu vielleicht aktuellere Informationen?
Schön, dass die NASA nun "doch" ihren Teil der einst zusammen mit der ESA (mal die JAXA weggelassen, die ursprünglich auch für diese Mission vorgesehen war, aber letztlich nicht mehr in den Missionsplänen miteinbezogen wurde) vorgeschlagenen "Europa Jupiter System Mission (EJSM) (ESA-Arbeitstitel: Laplace)" erfüllen "möchte" - von der NASA wäre der Jupiter Europa Orbiter (JEO) gekommen und von der ESA der Jupiter Ganymede Orbiter (JGO).
Um die anderen galileischen Monde (außer "Io") kümmert sich die ESA.
Airbus Defense und Space erhielt bereits im Dezember 2015 den Bauauftrag für die Sonde JUICE (Jupiter Icy Moon Explorer; deutsch Jupiter-Eismond-Erkunder). Sie soll Mitte 2022 starten und Jupiter 2030 erreichen.
Nach 2 Vorbeiflügen an "Europa" und 12 Vorbeiflügen an "Kallisto" soll JUICE 2032 in einen Orbit um ihr Hauptziel "Ganymed" einschwenken und diesen mindestens 9 Monate lang umkreisen und erforschen.
Am Ende ihrer Mission wird die Sonde auf Ganymed kontrolliert zum Absturz gebracht.
LG
Henning