Juno - Mission beim Jupiter

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Event Horizon

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #150 am: 30. Oktober 2016, 08:29:07 »
Guten Morgen,

Mal eine rein theoretische Frage bin kein Experte-

Warum wird bei dieser Mission eigentlich nicht Aerobraking angewendet?

Ist die Konstruktion der Sonde selbst dafür nicht geeignet?
Ist die Atmosphärendichte nicht bekannt bzw. deren Eigenschaften?
Wäre die Strahlung zu hoch?

Bitte um Erklärung wenn es jemand weis?!

Beste Grüße,

Daniel

Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #151 am: 30. Oktober 2016, 10:10:34 »
Hallo Daniel,

das sind schon die wichtigen Gründe. V.a. die Atmosphäre muss man für so ein Manöver gut kennen. Am Besten hätte man auch einen "aktuellen Wetterbericht". Beim Jupiter macht die Strahlungsumgebung in der Nähe des Jupiters zusätzliche Probleme, wie nahe man überhaupt ran kann. Bei der Mission zählt ja auch fast schon jeder Tag, und Aerobraking zum sukzessiven "Runterkommen", wie man es manchmal schon am Mars gemacht hat, dauert eben auch.
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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #152 am: 03. November 2016, 17:59:08 »
Wegen den Problemen mit den Ventilen kann bei PJ 3 am 11. Dezember die JunoCam offenbar doch nicht zum Einsatz kommen.   :(
Zudem verbleibt Juno wohl wirklich längere Zeit, möglicherweise für den Rest der ganzen Mission im 53,5 Tage-Orbit. Das läuft nicht "rund"...
Zitat
In the meantime, JunoCam imaging scientist Candy Hansen told me that the camera has not been turned on since the sticky-valve problem reared its head, and will not be turned on until perijove 3, on December 11.
http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2016/11030800-juno-update.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #153 am: 04. November 2016, 07:14:26 »
NASA schaut sich jetzt den Fehler bei Intelsat 33e an, der eine ähnliche Version des Triebwerks verwendet und damit auch Probleme hat. Intelsat und Boeing haben zum Fehler am Satelliten bisher nichts weiter gesagt. Dass NASA daran jetzt interessiert ist, könnte andeuten, dass da ein ähnlicher Fehlerzustand herrscht/vermuten werden kann.

http://spacenews.com/nasa-investigating-possible-link-between-juno-and-intelsat-thruster-problems/
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Offline Olli

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #154 am: 04. November 2016, 08:10:07 »
Wegen den Problemen mit den Ventilen kann bei PJ 3 am 11. Dezember die JunoCam offenbar doch nicht zum Einsatz kommen.   :(
Zudem verbleibt Juno wohl wirklich längere Zeit, möglicherweise für den Rest der ganzen Mission im 53,5 Tage-Orbit. Das läuft nicht "rund"...
Zitat
In the meantime, JunoCam imaging scientist Candy Hansen told me that the camera has not been turned on since the sticky-valve problem reared its head, and will not be turned on until perijove 3, on December 11.
http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2016/11030800-juno-update.html

Ganz so schlimm ist es bzgl der JunoCam ja nicht... die Aussage ist ja, dass sie bis zum PJ am 11. Dezember nicht eingeschaltet wird. Ich denke, wenn sie nahe am Jupiter sind, werden sie schon ein paar Aufnahmen machen.
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

tonthomas

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #155 am: 04. November 2016, 09:00:28 »
NASA schaut sich jetzt den Fehler bei Intelsat 33e an, der eine ähnliche Version des Triebwerks verwendet und damit auch Probleme hat. Intelsat und Boeing haben zum Fehler am Satelliten bisher nichts weiter gesagt. Dass NASA daran jetzt interessiert ist, könnte andeuten, dass da ein ähnlicher Fehlerzustand herrscht/vermuten werden kann.

http://spacenews.com/nasa-investigating-possible-link-between-juno-and-intelsat-thruster-problems/
Zum GOES R hab ich das geschrieben: "Der Apogäumsmotor selbst ist dann möglicherweise gar nicht das Problem. Aber vielleicht andere satellitenübergreifend "gemeinsam" genutzt Hardware wie Druckregler oder Ventile. Wenn das für GOES R selbst bei einem Ausfall einer Nutzungsmöglichkeit des Apogäumsmotors noch ok ist, müsste die Komponente vielleicht irgendwas von Moog sein, was vor dem Apogäumsmotor sitzt, bei einem Ausfall aber die Nutzung von Lageregelungstriebwerken nicht behindert."

Zusammen mit dem Juno-Triebwerks-Nutzungs-Problem, und der Info, dass es ein Ventil-Problem sein könnte, sind wir doch jetzt schon ziemlich konkret. Mache mir langsam Sorgen um weitere wissenschaftliche Missionen, die vielleicht mit der suspekten Komponente unterwegs sind und ihr Haupttriebwerk noch mal brauchen.

Gruß   Pirx

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Offline tomtom

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #156 am: 26. November 2016, 09:56:48 »
Spass-Beiträge gelöscht.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #157 am: 29. November 2016, 08:59:55 »
Abstimmung: Welche Sehenswürdigkeiten soll die JunoCam fotografieren?


Am 11. Dezember 2016 wird die NASA-Sonde Juno das nächste Mal an Jupiter vorbeifliegen.

Bis zum 1. Dezember 2016 ist die Öffentlichkeit eingeladen wieder Ziele zu wählen, die die Kamera am 11. Dezember zum Perjovium 3 (PJ3) ablichten soll.

Hier geht es zur Abstimmung:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/voting

Quelle:

https://twitter.com/NASAJuno/status/803300006081871872

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #158 am: 11. Dezember 2016, 11:02:12 »
Heute (11. Dezember 2016), um 18:04 Uhr wird Juno ihren dritten wissenschaftlichen Vorbeiflug am Jupiter machen.

Zum Zeitpunkt der größten Annäherung an den Gasplaneten (das so genannte Perjovium) wird die Sonde bei einer Geschwindigkeit von 57,8 km pro Sekunde (ca. 208.000 km pro Stunde) relativ zu Jupiter, Jupiters Wolkenobergrenze in einer Distanz von 4150 km passieren.

Bei diesem Vorbeiflug werden 7 von 8 wissenschaftlichen Instrumenten im Einsatz sein und Daten sammeln.

Scott Bolton, Juno-Projektleiter vom Southwest Research Institute in San Antonio:

"Das wird das erste Mal sein, dass wir das ganze Potenzial von Juno ausschöpfen, um Jupiters inneren Aufbau über dessen Gravitationsfeld zu untersuchen. Wir freuen uns darauf mehr über Jupiters Vergangenheit und Zukunft zu erfahren, sowie über seine Schwerkraft."

Aufgrund eines Software-Updates wird das Instrument JIRAM (Jovian Infrarot Auroral Mapper) bei diesem Vorbeiflug nicht eingesetzt. Es kommt voraussichtlich beim vierten wissenschaftlichen Vorbeiflug am 2. Februar 2017 wieder zum Einsatz.

Juno befindet sich immer noch im so genannten "Capture Orbit", mit einer Umlaufzeit von 53,4 Tagen.

Ursprünglich sollte mit dem Period Reduction Maneuver (PRM) die Umlaufzeit auf 14 Tage reduziert werden. Da es aber bei einem Testlauf zu Problemen mit zwei Helium-Rückschlagventilen kam, entschied sich das Juno-Team in Rücksprache mit Lockheed Martin Space Systems in Denver und dem NASA-Hauptquartier in Washington das Period Reduction Maneuver um mindestens einen weiteren Umlauf zu verschieben.

Es ist aber auch möglich, dass Juno während ihrer kompletten Mission auf ihrer aktuellen Bahn bleibt.

Juno-Projektmanager Rick Nybakken vom Jet Propulsion Laboratory der NASA:

"Wir haben eine gesunde Sonde, die ihre Mission vortrefflich ausführt. Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen, deswegen bewegen wir uns vorsichtig voran."

Quelle und weitere Informationen:

https://www.nasa.gov/feature/jpl/nasa-juno-mission-prepares-for-december-11-jupiter-flyby

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #159 am: 11. Dezember 2016, 16:15:10 »
Bei diesem Vorbeiflug werden 7 von 8 wissenschaftlichen Instrumenten im Einsatz sein und Daten sammeln.

Hmm, lt. Wiki ist Juno aber mit 9 wissenschaftlichen Instrumenten bestückt...   :-\
https://de.wikipedia.org/wiki/Juno_(Raumsonde)#Instrumente
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #160 am: 11. Dezember 2016, 17:17:20 »
Bei diesem Vorbeiflug werden 7 von 8 wissenschaftlichen Instrumenten im Einsatz sein und Daten sammeln.

Hmm, lt. Wiki ist Juno aber mit 9 wissenschaftlichen Instrumenten bestückt...   :-\
https://de.wikipedia.org/wiki/Juno_(Raumsonde)#Instrumente

JunoCam ist kein wissenschaftliches Instrument. Die Kamera - ein Abfallprodukt des NASA-Marsprogramms - ist lediglich für Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet (vornehmlich für Planeten-Enthusiasten und Amateurastronomen, die sich sowohl um die Steuerung als auch um die Auswertung der Bilder kümmern). :)

LG

Henning

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Offline Terminus

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #161 am: 11. Dezember 2016, 18:06:22 »
JunoCam ist kein wissenschaftliches Instrument. Die Kamera - ein Abfallprodukt des NASA-Marsprogramms - ist lediglich für Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet ...

Okay... und wurde die Kamera jetzt eigentlich aktiv beim Perijove? *hoff*

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #162 am: 11. Dezember 2016, 18:22:41 »
JunoCam ist kein wissenschaftliches Instrument. Die Kamera - ein Abfallprodukt des NASA-Marsprogramms - ist lediglich für Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet ...

Okay... und wurde die Kamera jetzt eigentlich aktiv beim Perijove? *hoff*

Auch wenn nichts im Beitrag der NASA steht (was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass wissenschaftlich gesehen kein wirkliches Interesse an den Aufnahmen besteht), ist davon auszugehen, dass JunoCam Aufnahmen gemacht hat oder sogar jetzt im Moment noch Aufnahmen macht. Das entnehme ich den Quellen, die ich am 29. November gepostet hatte.

Abstimmung: Welche Sehenswürdigkeiten soll die JunoCam fotografieren?


Am 11. Dezember 2016 wird die NASA-Sonde Juno das nächste Mal an Jupiter vorbeifliegen.

Bis zum 1. Dezember 2016 ist die Öffentlichkeit eingeladen wieder Ziele zu wählen, die die Kamera am 11. Dezember zum Perjovium 3 (PJ3) ablichten soll.

Hier geht es zur Abstimmung:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/voting

Quelle:

https://twitter.com/NASAJuno/status/803300006081871872

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #163 am: 14. Dezember 2016, 07:20:30 »
Juno fängt eine Perle von Jupiter ein

Diese Aufnahme (volle Auflösung: https://images.raumfahrer.net/up055189.png) der JunoCam an Bord der NASA-Sonde Juno (auch: Jupiter Polar Orbiter), hebt die siebte von acht Strukturen hervor, die eine "Perlenkette" auf Jupiter bilden.



Diese Strukturen sind massive, sich gegen den Uhrzeigersinn drehende Stürme, die in Jupiters südlicher Hemisphäre als weiße Ovale erscheinen.
Seit 1986 schwankte ihre Anzahl zwischen 6 und 9.

Die Aufnahme wurde während Junos drittem wissenschaftlichen Vorbeiflug am Jupiter, am 11. Dezember 2016 aus einer Entfernung von etwa 24.600 km gemacht.

Quelle:

https://www.nasa.gov/feature/jpl/jupiter-s-7th-pearl

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #164 am: 15. Dezember 2016, 07:29:52 »
Neue Bilder von der JunoCam

Diese neu veröffentlichten Bilder vom dritten wissenschaftlichen Vorbeiflug der NASA-Sonde Juno am 11. Dezember 2016, zeigen den größten Planeten im Sonnensystem in eindrucksvollen Details.

Die Bilder wurden von erfahrenen Amateurastronomen online gestellt, die sich vorwiegend mit der Bearbeitung von Rohdatenbilder der Sonden im Sonnensystem beschäftigen.

Die weißen, ovalförmigen Strukturen sind Wirbelstürme, die sich gegen den Uhrzeigersinn drehen und fast die Größe der Erde erreichen können (siehe auch den vorherigen Beitrag "Juno fängt eine Perle von Jupiter ein").

Eine kleine Auswahl ist hier zu sehen:











Quelle der Aufnahmen:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/processing?source=public

Alle Rohaufnahmen:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/processing

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Offline Terminus

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #165 am: 15. Dezember 2016, 07:59:19 »
Neue Bilder von der JunoCam



Das Bild oben rechts von dem "eingedellten Sturm" auf dem Terminator fand ich am besten, das war tatsächlich nochmal was Neues.  :D

Gibt es eigentlich schon Erkenntnisse von den richtigen Instrumenten, also so in die Richtung, ob Jupiter einen festen Kern hat und darauf sieben Meter große intelligente Kraken herumwuseln wie die in dem Film "Arrival"...  ;D

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #166 am: 15. Dezember 2016, 11:18:35 »
Beeindruckende Bilder vom nicht-wissenschaftlichen Instrument der Raumsonde Juno. Da müssen jetzt aber die Wissenschaftler mit Daten ihrer wissenschaftlichen Instrumente nachlegen...   ;)

Gibt es eigentlich schon Erkenntnisse von den richtigen Instrumenten, also so in die Richtung, ob Jupiter einen festen Kern hat und darauf sieben Meter große intelligente Kraken herumwuseln wie die in dem Film "Arrival"...  ;D
Noch scheint alles möglich...   ::)

Was mich am Rande auch noch interessieren würde sind die, aufgrund des "Ventilhängers", neuen Vorbeiflugparameter an den Jupitermonden. Es gab da eine schöne, inzwischen nicht mehr aktuelle Übersicht bei planetary.org. Gibt es da irgendwo schon aktualisierte Daten?
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #167 am: 15. Dezember 2016, 12:26:31 »
Beeindruckende Bilder vom nicht-wissenschaftlichen Instrument der Raumsonde Juno. Da müssen jetzt aber die Wissenschaftler mit Daten ihrer wissenschaftlichen Instrumente nachlegen...   ;)

Gibt es eigentlich schon Erkenntnisse von den richtigen Instrumenten, also so in die Richtung, ob Jupiter einen festen Kern hat und darauf sieben Meter große intelligente Kraken herumwuseln wie die in dem Film "Arrival"...  ;D
Noch scheint alles möglich...   ::)

Was mich am Rande auch noch interessieren würde sind die, aufgrund des "Ventilhängers", neuen Vorbeiflugparameter an den Jupitermonden. Es gab da eine schöne, inzwischen nicht mehr aktuelle Übersicht bei planetary.org. Gibt es da irgendwo schon aktualisierte Daten?

Die gibt es meinen Informationen nach nicht.
Der Planetary.org-Seite ist zu entnehmen, dass diese Parameter alle gestrichen wurden. Das dürfte bzw. muss eigentlich damit zusammenhängen, dass man "nicht" in die "Science Orbits" mit einer Umlaufzeit von 14 Tagen wechselt, sondern im "Capture Orbit" mit einer Umlaufzeit von 53,4 Tagen bleibt.

Eine aktuelle Diskussion auf der Plattform "unmannedspaceflight.com" zeigt zudem, dass Aufnahmen der Monde gemacht werden könnten, allerdings scheint die Auflösung zu niedrig zu sein, um Details erkennen zu können oder überhaupt was erkennen zu können (Kallisto wäre 4 Pixel breit; bei Amalthea, obwohl näher dran noch weniger Pixel), so dass bezweifelt wird, "ob eine Aufnahme von irgendwelchen Nutzen wäre".

Quelle:

http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?showtopic=8245&pid=233744&st=15&#entry233744

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #168 am: 15. Dezember 2016, 17:44:18 »
Das kann doch bei einem nächsten Orbit schon wieder anders sein, je nach Entfernung zu den Monden. Es sollten ja auch Spektren erstellt werden. Bei Io beispielsweise wollte man mithilfe vom Jovian InfraRed Auroral Mapper (JIRAM) die bisher besten Spektren von den Polregionen gewinnen.
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AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #169 am: 15. Dezember 2016, 18:11:11 »
Das kann doch bei einem nächsten Orbit schon wieder anders sein, je nach Entfernung zu den Monden. Es sollten ja auch Spektren erstellt werden. Bei Io beispielsweise wollte man mithilfe vom Jovian InfraRed Auroral Mapper (JIRAM) die bisher besten Spektren von den Polregionen gewinnen.

Klar, kann man oder könnte man immer noch in einem der nächsten Orbits wechseln, "wenn" man das Problem mit den Helium-Rückschlagventilen in den Griff bekommt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ein Wechsel noch gewollt ist.
Es liest sich so ein bisschen danach, als wäre man nicht ganz unzufrieden mit den langen Umläufen; zumindest geht man das Problem gemütlich und in Ruhe an.

"We have a healthy spacecraft that is performing its mission admirably, and we are able to obtain great science every time we fly by. “What we do not want to do is add any unnecessary risk, so we are moving forward carefully."

JIRAM war das einzige wissenschaftliche Instrument, was zum PJ3 nicht im Einsatz war.
Es soll am 2. Februar 2017 wieder eingesetzt werden.
 
Quelle: https://www.nasa.gov/feature/jpl/nasa-juno-mission-prepares-for-december-11-jupiter-flyby

Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #170 am: 15. Dezember 2016, 19:25:43 »
Falls man bei den Capture Orbits bleibt und gar nicht mehr in die Science Orbits wechselt, stellen sich mir folgende Fragen:
- die Orbits dauern dann fast 4x solange wie ursprünglich geplant, allerdings hält sich die Sonde dann auch länger nicht innerhalb des schädlichen "Elektrosmogs" von Jupiters Magnetfeld auf und hat eine längere Recovery-Phase
- bedeutet das, daß man nun einfach die Mission um die eventuell 3-4fache Zeit verlängern kann, oder wird dies kaum Junos Lebenserwartung steigern?
- falls die Lebenserwartung NICHT steigt, würde das ja einen Verlust von bis zu dreiviertel der ursprünglich erwarteten Meßergebnisse bedeuten
- falls Juno sehr wohl 3-4x so lang am Leben bleibt, würde das wiederum die Kosten der Mission erhöhen, weil sich das Bodenteam dann viel länger um die Sonde kümmern muß (3-4 statt einem Jahr)

Vielleicht ist es ja geplant, den Wechsel in den Science-Orbit trotz unbekannter Risiken zu einem Zeitpunkt zu wagen, an dem schon die wichtigsten Daten gewonnen wurden.

Können die Capture Orbits eigentlich so wie die Science Orbits jeweils um ein paar Grad gedreht werden? Damit wollte man ja einen möglichst großen Bereich abdecken. Oder verhindert der mögliche Defekt auch diese Orbit-Trim-Manöver?

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Offline Lumpi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #171 am: 16. Dezember 2016, 01:13:52 »
Das Problem bei einem Verbleib im Capture Orbit ist wohl nicht die Strahlung Jupiters, sondern dessen Schatten. 2019 wird Juno für ca. 6 Stunden im Schatten Jupiters verschwinden. Dafür ist die Sonde aber nicht ausgelegt und es ist unklar, ob die Batterien den damit verbundenen Kälteschock überstehen werden. Mit dem derzeitigen 53,5 Tage dauernden Orbit würde dieses Szenario bei PJ20 eintreten. Man könne aber wahrscheinlich trotzdem die Mindestanforderungen an die Mission erfüllen, für Erfüllung der Base-Line-Mission seien 32 Orbits notwendig...
http://spaceflightnow.com/2016/10/28/juno-recovers-from-reboot-but-propulsion-problem-lingers/
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

AeitschTi

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #172 am: 16. Dezember 2016, 14:54:21 »
Hier noch 2 neue, bearbeitete Bilder vom PJ3:

Eine Nahansicht der siebten "Perle" (von derzeit insgesamt 8 Perlen, die auf Jupiter eine "Perlenkette" bilden):



Solche Stürme können die Größe der Erde erreichen.

Ein Blick auf den Südpol von Jupiter:



Quelle:

https://www.missionjuno.swri.edu/junocam/processing?source=public


McPhönix

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #173 am: 16. Dezember 2016, 19:53:14 »
Man nimmt das immer so hin als Laie und Leser - Gasplanet.
Wie ist denn da der Stand der Dinge? Gibt es vlt doch im Inneren feste Strukturen mit ein paar "Berggipfeln", an denen sich Wirbel und Stürme festhalten können? Meinethalben kann das ja fester Wasserstoff oder andere exotische Materie sein. Aber eine Bewegung im Gas - warum sollte sie an einer Stelle bleiben?

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Offline MpunktApunkt

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Re: Juno - Mission beim Jupiter
« Antwort #174 am: 16. Dezember 2016, 20:16:23 »
Hallo,

vielen Dank für die genialen Bilder von Juno.  :) :)

Ich lese hier öfter, dass die tolle Kamera nicht als wissenschaftliches Instrument zählt. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Wissenschaftler sich die hochaufgelösten Bilder nicht auch fürs Erstellen oder überprüfen von Hypothesen über die Jupiteratmosphäre anschauen. ;)

Viele begeisterte (durchaus wissenschaftliche) Grüße ;)

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?