Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?

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Offline spacecat

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #275 am: 22. Juni 2015, 00:46:37 »
Guten Abend Siliziumdioxid,

gut zur Kamera-nicht-Mitflieg-weil-nicht-sofort-Bilder-Geschichte, habe ich bereits alles gesagt.

Bitte übertrage niemals NASA-Strukturen direkt auf die ESA. Sie sind in Geschichte, Struktur und auch Kultur zu unterschiedlich. Die ESA ist multinational, allein dies muß zu anderen Verfahrensweisen führen.

Die Beispiele von rein staatlich durchgeführten Projekten bezog sich hierauf
[...]Warum bestellt man die Instrumente eines Raumfahrzeugs nicht bei privaten Firmen (es gibt sicher in Europa einige, die so etwas entwickeln und bauen können), und stellt die Ergebnisse anschließend ALLEN Wissenschaftlern zur Verfügung?[...]
Es sollte aufzeigen das Private nicht alles besser machen können und das sich hieraus sogar oft Nachteile für die Allgemeinheit ergeben (siehe PublicPrivatePartnership).

Mag ja sein, dass Du diese Verträge nicht unterschrieben hättest, es haben aber andere, dafür berechtigte, Personen getan. Die Verträge sind damit gültig!

Bitte schlage nicht auf die CIVA-P Leute ein. Sie haben ihre Bilder sehr, sehr zeitnah veröffentlicht, obwohl nicht feststeht (!), ob sie weitere Bilder mit dem Lander machen können.

Der Mars ist ein, entschuldige bitte, alter Hut. Wir befinden uns hier um und auf einem Kometen.
Weiterhin gilt wieder, die ESA ist nicht die NASA.

Zitat
Bilder vorab sofort an den Auftraggeber! 8)
Du bist nicht auch nicht der Auftraggeber! Du stellst nur einen kleinen Teil der Finanzierung.  ::)
 
Die Lorri Kamera ist nicht die die Rover Kamera ist nicht die Osiris Kamara. Jede Kamera wurde zu ihrer Zeit und für ihren Zweck konzipiert. Du hast zu Mars andere Übertragungsmöglichkeiten und Bandbreiten, als zu 67P oder gar zum Pluto. Speziell beim Pluto. Speziell bei letzterem werden wir nach den ersten schnellen "bin da-wer noch" Bildern, sehr lange auf weitere Daten warten müssen. Auch hier gibt es Schutzfristen.

Mit den Daten der anderen Instrumente , kannst Du, wenn diese nicht aufbereitet sind exakt nichts anfangen. Es sind nur Zahlenkolonnen.

Zu guter Letzt, wenn Du Dir realistischerweise irgendetwas goldenes verdienen möchtest, geh bitte nicht in die Wissenschaft. Hier gibt es meist nur die goldene Ananas...
Aber gib diesen Menschen wenigstens die Möglichkeit einmal im Leben in ihrem Gebiet die Ersten zu sein.

Dorthin zu gehen, wo noch nie ein Mensch seinen Fuß hingesetzt hat.

Gute Nacht
spacecat

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #276 am: 22. Juni 2015, 00:57:58 »
Danke der Antwort, Proton01,
bist du sicher, dass zum bloßen Übermitteln von Bildern eine langwierige Auswertung erfolgen muss - zumal ja einige Bilder das Schlüsselloch passiert haben zu scheinen.

Mann/Frau nehm' sich ein Bild, Wandel es in ein gängiges Format (die Bilder heissen bestimmt xyz.oz u.so) um, stell das Bild irgentwo rein, verlinke es - wie von meinen eigenen Bildern auch abverlangt. Die Technik schlägt sich selbst, Digitalaufnahmen sind einfach geworden.
Wie gesagt, woanders dauert die Auswertung 48 Stunden. Ein Stück Effizienz. Am Wochenende arbeiten, Geld verdienen!

Puh, @Spacecat... Ich geh jetzt auch ins Bett. Deinen Beitrag beantworte ich sicher. Nur soviel: Wenn der Auftraggeber Bilder wünscht, bekommt er sie, auch am Sonntag.

Grüße,
SiO²
Alles ist Eins und Eins ist Alles - Wir sind Quarks - Atome - Sternenstaub - Meteoriten - Sterne - die Erde - Leben - System - Sonnen - Galaxien - Cluster - Universum - Alles, Es und Wir erschafft sich selber. Gemeinsam. Und dürfen es dann in aller Pracht bewundern - zum Genießen bleibt keine Zeit..

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #277 am: 22. Juni 2015, 01:36:21 »
Tut mir leid... ich kann deswegen nicht schlafen.


Zu guter Letzt, wenn Du Dir realistischerweise irgendetwas goldenes verdienen möchtest, geh bitte nicht in die Wissenschaft. Hier gibt es meist nur die goldene Ananas...
Aber gib diesen Menschen wenigstens die Möglichkeit einmal im Leben in ihrem Gebiet die Ersten zu sein.

Dorthin zu gehen, wo noch nie ein Mensch seinen Fuß hingesetzt hat.

Gute Nacht
spacecat 


Ich will mir nichts goldenes auf einem Kometen verdienen...
ich bin schon lange in der Wissenschaft. Schaut euch einfach mal die Kometenschichten an.

Ich nehme Baugruben ab! Auf der Erde! KOMETENHOBBY.

Endlich Gute Nacht, Ich bin auch da, wo noch nie ein Mensch gewesen ist, im Drecksloch.
Ganz Liebe Grüße,
SiO²
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Offline proton01

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #278 am: 22. Juni 2015, 07:33:30 »
Danke der Antwort, Proton01,
bist du sicher, dass zum bloßen Übermitteln von Bildern eine langwierige Auswertung erfolgen muss - zumal ja einige Bilder das Schlüsselloch passiert haben zu scheinen.

Mann/Frau nehm' sich ein Bild, Wandel es in ein gängiges Format (die Bilder heissen bestimmt xyz.oz u.so) um, stell das Bild irgentwo rein, verlinke es - wie von meinen eigenen Bildern auch abverlangt. Die Technik schlägt sich selbst, Digitalaufnahmen sind einfach geworden.
Wie gesagt, woanders dauert die Auswertung 48 Stunden. Ein Stück Effizienz. Am Wochenende arbeiten, Geld verdienen!

Grüße,
SiO²

Es mag ja sein daß die Korrektur von Kontrast, Gamma, Farbbalanze usw. In 48 Stunden geht, aber das ist keine Auswertung, sondern nur die Optimierung der Ästhetik. Eine richtige wissenschaftliche Auswertung dauert Monate. Und wenn der Auftraggeber ESA mit der heutigen Vorgehensweise zufrieden ist,  dann darf er das.

Du schreibst daß Du in der Wissenschaft bist, dann solltest Du den Unterschied kennen.

Nur Geduld !

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #279 am: 22. Juni 2015, 11:31:05 »
Unabhängig davon, wie die persönliche Meinung zu den geschlossenen Veträgen ist, nur weil etwas aus Steuergeldern finanziert ist, gehört es nicht allen Bürgern. Das ist eine recht komische Ansicht.
Na klar gibt es staatsphilosophisch keinen zwingenden Grund das so zu machen, in der Praxis ist das aber extrem sinnvoll. Es gibt Staaten wie Slowenien, die haben ein Informationsfreiheitsgesetz, das sie verpflichtet alles zu veröffentlichen, was nicht ausdrücklich geschützt ist. Selbst jeder Vertrag ab 0 € muss in maschinenlesbarer und durchsuchbarer Form in einen Onlineportal veröffentlicht werden. In Deutschland hat nur Hamburg ein relativ weitgehendes Informationsfreiheitsgesetz. Aus Hamburg hört man, dass diese Portale vor allem von den Ämtern selbst zum umkomplizierten Informationsaustausch genutzt werden, und dass diese dadurch sehr viel effektiver arbeiten können. In den USA gibt es den Freedoom of Information Act, der aber auf Nachfrage funktioniert, man kann also nur Dokumente bekommen von denen man weiß, dass sie existieren. Und eben die rühmliche Ausnahme der NASA, die von sich aus alles veröffentlicht. So "komisch" und unüblich ist dieser Gedanke also nicht, auch wenn Informationsfreiheitsgesetzte meist nur teilweise für die Wissenschaft gelten.

Um zurück zur ESA zu kommen: Klar darf die ESA das, es spricht rechtlich auch nichts dagegen komplett im Geheimen zu arbeiten. Aber es ist einfach nicht klug sich so abzukapseln, als hätte man irgendetwas zu verlieren, wenn man leuten Bilder zeigt. Die Raumfahrt ist nicht wie die Medizin oder die Computertechnik, wo jeder jeden Ausspioniert, das Rosetta-Programm ist Grundlagenforschung. Die Ergebnisse werden sich wenn überhaupt erst in Jahrzehnten auszahlen, und bis dahin sind die Bilder eh veröffentlicht.
Ja die ESA ist eine internationale Organisation, da ist vieles schwieriger. Aber natürlich wäre es möglich, wenn man es denn wollte, man müsste es einfach als Regel in die Statuten schreiben.

Gibt es eigentlich nur einen einzigen Fall in dem jemand NASA-Wissenschaftlern wegen den Public-Domain Material mit einer Veröffentlichung zuvor gekommen ist?

McFire

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #280 am: 22. Juni 2015, 11:47:57 »
Hier geht es mir irgendwie zu allgemein um "Bilder" .
Klar sind die Beteiligten dran interessiert, mit "Ihrem" Material zu arbeiten, wie sie anhand ihres "internen" Durchblicks und einiger unvermeidbarer Spielregeln das möchten.
Was aber möglich sein muß, daß man aus der Fülle der Bilder, mit der man immer angibt, einige wenige herausgezogen werden für die Öffentlichkeit.
Um es deutlich zu sagen : Wir wollen nicht "alle Bilder" !!! Aber (z.B.) jede Woche mal eins, was staunen läßt, das Fan-Herz erfreut,  sollte möglich sein, ohne die Wissenschaftler in die Armut und Ruhmlosigkeit zu treiben. Entdeckte Alien-Basen und Goldlagerstätten dürfen gern herausretuschiert werden  ::)

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Offline -eumel-

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #281 am: 22. Juni 2015, 13:34:37 »
Gibt es eigentlich nur einen einzigen Fall in dem jemand NASA-Wissenschaftlern wegen den Public-Domain Material mit einer Veröffentlichung zuvor gekommen ist?

Eigentlich nicht. Das ist wohl nur ein Schreckgespenst.
Aber einige haben offenbar Angst vor Gespenstern.

Es gab den Fall Huygens.
Nach der Landung auf dem Saturn Mond Titan wurden relativ schnell die Rohbilder veröffentlicht.
Darauf war kaum etwas zu erkennen, weil der Lander im Landeanflug ziemlich schnell rotierte.
Die Fotos mussten erst aufwändig bearbeitet und zusammengesetzt werden.
Alle warteten sehnsüchtig darauf, zu sehen, wie es nun auf der Oberfläche aussieht.

Aber weder bei der NASA noch bei der ESA rührte sich diesbezüglich was.
Also haben interessierte Amateure versucht, die Bilder zusammen zu setzen und erzielten ausgesprochen schöne und vorstellbare Bilder, die auch gern von der Presse aufgenommen wurden.
Wie z.B dieses hier:

Von interessierten Amateuren zusammengesetztes Bild von Oberflächen-Strukturen auf Titan

Das war genau das, was alle sehen wollten.
Huygens war gelandet. Was war zu sehen? Wie sieht es auf Titan aus?

Dieses Bild stellte erstmal alle zufrieden: Die Presse, die Öffentlichkeit, die Fans - und den Forschern hat es auch gefallen.
Erst später stieß es einigen Forschern auf:
Ähh, wer hat das Bild gemacht?
Wie konnte er nur?! Der hat ja unsere Fotos verwendet!

Aber welcher Schaden ist denn nun entstanden?
Hat es gezeigt, dass Amateure schneller sind, als die Profis?
Oder hat es nur gezeigt, dass von den Profis keiner damit beauftragt ist, die interessierte Öffentlichkeit zu bedienen?
Wir wollen doch nur die Mission möglichst live verfolgen, uns vorstellen, wie es dort aussieht und wie so eine Mission abläuft.

Für die Wissenschaft hat dieses Bild keinen Wert.
Und es behindert die Forscher in keiner Weise - sie können weiter in aller Ruhe ihre Publikationen schreiben.
Niemand will ihnen etwas wegnehmen!

Dafür hat die Öffentlichkeit die Mission wahrgenommen.
Die Mission wurde aufgewertet und fand fortan mehr Aufmerksamkeit.
Das kann doch nur für alle gut sein.

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #282 am: 22. Juni 2015, 23:02:47 »
Hallo wieder,

Schöner Beitrag Eumel, das mit Huygens war damals schon ne Räuberpistole - ich erinnere mich, viele Monate später gab's dann sogar diese tolle, kostenlose CD in einschlägigen Zeitschriften mit einer kompletten Abstieganimation:
.
Noch krasser ist, dass ein Kumpel vor ca. 2 Jahren über 'ne Zeitarbbeitsfirma bei Muenchen Werkstätten entkernt hat (alles weggeschmissen) wo überall noch die Poster und Bilder der Mission an der Wand hingen - mit Schleuse, Ausgangskontrolle - Handybilder alle gelöscht  :-X- aber ein Missionsposter ham' sie ihm dann doch in der Hose gelassen - muss ich mal fotographieren.

Ja zurück zum Thema:

Ich versuchs mal mit Geduld, wie Spacecat anmahnte. Gibt ja noch andere Missionen momentan.

Ich bin halt auch in der Baubranche für große Baugruben zuständig - Wenn ich da die Freigabe zum Weiterbau mit Gutachten insbesondere Fotodoku vorab nicht schnell liefere, stehen bald xxy Maschinen inkl. zxy Personal einfach rum - Da muss es dann schnell gehen.

Also, @proton und @mcfire Ich will vorab keinen vollständigen Bericht und ein ein paar Daten oder Fotos regelmäßig wären ja auch schon was.

Wo ich ja ürsprünglich hinauswollte ist, zitier mich mal selber: "Begeisterung für Raumfahrt schafft man nur mit guter "Informationspolitik".".

Grüße uns Glück Auf!
SiO²

Ps.: Meint Ihr, es gibt von Philae am Ende auch so ein tolles "Abstiegsvideo" wie bei Huygens? He He, mit Hupf?!?
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Offline spacecat

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #283 am: 22. Juni 2015, 23:23:17 »
Hallo,

Da hat Eumel allerdings recht ohne diese Bilderfrickler hätten wir lange nichts gesehen.
Auch bei der Philae Landung waren die Ersten, welche die Informationen zur Landung, Orientierung und wahrscheinlichem entgültigem Landeort bereitstellten, die Hobbietüftler.
Gleiches gilt für die Animation der Kometenoberfläche und der schon erwähnten "Rettung" von Rosetta Now. Malmer sei Dank.
Ich hoffe wenigstens für uns, dass sich diese Warterei lohnt und sie nicht doch noch eine Salami auspacken und das Ganze auf 24 Monate Schutzzeit hochjatzen.
Die elendige Diskussion, ab wann nun die aktuellen 12 Monate gelten sollen und das komentarlose verstreichen lassen gesetzter Termine hat zugegeben auch mich misstrauisch werden lassen. Dennoch bin in guter Hoffnung, dass wir zu Weihnachen wieder zu Hause sind die Bilder haben...

Grüße
spacecat

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #284 am: 22. Juni 2015, 23:41:16 »
Danke Spacecat,
alles wieder befriedet würde ich sagen.

Der Lichtstreif am Horizont lässt uns hoffen...
... und die Batterien, die aufgeladen werden müssen, um überhaupt irgentwas ganz neues zu bekommen.

Grüße und Glück Auf!
SiO2
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ninamark

  • Gast
Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #285 am: 15. Juli 2015, 21:40:42 »
Ich habe das hier gefunden: http://www.deutschlandfunk.de/new-horizons-solche-missionen-brauchen-mut.720.de.html?dram:article_id=325552 

Ein Zitat daraus: "Privatspielzeug eines Professors

Das New-Horizons-Team dankt es uns mit spektakulären Bildern, die in den nächsten Tagen die eisige Pluto-Welt in allen Details offenbaren werden. Denn in den USA lassen die meisten Forscher das Publikum nur zu gern an ihrer Arbeit teilhaben – weil sie wissen, dass dies bei künftigen Projekten sicher nützen wird.

Das ist in Europa leider oft ganz anders: So halten Forscher der Max-Planck-Gesellschaft die besten Bilder der Kometensonde Rosetta eisern unter Verschluss, um sie erst in Ruhe auszuwerten, bevor sie irgendwann einmal die Öffentlichkeit zu Gesicht bekommt. Manche Wissenschaftler hierzulande halten eine aus Steuergeldern bezahlte Kamera eben für das Privatspielzeug eines Professors – das ist irgendwo zwischen ungeschickt und skandalös."

Ist das wirklich so ?

tobi

  • Gast
Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #286 am: 15. Juli 2015, 21:44:43 »

Offline Makemake

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #287 am: 15. Juli 2015, 22:57:44 »
Ist das wirklich so ?

Ja.

Das Thema ist zum Glück nie ausdiskutiert:
So einfach ist das leider nicht.
Diese doch sehr verquere Annahme, dass alles aus Steuergeldern finanzierte automatisch allgemeingut ist und für jeden immer und sofort verfügbar ist einfach Quatsch. Beispiel: Naturschutzgebiete. Von Steuergeldern eingerichtet, beschützt und von Menschen, die vom Staat bezahlt werden verwaltet, werden ja gerade die Nutzungsrechte des Allgemeinbürgers dort eingeschränkt.
Anderes sehr überzogenes Beispiel: Die Waffe eines Polizisten, von Steuergeldern bezahlt, aber rumballern darf ich damit noch lange nicht...

Und die wissenschaftlichen Daten und Geräte der Raumsnde sind gerade kein Privatspielzeug sondern ein Arbeitswerkzeug. Und diesen Arbeitsauftrag hat der Wissenschaftler vom Staat, der ihn ja auch anstellt.

Dass man keine gute Entscheidung in den Richtlinien zur Voröfentlichungspflicht getroffen hat, ist dabei ein ganz anderer Aspekt. Und die Wissenschaftler der NASA würden genauso auf Ihren Daten sitzen, wenn es dort eben nicht andere Richtlinien gäbe. Von oben angeordnet.

Aber das gehört vielleicht in einen anderen Thread.

stonemoma

  • Gast
Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #288 am: 16. Juli 2015, 08:36:53 »
"Privatspielzeug eines Professors"

Letzte Woche war hier am Institut ein OSIRIS full team meeting, das Auditorium war ziemlich voll mit bestimmt über 50 Wissenschaftlern. Teilgenommen haben aber sicher nicht alle, vor allem die Studenten und Doktoranden sind sicher nicht alle eingeflogen worden. Also wenn eine Gruppe von 100 Wissenschaftlern "privat" ist?

Es ist wie mit einem schönen großen Gemüsegarten den man jahrelang gepflegt und gehegt hat und am Ende soll man die Tür aufmachen, daß andere ernten. Auch wenn dann in Wirklichkeit nur Besucher kommen die den Garten bewundern wollen. Ich habe leider keinen Überblick wie oft schon in der Vergangenheit illegal geerntet wurde?

Man sollte jetzt mal darauf achten wie viele Veröffentlichungen von den Navcam Bildern gemacht werden ohne Beteiligung der entsprechenden Teams, weil die sind ja im Netz.

Gruß vom MPS

Offline msw

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #289 am: 16. Juli 2015, 11:30:27 »
Ich lese nun schon seit vielen Wochen hier sehr interessiert mit und bin total begeistert, eine so "aufgeräumte" und zivilisierte Community im Internet gefunden zu haben. Wer länger als 10 Jahre im Internet unterwegs ist, weiß wie selten sowas ist...   :-X Vielen, vielen Dank dafür!  :)

Gerade die letzen Beiträge haben mich jetzt dazu animiert, mich anzumelden und in die Diskussion einzusteigen.

Natürlich möchte man die Bilder, die nach so viel Zeit und Aufwand gemacht wurden, nicht direkt 1:1 ins Netz stellen. Aber was spricht dagegen, nur Thumbnails zu veröffentlichen, Collagen, Zusammenfassungen, Ausschnitte? Dass jemand die Bilder "entwendet" ist Blödsinn, bisher ist niemand auf einem Kometen gelanet also können die Bilder nur von Rosetta/Philae stammen, damit ist die Urheberrechtsfrage eigentlich garnicht mehr offen  ::)

Täte es uns nicht gut, ein wenig mehr Offenheit bei solchen Projekten an den Tag zu legen? Gerade solche Erfolge wie mit Rosetta sind doch beste Möglichkeiten, die sonstige Bevölkerung für Raumfahrt zu begeistern. Natürlich, Kritiker wird es immer geben, aber darüber hinaus sollte es sich doch lohnen, oder?

Nachtrag @ stonemoma: Wenn sogar Bilder "geleaked" werden, dann scheint es ja auf beiden Seiten das Bedürfnis nach Veröffentlichung zu geben. Warum hier keine vernünftige PR betreiben?

McFire

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #290 am: 16. Juli 2015, 11:38:49 »
Was mich meisten verwundert und mit Verachtung erfüllt : Man hat sicher jede Menge Bilder von Osiris. Und keiner im Netz will die gleich alle haben. Keiner!. Aber da kann man nicht mal 1 von 20 oder 50 rausgeben? Eins ohne Diamantenlagerstätten oder Alienbasen ?
Das ist schäbig.

ninamark

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #291 am: 16. Juli 2015, 12:48:11 »
Man muss auch sehen, dass der Kommentar nicht von einem User kommt , sondern vom Deutschlandfunk, einem Öffentlich rechtlichen Sender. Aber auch ich finde es nicht Ok, die Kamera als "privates  Spielzeug" zu bezeichnen.
Aber auch die Kommentare hier hinken sehr.
Man muss doch sehen, dass die Wissenschaftler die Arbeit im Rahmen Ihrer Dienstpflichten erledigen und dafür bezahlt werden. Und Dies zumindest indirekt auch aus Steuergeld.
Ich sehe keinen Grund, dass Daten socher Missionen, sofern Diese nicht die nationale Sicherheit betreffen , nicht frei zugänglich sind. Selbstverständlich kann ich keinen Bauplan einer Startrakete sammt CAM Daten, Platinenlayout und Software zum Download ins Netz stellen, damit Nordkorea Diese nachbauen kann.
Aber, und jetzt komme ich auf Philae zurück.
Fakt ist, dass es seit über eimem Monat Kontakt gibt, aber keine stabile Verbindung. Fakt ist auch, dass es ab etwa Oktober nicht mehr genug Energie gibt. Beides ist aber unabdingbar für wissenschaftliches Arbeiten.

Würde man nun alles Notwendige veröffentlichen, könnten auch Amateurfunker helfen. (Mit Ideen) Es gibt  zwar einiges im Netzt, aber keine gesichertzen Quellen. Einiges wiederspricht sich auch.
Und wichtige Innovationen im Bereich Funk wurden nicht von Instituten oder Labors grosser Firmen gemacht, sondern von Amateurfunkern.
Auf jeder grösseren Amateurfunkveranstalltung kommen Vertreter grosser Fachfirmen und Institute.
Nieman möchte den beteiligten Wissenschaftlern am Zeug flicken. Sie sind sicher gut in Ihrem Bereich. aber manchmal wird man einfach betriebsblind.
Wir hatten einen Schülerpraktikanten. Bei der Betriebsführung hat er gefragt, waruim wir das so und nich so machen. Nun jeder hat es so gemacht. Es war Standart. Es hat uns 10T Euro gekostet und wir sparen dadurch etwa 100T im Jahr.
Traurig wäre doch, wenn man die Funkverbindung nicht hinbekommt, damit Philae nur Weltraumschrott ist und irgendwann, wenn die Daten mal veröffentlicht werden, jemand die rettende Idee hat, es aber dann  leider zu spät ist.
Was wäre dabei zu schreiben: Wir danken Herrn oder Frau X für die rettende Idee ? Wir sagen noch Heute, dass diese Verbesserung von einem Schülerpraktikanten stammt, und ohne dass uns dabei ein Zacken aus der Krone fällt.
Und auch in meinem Arbeitsvertrag steht, dass Entwicklungen, die ich im Rahmen meiner Arbeit mache, in den Besitz meines Arbeitgebers übergehen. Und Dieser entscheidet was damit zu tun ist. Und das oft nicht alleine. Oft entscheidet der Geldgeber (Bank) massgeblich mit. Warum soll es bitte in der Wissenschaft anders sein ? Warum soll der Geldbeber (Staat) nicht mitentscheiden ? Ich denke der Staat sollte da seine Vorschriften bei der Mittelvergabe anpassen.

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Offline Volker

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #292 am: 16. Juli 2015, 16:58:21 »
Hallo,

Man muss auch sehen, dass der Kommentar nicht von einem User kommt, sondern vom Deutschlandfunk, einem Öffentlich rechtlichen Sender.

Naja, der Kommentar kommt von einem freien Mitarbeiter des Deutschlandfunks. Er vertritt hier seine Meinung als Journalist. Das heisst nicht, dass das eine Stellungnahme des DLF ist.

Gruss,
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

ninamark

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #293 am: 16. Juli 2015, 19:25:46 »
Hallo,

[

Naja, der Kommentar kommt von einem freien Mitarbeiter des Deutschlandfunks. Er vertritt hier seine Meinung als Journalist. Das heisst nicht, dass das eine Stellungnahme des DLF ist.

Gruss,
Volker
Nicht aud Diesem Sendeplatz. Dafür gibt es den Gastkommentar. Und wie kommst du darauf dass der autor freier Mitarbeiter ist ?  Hört man regelmässig "Forschung Aktuell", dann kennt man Ihn sehr gut

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Offline Volker

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #294 am: 17. Juli 2015, 07:30:29 »
Und wie kommst du darauf dass der autor freier Mitarbeiter ist ? 

Ich habe ihn mal getroffen. Er ist freier Mitarbeiter, auch wenn er häufig auf DLF zu hören ist.
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

tobi

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #295 am: 17. Juli 2015, 08:09:34 »
Die OSIRIS Bilder sind übrigens nicht als Creative Commons veröffentlicht worden, dürfen daher nicht auf Wikipedia benutzt werden.

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #296 am: 20. Juli 2015, 23:08:03 »
Hallo,
nur mut zur Lücke und Easy - Spekulation?
Vielleicht gibt's gar keine weiteren verwertbaren Daten?

Keine weiteren Bilder vorhanden? :'(

MfG, SiO²
Alles ist Eins und Eins ist Alles - Wir sind Quarks - Atome - Sternenstaub - Meteoriten - Sterne - die Erde - Leben - System - Sonnen - Galaxien - Cluster - Universum - Alles, Es und Wir erschafft sich selber. Gemeinsam. Und dürfen es dann in aller Pracht bewundern - zum Genießen bleibt keine Zeit..

tobi

  • Gast
Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #297 am: 28. Juli 2015, 19:53:52 »
Zitat
2/2 July 2015: Embargo period for lots of OSIRIS images is over but still no images. Nobody cares @Raumfahrer_net @cosmos4u @JanHattenbach

@RainerKresken H Sierks told me for him the period is 12 months. ESA says 6 months. Contract might not be accurate @cosmos4u @JanHattenbach
https://twitter.com/pikarl/status/626046309615726592

MPI denkt das OSIRIS Embargo ist 12 Monate. ESA denkt 6 Monate.

Was ist denn da jetzt schon wieder los?

Immer wenn man denkt noch peinlicher gehts nicht, schafft man es bei der ESA einen draufzusetzen... ::)

Offline Cincaid

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #298 am: 28. Juli 2015, 23:56:10 »
Na das ist ja wirklich niederschmetternd. Dient die NASA denn nicht im geringsten als Vorbild (zumindest bei diesem Thema). Den Informationsfluss bei New Horizons finde ich Beispielhaft. Auch wenn es ab demnächst/jetzt nur noch wöchentlich Updats gibt. Mir genügt das bereits.
Bitte Bitte Liebe ESA nehmt euch ein Beispiel. Ohne Interesse an der Raumfahrt in der Bevölkerung zu wecken geht die europäische Raumfahrt weiter zu Grunde. Frag mal auf der Strasse nach der NASA, das haben schon einige gehöhrt aber bei ESA " ESA was?". Was höhrt man denn schon mal über ESA-Missionen in den Medien? Nen feuchten F**z!

Ein Trauerspiel...

McFire

  • Gast
Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #299 am: 29. Juli 2015, 07:54:09 »
Wenn man mehr über die ESA hören würde, kämen auch mehr Infos über Gezänk heraus, das wollen wir doch nicht.  ;D