Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?

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Offline Gertrud

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #250 am: 19. Mai 2015, 22:38:26 »
Hallo Zusammen,

da ich mich sehr aufrege, hier auch den Link zu meinen Bericht.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=13316.msg330652#new

Mit  >:( Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

McFire

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #251 am: 19. Mai 2015, 22:47:14 »
Die tun grad so , als hätten sie eine Alien-Basis entdeckt....

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #252 am: 20. Mai 2015, 01:25:06 »
In diesem Zusammenhang auch Interessant:
Karl Urban im Gespräch mit Holger Sierks, dem Kamerachef von OSIRIS am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen (53 Minuten):
http://podcast.pikarl.de/ag020-kometenbilder-und-offene-forschung

Gruß
Sputnik

Offline Vierer

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #253 am: 20. Mai 2015, 20:06:25 »
Und sagen sie uns bescheid wenn Philae sich melden sollte?  ::)
Vierer

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Online -eumel-

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #254 am: 21. Mai 2015, 08:47:49 »
Vielleicht nächstes Jahr? :-\
Das ist bestimmt auch geheim!

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Offline spacecat

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #255 am: 29. Mai 2015, 11:43:28 »
Tja Eumel, Du hattest wohl Recht mit Deiner Aussage Ende letzten Jahres.
Die Osiris Leute sind besser im verheimlichen von Daten, als unsere "Geheim"dienste. ::)

Vielleicht sollten wir ein paar V-Leute in das MPI einschleusen, immerhin beschäftigen sich beide Seiten mit dem Wasser-Thema.
Die Einen fragen, wie das Wasser auf die Erde kam, die Anderen warum das Wasser in Ihrem Treppenhaus herrunter plätschert... ::)

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Offline James

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #256 am: 18. Juni 2015, 12:51:03 »
Angesichts der letzten Ereignisse täte die ESA gut daran, wieder etwas mehr für die Öffentlichkeitsarbeit zu tun, und AKTUELLEs zu veröffentlichen. Es ist schließlich auch im Interesse der ESA, die jetzigen Ereignisse zu nützen. Auf einen fahrenden Zug kann man nur aufspringen, wenn er gerade da ist, nicht wenn er vor 6 Monaten vorbeigefahren ist.

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Offline spacecat

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #257 am: 18. Juni 2015, 13:30:17 »
Wie meinen der Herr, 6 Monate?  ::)
Muharharharhar!  ;D
Mittlerweile redet man offen von Schutzfristen von 12 Monaten.  :P

Offline rok

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #258 am: 18. Juni 2015, 17:48:56 »
"Die" gehen noch nicht mal zum Bahnhof, weil sie wissen, dass ein Sonderzug bereitgestellt wird, wenn sie denn los möchten. Es ist aber sehr fraglich, ob dieser Zug dann auch so komfortabel ausgestattet sein wird, wie der, den sie jetzt ignorieren.

Robert

tonthomas

  • Gast
Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #259 am: 19. Juni 2015, 06:59:15 »
Guten Morgen Zusammen!

Hier soll es um die Frage gehen, wie man mit einer Kampagne den Umgang der beteiligten Institutionen mit dem gewonnenen Bildmaterial beeinflussen kann. Theorien über Geheimorganisationen in der Raumfahrt sind hier nicht das Thema. Ein entsprechendes Posting habe ich gelöscht. Ich hoffe auf Verständnis.

Herzliche Grüße   Pirx

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #260 am: 21. Juni 2015, 00:16:22 »
Bezug auf den Status-Thread:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12224.msg333581#msg333581


They shafted us again...

"shafted" in diesem Fall:
jmdn. aufs Kreuz legen [ugs.]
eins reingewürgt bekommen [ugs].

Lest mal die Kommentare unten, die was Usaas denken:

https://cumbriansky.wordpress.com/2014/12/19/rosetta-at-the-agu-in-san-francisco/



Grüße, SiO2
Alles ist Eins und Eins ist Alles - Wir sind Quarks - Atome - Sternenstaub - Meteoriten - Sterne - die Erde - Leben - System - Sonnen - Galaxien - Cluster - Universum - Alles, Es und Wir erschafft sich selber. Gemeinsam. Und dürfen es dann in aller Pracht bewundern - zum Genießen bleibt keine Zeit..

tobi

  • Gast
Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #261 am: 21. Juni 2015, 00:35:41 »
Lest mal die Kommentare unten, die was Usaas denken:

https://cumbriansky.wordpress.com/2014/12/19/rosetta-at-the-agu-in-san-francisco/

Der Autor behauptet doch tatsächlich:
Zitat
It’s also a great shame, because after ESA has made such HUGE strides in recent years re Outreach and media relations, having successfully shaken off the old image of a space agency which is very poor at Outreach, the OSIRIS team, with its selfish and arrogant image hording policy, is now damaging ESA’s public image.
Die ESA hat es bis heute nicht geschafft ihre Bilder unter eine freie Lizenz zu stellen, dass sie z.B. auf Wikipedia erscheinen dürfen (mit Ausnahme einiger Rosettabilder). Das sind keine"huge efforts". Und zeitnah Bilder vom IXV gabs auch nicht rechtzeitig für die Nachrichten. Es gibt unzählige Beispiele mehr.

Und natürlich hat die ESA Schuld an dem Debakel. Diese Kamera aus Göttingen hätte niemals fliegen dürfen. Stattdessen hätte die ESA ein anderes Team mit freizügiger Bilderpolitik für das Instrument auswählen sollen. Bei der Missionsauswahl muss das Thema Öffentlichkeitsarbeit mit in die Wertung einfließen, sonst wird das nichts. Wer das Geld hat, hatte schon immer die Macht.

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #262 am: 21. Juni 2015, 01:04:34 »
Ja, Tobi,
wer das Geld hat, hat die Macht.
wir hätten also das
Recht die Bilder anzusehen - alle Menschen hätten das Recht!
Grüße,
SiO2
Alles ist Eins und Eins ist Alles - Wir sind Quarks - Atome - Sternenstaub - Meteoriten - Sterne - die Erde - Leben - System - Sonnen - Galaxien - Cluster - Universum - Alles, Es und Wir erschafft sich selber. Gemeinsam. Und dürfen es dann in aller Pracht bewundern - zum Genießen bleibt keine Zeit..

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Offline spacecat

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #263 am: 21. Juni 2015, 01:55:41 »
Ganz kurze Zwischenfrage:

Gehts noch, Jungs  ???

Es mag ja sein, dass ich nun (noch) länger auf Osiris Bilder warten muß,
aber ich habe diese Mission schon seit 10 Jahren verfolgt und auf die Bilder gwartet, die verbliebenen 6 oder 12 Monate bekomme ich nun auch hin. Klar ärgert mich die Salamitaktik auch etwas.
Aber mir ist es dafür lieber jemand baut eine richtig gute Kamera, soll er sie doch länger für sich nutzen dürfen.
Die Mission wurde vor 30 (!) Jahren ausgeschrieben, die Instrumente ausgewählt und die Verträge zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Wenn die Verträge 12 Monate Schutz zusichern, gelten diese Verträge. 
Die entsprechenden Wissenschaftler haben für ihre Projekte geplant, gekämpft, Geld eingesammelt, sind Risiken eingegangen und weiß ich nicht alles. Sie haben es sich verdient!
Die Mission ist sehr erfolgreich und findet weltweite Beachtung!
Viele Menschen schreiben sie sogar der NASA zu, weil sie so gut läuft.
Ihr wollt dieses fantastische Stück Raumfahrtgeschichte nun zerreißen, weil ihr die Bilder nicht schnell genug auf Eure Smartphones bekommt ?  Wirklich, ja?
Also doch ne kurzfristige Konsumgeschichte  ???
Aber oho damit nicht genug, Ihr macht das GANZ große Faß auf.
Geld regiert die Welt!

https://www.youtube.com/watch?v=w4aLThuU008
Hört Ihr es gerade in Eurer Küche scheppern? Da ist gerade Captn Obious eingeschlagen.  :o
Das ist übrigens auch der Grund WARUM IHR Smartphones besitzt.
In Zeiten von Lobbyismus, Bad Banks, FIFA, TTIP, Verarmung weiter Teile der Bevölkerung, in denen man nicht sicher weiß, ob Griechenland am Montag noch im Euro ist, schlagt Ihr auf die Osiris Mannschaft ein wie nichts Gutes.
Ihr zeigt auf die Maus, während der Elefant in Eurem Wohnzimmer Rumba tanzt!
Laßt bitte mal die Kirche im Dorf.

Danke

Offline Majo2096

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #264 am: 21. Juni 2015, 08:51:44 »
Die entsprechenden Wissenschaftler haben für ihre Projekte geplant, gekämpft, Geld eingesammelt, sind Risiken eingegangen und weiß ich nicht alles. Sie haben es sich verdient!
Aber so geht das doch nicht! Stellt euch vor ein Wissentschaftsteam entwickelt im Auftrag einer Privatfirma ein neues Produkt, dann werden auch die Daten sofort weitergegeben. Und hier wurde die Sonde komplett aus Steuergeldern finanziert und die Wissenschaftler sind damit nur Angestellte (über Umwege) der Staaten. Deswegen finde ich sollte man die Daten sofort freigeben da die Wissentschaftler die Daten eigentlich gar nicht besitzen sondern nur im Auftrag des Staates sammeln und verabeiten.

Wenn es jetzt Vertäge gibt die das anders regeln muss man diese in Zukunft anders machen und bestehende soweit es geht ändern was auch fast immer gehen würde, leider fehlt alzuoft der Wille.

Ihr wollt dieses fantastische Stück Raumfahrtgeschichte nun zerreißen, weil ihr die Bilder nicht schnell genug auf Eure Smartphones bekommt ?  Wirklich, ja?
Nein! Wenn du das so siehst dann verstehst du uns nicht. Wir wollen weder der Raumfahrt noch dieser Mission schaden. Wir wollen sie begleiten, wollen begeistern und das vor dem Leuten die diese Mission immerhin mit ihren Steuergeldern bezahlt haben nichts Verheimlicht wird.

Nur damit kÖnnen wir auch ein langfristiges breiteres Verst'ndnis führ Raumfahrt afbauen

PS: Vorsicht PersÖhnliche Meinung!

Offline Steffen

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #265 am: 21. Juni 2015, 10:22:14 »
Hallo

Ich bin allmählich immer mehr darüber verwundert, wie so eine Mission organisiert ist. Als Außenstehender bekommt man davon ja meistens nicht viel mit. Warum bestellt man die Instrumente eines Raumfahrzeugs nicht bei privaten Firmen (es gibt sicher in Europa einige, die so etwas entwickeln und bauen können), und stellt die Ergebnisse anschließend ALLEN Wissenschaftlern zur Verfügung?

viele Grüße
Steffen

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #266 am: 21. Juni 2015, 11:17:40 »
Die entsprechenden Wissenschaftler haben für ihre Projekte geplant, gekämpft, Geld eingesammelt, sind Risiken eingegangen und weiß ich nicht alles. Sie haben es sich verdient!
Die Mission ist sehr erfolgreich und findet weltweite Beachtung!
Volle Zustimmung!!!
Aber so geht das doch nicht! Stellt euch vor ein Wissentschaftsteam entwickelt im Auftrag einer Privatfirma ein neues Produkt, dann werden auch die Daten sofort weitergegeben.
Wo gibts den sowas? Bei der Forschung an der Uni ja auch nicht!

Also, wir wünschen uns schneller bessere Bilder - bei den nächsten Verträgen bitte das öffentliche Interesse mit einkalkulieren.
Und organisiert ist das ganze auch ganz gut!

PS. Immer noch begeistert über die Ingenieurleistung - die wissenschaftliche Auswertung kann ja erst mit den Ergebnissen arbeiten und wird Jahre davon Profitieren.

Offline Majo2096

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #267 am: 21. Juni 2015, 11:49:25 »
Aber so geht das doch nicht! Stellt euch vor ein Wissentschaftsteam entwickelt im Auftrag einer Privatfirma ein neues Produkt, dann werden auch die Daten sofort weitergegeben.
Wo gibts den sowas? Bei der Forschung an der Uni ja auch nicht!
Doch es gibt an den Unis Forschungen die zum teil oder Komplett Privat Finanziert werden. Die Privaten Firmen erhalten manchmal alle rechte an den Ergebnisse obwohl sie nur teilweise Finanziert haben.

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #268 am: 21. Juni 2015, 11:54:56 »
Doch es gibt an den Unis Forschungen die zum teil oder Komplett Privat Finanziert werden. Die Privaten Firmen erhalten manchmal alle rechte an den Ergebnisse obwohl sie nur teilweise Finanziert haben.
Meine Rede: AN DIE FIRMA und nicht auf DEIN Smartphone ???

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Offline spacecat

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #269 am: 21. Juni 2015, 11:55:35 »
Guten Morgen,

@ Steffen, Majo 2096:
Private Firmen bauen etwas direkt für den Staat:
Berliner Flughafen
Elbphilharmonie
Stuttgart 21
diverse Waffensysteme (Jäger 90 (jetzt Eurofighter), Kampfdrohnen, u.a.)
usw, usw.
=> Alles kostet am Ende viel mehr, wird nie fertig und läuft bescheiden.

Raumfahrtzeuge sind immer noch Handarbeit, vorderste Speerspitze der Technologie und experimentelle Kleinserie, nichts richtiges für "normale" Firmen.
Du findest dazu Beispiele im Technik Philae Thread.
Wissenschaftseinrichtungen holen hier viel aus dem zur Verfügung Geldern heraus, unter anderem mit sehr viel persönlichem Einsatz der Mitarbeiter. Die wollen aber auch etwas für Ihren Einsatz sehen. Geldtöpfe öffnen (nee das liegt da nicht so einfach herum, sondern muß mühseelig beantragt werden und das ist superreudig), Instrumente erschaffen, Daten gewinnen und validieren usw. ist sehr anstrengend und zeitaufwändig. Dafür möchte jeder Mensch der dies macht, auch eine Belohnung bekommen, z.B. seinen Namen irgendwo sehen oder einen wichtigen Preis gewinnen. So funktioniert das bei allen Menschen!
Jemanden nach harter Arbeit die Daten "wegnehmen", ihm seinem Vorteil nehmen, ist sehr ungerecht.Staatliche Systeme, die darauf fußten, sind untergegangen.
Nebenbei wurdest Du Firmen und staatliche Wissenschaftler dann ungleich behandeln, denn ja auch Firmen erhalten, direkt oder indirekt, staatliche Unterstützung und betreiben "geheime" Forschung, um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.
Eure Utopie wurde dem wissenschaftlichen Fortschritt einen Bärendienst erweisen.
Die Osiris-Leute stehen auch deshalb so im Fokus, weil ihre Daten, die am leichtesten zugänglichen sind. Wir Menschen sind "Augentiere". Daten von den Magnetometern oder den Spektrographen lösen sehr viel wenger Wirbel aus, aber auch sie sind geschützt.
Und das ist gut so!
Man braucht nämlich eine gewisse Menge an Daten, um sein Gedankenexperiment auf stabile Füße zu stellen. Ich möchte kein Rattenrennen haben, in dem es darum geht, möglichst schnell fertig zu werden, damit kein Anderer einem zuvorkommt.
Bitte bedenkt, dass die Mission ja auch im Augenblick weitervoranschreitet und täglich ja weitere, zusätzliche Daten gewonnen werden, welche ersteinmal aufbereitet werden müssen.

Kurz wir werden unsere Bilder bekommen!
Es wird nicht so lange dauern, wie bei den Giotto-Bildern vom Halleyschen Kometen! (dafür ist die Öffentlichkeit zu groß)
Geduld ! (Jepp, habe ich manchmal auch nicht, ist aber wichtig)

Zuversichtlich
spacecat

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Offline Terminus

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #270 am: 21. Juni 2015, 12:47:40 »
Ich finde den Aspekt nicht unwichtig, dass dieser leidenschaftliche "they shafted us"-Beitrag von "Cumbrian Sky" nicht sonderlich aktuell ist, sondern vom Dezember 2014 stammt.

Offline Makemake

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #271 am: 21. Juni 2015, 13:12:02 »
Und hier wurde die Sonde komplett aus Steuergeldern finanziert und die Wissenschaftler sind damit nur Angestellte (über Umwege) der Staaten. Deswegen finde ich sollte man die Daten sofort freigeben da die Wissentschaftler die Daten eigentlich gar nicht besitzen sondern nur im Auftrag des Staates sammeln und verabeiten.

Unabhängig davon, wie die persönliche Meinung zu den geschlossenen Veträgen ist, nur weil etwas aus Steuergeldern finanziert ist, gehört es nicht allen Bürgern. Das ist eine recht komische Ansicht.

Private Firmen bauen etwas direkt für den Staat:
Berliner Flughafen
Elbphilharmonie
Stuttgart 21
diverse Waffensysteme (Jäger 90 (jetzt Eurofighter), Kampfdrohnen, u.a.)
usw, usw.

Mit der Ansicht könnte ich ja auch zur Bundeswehr gehen und verlangen jetzt endlich mal im Eurofighter mitfliegen zu dürfen.

Offline rok

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #272 am: 21. Juni 2015, 15:48:21 »
Als ich noch forschend an ´ner Uni tätig war (70er Jahre) wurde die Forschung fast ausschließlich direkt oder indirekt (über Stiftungen, Max-Planck-Gesellschaft u.ä.) vom Staat finanziert. Es gab Ausnahmen (bspw. Pharmazie, Atomindustrie), aber prinzipiell wurden diese Projekte dann explizit als "Drittmittelforschung" ausgewiesen.

Da heutzutage die private Wirtschaft über deutlich mehr finanzielle Möglichkeiten verfügt als staatliche Einrichtungen, sei es auf nationaler oder auf europäischer Ebene, können die auch die Bedingungen vertraglich festlegen unter denen die Daten der finanzierten Projekte ausgetauscht oder veröffentlicht werden dürfen.

Die an einem Projekt beteiligten Wissenschaftler haben da relativ wenig zu sagen und sie riskieren bei einem Verstoß sehr schnell ihren Job (ansonsten s. spacecats Beitrag).

Oder wie bereits ausgeführt "wer das Geld hat..."

Robert

Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #273 am: 21. Juni 2015, 23:52:14 »
Uiuiui,
Wollte doch nur aufzeigen, dass überm Teich generell die Informationspolitik an welche Raumfahrtbegeisterte dort gewöhnt sind, eine andere zu sein scheint. Raumfahrt lebt von Öffentlichkeitsarbeit und -interesse ::), das weis man nach den Budgetkürzungen bei der Nasea aus Erfahrung, nehme ich an. Aber wennschondennschon:


Der Autor behauptet doch tatsächlich:
Zitat
It’s also a great shame, because after ESA has made such HUGE strides in recent years re Outreach and media relations, having successfully shaken off the old image of a space agency which is very poor at Outreach, the OSIRIS team, with its selfish and arrogant image hording policy, is now damaging ESA’s public image.
Die ESA hat es bis heute nicht geschafft ihre Bilder unter eine freie Lizenz zu stellen, dass sie z.B. auf Wikipedia erscheinen dürfen (mit Ausnahme einiger Rosettabilder). Das sind keine"huge efforts". Und zeitnah Bilder vom IXV gabs auch nicht rechtzeitig für die Nachrichten. Es gibt unzählige Beispiele mehr.

Und natürlich hat die ESA Schuld an dem Debakel. Diese Kamera aus Göttingen hätte niemals fliegen dürfen. Stattdessen hätte die ESA ein anderes Team mit freizügiger Bilderpolitik für das Instrument auswählen sollen. Bei der Missionsauswahl muss das Thema Öffentlichkeitsarbeit mit in die Wertung einfließen, sonst wird das nichts. Wer das Geld hat, hatte schon immer die Macht.

Zwar schroff formuliert aber so empfinde ich auch.

Begeisterung für Raumfahrt schafft man nur mit guter "Informationspolitik". wenn ich im New Horizons Artikel (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21062015134105.shtml) lese, Zitat: "Auch weiterhin sollen auf dieser Internetseite die zukünftig anzufertigenden Aufnahmen der LORRI-Kamera der interessierten Öffentlichkeit innerhalb von lediglich maximal 48 Stunden zur Verfügung gestellt werden."  ::) So  machen es unsere großen Freunde, alles andere ist doch nonsens. Bei den Europäern kommt dann iirrgentwann die Meldung: Ho Ho!  :o Hier sind die Bilder als Philae vor nem Jahr in einer Spalte hing.

Ich fand es toll, als die ersten Rover auf'm Mars loskurften und ich den gesamten Bildsalat inklusive Kalibrierungsbilder, Aufnahmen von den Rädern zur Schadenskontrolle, etc..  Monat für Monat runterladen konnte, und kann? - Bsp.: http://qt.exploratorium.edu/mars/opportunity/ oder http://simkin.asu.edu/geowall/mars/ - etliche Gigabyte an Rohdaten hab ich mir ab 2004 geholt, wenn die Internetverbindung mitmacht. Bilder brauchen nicht immer einen wissenschaftlichen Begleitartikel!


Guten Morgen,

@ Steffen, Majo 2096:
Private Firmen bauen etwas direkt für den Staat:
Berliner Flughafen
Elbphilharmonie
Stuttgart 21
diverse Waffensysteme (Jäger 90 (jetzt Eurofighter), Kampfdrohnen, u.a.)
usw, usw.
=> Alles kostet am Ende viel mehr, wird nie fertig und läuft bescheiden.

Raumfahrtzeuge sind immer noch Handarbeit, vorderste Speerspitze der Technologie und experimentelle Kleinserie, nichts richtiges für "normale" Firmen.
Du findest dazu Beispiele im Technik Philae Thread.
Wissenschaftseinrichtungen holen hier viel aus dem zur Verfügung Geldern heraus, unter anderem mit sehr viel persönlichem Einsatz der Mitarbeiter. Die wollen aber auch etwas für Ihren Einsatz sehen. Geldtöpfe öffnen (nee das liegt da nicht so einfach herum, sondern muß mühseelig beantragt werden und das ist superreudig), Instrumente erschaffen, Daten gewinnen und validieren usw. ist sehr anstrengend und zeitaufwändig. Dafür möchte jeder Mensch der dies macht, auch eine Belohnung bekommen, z.B. seinen Namen irgendwo sehen oder einen wichtigen Preis gewinnen. So funktioniert das bei allen Menschen!
Jemanden nach harter Arbeit die Daten "wegnehmen", ihm seinem Vorteil nehmen, ist sehr ungerecht.Staatliche Systeme, die darauf fußten, sind untergegangen.
Nebenbei wurdest Du Firmen und staatliche Wissenschaftler dann ungleich behandeln, denn ja auch Firmen erhalten, direkt oder indirekt, staatliche Unterstützung und betreiben "geheime" Forschung, um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.
Eure Utopie wurde dem wissenschaftlichen Fortschritt einen Bärendienst erweisen.
Die Osiris-Leute stehen auch deshalb so im Fokus, weil ihre Daten, die am leichtesten zugänglichen sind. Wir Menschen sind "Augentiere". Daten von den Magnetometern oder den Spektrographen lösen sehr viel wenger Wirbel aus, aber auch sie sind geschützt.
Und das ist gut so!
Man braucht nämlich eine gewisse Menge an Daten, um sein Gedankenexperiment auf stabile Füße zu stellen. Ich möchte kein Rattenrennen haben, in dem es darum geht, möglichst schnell fertig zu werden, damit kein Anderer einem zuvorkommt.
Bitte bedenkt, dass die Mission ja auch im Augenblick weitervoranschreitet und täglich ja weitere, zusätzliche Daten gewonnen werden, welche ersteinmal aufbereitet werden müssen.

Kurz wir werden unsere Bilder bekommen!
Es wird nicht so lange dauern, wie bei den Giotto-Bildern vom Halleyschen Kometen! (dafür ist die Öffentlichkeit zu groß)
Geduld ! (Jepp, habe ich manchmal auch nicht, ist aber wichtig)

Zuversichtlich
spacecat

Geduld...

@Spacecat, Zitat:
"Berliner Flughafen
Elbphilharmonie
Stuttgart 21
diverse Waffensysteme (Jäger 90 (jetzt Eurofighter), Kampfdrohnen, u.a.)"
Spacecat, das was Du über die Wissenschaftler sagtst ist Richtig und Gut- ohne Raumfahrt hätten nichmal ne' Mikrowelle...

Aber Stuttgart und Eurofighter als Argument für die Bildweitergabe einspannen? - oder Kostet die Bild- und Datenweitergabe in einem brauchbaren Format - Auswertung - nochmal noch viel viel mehr Extra wie bei o. g. Projekten?
Die Handarbeit an dem Ding ist sicher schon bezahlt - schon wo das Ding abhob.

Oh Gott, Wer unterschreibt denn da die Verträge? Dass ist, wie wenn ein Gutachten gemacht würde, dann ordentlich Rechnungen schreiben und bezahlen lassen und es steht im Vertrag, dass der Auftraggeber das Gutachten erst in 1x? Monaten einsehen darf, weil ich noch 3 Zeilen zu den Bildern schreiben möchte? Ich würde keinen Auftrag unterschrieben bekommen und von meinen "öffentlichen Auftraggebern" ausgelacht werden!!!

Bilder vorab sofort an den Auftraggeber! 8)

Ich würde nur gern wissen, was der Nutzen ist, die Aufnahmen zurückzuhalten - nur wissenschaftliche Auswertung? Würde auch gerne die Magnetometer- und Spektrographendaten einsehen und deuten können.

Warum soll denn die Öffentlichkeit diese Dinge dann finanzieren, wenn ich dann nichtmal' aktuelle Daten bekomme, die gesammelt werden? Die Gesellschaft ist nunmal Informationsgierig.

Im Vergleich mit der amerikanischen Spaceagentur ist m.e. die gewählte Vorgehensweise nur armselig.- Da hätten sie doch besser 'ne LORRI-Kamera nehmen sollen - dann hätten wir die Bilder in 48 Stunden gehabt (ich wette, das wäre auch noch günstiger gewesen ;D).

FAZIT: Also entweder will sich wirklich jemand 'ne goldene Krawatte verdienen - oder es gibt gar nicht viele gute Bilder! Das Vorgehen schürt Zweifel und nagt an Glaubwürdigkeit und dem öffentlich wahrgenommenem Sinn von solchen Missionen - Die Öffentlichkeit VISUELL begeistern geht sehr gut und ist einfach, siehe NASA:http://apod.nasa.gov/apod/archivepix.html.

Grüße, SiO2

PS.: ICH HABE KEIN SMARTPHONE!
Alles ist Eins und Eins ist Alles - Wir sind Quarks - Atome - Sternenstaub - Meteoriten - Sterne - die Erde - Leben - System - Sonnen - Galaxien - Cluster - Universum - Alles, Es und Wir erschafft sich selber. Gemeinsam. Und dürfen es dann in aller Pracht bewundern - zum Genießen bleibt keine Zeit..

Offline proton01

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Re: Rosetta: Kampagne für freie Bilder-Weitergabe?
« Antwort #274 am: 22. Juni 2015, 00:25:19 »
Oh Gott, Wer unterschreibt denn da die Verträge? Dass ist, wie wenn ein Gutachten gemacht würde, dann ordentlich Rechnungen schreiben und bezahlen lassen und es steht im Vertrag, dass der Auftraggeber das Gutachten erst in 1x? Monaten einsehen darf, weil ich noch 3 Zeilen zu den Bildern schreiben möchte? Ich würde keinen Auftrag unterschrieben bekommen und von meinen "öffentlichen Auftraggebern" ausgelacht werden!!!

Bilder vorab sofort an den Auftraggeber! 8)

Ist es nicht so daß wir alle unsere Steuern der Regierung treuhändisch übereignen (dürfen) und diese sich dann damit an europäischen Raumfahrprogrammen beteiligt, so daß der vertragliche Auftraggeber die ESA ist ? Nicht wir alle sind Vertragspartner, sondern die von unser und anderen Regierungen beauftragte ESA. Und der Zweck der wissenschaftlichen Programme ist nicht nur die öffentliche Neugier sofort zu befriedigen, sondern auch eine Spitzenposition im wissenschaftlichen Wettbewerb zu behaupten. Und dazu gehört offensichtlich, die erhaltenen Daten wissenschaftlich ordentlich auszuwerten bevor andere das können. Ergo gibt es Veröffentlichungsbeschränkungen. Es kann ja sein daß ESA die Daten und Bilder auch gleich bekommt, aber die dürfen es halt auch nicht ohne weiteres veröffentlichen.

Die große Öffentlichkeit war begeistert als Philae landete, da gab es auch ziemlich sofort erste Bilder, sogar bevor man wirklich wusste wo er letztendlich runter gekommen ist, und bevor die Lage wirklich bekannt war. Aber jetzt würden nur weitere, deutlicher Bilder erneut Aufmerksamkeit beim breiten Publikum erzeugen, und die scheint es ja bei der geringen Datenrate (noch) nicht zu geben.

Es ist doch wohl egal ob die ESA die Veröffentlichungspolitik des MPI-Göttingen akzeptiert, oder als Auftraggeber einer Industrie selbst eine solche Position einnimmt. Aber es kommt nicht darauf an wer die Kameras baut (MPI oder Industrie), sondern wer die Daten auswertet (Wissenschaftler). Welches Institut der ESA sollte das erledigen ? Da sind für mich die MPIs und Universitäten usw. schon die richtigen.