Uiuiui,
Wollte doch nur aufzeigen, dass überm Teich generell die Informationspolitik an welche Raumfahrtbegeisterte dort gewöhnt sind, eine andere zu sein scheint. Raumfahrt lebt von Öffentlichkeitsarbeit und -interesse
, das weis man nach den Budgetkürzungen bei der Nasea aus Erfahrung, nehme ich an. Aber wennschondennschon:
Der Autor behauptet doch tatsächlich:
It’s also a great shame, because after ESA has made such HUGE strides in recent years re Outreach and media relations, having successfully shaken off the old image of a space agency which is very poor at Outreach, the OSIRIS team, with its selfish and arrogant image hording policy, is now damaging ESA’s public image.
Die ESA hat es bis heute nicht geschafft ihre Bilder unter eine freie Lizenz zu stellen, dass sie z.B. auf Wikipedia erscheinen dürfen (mit Ausnahme einiger Rosettabilder). Das sind keine"huge efforts". Und zeitnah Bilder vom IXV gabs auch nicht rechtzeitig für die Nachrichten. Es gibt unzählige Beispiele mehr.
Und natürlich hat die ESA Schuld an dem Debakel. Diese Kamera aus Göttingen hätte niemals fliegen dürfen. Stattdessen hätte die ESA ein anderes Team mit freizügiger Bilderpolitik für das Instrument auswählen sollen. Bei der Missionsauswahl muss das Thema Öffentlichkeitsarbeit mit in die Wertung einfließen, sonst wird das nichts. Wer das Geld hat, hatte schon immer die Macht.
Zwar schroff formuliert aber so empfinde ich auch.
Begeisterung für Raumfahrt schafft man nur mit guter "Informationspolitik". wenn ich im New Horizons Artikel (
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21062015134105.shtml) lese, Zitat: "Auch weiterhin sollen auf dieser Internetseite die zukünftig anzufertigenden Aufnahmen der LORRI-Kamera der interessierten Öffentlichkeit innerhalb von lediglich maximal 48 Stunden zur Verfügung gestellt werden."
So machen es unsere großen Freunde, alles andere ist doch nonsens. Bei den Europäern kommt dann iirrgentwann die Meldung: Ho Ho!
Hier sind die Bilder als Philae vor nem Jahr in einer Spalte hing.
Ich fand es toll, als die ersten Rover auf'm Mars loskurften und ich den gesamten Bildsalat inklusive Kalibrierungsbilder, Aufnahmen von den Rädern zur Schadenskontrolle, etc.. Monat für Monat runterladen konnte, und kann? - Bsp.:
http://qt.exploratorium.edu/mars/opportunity/ oder
http://simkin.asu.edu/geowall/mars/ - etliche Gigabyte an Rohdaten hab ich mir ab 2004 geholt, wenn die Internetverbindung mitmacht. Bilder brauchen nicht immer einen wissenschaftlichen Begleitartikel!
Guten Morgen,
@ Steffen, Majo 2096:
Private Firmen bauen etwas direkt für den Staat:
Berliner Flughafen
Elbphilharmonie
Stuttgart 21
diverse Waffensysteme (Jäger 90 (jetzt Eurofighter), Kampfdrohnen, u.a.)
usw, usw.
=> Alles kostet am Ende viel mehr, wird nie fertig und läuft bescheiden.
Raumfahrtzeuge sind immer noch Handarbeit, vorderste Speerspitze der Technologie und experimentelle Kleinserie, nichts richtiges für "normale" Firmen.
Du findest dazu Beispiele im Technik Philae Thread.
Wissenschaftseinrichtungen holen hier viel aus dem zur Verfügung Geldern heraus, unter anderem mit sehr viel persönlichem Einsatz der Mitarbeiter. Die wollen aber auch etwas für Ihren Einsatz sehen. Geldtöpfe öffnen (nee das liegt da nicht so einfach herum, sondern muß mühseelig beantragt werden und das ist superreudig), Instrumente erschaffen, Daten gewinnen und validieren usw. ist sehr anstrengend und zeitaufwändig. Dafür möchte jeder Mensch der dies macht, auch eine Belohnung bekommen, z.B. seinen Namen irgendwo sehen oder einen wichtigen Preis gewinnen. So funktioniert das bei allen Menschen!
Jemanden nach harter Arbeit die Daten "wegnehmen", ihm seinem Vorteil nehmen, ist sehr ungerecht.Staatliche Systeme, die darauf fußten, sind untergegangen.
Nebenbei wurdest Du Firmen und staatliche Wissenschaftler dann ungleich behandeln, denn ja auch Firmen erhalten, direkt oder indirekt, staatliche Unterstützung und betreiben "geheime" Forschung, um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.
Eure Utopie wurde dem wissenschaftlichen Fortschritt einen Bärendienst erweisen.
Die Osiris-Leute stehen auch deshalb so im Fokus, weil ihre Daten, die am leichtesten zugänglichen sind. Wir Menschen sind "Augentiere". Daten von den Magnetometern oder den Spektrographen lösen sehr viel wenger Wirbel aus, aber auch sie sind geschützt.
Und das ist gut so!
Man braucht nämlich eine gewisse Menge an Daten, um sein Gedankenexperiment auf stabile Füße zu stellen. Ich möchte kein Rattenrennen haben, in dem es darum geht, möglichst schnell fertig zu werden, damit kein Anderer einem zuvorkommt.
Bitte bedenkt, dass die Mission ja auch im Augenblick weitervoranschreitet und täglich ja weitere, zusätzliche Daten gewonnen werden, welche ersteinmal aufbereitet werden müssen.
Kurz wir werden unsere Bilder bekommen!
Es wird nicht so lange dauern, wie bei den Giotto-Bildern vom Halleyschen Kometen! (dafür ist die Öffentlichkeit zu groß)
Geduld ! (Jepp, habe ich manchmal auch nicht, ist aber wichtig)
Zuversichtlich
spacecat
Geduld...
@Spacecat, Zitat:
"Berliner Flughafen
Elbphilharmonie
Stuttgart 21
diverse Waffensysteme (Jäger 90 (jetzt Eurofighter), Kampfdrohnen, u.a.)"
Spacecat, das was Du über die Wissenschaftler sagtst ist Richtig und Gut- ohne Raumfahrt hätten nichmal ne' Mikrowelle...
Aber Stuttgart und Eurofighter als Argument für die Bildweitergabe einspannen? - oder Kostet die Bild- und Datenweitergabe in einem brauchbaren Format - Auswertung - nochmal noch viel viel mehr Extra wie bei o. g. Projekten?
Die Handarbeit an dem Ding ist sicher schon bezahlt - schon wo das Ding abhob.
Oh Gott, Wer unterschreibt denn da die Verträge? Dass ist, wie wenn ein Gutachten gemacht würde, dann ordentlich Rechnungen schreiben und bezahlen lassen und es steht im Vertrag, dass der Auftraggeber das Gutachten erst in 1x? Monaten einsehen darf, weil ich noch 3 Zeilen zu den Bildern schreiben möchte? Ich würde keinen Auftrag unterschrieben bekommen und von meinen "öffentlichen Auftraggebern" ausgelacht werden!!!
Bilder vorab sofort an den Auftraggeber!
Ich würde nur gern wissen, was der Nutzen ist, die Aufnahmen zurückzuhalten - nur wissenschaftliche Auswertung? Würde auch gerne die Magnetometer- und Spektrographendaten einsehen und deuten können.
Warum soll denn die Öffentlichkeit diese Dinge dann finanzieren, wenn ich dann nichtmal' aktuelle Daten bekomme, die gesammelt werden? Die Gesellschaft ist nunmal Informationsgierig.
Im Vergleich mit der amerikanischen Spaceagentur ist m.e. die gewählte Vorgehensweise nur armselig.- Da hätten sie doch besser 'ne LORRI-Kamera nehmen sollen - dann hätten wir die Bilder in 48 Stunden gehabt (ich wette, das wäre auch noch günstiger gewesen
).
FAZIT: Also entweder will sich wirklich jemand 'ne goldene Krawatte verdienen - oder es gibt gar nicht viele gute Bilder! Das Vorgehen schürt Zweifel und nagt an Glaubwürdigkeit und dem öffentlich wahrgenommenem Sinn von solchen Missionen - Die Öffentlichkeit VISUELL begeistern geht sehr gut und ist einfach, siehe NASA:
http://apod.nasa.gov/apod/archivepix.html.
Grüße, SiO2
PS.: ICH HABE KEIN SMARTPHONE!