In späterem Flug beschleunigt die Dragon 2 deutlich anders weg, als beim Pad-Abort-Test. Der Hohe Luftwiederstand bei MaxQ bremmst zwar, aber dafür gibt es auch einige positive Effekte, gegen MECO, sogar noch mehr.
- Niedrigerer Umgebungsdruck macht die Triebwerke effizienter. -->Höherer spezifischer Impuls, höherer Schub.
- Kapsel wird weniger gegen die Erdgravitation beschleunigt und mehr Rechtwinklig dazu. -->Weniger Gravitylos.
- Nahe MECO ist der Luftwiederstand wieder so gering, das sie davon weniger gehindert werden, als bei MaxQ oder am Boden bei einem Pad-Abort.
Die Rakete folgt auch einem Beschleunigungsprofiel, welches für die Astronauten vorteilhaft ist. Sprich man begrenzt die Beschleunigung der Rakete. Dies wird und wurde auch bei anderen bemannten Systemen gemacht.
Zum Auslösen des Abortsystems vermute ich eine Mehrschichtige Abortanalyse.
- Auslösen bei extremen Auffälligkeiten. zb. keine Daten mehr von mehreren Sensoren. Dies ist ein sehr eindeutiges Zeichen für ein RUD und sehr einfach festzustellen.
- Sensordaten verlassen den akzeptablen Bereich schlagartig. Auch dies ist sehr eindeutig und leicht festzustellen
- Sensordaten wandern allmählich (für Computer allmählich, für uns wäre es wohl immer noch sehr schnell) in Grenzbereiche und automatische Gegenmaßnahmen zeigen keinen oder unzureichenden Effekt. Dieser Auslöser ist komplizierter, aber hat auch die mehr Zeit, da der Auslöser hierbei langsam verläuft.
Dem LAS ist es im Endeffekt extremst egal, was passiert. Solange es sagen kann "Da stimmt was nicht, ich hau ab".
@stilles Wasser:
Ja, bei Sojus T-10A hatte es lange gedauert, bis die Astronauten gerettet wurden. Dies lag aber mit daran, dass das LAS gar nicht darauf ausgelegt war, selbst ein Versagen zu erkennen, wenigstens vor dem Start nicht.
Als es brannte hat man im Kontrollzentrum versucht das LAS auszulösen, doch die Kabel dafür waren schon vom Feuer zerstört worden.
Es dauerte 20 Sekunden, bis das LAS per Funk aktiviert werden konnte, manuell wohlgemerkt.
--> Das Beispiel hinkt etwas, da es hier um ein Ferngesteuertes und nicht ein eigenmächtiges LAS ging.
https://en.wikipedia.org/wiki/Soyuz_7K-ST_No._16LDer Fall der Sojus T-10A ist aber sehr interesannt im Bezug des "vor oder nach dem Tanken einsteigen".
Die Rakete war zu der Zeit voll betankt und wurde nur noch Startbereit gehalten, als irgend etwas schief lief und Treibstoff auslief, der das Feuer auslöste. Gut, dass sie zu dem Zeitpunkt nicht mit Einsteigen beschäftigt waren, sondern schon in der Kapsel und vom LAS, naja, halbwegs geschützt waren.
Grüße aus dem Schnee