Das mit den spontanen Verschiebungen durch Wetter ist ein überschaubares Problem.
Wenn sie mit dem Unterkühlten Treibstoff etwa eine Stunde vorher beginnen zu Tanken, vielleicht sogar noch Zeitnäher hat man schon eine sehr gute Ahnung über das Wetter. Wenn das Wetter dann noch einen spontanen Startabbruch verursachen kann, waren sie eh schon sehr nahe an der Grenze der zulässigen Wetterbedingungen und man wusste es auch.
Persöhnliche Meinung, da sollte man es auch unbedingt probieren zu starten.
Das Risiko von spontanen Verschiebungen bei ISS-Missionen ist an sich auch kein Grund zur Sorge. Eine Verschiebung um 5 oder 10 min dürfte auch mit unterkühltem Treibstoff noch gut möglich sein. Wenn man aber zur ISS starten will muss man zum Startzeitpunkt entsprechend unter dem Orbit der ISS sein, damit man nicht auf einer komplett anderen Bahnebene landet. Ergo, ein Instant-Start ist eh notwendig. Bzw. Verschiebungen von ganz wenigen Minuten gingen im Notfall noch, jedenfalls Theoretisch. Aber bei ISS-Starts gilt normalerweise, eine Verschiebung oder sonstiger Aboart bedeutet Scrap bis zum nächsten Fenster.
Little Fanfact: SpaceX hatte mal bei einer ISS-Mission eine Verschiebung um 3 Sekunden wegen Weltraummüll, diese Verschiebung war aber schon ein paar Stunden vorher veranlasst worden.
Wenn es um einen bemannten Flug ohne Instant-Start geht sieht die Sache natürlich etwas anders aus, da stimme ich zu. Hier wäre die Frage, wie viel Verzögerung können sie mitmachen, bevor die Rakete Teilweise enttankt und wieder aufgefüllt werden muss um die Verschiebung mitzumachen.
Zu den mehr Checks. Ja, es kommen die Checks für die Kapsel und Crew (ob es allen gut geht) dazu, aber was soll sonnst noch mehr geprüft werden?
Die Rakete steht eh schon unter Vollzeitüberwachung, sprich der Computer prüft permannent, ob alles so läuft wie es laufen soll, wie soll da noch mehr gehen?
Begründung, damit ich mich nicht selbst meiner Kritik Schuldig mache.
- Bei Beiden RUDs wurde erwähnt, dass es viele Messdaten gab. Sprich, es gibt genügend Daten.
- Es gab 3 Situationen bereits, von denen diese Permanentüberwachung eingegriffen hat, die mir gerade einfallen.
1. Abschaltung eines Triebwerks im Flug, bei einem der ersten Falcon 9 Flüge.
2. Ein Startabbruch nach zünden der Triebwerke, weil sich in einem Triebwerk der Druck nicht schnell genug aufgebaut hat.
3. Scrap, weil ein Ventil im Heliumsystem nicht richtig arbeitete und der Computer merkte, dass irgendwelche Werte nicht so waren, wie sie sollten.
Dazu kommt der Wunsch der NASA, das die Astronauten nach der Betankung einsteigen.
Sorry, aber dies ist genau das von mir erwähnte. Es wird geäußert, das man etwas erwartet oder befürchtet, aber keine Belege. Auch keine Abwägung ob der präsentierte Vorschlag nicht doch besser sein könnte.
Wo ich dir zustimme, ist, dass wir noch wenig Erfahrungen mit unterkühltem Treibstoff haben. Doch wann haben wir genug Erfahrung? Wenn es zu bemannten Starts kommt haben wir 9 von 2015 und 2016 (wobei ein nicht erfolgter ein entsprechendes Problem hatte, welches nun kompensiert wurde) und von 2017 werden von SpaceX nochmal um die 20 erwartet, wovon einer gestartet ist. Auch wenn wir dieses Jahr nicht so viele schaffen, dürften es bis zum ersten bemannten Start über 20 Erfahrungsstarts geben.
Wie viele brauchen wir? keine Ahnung. Statistisch kann ein Problem sich das erste mal nach Hunderten Starts zeigen.
Grüße aus dem Schnee