Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020

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LOXRP1

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #25 am: 13. Mai 2014, 21:00:34 »
Darf das RD-180 jetzt noch für zivile Atlas V-Starts importiert werden (CST-100 etc..) ? Falls nicht, ist SpaceX jetzt vorerst konkurrenzlos bei CCtCap.
Bezüglich der ISS sollte Russland nicht vergessen: Die USA stecken jedes Jahr über 2 Milliarden Dollar in den Betrieb der ISS. Wenn Russland die ISS eh nur bis 2020 betreiben will, was hindert die USA, die Finanzierung der ISS sofort einzustellen und das Geld für sinnvollere Sachen wie den Aufbau der RD-180 Produktion in den USA und die Entwicklung und Bau einer neuen, eigenen Raumstation einzusetzen? Das sind immerhin über 10 Milliarden Dollar. Ohne dieses Geld kann Russland die ISS auch blos nicht betreiben.

Zudem wird sich in Zukunft jede vernünftige westliche Firma mehrfach überlegen, ob man weiter mit Russland zusammenarbeitet oder sich Schlüsselkomponenten aus Russland liefern lässt. Das trifft Russland weitaus härter als die USA.

Haltloses Behauptungen im Gegensatz zu der USA steigt Russland nicht vorzeitig aus Internationalen Verträgen aus. Wie es im Moment aussieht hat man sich lediglich dazu entschieden kein neuen Vertrag bzw. eine Verlängerung in Anspruch zunehmen.


Zitat
Am Ende wird sich Russland mit dieser Aktion aber eher selber schaden. Der Exportstop des RD-180 wird weh tun, aber nur kurz. Die USA werden jetzt schnellstens eine eigene RD-180-Fertigung aufbauen oder ein Alternativtriebwerk entwickeln. Das Militär trifft man mit dieser Entscheidung nicht, die haben immer noch die Delta 4, die damit ihre späte Rechtfertigung erhält.
Der Exportstop wird Russland auch nciht so hart treffen. Die Delta4 kann die Atlas5 in ihrem aktuellen Form nicht ersetzen. Nur so neben bei vllt nehmen die Amerikaner die Ariane 5 als Option zumindest übergangsweise wahr. Des weiteren wäre ein Modul auf Basis des ATVs eine valide Lösung für die ISS, falls Russland sein Teil ab docken sollte und mit ca.5 Jahren wäre da auch noch genug Zeit dafür. 



Edit: Nicht falsch verstehen, mich betrübt diese Entwicklung auch ungemein und ich bin einfach enttäuscht wie die Verantwortlichen in Ost und West versagen.

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Offline KSC

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #26 am: 13. Mai 2014, 21:21:09 »
Mit den Sanktionen hat der Westen angefangen, Russland hat bis jetzt nur sehr milde auf diese reagiert.
Was da Ursache und was da Folge ist, darüber könnte man lange streiten, das ist aber nicht Gegenstand dieses Forums.

Man muss jetzt auf das frühzeitige Ende der ISS einstellen.
Die USA und diejenigen ISS Partner, die das Programm gerne verlängert hätten, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ihre Module nicht weiter betreiben. Das macht auch keinen Sinn. Die ISS war und ist auf die Zusammenarbeit aller Partner ausgelegt, steigt einer der wichtigen Partner aus, macht ein Weiterbetrieb keinen Sinn. Die Russen mögen das anders sehen, ob das Erfolg hat, bleibt abzuwarten.

Die Delta4 kann die Atlas5 in ihrem aktuellen Form nicht ersetzen.
Könntest du das belegen und eine Nutzlast nennen, die man nicht auch mit der Delta starten könnte? Mir fällt da keine ein.

Gruß,
KSC

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #27 am: 13. Mai 2014, 21:33:22 »
Die USA und Europa werden sich ganz schnell was neues überlegen müssen, oder die ISS, minus der russische Anteil fällt vom Himmel.

Ja, die Möglichkeit habe ich hier im Forum kürzlich erwähnt, das kam gar nicht gut an. Tja, jetzt haben wir den Salat.  :(

Zitat
Mich wundert weder das was in der Ukraine schon passiert ist, noch die Reaktionen unserer westlichen Staaten,
noch glaube ich das wir hier schon das ende der Zuspitzung erleben. Ich denke das wird noch sehr viel schlimmer.
Mich würde hier noch nichtmal wundern, wenn wir nächsten Winter eine sehr große Energiekrise haben werden.
Ich schon sehr dumm wenn man sich erpressbar macht, das wird zumindest teuer.
Wundern würde es mich nicht wenn es so schlimm wird das unsere Regierung nicht nur alle Atomkraftwerke per Notstandsverordnungen, oder per Gesetz,
weiter betreiben lässt, sondern die abgeschalteten vielleicht sogar wieder ans Netz bringen lässt.
Das reicht zwar noch lange nicht, aber was bleibt uns den sonst noch?

Mit der Ansicht bist du nicht alleine. Leider.

Zitat
Zurück zum Thema: Ich denke wir werden ganz schnell mitbekommen, das alles dafür getan wird das die USA wieder einen eigenen Zugang in All bekommt.
Abhängig davon ob die USA+Europa (ohne Russland und deren Vasallenstaaten) die ISS behalten wollen, natürlich auch noch alles an Modulen damit die ISS ohne die Russen auskommt.
Ich denke der Westen wird es nicht zulassen das unser Teil der ISS abstürzt und die Russen da oben alleine einen Stützpunkt haben werden.

Dann müsste aber sehr schnell gehandelt werden, es gäbe viel zu tun. Allerdings würde es große Geldmengen erfordern, und das bringt mich sehr schnell zu einem möglichen ISS-Nachfolger. Eine Bigelowstation wäre schon bald startbereit, für vergleichsweise sehr kleines Geld. Warum einen technischen Saurier mühsam am Leben erhalten, wenn man auch eine geräumige neue Station haben kann?

Zitat
Nun, ich denke was da kommt, wird zumindest nicht langweilig, ob es schön wird, wird sich zeigen müssen.

Da fällt mir ein uralter Spruch ein: Mögest du in interessanten Zeiten leben.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Offline TWiX

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #28 am: 13. Mai 2014, 21:34:07 »
Vielleicht hat diese ganze Krise ja auch etwas Gutes:
Wenn ich die Amerikaner wäre und meinen Teil der ISS bis 2024 betreiben wollte (was übrigens allein aus Imagegründen nicht schlecht wäre), würde ich versuchen, Druck auf die Europäer aufzubauen, dass die zusätzliche ATVs an den Start bringen, um die Station zu reboosten. Für Europäer wiederum ganz interessant wäre, dass die Amerikaner (zumindest beim Reboost) dann auf das europäische ATV angewiesen wären, was man sich im Gegenzug durch Plätze in amerikanischen Kapseln bezahlen lassen könnte. Das Problem (neben der Wiederaufnahme der ATV-Produktion) ist nur, wo soll das ATV andocken, wenn die Russen alle ihre Teile abkoppeln?
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

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Offline MR

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #29 am: 13. Mai 2014, 21:36:19 »
Denn dann wird auch die Internationale Zusammenarbeit mit Russland bei der bemannten Raumfahrt auf nicht absehbare Zeit beendet sein. Damit stoßen sie die Amerikaner, Japaner und Europäer ziemlich vor den Kopf. Das wird Auswirkungen bis gegen Mitte dieses Jahrhunderts haben.
Gruß,
KSC

Mit den Sanktionen hat der Westen angefangen, Russland hat bis jetzt nur sehr milde auf diese reagiert.

Man kann nur hoffen, das der Westen die richtigen Lehren daraus zieht. Ein Russland unter Putin ist kein verlässlicher Partner (diese Meinung vertrete ich seit Jahren). Von daher sollte man auf sämtliche Projekte verzichten, mit denen man sich von Russland abhängig oder erpressbar macht. Hoffentlich wacht die NASA jetzt auf. Anstatt bis 2020 weitere 10 Milliarden in die ISS zu pumpen, sollte man die Finanzierung lieber sofort einstellen. Dann wird auch Russland keine andere Option haben als ihre ISS-Module mit zu versenken, denn allein kann man die ISS nicht betreiben. An neue russische Module glaube ich nicht. Die USA wiederum könnten sich dann an eine eigene Station machen. Vermutlich kann man die Pläne einiger ISS-Module entsprechend umrüsten, das man in recht kurzer Zeit eine eigene Station auf die Beine stellen kann. An eine Bigelow-Station glaube ich dabei nicht. Die NASA hat dieses Konzept damals verworfen. Die Pläne der alten ISS-Module hat man in der Schublade, die kann man recht schnell anpassen und bauen. Dann hat man auch genug Geld für einen geeigneten Transporter.

Wobei ich die ISS insgesamt nicht wirklich kritisch sehe. Der Nutzen der Station ist in meinen Augen eh sehe gering, die hohen Kosten rechtfertigen sich nicht einmal im Ansatz. Auf die ISS kann die NASA verzichten, immerhin ist die Station ja eh nur ein überflüssiges politisches Konstrukt aus der Clinton-Ära, das seine Kostenziele nie erreicht hat. Wesentlich kritischer ist da der Exportstopp für das RD-180, obwohl auch das langfristig nach hinten losgehen wird. Welche Firma wird in Zukunft noch Schlüsselkomponeten in Russland bestellen? Das Risiko, beim nächsten Amoklauf von Putin wieder auf dem Trockenen zu sitzen, ist einfach zu groß. ULA kann das recht entspannt sehen. Vermutlich bekommt man jetzt den Aufbau der RD-180 Produktion zum Großteil vom Staat bezahlt, alternativ kann man auch die Delta 4 weiter entwickeln. Bei Bedarf stattet man die Delta 4 mit 4 weiteren Boostern aus. Das sollte kein so großes Problem sein.

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #30 am: 13. Mai 2014, 22:01:14 »
Man kann nur hoffen, das der Westen die richtigen Lehren daraus zieht. Ein Russland unter Putin ist kein verlässlicher Partner (diese Meinung vertrete ich seit Jahren).

Aber die USA sind zuverlässig? SOFIA? Europa hat auch schon Kooperation mit Russland platzen lassen, siehe Kliper. Nein, da sollte man nicht mit dem Finger herumzeigen.

Zitat
Anstatt bis 2020 weitere 10 Milliarden in die ISS zu pumpen, sollte man die Finanzierung lieber sofort einstellen. Dann wird auch Russland keine andere Option haben als ihre ISS-Module mit zu versenken, denn allein kann man die ISS nicht betreiben.

Also sollen alle ISS-Partner vertragsbrüchig werden? Siehe oben.  ???

Zitat
An neue russische Module glaube ich nicht.

Wieso?

Zitat
Die USA wiederum könnten sich dann an eine eigene Station machen. Vermutlich kann man die Pläne einiger ISS-Module entsprechend umrüsten, das man in recht kurzer Zeit eine eigene Station auf die Beine stellen kann. An eine Bigelow-Station glaube ich dabei nicht. Die NASA hat dieses Konzept damals verworfen. Die Pläne der alten ISS-Module hat man in der Schublade, die kann man recht schnell anpassen und bauen. Dann hat man auch genug Geld für einen geeigneten Transporter.

In kurzer Zeit die alten Module anpassen und bauen? Keine Chance. Es müsste massiv umgebaut werden, da wäre eine Neuentwicklung vielleicht sogar schneller und günstiger zu haben. Aber wozu denn, denn es gibt ja noch Bigelow. Die NASA hat damals das Konzept verworfen? Wann damals? Die Module gibt es noch nicht sehr lange. Die großen noch gar nicht.

Zitat
Wobei ich die ISS insgesamt nicht wirklich kritisch sehe. Der Nutzen der Station ist in meinen Augen eh sehe gering, die hohen Kosten rechtfertigen sich nicht einmal im Ansatz. Auf die ISS kann die NASA verzichten, immerhin ist die Station ja eh nur ein überflüssiges politisches Konstrukt aus der Clinton-Ära, das seine Kostenziele nie erreicht hat.

Du denkst also an ein komplettes Ende, während sowohl Russland als auch China eine Station über unseren Köpfen schweben haben? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Zitat
Wesentlich kritischer ist da der Exportstopp für das RD-180, obwohl auch das langfristig nach hinten losgehen wird. Welche Firma wird in Zukunft noch Schlüsselkomponeten in Russland bestellen? Das Risiko, beim nächsten Amoklauf von Putin wieder auf dem Trockenen zu sitzen, ist einfach zu groß. ULA kann das recht entspannt sehen. Vermutlich bekommt man jetzt den Aufbau der RD-180 Produktion zum Großteil vom Staat bezahlt, alternativ kann man auch die Delta 4 weiter entwickeln. Bei Bedarf stattet man die Delta 4 mit 4 weiteren Boostern aus. Das sollte kein so großes Problem sein.

Doch, das ist ein gewaltiges Problem. Siehe den Blockkauf-Bereich:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12541.msg289168#msg289168
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Offline Klakow

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #31 am: 13. Mai 2014, 22:33:46 »
Vielleicht hat diese ganze Krise ja auch etwas Gutes:
Wenn ich die Amerikaner wäre und meinen Teil der ISS bis 2024 betreiben wollte (was übrigens allein aus Imagegründen nicht schlecht wäre....)
Das wird vermutlich kaum was mit dem Image zu tun haben, ich denke wir schlittern gerade in einen neuen kalten Krieg und ich hoffe es wird kein heißer daraus.
Der 1-Weltkrieg ist auch vor allem aus Ignoranz der wichtigsten Länder gekommen. Wer denkt sowas kann heute nicht mehr vorkommen,
hat weder die menschliche Natur noch ihr Ableger, die Politik begriffen.

Derzeit erleben wir das Wirken eines klugen Diktators und seiner Vasallen (Gefolgsleute). Dieser ist auf dem Weg ist verlorenes Ter­rain, Stück für Stück zurückzugewinnen und
dabei offensichtlich erfolgreich. Wird er damit zufrieden sein? Ich denke frühstens dann wenn er den ganzen Südosten bis Transnistrien gefressen hat.
Wird er sich durch Sanktionen aufhalten lassen? Gegenfrage, wo ist sowas den schon mal vorgekommen?
Ein Land das von seinen inneren Konflikten und der Korruption zerfressen ist und der westlichen Staatengemeinschaft die weitgehend immer noch nicht wahrhaben wollen,
dass ihr Verständnis einer demokratischen Ordnung nur sehr wenig mit einem Großteil der Welt zu tun hat. Das hat nicht nur zum Irak- und Afghanistan Krieg geführt,
sondern auch zu einer kompletten Fehleinschätzung bei arabischen Frühling. Das war sehr viel Wunschdenken und sehr sehr wenig Realismus.
Deshalb bin ich ziemlich sicher, dass wir wohl vor einer Zeitenwende stehen und in noch turbulentere Zeiten kommen werden, als sie eh schon sind. 
Ich hoffe es wird nicht so kommen, aber ich denke wir sind schon mitten drin, ob es uns gefällt oder nicht.

Zurück zum Thema: Als Folge geht es wohl bei der ISS um ihren Wert als Machtbasis, oder denkt hier den jemand dass die ISS in einem kalten Krieg keine Bedeutung hätte wenn Russland und China jeder oder zusammen eine Station hätten?

Zitat
...würde ich versuchen, Druck auf die Europäer aufzubauen, ....
Ich denke das wird kaum nötig sein. Spätestens nachdem Russland die ganzen russisch sprechenden Regionen der Ukraine hat abstimmen lassen und diese einverleibt hat, wird den allermeisten klar werden wo die Notwendigkeiten sind. Die kalten Häuser im nächsten Winter werden da auch sehr helfen.

Der ganze Rest wird, denke ich, ganz schnell neu gedacht werden. Ob es uns passt oder nicht, das alte Spiel geht zu ende.

Mein Tipp, der westliche Teil der ISS wird lange vor 2020 selbständig, selbst wenn man dazu die Shuttles aus dem Museum holen müsste.
Was das für viele Firmen im Weltraummarkt bedeuten wird? Man wird alte unnütze Zöpfe ganz schnell abschneiden und neu Entwicklungen pushen.

Eröffnet das neue Möglichkeiten? Auf jeden Fall, welche das sind wird sich zeigen, zumindest eines kommt, langweilig war vor 2014/15

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Offline KSC

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #32 am: 13. Mai 2014, 22:39:44 »
Ich bitte darum, dass das eindeutige Nutzer Votum die allgemeinen politischen Aspekte diese Konflikts nicht zu diskutieren, respektiert wird!

Es wird teilweise vorausgesetzt hier, dass der nicht russische Teil der ISS weiter betrieben werden soll, das sehe ich nicht für machbar an.
Dann gibt es die Idee eines ISS Nachfolgers (Bigelow?)

Die eigentliche Frage ist doch, braucht man überhaupt eine ständig bemannte Station im LEO, oder hemmt das nicht eher und bindet Mittel und Ressourcen, die man vielleicht besser für Flüge außerhalb des Erdorbits einsetzen könnte?
Das heißt nicht  unbedingt, dass ich dieser meine Meinung wäre, aber eine Überlegung ist es sicherlich wert.

Gruß,
KSC

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #33 am: 13. Mai 2014, 22:41:18 »
@MR:
Deinen letzten Absatz kannst du inhaltlich unmöglich ernst meinen, oder?
Die ISS ist ein politisches Konstrukt der Clinton-Ära? Zeitlich trifft's wohl eher als politisch. Dir sollte schon klar sein, dass die Idee dazu weit vorher geboren wurde, bevor man Praktikantinnen im Weißen Haus hinterhergestiegen ist.
Welche Firma weiterhin Schlüsselkomponenten in Russland bestellen würde? Die gleichen, die schon immer auf vermeintlich kostengünstige Geschäfte zu vertretbaren Risiken gesetzt haben. Und für Raumfahrtfirmen stehen Risiken bei jedem Start auf der Tagesordnung.....und gehört die Suche nach Kosteneinsparungen zum täglichen Brot.
Amoklauf Putins? Nicht nur, dass man vielleicht besser wissen sollte, was das Wort eigentlich bedeutet, ist dieser unüberlegte Vergleich in meinen Augen ein Schlag ins Gesicht all jener, die jemals durch so eine Tat betroffen waren oder sein werden. Hab mich fast verschluckt als ich das gelesen habe...
ULA kann das recht entspannt sehen? Klar, bin fest davon überzeugt, dass die in nächster Zeit Wichtigeres auf den Tagesordnungen haben als potentielle Verzögerungen des Launch Manifests zu untersuchen und das eventuell Kleingedruckte in den bestehenden Start-Verträgen nochmals zu lesen.
Die Weiterentwicklung der Delta 4 bzw. die Nachrüstung mit weiteren Strap-ons sollte kein großes Problem sein? Wenn du tatsächlich glaubst, dass dies selbst mit staatlicher Forcierung zeitnah hinzubekommen wäre und so einfach vonstatten ginge, solltest du vielleicht auch mal nach den neulich mal erwähnten Einhörnern im Raketenschacht Ausschau halten. Müsste denn nicht jede Weiterentwicklung eines Trägers rein theoretisch für DoD-Nutzlasten auch erst wieder neu qualifiziert werden?
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #34 am: 13. Mai 2014, 22:49:25 »
Die eigentliche Frage ist doch, braucht man überhaupt eine ständig bemannte Station im LEO, oder hemmt das nicht eher und bindet Mittel und Ressourcen, die man vielleicht besser für Flüge außerhalb des Erdorbits einsetzen könnte?
Das würde in meinen Augen diesen Thread auf eine Diskussion zum Sinn und Nutzen der bemannten Raumfahrt reduzieren, ok, nicht wirklich, aber man muss viele Aspekte von bemannten, lange andauernden BEO-Missonen doch testen können und dazu eignet sich nun einmal auch eine bemannte Station schon als Testbett für Komponenten doch ganz hervorragend. Dass es ohne nicht auch gehen würde, sage ich aber nicht.
Ich persönlich bin jedenfalls ein uneingeschränkter Befürworter eines bemannten Postens im LEO.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #35 am: 13. Mai 2014, 22:52:13 »
Es wird teilweise vorausgesetzt hier, dass der nicht russische Teil der ISS weiter betrieben werden soll, das sehe ich nicht für machbar an.
Dann gibt es die Idee eines ISS Nachfolgers (Bigelow?)

Ich halte es auch nicht für machbar. Jedenfalls nicht schnell genug und zu vertretbaren Kosten. Daher denke ich, daß Bigelow bald sehr viel Arbeit haben wird.

Zitat
Die eigentliche Frage ist doch, braucht man überhaupt eine ständig bemannte Station im LEO, oder hemmt das nicht eher und bindet Mittel und Ressourcen, die man vielleicht besser für Flüge außerhalb des Erdorbits einsetzen könnte?
Das heißt nicht  unbedingt, dass ich dieser meine Meinung wäre, aber eine Überlegung ist es sicherlich wert.

Unbedingt braucht man sowas sicherlich nicht, aber in Anbetracht einer russischen und einer chinesischen Station kann ich mir wirklich nicht vorstellen, daß da nichts kommen wird.
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Offline TWiX

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #36 am: 13. Mai 2014, 22:53:21 »
[...]
Es wird teilweise vorausgesetzt hier, dass der nicht russische Teil der ISS weiter betrieben werden soll, das sehe ich nicht für machbar an.
Dann gibt es die Idee eines ISS Nachfolgers (Bigelow?)
[...]
Gruß,
KSC
Nun, ich bin der Ansicht, dass es prinzipiell machbar sein müsste, die ISS auch ohne Russland zu einem angemessenen Preis weiterzubetreiben. Immerhin ist die ISS ja mehr oder weniger modular, wodurch sich zumindest einige Teile im Betrieb austauschen lassen dürften. Die zwei Hauptknackpunkte bei einem Weiterbetrieb ohne RUS sehe ich zum einen in der Bereitstellung der Mittel zum Bahnerhalt und zum anderen bei den neuen Modulen, die in dem Falle wohl nötig wären. Denn diese müssten neu entwickelt werden, denn sämtliche alten Module sollten mit dem Space Shuttle hochfliegen, können sich also nicht aus eigenem Antrieb der ISS nähern.
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

LOXRP1

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #37 am: 13. Mai 2014, 22:59:56 »
Mit den Sanktionen hat der Westen angefangen, Russland hat bis jetzt nur sehr milde auf diese reagiert.
Was da Ursache und was da Folge ist, darüber könnte man lange streiten, das ist aber nicht Gegenstand dieses Forums.

Man muss jetzt auf das frühzeitige Ende der ISS einstellen.
Die USA und diejenigen ISS Partner, die das Programm gerne verlängert hätten, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ihre Module nicht weiter betreiben. Das macht auch keinen Sinn. Die ISS war und ist auf die Zusammenarbeit aller Partner ausgelegt, steigt einer der wichtigen Partner aus, macht ein Weiterbetrieb keinen Sinn. Die Russen mögen das anders sehen, ob das Erfolg hat, bleibt abzuwarten.

Die Delta4 kann die Atlas5 in ihrem aktuellen Form nicht ersetzen.
Könntest du das belegen und eine Nutzlast nennen, die man nicht auch mit der Delta starten könnte? Mir fällt da keine ein.

Gruß,
KSC

Es wird alles heißer gekocht als es serviert wird. Warte wir ab was mit der ISS passiert. Man ist ja nicht ohne Grund im Westen gewillt auf 2024 zu verlängern und sollte es wirklich zum unwahrscheinlichen Szenario kommen, dass Russland sein Teil ab docken sollte. So könnte man auf Basis des ATVs ein Modul konstruieren und bauen was an Stelle von Zarya an Node 1 andockt und die Funktion von Zvezda übernimmt. Die Technologie und Zeit ist dafür vorhanden.

Was die Delta 4 angeht, hatte ich gar nicht die Nutzlast im Sinn. So komme ich trotzdem deiner Bitte nach, wie wäre es z.B. mit Menschen oder Nutzlasten mit RTGs. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass die Delta 4 in der jetzigen Konfiguration nicht die nötige Startraten erbringen kann um die Atlas 5 zu ersetzen. Wenn ich mich recht entsinne ist nicht die Produktion sondern die Integration und Testphase in der Launch Facility der beschränkende Faktor.

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Führerschein

  • Gast
Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #39 am: 13. Mai 2014, 23:00:21 »
Auch ich halte eine Station im LEO für nützlich. Ob das nach einem Ende der Zusammenarbeit mit Russland noch die ISS sein muß, wage ich zu bezweifeln. Bigelow-Module sollten kostengünstiger im Betrieb sein. Eine feste Struktur, an der man Experimente anbringen kann, wird nicht das Problem sein. Irgendwo müssen ja auch Lagekontrolltriebwerke montiert sein. Die Module haben auch einen starren Kern.

NASA-Chef Bolden hat gesagt, die ISS ist Grundvoraussetzung für Raumfahrt über LEO hinaus. Eine Nachfolgestation kann diese Aufgabe sicher übernehmen.

LOXRP1

  • Gast
Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #40 am: 13. Mai 2014, 23:04:18 »
Hey Leute ganz ehrlich was soll das hier mit den Bigelow Modulen. Der Kostentreibende Faktor an der ISS abgesehen von Bau, sind nicht die Alukanister sondern der Inhalt und der dürfte für den selben Zweck in einem Bigelow Modul nicht günstiger werden.
Ich persönlich bin acuh vom Potential und den Vorteilen der Bigelow Module überzeugt aber es macht kein Sinn eine funktionsfähige und ausgebaute Station einfach zu versenken.

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Offline tomtom

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #41 am: 13. Mai 2014, 23:04:54 »
Ich find das gar nicht so clever von Russland, weil die Liebe der Obama-Administration für die ISS nicht so groß ist. Man will sie ja ab 2020 möglichst privat outsourcen. Ob Outsourcen oder Aufgeben, jetzt könnte die US-Regierung für das Ende der ISS Russland verantwortlich machen.

Treffen würde es wohl vor allem Deutschland - viel Geld investiert und kaum was zu sagen.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

tobi

  • Gast
Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #42 am: 13. Mai 2014, 23:08:36 »
Eine Separation der ISS in russischen und amerikanischen Teil halte ich nur dann für möglich, wenn neue Module gestartet werden, die die Funktion des jeweils anderen Teils der Station übernehmen.

Ein Ende in 2020 wäre schlecht für CCtCap und ich bin skeptisch ob die Russen so schnell eine eigene neue Station auf die Beine stellen können.

Ich bin gespannt, wie die westliche Reaktion auf diese Ankündigung sein wird.

Achja fällt jemanden was auf? Europa, Japan und Kanada kommen in der Diskussion um die ISS Zukunft nicht vor. Europa ist mal wieder nicht relevant.

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Offline MR

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #43 am: 13. Mai 2014, 23:10:34 »
Die ISS ist ein politisches Konstrukt der Clinton-Ära? Zeitlich trifft's wohl eher als politisch. Dir sollte schon klar sein, dass die Idee dazu weit vorher geboren wurde, bevor man Praktikantinnen im Weißen Haus hinterhergestiegen ist.

Die Idee einer Raumstation ist ja nicht so neu, Raumstation Freedom wurde ja schon seit den 80ern geplant. Auf die Idee, diese Raumstation zusammen mit den Russen aufzubauen, kam dann allerdings erst Clinton. Natürlich ging es da vor allem ums Geld, zusammen mit den Russen sollte die Station billiger werden. Am Ende aber wurde sie weitaus teurer. Ich hab nie viel von der ISS gehalten, vor allem, weil ich nichts von einer derartigen Zusammenarbeit mit den Russen halte. Politisch mag das ja eine schöne Geste gewesen sein und unter Jelzin waren die Russen vielleicht auch noch berechenbar, aber das genügt nicht als Basis, wenn man sich im Gegenzug derartig abhängig von Russland macht.

Welche Firma weiterhin Schlüsselkomponenten in Russland bestellen würde? Die gleichen, die schon immer auf vermeintlich kostengünstige Geschäfte zu vertretbaren Risiken gesetzt haben. Und für Raumfahrtfirmen stehen Risiken bei jedem Start auf der Tagesordnung.....und gehört die Suche nach Kosteneinsparungen zum täglichen Brot.

Nach dem sich anbahnenden Exportverbot für das RD-180 werden es sich andere westliche Firmen sehr genau überlegen, ob man wirklich das Risiko eingeht, sich so abhängig und politisch erpressbar von Russland zu machen oder ob man lieber ein paar Dollar mehr ausgibt und die Bauteile im eigenen Land fertigt. Würde es das aktuelle Exportverbot nicht geben, würden die Triebwerke beim anstehenden nächsten Vertrag mit Sicherheit deutlich teurer werden. Man mosert ja schon eine ganze Weile rum, das man dem USA das RD-180 viel zu billig verkauft hat. Auch die Russen arbeiten nicht mehr für einen Apfel und ein Ei.

ULA kann das recht entspannt sehen? Klar, bin fest davon überzeugt, dass die in nächster Zeit Wichtigeres auf den Tagesordnungen haben als potentielle Verzögerungen des Launch Manifests zu untersuchen und das eventuell Kleingedruckte in den bestehenden Start-Verträgen nochmals zu lesen.
Die Weiterentwicklung der Delta 4 bzw. die Nachrüstung mit weiteren Strap-ons sollte kein großes Problem sein? Wenn du tatsächlich glaubst, dass dies selbst mit staatlicher Forcierung zeitnah hinzubekommen wäre und so einfach vonstatten ginge, solltest du vielleicht auch mal nach den neulich mal erwähnten Einhörnern im Raketenschacht Ausschau halten. Müsste denn nicht jede Weiterentwicklung eines Trägers rein theoretisch für DoD-Nutzlasten auch erst wieder neu qualifiziert werden?

Für den Einsatz des RS-68A musste die Delta 4 auch nicht neu zertifiziert werden. Bei anderen geringeren Optimierungen dürfte das ebenfalls nicht nötig sein. Selbst wenn man die Delta 4 um weitere Booster erweitert, dürfte das kein so großer Aufwand sein. Man muss lediglich die Befestigungen an der Hauptstufe etwas überarbeiten. Die Booster selbst sind ja bereits zertifiziert. Mit der massiven Überarbeitung der Falcon 9 ist das nicht zu vergleichen, die Unterschiede Falcon 9 v1.0 zu v1.1 waren sehr viel größer.

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #44 am: 13. Mai 2014, 23:13:46 »
Was die Delta 4 angeht, hatte ich gar nicht die Nutzlast im Sinn. So komme ich trotzdem deiner Bitte nach, wie wäre es z.B. mit Menschen oder Nutzlasten mit RTGs. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass die Delta 4 in der jetzigen Konfiguration nicht die nötige Startraten erbringen kann um die Atlas 5 zu ersetzen. Wenn ich mich recht entsinne ist nicht die Produktion sondern die Integration und Testphase in der Launch Facility der beschränkende Faktor.

Aha, dann lag ich mit meiner Vermutung im Blockkaufthread ja richtig. Danke für die Info.
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firelion

  • Gast
Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #45 am: 13. Mai 2014, 23:14:27 »
Ich denke diese Ansage von Russland vor dem unmittelbaren Start eines deutschen Astronauten zur ISS wird morgen einige Artikel in den hiesigen Zeitungen geben...

Ich hoffe das ist alles "Säbelrasseln" und die Politik findet eine Lösung, die für alle akzeptabel ist. Was bleibt mir auch anderes übrig.

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #46 am: 13. Mai 2014, 23:16:52 »
Hey Leute ganz ehrlich was soll das hier mit den Bigelow Modulen. Der Kostentreibende Faktor an der ISS abgesehen von Bau, sind nicht die Alukanister sondern der Inhalt und der dürfte für den selben Zweck in einem Bigelow Modul nicht günstiger werden.
Ich persönlich bin acuh vom Potential und den Vorteilen der Bigelow Module überzeugt aber es macht kein Sinn eine funktionsfähige und ausgebaute Station einfach zu versenken.

Das ist überhaupt nicht abwegig. Es werden regelmässig Gebäude abgerissen, um neu zu bauen. Und zwar dann, wenn Neubau günstiger als Modernisierung ist. Dies dürfte auch auf die ISS zutreffen, die neue Module bräuchte.
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Offline MR

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Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #47 am: 13. Mai 2014, 23:18:15 »
Was die Delta 4 angeht, hatte ich gar nicht die Nutzlast im Sinn. So komme ich trotzdem deiner Bitte nach, wie wäre es z.B. mit Menschen oder Nutzlasten mit RTGs. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass die Delta 4 in der jetzigen Konfiguration nicht die nötige Startraten erbringen kann um die Atlas 5 zu ersetzen. Wenn ich mich recht entsinne ist nicht die Produktion sondern die Integration und Testphase in der Launch Facility der beschränkende Faktor.

Ich sehe da gar nicht mal so große Probleme. Die Delta 4 hat weit mehr erfolgreiche Flüge mit weit weniger Problemen absolviert als die angeblich für den bemannten Einsatz entwickelte Falcon 9. Ein bemannter Einsatz der Delta 4 sollte da kein großes Problem darstellen. Man hatte sich damals für die Atlas 5 entschieden, weil dieser Träger billiger war, man ihn durch die recht hohe Startzahl besser kannte und das RD-180 von einem für den bemannten Einsatz entwickelten Triebwerk abstammt. Das schließt die Delta 4 aber nicht grundsätzlich aus. Genau das gleiche gilt für den Transport von RTG, wobei da in den kommenden Jahren eh keine neuen Missionen geplant sind.

Muss man die Delta 4 öfters fliegen lassen, dann könnte man alternativ auch einen weiteren Startkomplex aufbauen, der dann auch gleich die nötigen Systeme für den bemannten Einsatz beinhalten kann. Realistischer in meinen Augen ist aber die US-Fertigung des RD-180 und der weiterbetrieb der Atlas. Dort gibt es mit dem Pad keine Probleme, LC-41 wurde dafür entwickelt, bis zu 15 Flüge pro Jahr abzuwickeln.

Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #48 am: 13. Mai 2014, 23:19:26 »
Achja fällt jemanden was auf? Europa, Japan und Kanada kommen in der Diskussion um die ISS Zukunft nicht vor. Europa ist mal wieder nicht relevant.

Ja, so ist es ja auch. Leider.  :(
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

LOXRP1

  • Gast
Re: Russlands Absage an den ISS Betrieb nach 2020
« Antwort #49 am: 13. Mai 2014, 23:20:07 »
Ich find das gar nicht so clever von Russland, weil die Liebe der Obama-Administration für die ISS nicht so groß ist. Man will sie ja ab 2020 möglichst privat outsourcen. Ob Outsourcen oder Aufgeben, jetzt könnte die US-Regierung für das Ende der ISS Russland verantwortlich machen.

Treffen würde es wohl vor allem Deutschland - viel Geld investiert und kaum was zu sagen.

Das lese ich zum ersten mal  :o .. hast du dazu eine Quelle tomtom?
Also Deutschland hat so einige Experimente auf der ISS gehabt und damit ein guten Return of Investment.



Eine Separation der ISS in russischen und amerikanischen Teil halte ich nur dann für möglich, wenn neue Module gestartet werden, die die Funktion des jeweils anderen Teils der Station übernehmen.

Ein Ende in 2020 wäre schlecht für CCtCap und ich bin skeptisch ob die Russen so schnell eine eigene neue Station auf die Beine stellen können.

Ich bin gespannt, wie die westliche Reaktion auf diese Ankündigung sein wird.

Achja fällt jemanden was auf? Europa, Japan und Kanada kommen in der Diskussion um die ISS Zukunft nicht vor. Europa ist mal wieder nicht relevant.

Mit den NEM Modulen haben die Russen doch quasi schon die nötigen Module im Bau. Bis 2020 ist es durchaus realistisch, dass sie sich vom US Teil trennen könnten oder zumindest mit den 4 neuen Modulen eine neue Station haben könnten.

Was uns den Westen an geht, so müssten wir ein wenig engineering zaubern aber mit den nötigen Ressourcen ist es auch kein Hexenwerk oder kannst du mir ein technischen show stoper nennen?

Was die Diskussion um die ISS angeht so würde ich persönlich es nicht als Schwäche der EU werten, wenn sich die EU zurückhält und Ruhe bewahrt.