Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Wer Augen hat zu sehen, der sehe!
Und wer lesen kann, der ist klar im Vorteil: http://www.mars-one.com/
Ich bewundere deinen Optimismus und ich wünsche ebenso Mars One sehr viel Erfolg. Gemessen an den technischen Möglichkeiten ist eine bemannte Mars-Mission 30 Jahre überfällig. Die NASA hätte in der ersten Hälfte der 80er auf dem Mars landen können, wenn es Washington gewollt hätte. Allerdings sehe ich es so wie Führerschein: Das Konzept hat Schwachstellen und davon leider sehr viele.
Die rein technische Seite ist mit dem derzeitigen Konzept das größte Problem. Mit diesem Konzept geht Mars One in die Welt und wirbt um finanzielle wie personelle Unterstützung. Im Grunde ist es ähnlich, wie wenn man mit einem Business Plan für eine Unternehmensneugründung zur Bank geht, um Kredite zu bekommen. Ist der Plan realistisch, so bekommt man diese und kann das Unternehmen starten. Ähnlich läuft es mit Crowdfunding.
Planetary Ressources hat ihr Ziel sogar übertrofffen, obwohl das Unternehmensziel sogar mehr Sci-Fi als das von Mars One ist. Dennoch hat man die Funding-Ziele erreicht und übertroffen. Wieso? Weil hinter dem Funding-Zweck (Weltraumteleskop) und dem Unternehmensziel ein cleveres Konzept steht, dass langfristig durchaus realistisch ist und
technisch ohne gravierende Probleme realisierbar. Mars One hat aber ein Konzept, das technisch problematisch ist. Die gesamte Basis ist klein bemessen in fast jeder Dimension. Im besten Falle wäre dies eine Station bzw. Basis. Eine Kolonie müsste aber ein ernstzunehmendes Maß von Selbstversorgung aufweisen, zumindest bei Atemluft und Verpflegung.
Dies ist technisch aber mit dem derzeitigen Entwurf höchst fraglich und das meinen auch sehr viele Menschen die Ahnung von davon haben. Und das wohlgemerkt unter der Annahme, dass man all dies so verwirklicht. Von einer 5m Dragon ist aber weit und breit nichts zu hören. Allgemein ist eine so kleine Kapsel als Habitat alles andere als Effizient. Größere Habitate würden mehr Lebensraum bieten bei propotional geringerem Aufwand für die Lebenserhaltung.
Es fehlt dem Projekt auch eine Gallionsfigur, jemand der die Menschen wirklich begeistern kann. Zubrin hat zwar das Projekt gelobt, wirkliche Involvierung sehe ich aber nicht.
Nehmen wir als Gegenentwurf die
Mars Society:
- Nahmhafte Menschen als Mitglieder und Unterstützer: Robert Zubrin, Buzz Aldrin und James Cameron fallen mir da als erste ein.
- Ein technisch solides Konzept von Habitaten und dem schrittweisen Aufbau einer Kolonie.
- Bereits erprobte Technik.
- Beste Kontakte zu Raumfahrtagenturen (unbezahlbar um Rat einzuholen!)
Siehe dir mal an welche Erfahrung und Kompetenz bei der Mars Society gebündelt ist, lohnt sich zu lesen:
http://www.marssociety.org/Was der Mars Society einzig fehlt ist Geld. Würde man eine Kampagne starten um eine Mars-Mission (weitgehend) selbstständig durchzuführen, dann wäre vorraussichtlich auch das Ergebnis besser als bei Mars One. Die nötige immense Summe für die reale Durchführung wäre dies aber auch nicht. Es muss kein so hohes Budget wie bei der NASA sein, aber mit 100 oder 200 Millionen $ bekommt man noch keinen bemannten Flug dort hin.
Mars One wäre einiges gutes daran getan mit der Mars Society zusammenarbeiten. Aber man hat ja nicht einmal einer Raumfahrtagentur (regelmäßigen) Kontakt von dem man etwas wüsste. Man würde es aber höchstwahrscheinlich wissen, weil dies die Seriösität des Projektes unterstreichen würde.
Also lieber Matthias. Bitte erkläre doch wie die technischen Probleme zu lösen wären und was Mars One so viel "besser" als die Mars Society macht. Nicht, dass du jetzt gesagt hättest, dass die Mars Society schlecht o.ä. wäre - aber bitte Vergleiche sie mal und sage uns wie du beide Organisationen bewertest.
Wir sind ein Forum, was bedeutet, dass wir zum diskutieren hier sind. Außer darauf zu pochen, dass alles so gut ist und genau so stattfindet, sage uns doch bitte wie alle Hürden und Schwierigkeiten zu überwinden wären. Überzeuge uns, die Seiten und Vorträge von Mars One tun dies noch nicht...und ja die meisten von uns dürften diese gelesen haben.