Mars One

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Führerschein

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Re: Mars One
« Antwort #50 am: 06. Februar 2014, 22:57:08 »

Wenn es für Mars One kein Geld gibt, gibt es für MCT erst recht keins. Wer soll das bezahlen ausser die NASA? Das ganze Geschwätz rund um Marskolonien ist doch Humbug. Muss wieder mal gesagt werden.

Ähnliches gab es zu hören, als die Konzepte für Falcon 9 und Dragon vorgestellt wurden. NASA Kosten sind kein Vergleichsmaßstab. Entwicklungskosten für SLS erst recht nicht.

Im Augenblick dürften 100 Millionen $ im Jahr reichlich sein. Gegen Ende der Entwicklung, wenn Test- und Fertigungskapazitäten für die Tanks und Triebwerke aufgebaut werden müssen, ist es sicher mehr.

Grundvoraussetzung für jede bezahlbare Marsarchitektur ist allerdings die Lösung des Problems der Wiederverendbarkeit auch der zweiten Stufe. Die gleichen technischen Lösungen werden dann auch dazu dienen, schwere Nutzlasten auf dem Mars zu landen.

Vielleicht 2 Milliarden $ über 10 Jahre sind nicht unmöglich. Besonders, wenn ein größerer Teil gegen Ende anfällt, wenn die Gewinne hoffentlich höher sind als gegenwärtig.

Mars aus der Portokasse. :D

Aber das ist nur das Transportsystem. Ich stimme zu, daß der eigentliche Aufbau einer halbwegs autarken Kolonie so nicht finanziert werden kann. Eine Basis für einige Zeit aber schon. Danach muß man weiter sehen.

Fabi485

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Re: Mars One
« Antwort #51 am: 06. Februar 2014, 23:15:38 »
Interessant das sich diese ganzen Konzepte immer nur auf einen Teilaspekt konzentrieren und hoffen das sich der ganze Rest auf wundersame Weise von selbst löst.

Ich sehe beim Transport das kleinste Problem, sowohl technisch als auch finanziell.
Selbst Nutzlasten die in Kleinserien gebaut werden (z.B. Comsats) kosten 3-4 mal soviel wie der Start mit den heutigen Trägern. Bei Neuentwicklungen und Einzelstücken ist ein Faktor 5-10 nicht ungewöhnlich.

Und die technischen Herausforderungen und notwendigen Neuentwicklungen sind für einen bemannten Marsflug nicht zu unterschätzen.
Selbst wenn der Flug zum Mars komplett kostenlos wird, wer zahlt dann die anderen 90% aus seiner Portokasse?
Besonders wenn man eine wirklich autarke Kolonie anstrebt sprengt das in absehbarer Zeit jeden finanziellen und technischen Rahmen.

Von daher wundert es mich das man sich bei der Diskussion immer nur von Transport und Startpreisen spricht und alles andere (sowohl technisch als auch finanziell) völlig ausklammert.

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #52 am: 06. Februar 2014, 23:48:47 »
Hinter MCT gibt es gleich mehrere Milliardäre (Musk und Jurvetson, evtl. noch weitere SpaceX-Investoren?) und ein Unternehmen das einen rasanten Aufstieg vollführt und sehr fähige Leute hat (SpaceX). Verbunden damit, dass SpaceX wohl einen Weg gefunden hat Raketen wiederverwendbar zu machen und somit die Preise jedes Systems zu drücken das danach operiert, sieht es für MCT erstaunlich gut aus. Sicher ist MCT in der Form wie von Musk beworben noch Zukunftsmusik, langfristig aber durchaus plausibel.

Du setzt immer NASA-Preise an bzw. hast diese im Hinterkopf. Siehe dir die Kosten für die Falcon 9 Entwicklung inklusive dem Cargo-Dragon an, dafür hätte die NASA nichtmal ein Triebwerk entwickelt... MCT ist technologisch weniger Science Fiction als die Saturn V im Jahr 1960.

Die NASA-Preise sind in diesem Zusammenhang völlig irrelevant. Egal wie billig es wird, es kostet doch immer noch Geld. Nein, Rugoz  hat schon völlig recht. Wer soll das bezahlen? Musk, Jurvetson und mögliche weitere Milliardäre sind doch allesamt Unternehmer. Die wollen ihre Vermögen nicht verschleudern, sondern noch mehr Geld machen. Und womit sollen die Geld machen durch einen Flug zum Mars? Wer außer den Staaten hat überhaupt das Geld und die nötige Freigiebigkeit? Privatpersonen oder -unternehmen wollen immer etwas zurück haben.

Ganz klar: Elon Musk lockt die US-Regierung, ihm das Geld für einen Marsflug zu geben. Und wenn die es nicht tut und auch sonst keine Regierung auf diesem Planeten, dann wird er nicht fliegen.

Führerschein

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Re: Mars One
« Antwort #53 am: 06. Februar 2014, 23:52:49 »
Interessant das sich diese ganzen Konzepte immer nur auf einen Teilaspekt konzentrieren und hoffen das sich der ganze Rest auf wundersame Weise von selbst löst.

Ich sehe beim Transport das kleinste Problem, sowohl technisch als auch finanziell.
Selbst Nutzlasten die in Kleinserien gebaut werden (z.B. Comsats) kosten 3-4 mal soviel wie der Start mit den heutigen Trägern. Bei Neuentwicklungen und Einzelstücken ist ein Faktor 5-10 nicht ungewöhnlich.

Und die technischen Herausforderungen und notwendigen Neuentwicklungen sind für einen bemannten Marsflug nicht zu unterschätzen.
Selbst wenn der Flug zum Mars komplett kostenlos wird, wer zahlt dann die anderen 90% aus seiner Portokasse?
Besonders wenn man eine wirklich autarke Kolonie anstrebt sprengt das in absehbarer Zeit jeden finanziellen und technischen Rahmen.

Von daher wundert es mich das man sich bei der Diskussion immer nur von Transport und Startpreisen spricht und alles andere (sowohl technisch als auch finanziell) völlig ausklammert.

Dann schlage ich vor, die entsprechenden Threads nochmal zu lesen. Du scheinst da eine ziemlich unausgewogene Sicht zu haben. Alles das wird doch ausführlich diskutiert. Weder Habitate noch Lebenserhaltungssysteme sind heute völliges Neuland. Das sind auch die Techniken zur Wassergewinnung, zur Treibstoffherstellung und Solarenergie nicht. Nichts davon hat die Komplexität eines Com-Sats oder des Marsrovers Curiosity.
Daß Entwicklungs- und Herstellungskosten auch auf diesen Gebieten deutlich niedriger ausfallen werden, als wenn die NASA das macht, kommt noch dazu.

Offline Kelvin

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Re: Mars One
« Antwort #54 am: 07. Februar 2014, 00:10:51 »
Wer außer den Staaten hat überhaupt das Geld und die nötige Freigiebigkeit? Privatpersonen oder -unternehmen wollen immer etwas zurück haben.

Ruhm? Ein Platz in der Geschichte? Einfach ein gutes Gefühl?  Gewinn?

Ganz klar: Elon Musk lockt die US-Regierung, ihm das Geld für einen Marsflug zu geben. Und wenn die es nicht tut und auch sonst keine Regierung auf diesem Planeten, dann wird er nicht fliegen.

Ganz klar: Alles nur kapitalistische Raffzähne. Alle großen Entdeckungen und Entwicklungen sind schließlich von Regierungen finanziert worden!   ;-)

Offline TWiX

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Re: Mars One
« Antwort #55 am: 07. Februar 2014, 00:27:02 »
Interessant das sich diese ganzen Konzepte immer nur auf einen Teilaspekt konzentrieren und hoffen das sich der ganze Rest auf wundersame Weise von selbst löst.

Ich sehe beim Transport das kleinste Problem, sowohl technisch als auch finanziell.
Selbst Nutzlasten die in Kleinserien gebaut werden (z.B. Comsats) kosten 3-4 mal soviel wie der Start mit den heutigen Trägern. Bei Neuentwicklungen und Einzelstücken ist ein Faktor 5-10 nicht ungewöhnlich.

Und die technischen Herausforderungen und notwendigen Neuentwicklungen sind für einen bemannten Marsflug nicht zu unterschätzen.
Selbst wenn der Flug zum Mars komplett kostenlos wird, wer zahlt dann die anderen 90% aus seiner Portokasse?
Besonders wenn man eine wirklich autarke Kolonie anstrebt sprengt das in absehbarer Zeit jeden finanziellen und technischen Rahmen.

Von daher wundert es mich das man sich bei der Diskussion immer nur von Transport und Startpreisen spricht und alles andere (sowohl technisch als auch finanziell) völlig ausklammert.
Führerschein hatte schon einige stichahltige Punkte genannt, die deiner These zuwider laufen, aber auch einen ganz wichtigen ausgelassen. Um das ganze von vorne aufzurollen: Raumfahrt ist deshalb so teuer, weil es eine nur sehr geringe Fehlertoleranz geben darf. Bei einem Comsat darf keine Schraube klemmen, die das entfalten der Solarpaneele im All verhindert. Auf der Erde kann man sich einen langwierigen Zertifizierungsprozess für solch einen Mechanismus sparen: wenn es nicht funktioniert wird es repariert. Für den Großteil der auf dem Mars benötigten Technologien gilt dasselbe: die Roverräder müssen nicht unbedingt zehn Jahre halten auf Teufel komm raus. Man kann sie stattdessen einfach durch einen Astronauten auswechseln lassen und ggf. reparieren. Und wenn ein Mechanismus nicht funktioniert, läuft es genauso. Außerdem ist eine weit größere Fehlertoleranz vorhanden: wenn z.B. das Aufblasen eines Moduls nicht klappt ist das zwar tragisch, aber noch lange kein Grund für ein Scheitern. Bei einer Raumsonde dagegen kommt es viel schneller zu systemkritischen Ausfällen, die im Interesse der Mission unbedingt verhindert werden müssen: durch intensives Testen und hochqualitative Arbeit
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

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Offline Sensei

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Re: Mars One
« Antwort #56 am: 07. Februar 2014, 01:04:32 »
Ich sehe beim Transport das kleinste Problem, sowohl technisch als auch finanziell.
Selbst Nutzlasten die in Kleinserien gebaut werden (z.B. Comsats) kosten 3-4 mal soviel wie der Start mit den heutigen Trägern. Bei Neuentwicklungen und Einzelstücken ist ein Faktor 5-10 nicht ungewöhnlich.

Und die technischen Herausforderungen und notwendigen Neuentwicklungen sind für einen bemannten Marsflug nicht zu unterschätzen.
Selbst wenn der Flug zum Mars komplett kostenlos wird, wer zahlt dann die anderen 90% aus seiner Portokasse?
Besonders wenn man eine wirklich autarke Kolonie anstrebt sprengt das in absehbarer Zeit jeden finanziellen und technischen Rahmen.

Von daher wundert es mich das man sich bei der Diskussion immer nur von Transport und Startpreisen spricht und alles andere (sowohl technisch als auch finanziell) völlig ausklammert.

TECHNISCHE Herausforderungen enstehen tatsächlich hauptsächlich beim Transport. Die Basis selber ist nicht übermäßig viel schwieriger zu realisieren als eine Arktisbasis.

FINANZIELL sieht es schon etwas anders aus - aber längst nicht so schlimm wie du es hier zeichnest. Denn du setzt hier den Transport für GEO und MarsLandung gleich - was mal sowas von überhaupt nicht hinhaut.

Zitat
Mars One finanziert über die TV-Einnahmen ihrer Auswahl- und Trainingsshows ihren Gewinnern regelmäßig die Überführung. Dadurch kämen weltweit sehr geeignete, aber mittellose Leute in den Genuss eines Kolonieplatzes

Also wenn ich mir Bigbrother und Junglecamp anschaue weiß ich nicht ob ich gerade solchen Firmen und Formaten die Auswahl überlassen will :/

Anderseits: eventuell kann man doch ordentlich Geld einnehmen wenn man so manche unliebsame Personen zum Mo..ähm...Mars schießt :D

M@tthias

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Re: Mars One
« Antwort #57 am: 07. Februar 2014, 03:02:24 »
Also meiner einer weiß bestimmt nicht mehr als ihr hier wissen können solltet und ich bin auch keineswegs davon überzeugt, dass Mars One bereits jetzt so gut wie in trockenen Tüchern ist, wie kommst du eigentlich darauf?
daher:
Mars One ist ein existierendes Raumfahrtprogramm welches sich sehr wohl bereits in der Ausführungsphase befindet, laut SpaceX soll die Falcon Heavy noch dieses Jahr ihren Erststart absolvieren, das Astronautenauswahlverfahren läuft schon längst und es wurden erste Verträge mit ILC Dover, Surrey Satellite Technology Ltd (SSTL) & Lockheed Martin abgeschlossen.
Das klingt ganz so, als ob MarsOne für dich ein existierendes Raumfahrtprogramm ist, oder? Und Raumfahrtprogramme betreiben Raumfahrt, sind voll finanziert und haben die notwendige Hardware in der Entwicklung. Und an der Stelle sei jetzt nur der von MarsOne propagierte Fünfmeter-Dragon erwähnt, der wohl auf ewig ein Papiertiger bleiben wird!

Nicht nur für mich ist Mars One ein existierendes Raumfahrtprogramm, sondern wohl auch für Robert Zubrin, Christopher P. McKay, Günther Reitz, Gerardus ’t Hooft, Norbert Kraft, Grant Anderson, Ed Sedivy und Sir Martin Sweeting!

Mars One betreibt Raumfahrt, die erste unbemannte Marsmission soll bekanntlich 2018 stattfinden und ist zumindest technisch so gut wie in trockenen Tüchern, weil Lockheed Martin & SSTL sozusagen ein bewährtes Rundum-Sorglos-Paket für Mars One geschnürt haben:

   


Raumfahrtprogramme sind heutzutage leider in den wenigsten Fällen voll finanziert, das Constellation-Programm war ein viel zu teures, chronisch unterfinanziertes Fass ohne Boden und warum wohl wurde Fobos-Grunt zu billig gebaut? 

Wenn 2018 diese erste private Marsmission erfolgreich verläuft, dann wird Mars One höchstwahrscheinlich zum Selbstläufer, bin diesbezüglich mittlerweile doch recht zuversichtlich, 2025 oder 2027 landet Mars One Dragon hoffentlich erstmals bemannt auf dem Mars. :)

Nein, diese Sendung war alles andere als komisch, was Herr Lesch da von sich gegeben hat, das war ein gegen Mars One gerichtetes arrogantes und beleidigendes Schmierentheater! >:(
Nun ja, es hat schon immer Leute gegeben die freiwillig im Tal der Ahnungslosen leben um dort ungestört ihren fehlgeleiteten Gedanken nachgehen zu können.

Wie dem auch sei, nach der gestrigen Vorstellung ist dein Herr Professor für mich weniger glaubwürdig als Ben Wettervogel und ich werde mir seine Sendungen künftig einfach nicht mehr anschauen.

Gruß
Matthias
Autsch. Was hat dir Lesch eigentlich getan, dass du so beleidigend über ihn  herziehst? Immerhin ist Lesch Professor für Physik in München und hat Abschlüsse u.A. in der Astrophysik, ich glaube, der Mann weiß, wovon er redet. Schau` dir mal Alpha Centauri von und mit ihm an, das ist echt spannend und informativ !
Unter anderem gibt es da eine Folge, in der er sich mit Terraforming auseinandersetzt, das ist echt gut aufbereitet und verständlich. Und alle Kritikpunkte, die er gestern Abend genannt hat, sind nicht wegzudiskutieren und treffen zu: Fakt ist, dass die Astronauten nach der Landung auf dem Mars geschwäht sind durch die lange Reise, es ist ein Fakt, dass eine Kolonie ein Leben lang von der Erde abhängig wäre und es trifft auch zu, dass uns im Moment einfach die Mittel und Techniken fehlen für eine dauerhafte Besiedlung. Das kann man Ingenieurstechnisch lösen, aber nicht wegdiskutieren !

Welche Kritikpunkte?

Harald Lesch hat sich in keinster Weise wissenschaftlich fundiert mit dem aktuell von Mars On geplanten Missionsverlauf auseinandergesetzt, statt dessen versuchte er Mars One, auf beleidigende und herabwürdigende Art, einfach nur lächerlich zu machen. :(

Was MarsOne im Moment betreibt ist zum einen einfach nur unseriös und könnte zum anderen der Raumfahrt im allgemeinen schaden. Wenn das in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird, muss die doch unzweifelhaft zu dem Schluss kommen, die Jungs haben ein Rad ab! Und das färbt dann auch auf echte Raumfahrtprogramme ab! Es ist ja nett, sich theoretisch damit zu befassen, wir haben ja auch z.B. einen recht ausführlichen Thread zum Space Elevator, aber trotzdem muss man nicht für sich in Anspruch nehemen wollen, das Unmögliche zu realisieren!

Ja war denn die breite Öffentlichkeit 1961 der Ansicht, dass der damalige US-Präsident John F. Kennedy und seine Jungs von der NASA, vorneweg ein gewisser Wernher von Braun, alle ein Rad ab hätten?

Und hatte Christoph Kolumbus seinerzeit womöglich nicht mehr alle Tassen im Schrank?

Deiner Meinung nach sollten also die gemeingefährlichen Raumfahrtschädlinge Elon Musk, Dennis Tito und Bas Lansdorp schnellstmöglich in eine Gummizelle gesteckt werden?

Constellation hat der Raumfahrt letztlich einen schweren Imageschaden beschert, aber echte private Raumfahrtprogramme wie beispielsweise P5A/Archimedes, Inspiration Mars und Mars One beflügeln die Raumfahrt. ;)

Mars One ist erwiesenermaßen seriös und nimmt für sich in Anspruch, das grundsätzlich mögliche endlich zu realisieren.

Ich habe fertig!

Führerschein

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Re: Mars One
« Antwort #58 am: 07. Februar 2014, 03:09:09 »

Mars One betreibt Raumfahrt, die erste unbemannte Marsmission soll bekanntlich 2018 stattfinden und ist zumindest technisch so gut wie in trockenen Tüchern, weil Lockheed Martin & SSTL sozusagen ein bewährtes Rundum-Sorglos-Paket für Mars One geschnürt haben:

   


.........

Ich habe fertig!

Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?

In trockenen Tüchern ist da gar nichts. Es gibt keinen Auftrag zu der Marsmission, nur für eine Studie dazu und das Geld, zwei geplante Studien zu bezahlen, haben sie mit ihrem Crowdfunding Versuch nicht zusammengekriegt.

M@tthias

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Re: Mars One
« Antwort #59 am: 07. Februar 2014, 03:26:11 »
Immerhin schaffen sie es nicht einmal, 400.000 Dollar zusammenzubekommen.
Die Crowdfunding Campaign ist noch nicht beendet!

http://www.indiegogo.com/projects/mars-one-first-private-mars-mission-in-2018

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #60 am: 07. Februar 2014, 09:55:14 »
[...]

Und hatte Christoph Kolumbus seinerzeit womöglich nicht mehr alle Tassen im Schrank?

[...]

Da kann ich jetzt wirklich nicht widerstehen!  ;)

Es ist nämlich in Wirklichkeit so, dass Christoph Kolumbus sich ganz fürchterlich geirrt hat und zudem noch extrem beratungsresistent war. Es war nämlich der Meinung, dass die Erde eine Kugel mit einem Äquatorialumfang von 20000 km sei. Die Experten, mit denen er gesprochen hat, haben ihm gesagt, dass es in vielmehr 40000 km wären, und sie hatten bekanntlich recht. Er hat ihnen nicht geglaubt, und der Rest ist pures Glück gewesen.

Vielleicht hatte er also tatsächlich "nicht mehr alle Tassen im Schrank"?  ::)

Offline TWiX

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Re: Mars One
« Antwort #61 am: 07. Februar 2014, 10:30:12 »
Immerhin schaffen sie es nicht einmal, 400.000 Dollar zusammenzubekommen.
Die Crowdfunding Campaign ist noch nicht beendet!

http://www.indiegogo.com/projects/mars-one-first-private-mars-mission-in-2018
Selbst wenn diese Kampange 400.000 Dollar zusaammenbringt, ist das der Witz des Jahrhunderts für eine Marsmission. Dafür macht dir LockheedMartin höchstens eine Designstudie. Selbst die Inder mussten für ihre technisch wenig anspruchsvolle Marsmission über 50 Millionen US-Dollar hinlegen! Das hundertfache! Und an solche Summen wird MarsOne niemals gelangen!

[...]
Nicht nur für mich ist Mars One ein existierendes Raumfahrtprogramm, sondern wohl auch für Robert Zubrin, Christopher P. McKay, Günther Reitz, Gerardus ’t Hooft, Norbert Kraft, Grant Anderson, Ed Sedivy und Sir Martin Sweeting!

Mars One betreibt Raumfahrt, die erste unbemannte Marsmission soll bekanntlich 2018 stattfinden und ist zumindest technisch so gut wie in trockenen Tüchern, weil Lockheed Martin & SSTL sozusagen ein bewährtes Rundum-Sorglos-Paket für Mars One geschnürt haben:

   


Raumfahrtprogramme sind heutzutage leider in den wenigsten Fällen voll finanziert, das Constellation-Programm war ein viel zu teures, chronisch unterfinanziertes Fass ohne Boden und warum wohl wurde Fobos-Grunt zu billig gebaut? 

Wenn 2018 diese erste private Marsmission erfolgreich verläuft, dann wird Mars One höchstwahrscheinlich zum Selbstläufer, bin diesbezüglich mittlerweile doch recht zuversichtlich, 2025 oder 2027 landet Mars One Dragon hoffentlich erstmals bemannt auf dem Mars. :)

Frage: wer sind Christopher P. McKay, Günther Reitz, Gerardus ’t Hooft, Norbert Kraft, Grant Anderson, Ed Sedivy und Sir Martin Sweeting? Ich kenne sie auf jeden Fall nicht. Zubrins Beitrag zur Raumfahrt war ein recht ausgefeiltes Konzept einer Marsmmission, allerdings ist der Mars für ihn wohl so eine Leidenschaft, dass er jedes Programm unterstützt. MarsOne wird niemals zum Selbstläufer! Die Organisation ist in einem Teufelskreis: ohne Investment kein Raumfahrtprogramm und ohne Raumfahrtprogramm keine Einndahmequelle. Und ohne gesicherte Einnahmequelle kein Investment. Daran würde sich übrigens nicht einmal viel ändern, wenn MarsOne irgendwann einen Lander auf dem Mars landet. MarsOne hat einen enormen Kapitalbedarf. Minimum 10 Mrd Euro für den Anfang. Das kann dir nicht einmal ein wohlwollender Superreicher vorstrecken. Und auch daran wird MarsOne letztlich scheitern. Oder schau dir nur diese Funding-Kampange an: Ich habe den Vergleich schon Mal gebracht, greife aber nochmals darauf zurück: Planetary Ressources hat in weniger Zeit fast die vierfache Summe dessen geasmmelt, was bei MarsOne das Endziel ist. Und das, obwohl die MarsOne-Mission zugegebenermaßen spannender wäre. Was sagt dir das über das Verhältnis von MarsOne zur Öffentlichkeit und deren Vertrauen in MarsOne?

[...]
Welche Kritikpunkte?

Harald Lesch hat sich in keinster Weise wissenschaftlich fundiert mit dem aktuell von Mars On geplanten Missionsverlauf auseinandergesetzt, statt dessen versuchte er Mars One, auf beleidigende und herabwürdigende Art, einfach nur lächerlich zu machen. :(
Hast du die Sendung gesehen?
Ich kann mich auf jeden Fall daran erinnern, dass er auf die Problempunkte einer Marsmission einging (z.B. Muskelschwund während Hinreise, Sicherstellung des Überlebens auf dem Mars etc.) und dabei feststellte, dass MarsOne diese Hürden noch nicht genommen hat. Er findet nun mal das Konzept auf Basis der vorhandenen Daten lächerlich und das kann ich durchaus nachvollziehen. Lesch hat in der Raumfahrt den Ruf, immer die seriöse Seite zu vertreten, was auch immer das Thema ist. Hat er in diesem Falle nun mal mit etwas (durchaus angebrachtem) Spott garniert, was man ihm aber verzeihen kann.

[...]
Ja war denn die breite Öffentlichkeit 1961 der Ansicht, dass der damalige US-Präsident John F. Kennedy und seine Jungs von der NASA, vorneweg ein gewisser Wernher von Braun, alle ein Rad ab hätten?

Und hatte Christoph Kolumbus seinerzeit womöglich nicht mehr alle Tassen im Schrank?

Deiner Meinung nach sollten also die gemeingefährlichen Raumfahrtschädlinge Elon Musk, Dennis Tito und Bas Lansdorp schnellstmöglich in eine Gummizelle gesteckt werden?

Constellation hat der Raumfahrt letztlich einen schweren Imageschaden beschert, aber echte private Raumfahrtprogramme wie beispielsweise P5A/Archimedes, Inspiration Mars und Mars One beflügeln die Raumfahrt. ;)

Mars One ist erwiesenermaßen seriös und nimmt für sich in Anspruch, das grundsätzlich mögliche endlich zu realisieren.

Ich habe fertig!
Ich auch, aber ich erklär´s dir nochmal  ;)
Eins vorweg: was ist P5A/Archimedes? Ein Planetoid? Ich kenn´s auf jeden Fall nicht  ::)
Zu Kennedy: Bei ihm spielen viele Faktoren eine Rolle. Aber man muss unbedingt die Zeitgeschichte im Blick behhalten: mit der Kubakrise stand damals der Atomkrieg entsetztlich nah vor der Haustür. Die Amerikaner planten damals bereits den Einmarsch in Kuba, um die Stationierung sowjetischer Raketen zu verhindern. Tatsächlich waren bereits erste Vorbereitungen getroffen worden, Bomber befanden sich in Bereitschaft. Und auf Kuba lagen, was die Amerikaner aber nicht wussten, Atombomben bereit, die bei einer Invasion eingesetzt worden wären....
Die Supermächte haben an diesen Tagen sprichwörtlich in den Abgrund geschaut und haben es davon weg geschafft. Das war aber der Auslöser für die Verstärkung der Konzetration auf ICBMs und technische Überlegenheit, um die Sowjets abzuschrecken. Die Staaten befanden sich damals prinzipiell im Kriegszustand, und um den Gegner zu schlagen, war unbegrenzt Geld da. Und dadurch kam das Mondprogramm auch erst in Fahrt: die Amerikaner wollten um´s verrecken auch im All bei irgendwas erster sein, nachdem ihnen die Sowjets bis Mitte der Schziger praktisch jeden Titel im All abnahmen. Bis auf den Mond. Und nachdem Luna 2 1959 auf dem Mond aufschlug war klar, dass jemand früher oder später auf dem Mond landen würde. Alles was Kennedy noch tat, war, das für seine Nation zu reklamieren und es als nationales Raumfahrtziel auszugeben. Das Mondprogramm war nicht das Werk von Spinnern, sondern von Politikern, die dem Gegner eins auswischen wollten. Hätte es ein ähnlich prestigeträchtige Alternative gegeben, die man einfacher erreichen hätte können, dann hätte Kennedy bestimmt nicht die Mondlandung propagiert. Er war Machtmensch, kein Raumfahrtfan.
Nächster Punkt: Was unterscheidet Elon Musk von Dennis Tito und Bas Lansdorp? Genau, dass er in Größenordnungen in die Raumfahrtindustrie investiert, die die anderen zwei niemals in die Hände bekommen werden. Fakt ist, dass Musk, ob seiner hochtrabenden Pläne, am Anfang auch belächelt wurde, aber er hatte von Anfang an genug Kapital, um es wenigstens soweit durchzuziehen, dass er sein Konzept bei einer echten Mission beweisen kann. Lansdorp und Tito mögen zwar Raumfahrt, sind aber nicht in der Lage, für ihre Projekte die Summen zusammenzubekommen, die sie benötigen. Da hat es Musk doch einfacher gehabt, für seine Falcons und den Dragon Investoren zu finden; vor allem, als sich mit CCDev ein lukrativer Auftrag am Horizont abzeichnete, den SpaceX abschließen könnte. Für MarsOne sehe ich allerdings in den nächsten hundert Jahren keinen lukrativen Markt, der einen Risikokapitalgeber zum Investment verleiten könnte...
Und die von dir angepriesenen privaten Raumfahrtprogramme werden in der Öffentlichkeit höchstens als die neueste Spinnerei belächelt, die Raumfahrt beflügeln sie aber sicherlich nicht. Und da sehe ich das Problem: wenn sich MarsOne regelrecht prophetisch hinstellt und erklärt, dass sie in 10 Jahren auf dem Mars landen werden, dann hat man als nicht-raumfahrtaffiner zwei Optionen: erstens, man glaubt der Ankündigung, oder zweitens, man glaubt sie nicht. Die Mondlandung war ja bekanntlich schon verdammt aufwändig. Der technischen Faktoren des Für und Widers der Mission sind sich diese Leute nicht bewusst, und so beginnt dann ein Teil der Öffentlichkeit sich zu fragen, warum um alles in der Welt jemand zum Mars will, um sein restliches Leben in einer Blechdose zu verbringen und der andere Teil fragt sich, warum man mit ihren Steuermilliarden nicht auch mal so was tolles machen kann, statt immer nur diesem Wissenschaftskram. Und das wirkt sich dann auf die Raumfahrt im allgemeinen aus: ein Teil wird sie als sinnlose Spinnerei abtun, die sich mit Ankündigungen und Aktionen wie MarsOne lächerlich macht und ein anderer Teil wird sich fragen, warum seine Steuermilliarden da versenkt werden, wenn das die Privaten doch eh alles besser und interessanter können. Sowas ist Öl im Feuer der Budgetdiskussion in jedem Parlament weltweit. Immerhin geben, und das muss man auch einmal anerkennen, die Staaten ganz erkleckliche Summen für die Raumfahrt aus, in Deutschland allein über eine Milliarde. Und an sich ist das Budget, kurzfristig gedacht, überflüssiger als noch das Rüstungsbudget. Alles was bei Raumfahrt rauskommt (von technischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, die aber kein Brot bezahlen) sind ein paar teuer Krater auf allen möglichen Himmelskörpern. Deshalb ist es für die Raumfahrt eminent wichtig, in der Öffentlichkeit ihr Ansehen als Quelle der wissenschaftlichen Erkenntnis und technologischer Innovation zu wahren, weil nur so Budgetdiskussionen gewonnen werden können. Und MarsOne läuft diesem Öffentlichkeitsbild absolut zuwider.
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Offline Kelvin

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Re: Mars One
« Antwort #62 am: 07. Februar 2014, 11:00:17 »
Es ist nämlich in Wirklichkeit so, dass Christoph Kolumbus
...
Vielleicht hatte er also tatsächlich "nicht mehr alle Tassen im Schrank"?  ::)

Selbst wenn man sich irrt, und das ist in Grenzbereichen unvermeidlich: nur dadurch, daß man etwas tut, bewegt sich die Welt weiter. Und wenn man dadurch "nur" auf Probleme hinweist, die von den Nachfolgern berücksichtigt werden können.

Bedenkenträger bleiben hocken, weil es ja ach so viele Unwägbarkeiten gibt. Der Staat wird es schon richten, irgendwann, vielleicht.

Ich behaupte damit natürlich nicht, daß Mars One eine Erfolg wird. Mal sehen, was sich daraus entwickelt..

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #63 am: 07. Februar 2014, 12:21:42 »
Nu ja, wie oben schon gesagt: Kolumbus ist durch schieres Glück in einer Gegend gelandet, von der nun wirklich niemand etwas wissen konnte, er am allerwenigsten. Und Glück ist etwas, worüber man stolpert. Meistens hat man keines, zumindest nicht in diesem Ausmaß.

Welcher Glücksfall soll denn Mars One in ihrem Wolkenkuckucksheim ereilen?

Re: Mars One
« Antwort #64 am: 07. Februar 2014, 12:47:49 »
Eins vorweg: was ist P5A/Archimedes? Ein Planetoid? Ich kenn´s auf jeden Fall nicht  ::)

Das ist eine spannende Marsmission, die eine Ballonsonde absetzen soll. Leider scheint das Projekt gestorben zu sein.

Ach ja, was die Finanzierung von Entdeckungsreisen durch Regierungen angeht, das Interesse der Auftraggeber galt eigentlich immer möglichen Gewinnen. Die Reise von Kolumbus war da keine Ausnahme.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Offline Kelvin

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Re: Mars One
« Antwort #65 am: 07. Februar 2014, 14:49:05 »
Welcher Glücksfall soll denn Mars One in ihrem Wolkenkuckucksheim ereilen?

Zum Beispiel eine ungeahnte Bewegung in den Köpfen der Leute die auf der Erde geblieben sind? Die im Ergebnis dazu führt, daß sich nicht nur die Kolonie schnell vergrößert, sondern auch genügend Geld zur Verfügung steht.

Oder überraschende technologische Entwicklungen, die den Aufenthalt vereinfachen. Oder wichtige Entdeckungen auf dem Mars selbst, von denen wir jetzt noch nichts ahnen.

Es ist einfach das Wesen solcher Unternehmungen, daß sie auch auf Glück angewiesen sind. Damit, daß sie kein Glück haben, müssen sie allerdings auch rechnen.

Es stört mich übrigens etwas deine abfällige, destruktive  Ausdrucksweise. Die Menschen sind nicht alle so schlecht, wie du wohl annimst. Weder die "bösen Reichen", die angeblich nur Geld scheffeln wollen, noch die "Naiven", die sich dafür melden. Etwas mehr Zurückhaltung, um nicht zu sagen mehr Demut gegenüber der unbekannten Zukunft wäre schon angebracht.

Offline Kelvin

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Re: Mars One
« Antwort #66 am: 07. Februar 2014, 15:09:18 »
Ach ja, was die Finanzierung von Entdeckungsreisen durch Regierungen angeht, das Interesse der Auftraggeber galt eigentlich immer möglichen Gewinnen. Die Reise von Kolumbus war da keine Ausnahme.

"eigentlich immer" würde ich durch "häufig auch" ersetzen. Menschen sind nicht eindimensional, und wenn es sich um ganze gemeinsam handelnde Gruppen handelt, schon gar nicht. Der Wunsch etwas Vernünftiges auf der Erde zu hinterlassen ist ebenfalls sehr stark. Oder der Wunsch dem eigenem Leben einen Sinn zu geben, jenseits des Geldes. Es ist leider heute sehr verbreitet, diese Dimensionenen zu vernachlässigen. Gerade in Deutschland, scheint mir - das Bild des bösen, geldgierigen Geldsackes ist hier sehr beliebt. 

Aber auch den Wunsch das eigene Vermögen zu vergrößern würde ich gerne "mitnehmen". Wer ein so hohes Risiko akzeptiert, hat doch auch einen Gewinn verdient. Und wenn er sich geirrt hat, hat er zumindest die geistigen Werte erhalten.

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #67 am: 07. Februar 2014, 15:25:25 »
Kelvin, das ändert aber absolut gar nichts daran, dass Isabelle und Ferdinand einem Italiener (mit falscher Vorstellung von der Gestalt der Welt!) Geld gegeben haben, damit er ihnen einen neuen Handelsweg eröffnen sollte. Da es die amerikanischen Kontinente nun einmal gibt, hat das auch funktioniert.

Das ändert aber nichts daran, dass Kolumbus uns in keinster Weise weiterhilft, zum Mars zu gelangen. Der brauchte damals nur drei Schiffe aus der Standardschiffsproduktion, ein paar Männer zum Segeln und Lebensmittel. Er benötigte aber keine Spezialtechnik, besondere Ausbildung oder Atemluft. Und auf Hispaniola konnte er sich sogar wieder neu mit Vorräten versorgen!

Demgegenüber kann man die Anforderungen an eine Marsreise ganz gut berechnen und daraus die notwendigen Finanzmittel ableiten. Mit positiven Überraschungen ist leider nicht zu rechnen. Auf dem Weg zum Mars kann man keine Luft und keine Nahrung finden, und auch Wasser ist sehr unwahrscheinlich. Auf dem Planeten selbst sieht es nicht viel besser aus.

Da gibt es jetzt eine Gruppe von Menschen, die es noch nicht einmal schafft, genügend Geld für eine Studie bzgl. der Realisierung aufzubringen und erzählt uns etwas von der Kolonisierung unseres Nachbarplaneten! Wo bleibt denn da die von dir angemahnte Demut? Das ist doch Arroganz pur! Um mit Harald Lesch zu reden: Die Organisatoren, zumindest aber die "Kolonisten", glauben wahrscheinlich wirklich, dass der Flug zum Mars eine große Achterbahnfahrt ist und dass man am Ziel angekommen heraus springt, einen tiefen Luft unverbrauchter Luft einatmet und sich frisches Obst vom Baum pflückt.

Besucher

  • Gast
Re: Mars One
« Antwort #68 am: 07. Februar 2014, 16:00:40 »
Ganz klar: Elon Musk lockt die US-Regierung, ihm das Geld für einen Marsflug zu geben. Und wenn die es nicht tut und auch sonst keine Regierung auf diesem Planeten, dann wird er nicht fliegen.

Ganz klar: Alles nur kapitalistische Raffzähne. Alle großen Entdeckungen und Entwicklungen sind schließlich von Regierungen finanziert worden!   ;-)
Ja, genau so ist es. Zumindest was den Aufbruch zu neuen Welten anbelangt.
Kolumbus, Magellan, da Gama oder Cook hätten nie zu ihren Reisen aufbrechen können wenn nicht staatliche Geldgeber das ganze finanziert hätten. Und in der Raumfahrt ist es von Anfang an genauso gelaufen. Goddard würde doch heute noch seine kleinen Raketen in den Himmel schiessen wenn nicht heiße und kalte Kriege entsprechendes Interesse und Mittel freigesetzt hätten.
Daher ist es für mich kaum vorstellbar, dass eine private, bemannte Marsexpedition startet bevor nicht staatlich finanzierte  Expeditionen den Weg geebnet haben. Ja, ist ziemlich uninspirierend und bedenkenträgermässig. Aber so ist es halt.
Soll sich dadurch aber niemand von (in meinen Augen akademischen) Diskussionen über private, bemannte Tiefraummissionen abhalten lassen.  ;)

Offline Kelvin

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Re: Mars One
« Antwort #69 am: 07. Februar 2014, 16:46:42 »
Mit positiven Überraschungen ist leider nicht zu rechnen.

Woher hast du diese feste Überzeugung? Überraschungen zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, daß man si im Voraus nicht sehen kann, sonst wären es ja keine. Ich habe einige Felder aufgezeigt, in denen sie möglich sind. Fische werden sie wohl keine fangen können, und auf Amerika werden sie auch nicht treffen, das ist korrekt.

Da gibt es jetzt eine Gruppe von Menschen, die es noch nicht einmal schafft, genügend Geld...

Das kann doch kein Argument gegen die Idee sein. Viel (privates) Geld ist für dich ein Makel, wenig Geld offenbar auch. Krisen sind doch ein Bestandteil aller schwierigen Unternehmumgen. Ich spüre hier wieder diese überhebliche Negativität, von der ich schon geschrieben habe - "die schaffen es nicht einmal.."
 
Wo bleibt denn da die von dir angemahnte Demut? Das ist doch Arroganz pur!

Ich kann in der Bereitschaft das eigene Leben nach einer möglicherweise recht kurzen Zeit auf einem fremden Planeten zu beenden keine Spur von Arroganz entdecken. Unsere Vorstellung davon, was Arroganz ist, unterscheidet sich offenbar grundlegend. Ich zweifele daran, ob es besonders sinnvoll ist, mit zwei völlig verschiedenen "Sprachen" zu diskutieren.

Arroganz setzt nach meinem Verständnis voraus, daß man sich übergeordnet fühlt, überheblich ist. Wie soll dieses Gefühl gegenüber der "Marsischen Umwelt" aufkommen, wenn man damit rechnen muß, ständig "mit ihr" um das eigene Überleben zu kämpfen? Du setzt wohl voraus, daß die Teilnehmer das als eine Art Urlaubsreise begreifen. Nach Deinem Verständnis waren die Steinzeitmenschen wohl auch arrogant, als sie versuchten mit primitiven Mitteln zu überleben.

Re: Mars One
« Antwort #70 am: 07. Februar 2014, 16:58:14 »
Daher ist es für mich kaum vorstellbar, dass eine private, bemannte Marsexpedition startet bevor nicht staatlich finanzierte  Expeditionen den Weg geebnet haben.

Ich wäre geneigt dem zuzustimmen, wenn da nicht Musk im Spiel wäre. Der Mann hat eine Vision. Er will zum Mars, koste es was es wolle, und ich traue es ihm zu.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Führerschein

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Re: Mars One
« Antwort #71 am: 07. Februar 2014, 16:58:44 »
Ich gehe davon aus, daß SpaceX zunächst aus eigener Kraft das Transportsystem entwickelt. Dazu würde auch Wassergewinnung und Treibstoffproduktion vor Ort gehören, weil das für den Rückflug nötig ist.

Es würde dann allerdings helfen, wenn die NASA eine All Inclusive Expedition zum Mars für 8 Personen zum Preis von 8 Milliarden Dollar bucht. Die NASA bringt nur die wissenschaftlichen Instrumente und den Rover mit.

Damit hätte SpaceX das Geld für die Entwicklung wieder rein und kann anschließend die Basis als Kern ihrer Siedlung benutzen. Wenn die NASA dann Nachfolgeexpeditionen zum gleichen Standort haben möchte, wird es deutlich billiger weil die Infrastruktur schon steht.

Brok

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Re: Mars One
« Antwort #72 am: 07. Februar 2014, 17:12:48 »
Da kann ich jetzt wirklich nicht widerstehen!  ;)

Es ist nämlich in Wirklichkeit so, dass Christoph Kolumbus sich ganz fürchterlich geirrt hat und zudem noch extrem beratungsresistent war. Es war nämlich der Meinung, dass die Erde eine Kugel mit einem Äquatorialumfang von 20000 km sei. Die Experten, mit denen er gesprochen hat, haben ihm gesagt, dass es in vielmehr 40000 km wären, und sie hatten bekanntlich recht. Er hat ihnen nicht geglaubt, und der Rest ist pures Glück gewesen.

Vielleicht hatte er also tatsächlich "nicht mehr alle Tassen im Schrank"?  ::)

Was aber egal ist. Die meisten Entdecker dieser Zeit hatte nur eine wage Vermutung. Und die Wahrscheinlichkeit überhaupt wieder zurück zu kommen war im Endeffekt sehr gering. Hat nur kaum jemanden davon abgehalten. Heutzutage muss es halt für alles eine Sicherheit für die Sicherheit für die Sicherheit geben.

Zum Thema Risiko.
Die meisten Rückkehrsysteme sind wenn man wirklich eine Basis erhalten will, sowiso eher zwecklos. Was macht man denn wenn die Systeme in dem Moment zusammenbrechen wo Erde und Mars am weitesten voneinander entfernt sind? Will wirklich jemand ein Worst Case System da hochkarren? Dann sind wir in 100 Jahren noch nicht auf dem Mars.

Selbst wenn diese Kampange 400.000 Dollar zusaammenbringt, ist das der Witz des Jahrhunderts für eine Marsmission. Dafür macht dir LockheedMartin höchstens eine Designstudie. Selbst die Inder mussten für ihre technisch wenig anspruchsvolle Marsmission über 50 Millionen US-Dollar hinlegen! Das hundertfache! Und an solche Summen wird MarsOne niemals gelangen!

weil man mal nicht Steuergelder verplempert wie die meisten anderen  Missionen?
MarsOne hat bisher einfach nur Geld von normalen Unterstützern gesammelt. Ob das nun 200k, 400k oder millionen sind ist doch erst einmal egal.
Man baut Unterstützer auf ohne die jegliche Marsmission zum scheitern verurteilt ist.

Das ist es nämlich etwas, das das Todesurteil für die meisten anderen Missionen sein wird. Dann schickt man mit endlos öffentlichen Geldern oder irgendeinem Milliardär da Leute hoch, falls Staat oder Milliardär nicht zwischendurch Lust oder Geld ausgehen. Die Astronauten springen einmal im Kreis, weil es nichts sinnvolles zu tun gibt, fliegen zurück und keine Sau interessiert es. Im Endeffekt gibt es nur 2 Möglichkeiten für eine wirkliche Marsbasis. Etwa man mobilisiert die Masse oder die Industrie. Momentan ist mir kein Industriezweig bekannt der unbedingt etwas vom Mars braucht, was die 2. Variante wohl ad acta legt.

Rugoz

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Re: Mars One
« Antwort #73 am: 07. Februar 2014, 18:57:47 »

Wenn es für Mars One kein Geld gibt, gibt es für MCT erst recht keins. Wer soll das bezahlen ausser die NASA? Das ganze Geschwätz rund um Marskolonien ist doch Humbug. Muss wieder mal gesagt werden.

Ähnliches gab es zu hören, als die Konzepte für Falcon 9 und Dragon vorgestellt wurden. NASA Kosten sind kein Vergleichsmaßstab. Entwicklungskosten für SLS erst recht nicht.

Die Entwicklung von F9 und F9H wird schlussendlich wohl auch zwischen 1 und 2 Milliarden kosten. Die genauen Zahlen kennt man natürlich nicht, da SpaceX nie was öffentlich macht. Die Entwicklungskosten für Delta 4 waren mit 1.5 Milliarden ähnlich. Boeing und SpaceX haben natürlich beide bei der Triebwerksentwicklung von der NASA profitiert (SSME und Fastrac).

NASA Kosten sind sehr wohl ein Vergleichsmassstab. SLS mag zwar teuer erscheinen, aber es ist halt schlussendlich eine 130t Rakete (und bis zu 60t TLI, man sollte nicht nur LEO Nutzlast anschauen) die praktisch nie fliegt und über einen elend langen Zeitraum entwickelt wird, das kriegt auch SpaceX nicht viel billiger hin.

Ach ja, NASA schätzt 100 Milliarden für eine Mars-Mission. Notabene keine Kolonie.

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Offline MX87

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Re: Mars One
« Antwort #74 am: 07. Februar 2014, 19:14:42 »
Ich gehe davon aus, daß SpaceX zunächst aus eigener Kraft das Transportsystem entwickelt. Dazu würde auch Wassergewinnung und Treibstoffproduktion vor Ort gehören, weil das für den Rückflug nötig ist.

Es würde dann allerdings helfen, wenn die NASA eine All Inclusive Expedition zum Mars für 8 Personen zum Preis von 8 Milliarden Dollar bucht. Die NASA bringt nur die wissenschaftlichen Instrumente und den Rover mit.

Damit hätte SpaceX das Geld für die Entwicklung wieder rein und kann anschließend die Basis als Kern ihrer Siedlung benutzen. Wenn die NASA dann Nachfolgeexpeditionen zum gleichen Standort haben möchte, wird es deutlich billiger weil die Infrastruktur schon steht.

Ich sehe es ähnlich. Die ersten Kunden für MCT werden Agenturen sein. Mal ehrlich, würde es sich die NASA nehmen lassen bemannt zum Mars zu fliegen, wenn es eine realistische Chance dazu gäbe? Wohl kaum...

Ohnehin müssten vor einer Kolonie die ersten (bemannten) Missionen überhaupt vor Ort erforschen ob alle benötigten Ressourcen in ausreichender Menge existieren. Dies gilt für Mars One und auch für Musks Pläne. Man stelle sich im Falle von Mars One vor, dass man nach langen querelen es endlisch schafft die Dragons und alles Equipment  auf dem Mars zu schaffen... nur vor Ort merkt man, dass man ausgrechnet an einem Ort landete der keine langfristige Kolonie zulässt, weil gerade dort kein Eis zu finden ist o.ä.. Auf dem Mars gibt es höchst unterschiedliche Orte...

Entsprechend muss zu aller erst überhaupt sondiert werden in welchen Gegenden eine Kolonie anzusiedeln wäre.

Zum Thema ISRU und anderen Technologien zur (Selbst-)Versorgung:
Im Rahmen von Mars Direct bauten Zubrin eine Anlage zur Gewinnung von Sauerstoff und Methan als Raketentreibstoff. Wohlgemerkt bauten dieses funktionierende Gerät eine handvoll Ingenieure mit bereits vorhandener Technik. Das Beispiel zeigt, dass sehr viel an ISRU-Technologie gar nicht so kompliziert und teuer zu verwirklichen ist. Tatsächlich existiert sehr viel davon schon. Man darf nicht vergessen, dass NASA und andere Agenturen / Institute schon seit Jahrzehnten hier Grundlagenforschung betreiben und dies alles andere als Erfolglos. Leider hat bisher die entsprechende Mission gefehlt um die entwickelte Technologie auch endlich mal im Realfall einzusetzen. Die Wiederaufbereitung von Wasser konnte immerhin auf der ISS eingesetzt werden.

Die Entwicklung von F9 und F9H wird schlussendlich wohl auch zwischen 1 und 2 Milliarden kosten. Die genauen Zahlen kennt man natürlich nicht, da SpaceX nie was öffentlich macht. Die Entwicklungskosten für Delta 4 waren mit 1.5 Milliarden ähnlich. Boeing und SpaceX haben natürlich beide bei der Triebwerksentwicklung von der NASA profitiert (SSME und Fastrac).

NASA Kosten sind sehr wohl ein Vergleichsmassstab. SLS mag zwar teuer erscheinen, aber es ist halt schlussendlich eine 130t Rakete (und bis zu 60t TLI, man sollte nicht nur LEO Nutzlast anschauen) die praktisch nie fliegt und über einen elend langen Zeitraum entwickelt wird, das kriegt auch SpaceX nicht viel billiger hin.

Ach ja, NASA schätzt 100 Milliarden für eine Mars-Mission. Notabene keine Kolonie.

Selbst 2 Milliarden sind für F9 UND F9H nicht so viel gemessen daran was andere Raketen kosten. Die Entwicklung von F9 und Dragon kostete ca. 1 bis 1,5 Milliarden las ich mal irgendwo. Ein Schnäppchen. Soviel kostete gerade mal ein Shuttle-Flug  ;)

SLS ist eine Rakete die ohne Rücksicht auf Wirtschaftlichkeit entwickelt wird. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Verwendung von Shuttle-Technolgie das ganze teurer in Entwicklung und Betrieb macht, als wenn auf einem weißen Blatt Papier begonnen worden wäre. Dazu steht hinter SLS eine erheblich größere Armada an Ingenieuren (Personalkosten sind meist der teuerste Posten) und Unternehmen als Unterauftragnehmer, deren Auftragsvergütung durchaus als fürstlich zu benennen ist.

Machen wir einen einfachen Vergleich. Welche Rakete war wohl teuerer in der Entwicklung? F9 oder wahlweise eine der EELV?

Entwicklungskosten Delta IV: 3,5 Miliarden $ (inklusive Heavy-Version)
Entwicklungskosten Atlas V: 2,0 Milliarden $ (ohne eine Heavy-Version)

Quelle? ULA selbst:
http://www.ulalaunch.com/site/docs/publications/EELVPhase2_2010.pdf

Selbst mit deiner hoch angesetzten Rechnung ist die F9-Familie deutlich billiger. Aber hier wird es mal wieder OT.

Die NASA nutzt für ihre Schätzungen immer ihre eigenen Rahmenbedingungen. Eine Raumstation muss auch keine 100 Milliarden wie die ISS kosten, genauso wenig eine Mars-Mission. Siehe dir die Geschichte der Mars-Mission und vor allem wie es zu Zubrins Mars Direct Plan kam mal an... zwischenzeitlich klebte die NASA in den 80ern ein 500 Milliarden-Preisschild an, aber für eine völlig überdimensionierte Mission ( siehe 90 Days Study) ... dies führte zu Zubrins Mars Direct, das wohlgemerkt mit dem laufenden Budget zu verwirklichen gewesen wäre!
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."