Mars One

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Re: Mars One
« Antwort #100 am: 09. Februar 2014, 16:53:40 »
Ich denke, dass man eher Zusammenschnitte, Reportagen von Fortschritten, Erkenntnissen und Ausflügen zeigt. Diese (evt. schon bearbeitete) Bildmaterial wird da den verschiedenen Sendeanstalten verkauft.
So habe ich das eigentlich auch verstanden. Reality-TV heißt ja nicht automatisch Live-TV. Der Schwerpunkt soll auf Missions- oder Wissenschaftsaspekten verbleiben....eben bis die ersten Beziehungsdramen anfangen... :P, sorry, musste einfach raus.
Zu den Inhalten des Reality-TVs gab es auf der Mars-One-Hompage einmal eine Seite, die nicht mehr aufrufbar zu sein scheint.
6 Milliarden US$, die es aufzutreiben gilt, sind halt ein ganz schöner Batzen. Ich kann mich da irgendwie der (Horror-)Vision nicht erwehren, dass je nach Resonanz der Vorauswahlsendungen bereits die gewaltigste Mechandizingwalze überhaupt auf uns zurollen könnte. Naja, wäre zumindest mal ne Abwechslung, wenn meine Patenkinder sich statt Star-Wars, Mars One LEGO wünschen würden.......zumindest am Anfang.

Dazu gibt's übrigens einen netten Artikel, in dem herrlich ausführlich auf die mögliche Vermarktung des Mars eingegangen wird (Abschätzungen von TV-Rechten, Namensrechten, Vergleiche mit Sportevents, etc......leider auf englisch): http://cosmology.com/Mars110.html
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Hendrik

  • Gast
Re: Mars One
« Antwort #101 am: 09. Februar 2014, 21:04:32 »
Diese ganze Fernsehrechte-Kiste ist derart absurd, dass ich noch nicht mal den Kopf schütteln vermag. Ich beziehe mich mal sowohl auf das verlinkte Dokument als auch auf das Mars One Konzept.
 
Warum schauen wir (gemeint ist Otto Normalverbraucher) denn Olympia, Championsleague, Bundeslige, Super Bowl, etc.. ?
Warum sind Winterbesteigungen des Mount Everest, Schachweltmeisterschaften, Marathonläufe, Space Shuttle Flüge keine Medienereignisse? Während für die einen Events ein Bieterwettstreit um Vermarktungsrechte tatsächlich stattfindet, sind andere Events nur eine Notiz in der Tagesschau. Vielleicht gibt es dann noch eine Doku auf Arte.

Es ist gar nicht so schwer zu sehen warum das so ist:
Psychologische, gedankliche Leistungen und auch Ausdauerleistungen sind nun mal nicht im Mainstream vermarktbar. Warum auch immer. Es muss kurz und knackig 2 Stunden lang krachen und dann soll klar sein, der eine hat gewonnen, der andere hat verloren. Es muss einen klaren mit Namen ansprechbaren Gewinner sowie Verlierer geben. Alles andere is Special Interest Unterhaltung.

In diesem Sinne gebe ich der Vorauswahl der Kandidaten die größten Vermarktungschancen. Da kann man sicher ein ansehbares Format erzeugen. Ob allerdings erbarmungslos herzzereissende Du-bist-Raus-Momente die Moral der verbleibenden Kandidaten stärkt, bezweilfe ich stark. Geht man aber fachgerecht ans Thema, dann landen wir wiederbei Arte auf dem beliebten Sendeplatz ab 24 Uhr.

tobi

  • Gast
Re: Mars One
« Antwort #102 am: 09. Februar 2014, 21:21:02 »
Die Fernsehshow müsste schon auf dem Niveau von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" sein um einen signifikanten Marktanteil zu generieren. ;)

Ich mein wieviel Leute schauen schon Arte?

Aber bei so einem Format bekommt man nicht die Leute, die man haben will.

"Ich bin ein Astronaut - Holt mich hier [aus dieser Show] raus!"  ;D

Offline Kelvin

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Re: Mars One
« Antwort #103 am: 10. Februar 2014, 00:57:23 »
Und das nenne ich Arroganz, davon auszugehen, dass das Überleben auf dem Mars eine Kleinigkeit ist und Mars One praktisch ohne Geld erfolgreich sein könnte. Es ist aber genauso Arroganz, falls einer davon ausgehen sollte, dass ihn die Menschheit auf der Erde schon nicht sterben lassen wird, sei es durch ununterbrochene Versorgungsketten oder Rückholmissionen.

Sie können in ihren zivilisierten und reichen Staaten weiterleben, oder aber etwas völlig anderes machen, sei es in einen Dritt-Welt-Slum zu ziehen oder in die Wildnis wie z.B. die Antarktis. Sich dann für eine Besiedelung des Marses zu entscheiden, zeugt von einem gerüttelt Maß an Arroganz.

Wir sollten vielleicht, bevor ich auf den Rest deines Textes eingehe, zunächst den Begriff "Arroganz" klären:

Zitat von: Wikipedia unter "Hochmut"
Meint man mit Selbstüberschätzung eine Überbewertung eigenen Könnens, so zielen Hochmut und Arroganz auf soziale Distanz. In Haltung und Umgangsform werden sie durch Anstand und Höflichkeit gezügelt. Den Hochmut begünstigende Ursachen sind Eitelkeit und Narzissmus.

Ich habe mir erlaubt die Worte "soziale Distanz" hervorzuheben. Wem gegenüber soll sich nun der potentielle Marskolonist "arrogant" verhalten? Es muß ja eine Person oder ein Personenkreis sein, gegenüber der "marsischen Natur" kann ja wohl keine "soziale Distanz" entstehen. Hier kann es sich höchstens um Selbstüberschätzung handeln, dies ist aber auch laut Wikipedia keine Arroganz.

Andererseits vertraut der potentielle Kolonist aber insbesondere auch der mitgeführten Technik und erwartet sicher nicht, daß er die Probleme allein mit den eigenen Fähigkeiten meistern kann. Also könnte es eher eine falsche Einschätzung technischen Möglichkeiten sein. Arroganz ist feindselig, herablassend, dies wäre aber höchstens naiv. Vieleicht akzeptiert er aber einfach die Gefahr, so wie es die Entdecker früherer Zeiten getan haben. Für mich ist die zweite Möglichkeit viel wahrscheinlicher, das ist aber natürlich individuell unterschiedlich und nicht nachprüfbar.

Brok

  • Gast
Re: Mars One
« Antwort #104 am: 10. Februar 2014, 13:27:19 »
Diese ganze Fernsehrechte-Kiste ist derart absurd, dass ich noch nicht mal den Kopf schütteln vermag. Ich beziehe mich mal sowohl auf das verlinkte Dokument als auch auf das Mars One Konzept.
 
Warum schauen wir (gemeint ist Otto Normalverbraucher) denn Olympia, Championsleague, Bundeslige, Super Bowl, etc.. ?
Warum sind Winterbesteigungen des Mount Everest, Schachweltmeisterschaften, Marathonläufe, Space Shuttle Flüge keine Medienereignisse? Während für die einen Events ein Bieterwettstreit um Vermarktungsrechte tatsächlich stattfindet, sind andere Events nur eine Notiz in der Tagesschau. Vielleicht gibt es dann noch eine Doku auf Arte.

Es ist gar nicht so schwer zu sehen warum das so ist:
Psychologische, gedankliche Leistungen und auch Ausdauerleistungen sind nun mal nicht im Mainstream vermarktbar. Warum auch immer. Es muss kurz und knackig 2 Stunden lang krachen und dann soll klar sein, der eine hat gewonnen, der andere hat verloren. Es muss einen klaren mit Namen ansprechbaren Gewinner sowie Verlierer geben. Alles andere is Special Interest Unterhaltung.

In diesem Sinne gebe ich der Vorauswahl der Kandidaten die größten Vermarktungschancen. Da kann man sicher ein ansehbares Format erzeugen. Ob allerdings erbarmungslos herzzereissende Du-bist-Raus-Momente die Moral der verbleibenden Kandidaten stärkt, bezweilfe ich stark. Geht man aber fachgerecht ans Thema, dann landen wir wiederbei Arte auf dem beliebten Sendeplatz ab 24 Uhr.

Im TV ist das erfolgreich was man dementsprechend aufzieht. Denk mal an den Sprung von Baumgartner. Oder denk meinetwegen an irgendwelche stupiden Sendungen mit hoher Präsenz.
Klar schaut den Leuten da keiner 10min beim Zähneputzen im All zu. Warum auch?

Aber da die Personen die zum Mars fliegen kaum dort einfach die Füße hochlegen können, dürfte es da einiges zu berichten geben, lässt sich prima zu einer Mainstream Sendung zusammenschneiden und für die "Nerds" (nicht negativ gemeint) gibt es halt bei wissenschaftlichen Experimenten die "Live" (etwas sicherheitsverzögert) Ansicht als Pay Stream oder im PayTV. Das ganze noch TV mäßig kombiniert mit Interviews, Schicksalen (oben im all oder bei den zurückgebliebenen daheim) etc und fertig ist das Medienereignis um den Globus.

Und da ja geplant ist weitere hinzuschicken, kannst du das selbe Konzept verwenden um gleich die nächste Show hinterher zu bringen.

Offline odo

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Re: Mars One
« Antwort #105 am: 10. Februar 2014, 17:50:54 »
$313.749....immerhin fast 80% wurden am ende erreicht.
da haben die letzten 24 stunden noch einige was reingebuttert...
schlecht ist das nicht, wenn man bedenkt dass (im unterschied zu planetary resources) wesentlich
schlechtere realisierungschancen bestehen...
das Prinzip die RAUMFAHRT zu "demokratisieren" ist durchaus erfolgversprechend....aber so ganz allein wird marsone
es nicht schaffen...aber vielliecht können sie sich als ernstzunehmender partner etablieren....

M@tthias

  • Gast
Re: Mars One
« Antwort #106 am: 10. Februar 2014, 19:06:26 »
Zitat
It's been nearly a half-century since Neil Armstrong's iconic small step on the moon, but is mankind ready for the giant leap of a settlement on Mars?


Mars One-Way (ft Mars One co founder Bas Lansdorp)

Offline TWiX

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Re: Mars One
« Antwort #107 am: 11. Februar 2014, 11:13:00 »
    Was MarsOne besser machen könnte
    • Mit anderen NGO-Initativen kooperieren, die sich ebenfalls mit dem Mars beschäftigen, allen voran die Mars Society. Warum? Zum einen sind gerade in der Mars-Society viele involviert, die sich schon lange mit dem Thema beschäftigen und zum anderen hat man dort beriets Habitate und Know-How, das man nutzen könnte. Das würde die Seriösität der Aktion untermauern. Und man könnte deren Habitate nutzen, um im Vorhinen schon mal kostengünstig zu demonstrieren, wie man später Sendungen vom Mars produzieren will und wie die aussehen. Immerhin ist es ja heute üblich, dass große Sender zunächst nur eine Pilotfolge kaufen, bevor sie eine ganze Serie/Staffel in Auftrag geben. Auch ließe sich das ganze viel leichter an den Mann bringen, wenn "Probeaufnahmen" existierten, da so die Sender abschätzen können, was für Reichweiten die Produktionen später haben werden. Und, last, but not least, könnte man sofort mit dem Training beginnen.
    • Einen detaillierteren Plan aufstellen: Wo soll durch was Geld eingenommen werden. Und wieviel könnte das sein? Dieser Punkt ist vor allem für Investoren wichtig, denn wenn man abschätzen kann, wieviel Werbekapazität MarsOne im Ende hat, kann man auch in etwa abschätzen, wieviel man dadurch einnehmen kann. Vor allem in der Vorbereitungsphase und der Phase bis zur ersten bemannten Landung sollte man schon weit im Voraus en Detail aufzeigen, was man vorhat. Denn wenn Sponsoren abschätzen können, wie oft man ihr Logo zeigen wird, können die auch sagen, wieviel Geld sie bereit sind, zu zahlen. Konkret würde das bedeuten, dass man z.B. veranschlagt, wieviele Stunden Dokumentation sich aus dem Projekt herausholen lassen, wieviel Sendezeit durch die großen Ereignisse (bemannte Landung, Landung der Habitate usw.) benötigt wird und wieviel man aus der Reality-Schiene quetschen kann
    • Marketing. Im Moment ist MarsOne in den Mainstream-Medien dast gar nicht präsent. So lässt sich aber nicht genug Aufmerksamkeit erzeugen, um das Projekt durchzuziehen. Was könnte man also tun? Nun, das erste wäre das, was ich shon in Punkt eins vorschlug, das generieren von Aufmerksamkeit in Form von ersten "Übungen". Man könnte außerdem so etwa zwei dutzend Mockups der späteren Kolonie (aber bitte nicht der Dragon-Kapsel-Kolonie, damit ist das ganze unmöglich durchzuführen!) anfertigen lassen und sie in Freizeitparks verteilen. Ich kann mich an einen Besuch im Europa-Park in Rust bei Freiburg erinnern, wo es ein 1:1 Modell der MIR gab. Das war echt interessant, das mal zu sehen. Dasselbe gälte natürlich auch für Marshabitate, in denen Besucher schon mal sehen dürfen, wie und wo spätere Astronauten auf dem Mars leben werden. Dazu käme natürlich die ganze Schiene an Merchandising-Produkten und eine massive Medienpräsenz vor allem der späteren Astronauten. Weitere Aufmerksamkeit (und unter Umständen erste Einnahmen) könnte man generieren, indem man das ganze mal im Vorhinein als Spielfilm oder so produzieren lässt
    • Kooperationen. Damit meine ich, dass man sich an die staatlichen Raumfahrtagenturen dranhängt, die schon Missionen zum Mars gestartet haben, um an ihre Expertise und ihr Know-How zu gelangen. Außerdem würde es die Ernsthaftigkeit des Vorhabens unterstreichen. Gerade, wenn MarsOne dann später wirklich irgendwas zum Mars schießen wird, werden sich die Agenturen mit Sicherheit gerne daran beteiligen, und sei es nur, um Daten abzugreifen. Und MarsOne hätte Zugriff auf erfahrene Teams von Missionsdesignern, was sich sicherlich auszahlen dürfte, wenn man irgendwann der Privatwirtschaft die Anforderungen für die Hardware und die Missionsarchitektur übermitteln muss. Ferner könnte man unter Umständen für manche benötigten Hardwarekomponenten Joint-Ventures gründen, z.B. bei der Landetechnik für größere Objekte auf dem Mars: das dürfte sowohl für die Agenturen von Nutzen sein, als auch für MarsOne. Oder die gemeinsame Entwicklung eines Marschflugmoduls, eines Rovers, Habitatstechnik usw.
    • Zusätzliche Geldquellen auftun. Es wurde ja auf dem auf der vorigen Seite verlinkten Artikel schon angesprochen, so ein Außenpsoten auf dem Mars könnte auch auf andere Art und Weise Geld einnehmen. Denn wenn man schon Menschen zum Mars schickt, müssen die auch irgendetwas zu tun bekommen. Ich denke dabei insbesondere an die Ausführung von Aufgaben für Weltraumagenturen. So könnte ein erfahrener Geologe mit einem Rover Gesteinsproben sammeln, sie analysieren und die Daten zur Erde schicken. Da zahlt dann NASA (oder wer immer es angefordert hat) eine erkleckliche Summe an MarsOne für die Daten, immerhin haben die sich ja damit zumindest eine unbemannte Mission gespart. Wenn man etwa halb so viel verlangen würde, wie es die Agentur kosten würde, die Daten selbst zu sammeln, wäre das immer noch ein Milliardengeschäft. Und diese Daten wären nicht nur besser (ein Geologe kann ja im Gegensatz zu einem Rover sehr gut erkennen, was interessant ist und was nicht), man könnte auch viel mehr Proben aus weiter voneinander entferneten Gebieten einsammeln und analysieren, was ein Rover nicht ohne weiteres könnte. Außerdem ließe sich aus solcherlei Dingen vorzüglich die ein oder andere Doku drehen, was nochmals Geld bringt. Eine andere, aber verwandte Geldquelle, wäre der Verkauf von Marsgesteinsproben an irdische Forschungsinstitute, sozusagen ein Sample-Return in Groß.
    • Die Auswahl der Astronauten. Damit meine ich nicht das Verfahren der im Internet eingereichten Bewerbungen, die später mittels Castingshows zu einer Kolonistentruppe zusammengestutz werden, sondern die Tatsache, dass jeder mitmachen kann. Ich hätte zumindest ein paar Plätze für Spezialisten reserviert, sodass man später mindestens einen guten Arzt/Unfallchirug dabeihat, einen Geologen, der sich mit dem Mars auskennt und nicht zu vergessen, Experten, die die eingesetzte Technik warten und reparieren können. Einige spezielle Fertigkeiten müssen einfach vorhanden sein, will man nicht das Leben aller gefährden
    • Das Konzept an sich. Die aktuelle Missionsarchitektur ist darauf ausgelegt, so schnell und billig wie möglich einige Vorräte und Kapseln auf dem Mars zu landen. Auf jeden Fall mir kommt das ein wenig absurd vor. Wir haben das auf voorigen Seiten schon diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Aufbau einer Siedlung, so wie es MarsOne im Moment prpagiert, kaum realisierbar ist. MarsOne sollte stattdessen auf die Architektur von Zubrin zurückgreifen (von der auch schon Mockups exisiteren, was es wiederum am Anfang einfacher macht) und auf eines der in der Entwicklung befindlichen HLVs setzen. Vielleicht beschleunigt sich ja die Entwicklung der Endversion des SLS, wenn MarsOne 12 Flüge in der Version einkauft, vorausgesetzt, der Preis liegt mit max. 600 Millionen USD im Bereich des Annehmbaren. Oder man setzt auf Musks Schwerlastträger, wobei eben nicht sicher ist, wann der kommt. Hauptsache, man kann mehr als 30 Tonnen auf einmal Richtung Mars schießen, sodass man nicht auf diese Blechdosen angewiesen ist. Und als Habitat möchte ich an dieser Stelle aus aktuellem Anlass das riesige Olympus-Modul von Bigelow vorschlagen, ich schätze, das dürfte einiges an Platz offerieren (Und lässt sich ggf. sogar mit Falcon Heavy in den LEO schießen, dann bräuchte man nur noch einen Lander und eine Transferstufe ankoppeln...) plus den nötigen Strahlenschutz. Nicht schlecht wäre zudem, wenn man leistungsstarke Rovervehikel einbinden würde, die es der Marscrew ermöglichen, auf dem gesamten Mars mobil zu sein. Denn nur durch spannende Unternehmungen (wie z.B. eine Fahrt um den Mars oder so) lässt sich langfristig das Interesse der Zuschauer erhalten. Man kennt das ja aus der allabendlichen Soap-Opera: ständig passiert was Neues  ;)
    • finanzstarke Investoren an Bord holen. Diese Investoren müssen ja noch nicht einmal  eigenes Geld in der ersten Phase investieren, es reicht, dass sie sagen, wir investieren so und so viele Millionen respektve Milliarden, wenn wir zum einen weitere Investoren finden, die den Rest mit uns finanzieren wollen und zum anderen wir einen Sender/ ein Netzwerk finden, der uns die ganzen Sendungen abkauft. Außerdem wäre es sicherlich nützlich, einige in der Finanz- und Medienwelt gut vernetzte Leute an Bord zu haben, die die Kontakte knüpfen, Deals einfädeln usw.
    • Weg vom Billig-Image. Raumfahrt ist nun mal teuer, und je aufwändiger, je teurer wird es nunmal. Also nicht darauf bestehen, die Marsmission zum billigst möglichen Tarif durchzuführen, sondern darauf achten, was am meisten einbringt. Und da sehe ich im Moment Defizite: wenn man in einer ersten Crew lediglich vier Leute hat, schont das bestimmt das Missionsbudget, ist aber alles andere als hilfreich, wenn man eine Doku-Soap oder ähnliches drehen will. Da passiert einfach nicht genug, besser wären mindestens zehn Leute in einer ersten Expedition. Als optimal würde ich sogar vierzehn festlegen, das wären genau zwei Flüge mit dem Drachen. Außerdem böte eine solch große Crew zudem den Vorteil, dass man einige Missionsspezialisten unterbringen könnte, die dann auf dem Mars, wie bereits angesprochen, Experimente und Untersuchungen für irdische Raumfahrtagenturen anstellen könnten. Um die Crew zum Mars zu bekommen, benutzt man einfach noch ein Olympus-Modul, ich schätze, das dürfte reichen...
    • Prominente Fürsprecher gewinnen. Im Moment ist der einzige namhafte Supporter, der mir bekannt ist, Zubrin. Und der dürfte außerhalb der Raumfahrt wohl kaum jemandem ein Begriff sein. Jede Hilfsoranisation dagegen, die etwas auf sich hält, hat dagegen einen prominenten Fürsprecher, der der Öffentlichkeit bekannt ist. Sei dies nun ein Sänger, Schauspieler, Unternehmer, Politiker oder was es sonst noch gibt. Hauptsache jemand, der in der Öffentlichkeit über die Pläne von MarsOne redet und damit ein großes Medienecho hervorrufen kann. Und der am besten noch eine Fangemeinde hat, die er oder sie mobilisieren kann. Außerdem kann man so jemanden als Gesicht einer Werbekampange verwenden,  z.B. für Plakate oder Internetspots. Wichtig ist dabei nur, dass sich MarsOne nicht ins Lächerliche ziehen lässt oder lächerlich wirkt. Sonst kann der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen oder es findet sich niemand, der seinen Kopf hinhalten will
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    « Letzte Änderung: 11. Februar 2014, 12:13:16 von TWiX »
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    Zoe

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #108 am: 11. Februar 2014, 12:04:58 »
    Zitat
    man könnte auch viel mehr Proben aus weiter voneinander entferneten Gebieten einsammeln und analysieren, was ein Rover nicht ohne weiteres könnte

    Wirklich?

    Offline TWiX

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    • 2176
    Re: Mars One
    « Antwort #109 am: 11. Februar 2014, 12:10:11 »
    Zitat
    man könnte auch viel mehr Proben aus weiter voneinander entferneten Gebieten einsammeln und analysieren, was ein Rover nicht ohne weiteres könnte

    Wirklich?
    Ja, selbst Opportunity ist in seinen 10 Jahren auf dem Mars nicht weiter als 40 km im Insgesamten gekommen. In den wenigen Stunden dagegen, die die Apollo-Crews auf dem Mars hatten, kamen sie dagegen schon ähnlich weit. Man sieht es ja auch im Moment bei Cury: jeder gefahrene Meter will genau geplant sein, sonst kann alles möglche passieren. Ich glaube aber nicht, dass es einem Astronaut gelänge, ähnlich viel Geduld aufzubringen  ;)
    Und ich bin der Meinung, dass kein Universalwekzeug so fähig ist, wie die menschliche Hand. Es dürfte also mit einer Schaufel (oder einem Bohrer) und entsprechenden Behältern nicht weiter schwierig sein, die Proben zu entnehmen
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    Zoe

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #110 am: 11. Februar 2014, 12:21:31 »
    Zitat
    In den wenigen Stunden dagegen, die die Apollo-Crews auf dem Mars hatten, kamen sie dagegen schon ähnlich weit.

    Ich weiß zwar nur von Apollo auf dem Mond, aber auch dort sind sie selbst mit dem Rover bis max. knapp 8km von der Landefähre weit gekommen. Von den Ausflügen zu Fuß ganz zu schweigen...

    Offline TWiX

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    Re: Mars One
    « Antwort #111 am: 11. Februar 2014, 12:31:03 »
    Zitat
    In den wenigen Stunden dagegen, die die Apollo-Crews auf dem Mars hatten, kamen sie dagegen schon ähnlich weit.

    Ich weiß zwar nur von Apollo auf dem Mond, aber auch dort sind sie selbst mit dem Rover bis max. knapp 8km von der Landefähre weit gekommen. Von den Ausflügen zu Fuß ganz zu schweigen...
    Schon, aber seitdem hat sich in der Akkutechnik einiges getan, wie man z.B. bei den Baureihen von Tesla sieht. Und auf dem Mars muss durch die geringere Schwerkraft viel weniger Gewicht bewegt werden als bei Elektroautos auf der Erde, was auch von Vorteil ist. Und außerdem hat bisher jeder Marsrover Monate bis Jahre gebraucht, um 8 km zurückzulegen, wohingegen die Apollo-Crews in einem Zeitrahmen von wenigen Stunden unterwegs waren. Der zurückgelegte Weg pro Zeit ist bei bemannten Rovern ungleich höher, und das gibt den Ausschlag
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    Offline KSC

    • Raumcon Moderator
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    Re: Mars One
    « Antwort #112 am: 11. Februar 2014, 12:37:37 »
    Die maximale Entfernung zur Mondfähre betrug zwar "nur" kanpp 8 Kilometer, aber insgesamt wurden 36 Kilometer zurückgelegt (Apollo 17).

    Gruß,
    KSC

    Zoe

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #113 am: 11. Februar 2014, 12:51:33 »
    Zitat
    Und auf dem Mars muss durch die geringere Schwerkraft viel weniger Gewicht bewegt werden als bei Elektroautos auf der Erde,
    Vergleichst Du jetzt Mars mit Erde oder Mars mit Mond? Würde die Vergleichbarkeit erleichtern.

    Offline TWiX

    • *****
    • 2176
    Re: Mars One
    « Antwort #114 am: 11. Februar 2014, 12:59:56 »
    Zitat
    Und auf dem Mars muss durch die geringere Schwerkraft viel weniger Gewicht bewegt werden als bei Elektroautos auf der Erde,
    Vergleichst Du jetzt Mars mit Erde oder Mars mit Mond? Würde die Vergleichbarkeit erleichtern.
    Sorry, das war in dem Satz wohl blöd ausgedrückt. Ich wollte tatsächlich die aktuellen Elektroautobaureihen auf der Erde (Wie eben die Fahrzeuge von Tesla, die ja gerade mit ihrer Reichweite von sich reden machen) vergleichen mit den Anforderungen, die für ein ähnliches Fahrzeug auf dem Mars gelten. Aber vielmehr würde mich interessieren, was ihr zu meinen sonstigen Punkten zu sagen habt, statt nur zu diesem "Detail"
    Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

    Re: Mars One
    « Antwort #115 am: 11. Februar 2014, 13:33:01 »
    mars one wird niemals stattfinden, wacht endlich auf.  ::)

    ps.: hab mir mal die facebookseite von stephan günther angeschaut und frage mich jetzt, wieviel er bislang mit radio/ - fernsehinterviews verdienen konnte ?! 

    Offline TWiX

    • *****
    • 2176
    Re: Mars One
    « Antwort #116 am: 11. Februar 2014, 13:39:55 »
    mars one wird niemals stattfinden, wacht endlich auf.  ::)
    Natürlich, aber das Konzept ist interessant und damit allemal eine Diskussion wert. Der Ansatz und die Umsetzung dagegen ist nun leider einmal richtig schlecht gemacht, was aber nicht auf die ganze Idee einer dauerhaften Siedlung auf dem Mars abfärben sollte...
    Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

    Offline Kelvin

    • *****
    • 1707
    Re: Mars One
    « Antwort #117 am: 11. Februar 2014, 14:03:23 »
    mars one wird niemals stattfinden, wacht endlich auf.  ::)

    ps.: hab mir mal die facebookseite von stephan günther angeschaut und frage mich jetzt, wieviel er bislang mit radio/ - fernsehinterviews verdienen konnte ?!
    Das ist (mir z.B.) nicht so wichtig. Jedes epochale Ereignis hat seine Vorläufer, und die sind nützlich und vielleicht notwendig. Die Besiedelung des Mars wäre doch sicher ein solches. Das hier wird vielleicht eher ein Vorläufer sein, was aber (für mich wieder) nicht bedeutet, daß man es komplett ablehnen sollte. Auch Meinungsbildung ist wichtig. Gegen Leute die etwas positives auf die Beine stellen wollen würde ich aus dem bequemen Zuschauersessel grundsätzlich keine negative Stimmung machen: "Klappt doch sowieso nicht...". Meine Meinung.

    M@tthias

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #118 am: 11. Februar 2014, 15:09:54 »
     ::)

    Wer Ohren hat zu hören, der höre!

    Wer Augen hat zu sehen, der sehe!

    Und wer lesen kann, der ist klar im Vorteil: http://www.mars-one.com/

    Zoe

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #119 am: 11. Februar 2014, 15:32:47 »
    Ein bißchen (Galgen?) Humor zu haben schadet auch nicht:
    Zitat
    Mars One has developed a realistic plan to establish a permanent settlement on Mars.


    Führerschein

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #120 am: 11. Februar 2014, 16:24:14 »
    Wir sind Fans der bemannten Raumfahrt. Sie haben auch den Erfolg erzielt, daß man (ich jedenfalls) offener daran denkt, tatsächlich gleich am Anfang auf eine Kolonie und nicht eine Expedition zu setzen. Aber völlig ohne Rückkehroption kann ich es mir trotzdem nicht vorstellen. Wir haben - denke ich - alle Verständnis für den Wunsch, daß Mars One Erfolg hat. Aber da sind zu viele Schwachstellen.

    Die erste ist die Finanzierung. Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, daß die 6 Milliarden durch Fernsehshows zusammenkommen, kann man nicht von der notwendigen Folgefinanzierung für weitere Unterstützung der ersten Kolonisten ausgehen. Es wäre ein Selbstmordkommando.

    Das zweite ist die Technik. Man setzt auf 5-Dragon. SpaceX wird die nicht bauen, sie passen nicht in ihr Marskonzept.

    Dann ist die Ernährung. So etwas wie das gezeigte Gewächshaus wird nicht in der Lage sein, 4 Astronauten zu ernähren, auch wenn Mars One das so sagt.

    Ein Mars One Konzept als Teil eines größeren Projekts, mit leistungsfähigeren und preisgünstigeren Systemen, und etwas realistischeren Vorstellungen in Bezug auf Nahrungsproduktion könnte eine gute Sache werden. Man müßte aber mindestens die Dragon und den Termin fallen lassen.

    M@tthias

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #121 am: 11. Februar 2014, 16:26:26 »
    Zitat
    Is it time…?
    … to do it now? Is it time to make the trip now? Why don’t we wait for, let’s say… another 20, 30 or 100 years?

    http://breakfastatolympusmons.wordpress.com/2014/01/18/is-it-time/

    *

    Offline MX87

    • *****
    • 1762
    Re: Mars One
    « Antwort #122 am: 11. Februar 2014, 16:59:32 »
    ::)

    Wer Ohren hat zu hören, der höre!

    Wer Augen hat zu sehen, der sehe!

    Und wer lesen kann, der ist klar im Vorteil: http://www.mars-one.com/

    Ich bewundere deinen Optimismus und ich wünsche ebenso Mars One sehr viel Erfolg. Gemessen an den technischen Möglichkeiten ist eine bemannte Mars-Mission 30 Jahre überfällig. Die NASA hätte in der ersten Hälfte der 80er auf dem Mars landen können, wenn es Washington gewollt hätte. Allerdings sehe ich es so wie Führerschein: Das Konzept hat Schwachstellen und davon leider sehr viele.

    Die rein technische Seite ist mit dem derzeitigen Konzept das größte Problem. Mit diesem Konzept geht Mars One in die Welt und wirbt um finanzielle wie personelle Unterstützung. Im Grunde ist es ähnlich, wie wenn man mit einem Business Plan für eine Unternehmensneugründung zur Bank geht, um Kredite zu bekommen. Ist der Plan realistisch, so bekommt man diese und kann das Unternehmen starten. Ähnlich läuft es mit Crowdfunding. Planetary Ressources hat ihr Ziel sogar übertrofffen, obwohl das Unternehmensziel sogar mehr Sci-Fi als das von Mars One ist. Dennoch hat man die Funding-Ziele erreicht und übertroffen. Wieso? Weil hinter dem Funding-Zweck (Weltraumteleskop) und dem Unternehmensziel ein cleveres Konzept steht, dass langfristig durchaus realistisch ist und technisch ohne gravierende Probleme realisierbar.

    Mars One hat aber ein Konzept, das technisch problematisch ist. Die gesamte Basis ist klein bemessen in fast jeder Dimension. Im besten Falle wäre dies eine Station bzw. Basis. Eine Kolonie müsste aber ein ernstzunehmendes Maß von Selbstversorgung aufweisen, zumindest bei Atemluft und Verpflegung. Dies ist technisch aber mit dem derzeitigen Entwurf höchst fraglich und das meinen auch sehr viele Menschen die Ahnung von davon haben. Und das wohlgemerkt unter der Annahme, dass man all dies so verwirklicht. Von einer 5m Dragon ist aber weit und breit nichts zu hören. Allgemein ist eine so kleine Kapsel als Habitat alles andere als Effizient. Größere Habitate würden mehr Lebensraum bieten bei propotional geringerem Aufwand für die Lebenserhaltung.

    Es fehlt dem Projekt auch eine Gallionsfigur, jemand der die Menschen wirklich begeistern kann. Zubrin hat zwar das Projekt gelobt, wirkliche Involvierung sehe ich aber nicht.

    Nehmen wir als Gegenentwurf die Mars Society:
    - Nahmhafte Menschen als Mitglieder und Unterstützer: Robert Zubrin, Buzz Aldrin und James Cameron fallen mir da als erste ein.
    - Ein technisch solides Konzept von Habitaten und dem schrittweisen Aufbau einer Kolonie.
    - Bereits erprobte Technik.
    - Beste Kontakte zu Raumfahrtagenturen (unbezahlbar um Rat einzuholen!)

    Siehe dir mal an welche Erfahrung und Kompetenz bei der Mars Society gebündelt ist, lohnt sich zu lesen:
    http://www.marssociety.org/

    Was der Mars Society einzig fehlt ist Geld. Würde man eine Kampagne starten um eine Mars-Mission (weitgehend) selbstständig durchzuführen, dann wäre vorraussichtlich auch das Ergebnis besser als bei Mars One. Die nötige immense Summe für die reale Durchführung wäre dies aber auch nicht. Es muss kein so hohes Budget wie bei der NASA sein, aber mit 100 oder 200 Millionen $ bekommt man noch keinen bemannten Flug dort hin.

    Mars One wäre einiges gutes daran getan mit der Mars Society zusammenarbeiten. Aber man hat ja nicht einmal einer Raumfahrtagentur (regelmäßigen) Kontakt von dem man etwas wüsste. Man würde es aber höchstwahrscheinlich wissen, weil dies die Seriösität des Projektes unterstreichen würde.

    Also lieber Matthias. Bitte erkläre doch wie die technischen Probleme zu lösen wären und was Mars One so viel "besser" als die Mars Society macht. Nicht, dass du jetzt gesagt hättest, dass die Mars Society schlecht o.ä. wäre - aber bitte Vergleiche sie mal und sage uns wie du beide Organisationen bewertest.

    Wir sind ein Forum, was bedeutet, dass wir zum diskutieren hier sind. Außer darauf zu pochen, dass alles so gut ist und genau so stattfindet, sage uns doch bitte wie alle Hürden und Schwierigkeiten zu überwinden wären. Überzeuge uns, die Seiten und Vorträge von Mars One tun dies noch nicht...und ja die meisten von uns dürften diese gelesen haben.  ;)
    "Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

    M@tthias

    • Gast
    Re: Mars One
    « Antwort #123 am: 12. Februar 2014, 00:09:11 »
    Wir sind Fans der bemannten Raumfahrt. Sie haben auch den Erfolg erzielt, daß man (ich jedenfalls) offener daran denkt, tatsächlich gleich am Anfang auf eine Kolonie und nicht eine Expedition zu setzen. Aber völlig ohne Rückkehroption kann ich es mir trotzdem nicht vorstellen. Wir haben - denke ich - alle Verständnis für den Wunsch, daß Mars One Erfolg hat. Aber da sind zu viele Schwachstellen.

    Sicherlich gibt es noch einige Schwachstellen, aber Mars One hat 10 bis 12 Jahre Zeit um sie zu beseitigen und sobald MCT fliegt, besteht für die Siedler auch eine Rückkehroption.

    Zitat
    A ‘one way’ trip (or, in other words: emigration) to Mars is currently the only way we can get people on Mars within the next 20 years. This in no way excludes the possibility of a return flight at some point in the future.

     ;)

    Die erste ist die Finanzierung. Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, daß die 6 Milliarden durch Fernsehshows zusammenkommen, kann man nicht von der notwendigen Folgefinanzierung für weitere Unterstützung der ersten Kolonisten ausgehen. Es wäre ein Selbstmordkommando.

    Warum versuchst Du deine subjektiven Ansichten und Überzeugungen als objektive Wahrheiten zu verkaufen?

    Zitat
    Mars One intends to gain funds to send humans and cargo to Mars by using a variety of ways. As Mars One is a private and not a governmental initiative, it gives anyone interested in the mission the possibility to cooperate in realising the mission. The targeted means of funding are as follows:

    Exclusive partnerships
    Sponsorships
    Sales of broadcasting rights
    Involvement with high net worth individuals
    Revenues from Intellectual Property
    Crowdfunding

    Das zweite ist die Technik. Man setzt auf 5-Dragon. SpaceX wird die nicht bauen, sie passen nicht in ihr Marskonzept.

    Man setzt anfänglich auf Mars One Dragon & Falcon Heavy, übrigens hat sich SpaceX bereits 2011 in einem sogenannten Letter of Interest positiv dazu geäußert, von nicht bauen wollen war also schon damals keine Rede.

    Dann ist die Ernährung. So etwas wie das gezeigte Gewächshaus wird nicht in der Lage sein, 4 Astronauten zu ernähren, auch wenn Mars One das so sagt.

    Warum nicht?

    Ein Mars One Konzept als Teil eines größeren Projekts, mit leistungsfähigeren und preisgünstigeren Systemen, und etwas realistischeren Vorstellungen in Bezug auf Nahrungsproduktion könnte eine gute Sache werden. Man müßte aber mindestens die Dragon und den Termin fallen lassen.

    Du hättest also gerne noch leistungsfähigere und zudem preisgünstigere Systeme als jene von SpaceX? :o

    Ursprünglich sollte das erste mit 4 Siedlern bemannte Raumschiff 2022 starten, der Starttermin wurde erst kürzlich um 2 Jahre verschoben!

    *

    Offline MX87

    • *****
    • 1762
    Re: Mars One
    « Antwort #124 am: 12. Februar 2014, 01:05:53 »
    Wir sind Fans der bemannten Raumfahrt. Sie haben auch den Erfolg erzielt, daß man (ich jedenfalls) offener daran denkt, tatsächlich gleich am Anfang auf eine Kolonie und nicht eine Expedition zu setzen. Aber völlig ohne Rückkehroption kann ich es mir trotzdem nicht vorstellen. Wir haben - denke ich - alle Verständnis für den Wunsch, daß Mars One Erfolg hat. Aber da sind zu viele Schwachstellen.

    Sicherlich gibt es noch einige Schwachstellen, aber Mars One hat 10 bis 12 Jahre Zeit um sie zu beseitigen und sobald MCT fliegt, besteht für die Siedler auch eine Rückkehroption.


    Man kann gewisse Dinge aber nicht erst in 7 oder 8 Jahren festlegen. Irgendwann gilt es gewisse Entscheidungen zu treffen um in eine Richtung zu entwickeln und nicht Energie und Geld in verschiedenen Richtungen zu vergeuden (selbst dann fliegt nur ein Konzept). Bei Apollo legte man sich 1962 auf die Saturn V und das Lunar Orbit Rendezvous fest. Vorher waren verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen wie die gigantische Nova-Rakete und die Landung des Kompletten Raumfahrzeugs auf dem Mond. 1962 musste man sich entscheiden wie man die Landung durchführen wollte, um endlich die konkrete Entwicklung und Fertigung planen zu können. Wohlgemerkt standen damals nahezu unlimitierte finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung, weshalb die Mondlandung auch vor 1970 klappte.
    Mars One muss sich auch festlegen, wie sie es wirklich machen wollen. Der aktuelle Weg ist alles andere als der optimale. Ich frage mich ohnehin wieso man eine Dragon möchte und stattdessen nicht ein Landemodul mit aufblasbaren Habitat (Hallo, Bigelow!) anvisiert.

    Dazu sollte von Anfang an aber eine Rückkehrmöglichkeit existieren. Wenn etwas schief läuft und kein warten zulässt wären die mutigen ersten Siedler dem Tod ausgeliefert. Man stelle sich nur vor das Gewächshaus würde irreparabel beschädigt oder anderes... es gibt viele mögliche Fälle die eine sofortige Rückkehr nötig machen würden. Dafür sollte es etwas geben. Weder eine Raumfahrtagentur noch Musk würde eine solche One-Way-Mission ernsthaft in Betracht ziehen.

    Ich würde es besser finden wenn Mars One komplett auf MCT wartet.

    Die von Führerschein angesprochene Folgefinanzierung ist aber ein wichtiger Punkt. Was wenn nach drei Staffeln die Quoten im Keller sind und niemand die Sendung schauen will? Was wird aus den Siedlern? Vor allem wenn die Rückkehrmöglichkeit noch nicht vorhanden und man noch auf Versorgung von der Erde angewiesen ist?

    Selbst wenn man Nahrung und Luft selbst produziert. Für technische Erzeugnisse bedarf es auf absehbarer Zeit einer Versorgung durch die Erde.

    Zitat
    Man setzt anfänglich auf Mars One Dragon & Falcon Heavy, übrigens hat sich SpaceX bereits 2011 in einem sogenannten Letter of Interest positiv dazu geäußert, von nicht bauen wollen war also schon damals keine Rede.

    SpaceX hatte auch mit Stratolaunch eine wesentlich engere Zusammenarbeit als zwischen Mars One und SpaceX jetzt. Die mit Stratolaunch wurde gekündigt, weil die gegenseitigen Interessen zu weit auseinander gingen. Die Mars One Dragon passt eher weniger in die Pläne mit MCT. Ein "Letter of Interest" ist genauso wie ein "Memorandum of Understanding" ist leider effektiv weniger Wert als es den Anschein hat. Da seitdem in der Hinsicht wenig passiert ist, dürfte die Kommunikation zwischen Mars One und SpaceX auch etwas spärlich sein. Oder setzt man insgeheim schon auf MCT?

    Man darf aber die Hoffnung haben, dass sie ein neues Konzept präsentieren, wenn MCT enthüllt wird. Der Start in 10 Jahren passt grob auch in den MCT-Zeitplan (Menschen auf dem Mars in 10-15 Jahren).

    Bezüglich dem Gewächshaus: Pflanzen wachsen nicht so schnell nach wie man sie bzw. ihre Früchte verzehrt. Wer im eigenen Garten schon einmal Tomaten angepflanzt hat weiß was ich damit meine. Um 4 Personen aus einem Gewächshaus selbst zu versorgen bedarf es einer entsprechenden Größe des Gewächshauses. Das derzeit geplante ist dafür zu klein.
    "Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."