Raptor - SpaceXs Methantriebwerk

Gestern Freitag 01.10. wurden mal wieder Raptoren angeliefert.
Diesmal RB29, RB30 und RC8O.
Soll wohl heißen 3 Booster-Triebwerke, 1 Center (gimbal) und 2 "starre" für Aussenring.
Haben jedenfalls alle eine grüne Glocke/Düse.

https://twitter.com/elonmusk/status/1452225552031657985?s=21
321Bar bis zum RUD und da könnte noch mehr draus werden

270 bar Brennkammerdruck - Ziel verbesserung auf 300 bar, RUD bei 321 bar.

Das ergibt einen vergleichsweise winzigen Sicherheitsfaktor zwischen 1,1 und 1,2. Ist es bei Triebwerksbrennkammern üblich (auch bei anderen Triebwerken), dass diese dermaßen nah an der physikalischen Grenze arbeiten?

270 bar Brennkammerdruck - Ziel verbesserung auf 300 bar, RUD bei 321 bar.

Das ergibt einen vergleichsweise winzigen Sicherheitsfaktor zwischen 1,1 und 1,2. Ist es bei Triebwerksbrennkammern üblich (auch bei anderen Triebwerken), dass diese dermaßen nah an der physikalischen Grenze arbeiten?

Ich lese dieses "but working on upgrades to get it over 300 bar" nicht so, daß schon diese Version mit 300 bar arbeiten soll. Jetzt haben sie wohl wieder die schwächste Stelle gefunden. Die Suche geht aber vermutlich weiter und das nächste mal wird der Berstdruck anderswo sein.

270 bar Brennkammerdruck - Ziel verbesserung auf 300 bar, RUD bei 321 bar.

Das ergibt einen vergleichsweise winzigen Sicherheitsfaktor zwischen 1,1 und 1,2. Ist es bei Triebwerksbrennkammern üblich (auch bei anderen Triebwerken), dass diese dermaßen nah an der physikalischen Grenze arbeiten?

Den üblichen Regeln entspricht solch ein kleiner Sicherheitsfaktor wohl eher nicht. Die getesteten 321 bar Bruchgrenze sind ja nur an einem Triebwerk getestet. Wer sagt daß alle anderen und zukünftigen Triebwerke mindestens genau so gut sind. 10% schlechter und das Triebwerk versagt bei 289 bar.

Zitat von: wulf 21 am 24. Oktober 2021, 21:52:59

270 bar Brennkammerdruck - Ziel verbesserung auf 300 bar, RUD bei 321 bar.

Das ergibt einen vergleichsweise winzigen Sicherheitsfaktor zwischen 1,1 und 1,2. Ist es bei Triebwerksbrennkammern üblich (auch bei anderen Triebwerken), dass diese dermaßen nah an der physikalischen Grenze arbeiten?

Ich lese dieses "but working on upgrades to get it over 300 bar" nicht so, daß schon diese Version mit 300 bar arbeiten soll. Jetzt haben sie wohl wieder die schwächste Stelle gefunden. Die Suche geht aber vermutlich weiter und das nächste mal wird der Berstdruck anderswo sein.

Elon:

321 bar vor RUD erreicht, aber die Ursache kann eher an einem zu niedrigen Sauerstoffeinlassdruck als an Motorproblemen liegen

https://twitter.com/elonmusk/status/1452225552031657985?s=21
Also wird weiter an der LOX Turbopumpe gearbeitet, bin mal gespannt wo sie aufhören wollen.

Aus dem Faden:

Raptor 2 has a larger throat diameter, so thrust is ~245 tons at 321 bar

teslarati-Artikel dazu:

https://teslarati.com/spacex-starship-first-raptor-v2-static-fire/

Raptor 2 hat größeren "throat" - Durchmesser und einen um 12% größeren "thrust" als Raptor 1 bei gleichem Druck von 330 bar.
Darüberhinaus wurde Raptor 2 wesentlich vereinfacht (EM: "major improvement in simplification")

Zitat von: wulf 21 am 24. Oktober 2021, 21:52:59

270 bar Brennkammerdruck - Ziel verbesserung auf 300 bar, RUD bei 321 bar.

Das ergibt einen vergleichsweise winzigen Sicherheitsfaktor zwischen 1,1 und 1,2. Ist es bei Triebwerksbrennkammern üblich (auch bei anderen Triebwerken), dass diese dermaßen nah an der physikalischen Grenze arbeiten?

Den üblichen Regeln entspricht solch ein kleiner Sicherheitsfaktor wohl eher nicht. Die getesteten 321 bar Bruchgrenze sind ja nur an einem Triebwerk getestet. Wer sagt daß alle anderen und zukünftigen Triebwerke mindestens genau so gut sind. 10% schlechter und das Triebwerk versagt bei 289 bar.

10% weniger geht schon Richtung Materialversagen. 20 bar von Nenndruck zu Berstdruck ist dann in der Tat absurd niedrig. Vielleicht ein Kommunikationsfehler.

Zitat von: proton01 am 24. Oktober 2021, 23:05:13

Zitat von: wulf 21 am 24. Oktober 2021, 21:52:59

270 bar Brennkammerdruck - Ziel verbesserung auf 300 bar, RUD bei 321 bar.

Das ergibt einen vergleichsweise winzigen Sicherheitsfaktor zwischen 1,1 und 1,2. Ist es bei Triebwerksbrennkammern üblich (auch bei anderen Triebwerken), dass diese dermaßen nah an der physikalischen Grenze arbeiten?

Den üblichen Regeln entspricht solch ein kleiner Sicherheitsfaktor wohl eher nicht. Die getesteten 321 bar Bruchgrenze sind ja nur an einem Triebwerk getestet. Wer sagt daß alle anderen und zukünftigen Triebwerke mindestens genau so gut sind. 10% schlechter und das Triebwerk versagt bei 289 bar.

10% weniger geht schon Richtung Materialversagen. 20 bar von Nenndruck zu Berstdruck ist dann in der Tat absurd niedrig. Vielleicht ein Kommunikationsfehler.

Ja, Kommunikationsfehler. RUD bei 321bar ist ja keine Zielvorgabe, sondern ein aktueller Zwischenbericht. Ausgelöst womöglich durch andere Ursachen, kein reines Festigkeitsproblem.

Da wurde wohl einiges mißverstanden.
Sie haben es bei einem der letzten StaticFire am RaptorTeststand geschafft 320 bar zu erreichen und bei 321 trat dann RUD ein.
Die jetzt "laufend" hergestellten und zum fliegen vorgesehenen Raptoren haben einen Nenndruck von 270 bar.
Geplant ist, diesen sukzessive zu steigern. Nächstes ziel ist 300, dann 320 ......
Wie groß dann der Sicherheitsspielraum sein wird, ist nirgends erwähnt.

Und so sehen die Schutzschilde der Booster Raptoren aus.


twitter.com/StarshipGazer/status/1453188705431302152]https://twitter.com/StarshipGazer/status/1453188705431302152

Und dies scheinen Anschlüsse zu sein (Nabelschnureinlässe, QD Plate) um sie von Extern zu versorgen für die Zündung.


https://twitter.com/LunarCaveman/status/1453288050491023362

Ist natürlich erst mal Spekulation, aber würde Sinn ergeben.
https://twitter.com/Bl3D_Eccentric/status/1452980447533748232

Würde einige COPV´s sparen.

Wären das dann Triebwerke die im Flug nicht wiederzündbar sind? Was für die äußeren Boosterraptoren ja völlig ausreichend wäre. Und baugleich zu den inneren Landeraptoren sind sie wegen fehlendem Gimbaling sowieso nicht.

Vor was sollen diese Schilde was schützen?

Ein Raptor Triebwerk kann explodieren oder (eine Stufe kleiner) kaputt gehen und dabei Teile verlieren. Dann soll der Schaden das Nachbartriebwerk nicht zusätzlich mit beschädigen.

Somit sind diese Schutzbleche genau zwischen den Triebwerken. (Nicht die Triebwerksglocken, welche unter den Triebwerken sind).

Ein Render vom Raptor mal ohne Steuerleitungen:

https://twitter.com/IzanRamos2002/status/1453701890466885645

@Alepu, Idee von mir, vor herumfliegenden Teilen beim Start.
Elektrische Leitungen reagieren empfindlich auf Beschädigung.
Die Glocken könnten so was abkönnen.

Danke #Hugo und #Duncan Idaho, war mir im prinzip schon klar.

Hab mich nur gefragt, weil diese Schutzschilde so zwischen den Raptoren nach aussen weisen.
Aber bei genauerem hinsehen erkennt man auf den Schilden zwei parallele senkrechte "Nähte". Also möglicherweise auf der Schildinnen-/rückseite befestigte weitere Schilde, nun tatsächlich zwischen den Raptoren.
Da kommt dann aber ein ganz schönes Gewicht zusammen! Schließlich sollen sie auch was aushalten!

Dank an Felix, er ist die Treibstoff Turbopumpe am Analysieren.

https://twitter.com/FelixSchlang/status/1454018067638505472



@Alepu, ich denke zwischen alle Raptoren kommen keine massiven Schilde, vielleicht ein paar Kevlar Matten.

Hallo Zusammen,

Die Vakuum Version des Raptor Triebwerk wurde ja schon auf Meereshöhe gezündet.
Ist eigentlich bekannt wie viel Schub und welchen Isp das Treibwerk hatte, also auf Meereshöhe?
Kann man das irgendwie von den Vakuum Werten ableiten?
Schätzwerte wären auch schon schön.

Danke und Gruß

Dank an Felix, er ist die Treibstoff Turbopumpe am Analysieren.

Danke für die Quelle! Tolle Arbeit und auf den ersten Blick sieht die Schnittzeichnung der Methanpumpe schon sehr realistisch aus. Ich werde versuchen mich da auch noch gelegentlich hineinzuvertiefen.

Raptor 2 ist inzwischen anscheinend soweit entwickelt, daß die "Serienproduktion" in der neugebauten Halle in McGregor, in der Nähe des Raptor-Testgeländes, demnächst starten soll. Auch die ersten Auslieferungen an Starbase werden erwartet.

https://www.nasaspaceflight.com/2022/01/raptor-2-starbase-update

Sind diese Raptoren dan Raumfluggeeignet, oder sind das immer noch Prototypen.

Wir  befinden uns bei allem, was zum Starship gehört noch in der Entwicklung.
Und bei Raptor 2 gab es noch nie ein Static Fire an einem Starship.
Also noch Prototypen.

Sind diese Raptoren dan Raumfluggeeignet, oder sind das immer noch Prototypen.

Wir  befinden uns bei allem, was zum Starship gehört noch in der Entwicklung.
Und bei Raptor 2 gab es noch nie ein Static Fire an einem Starship.
Also noch Prototypen.

Ich würde dazu noch ergänzen, daß sowohl "Prototyp" als auch "raumfluggeignet" m.M.n. ziemlich unscharfe Begriffe sind. Und ein "oder" eigentlich auch nicht dazu gehört.

Speziell bei SpaceX gibt es ja keine scharfe Grenze zwischen einer "bodengebundenen Entwicklungsphase" und einem fertigen "Produkt für Raumflüge". Schon die ganze Entwicklung der landenden F9 Erststufe  erfolgte doch eigentlich mit "raumfliegenden Prototypen"

Raptor 2 in McGregor: