[...]
Beide Male möchte ich dann nicht im europäischen Raumtransport arbeiten. Untergang oder Langeweile droht uns.
Du findest also Projekte wie Rosetta, BepiColombo oder LISA langweilig?
Und es ist ja nicht so, dass wir in den ESA-Staaten die einzigen wären, die bislang die vermeintlichen Erfolge von SpaceX ignorieren würden. Russland plant dermaßen viel - da war wohl auch irgendetwas mit Wiederverwendung dabei, wenn auch nicht in naher Zukunft. Gibt es aber irgendetwas zu dem Thema aus den USA (außer eben SpaceX), aus Indien, China, Südkorea oder Japan? Falls da schon etwas bekannt geworden sein sollte, sind mir die entsprechenden Diskussionen hier bei uns im Forum wohl durchgerutscht. Die Experten weltweit scheinen mir den Ansatz von SpaceX sehr viel kritischer zu betrachten als so manches Forums-Mitglied.
Rosetta, BepiColombo und Co sind alle spannend, aber es ist kein Raumtransport. Und genau darum ging es mir. Mein Hauptinteresse ist nunmal der Raumtransport.
Das folgende ist meine Meinung:Aus Russland kommt doch nichts. Die Angara ist teuer, also nicht konkurrenzfähig, siehe Posts von Jura. Eine Post-Angara fliegt frühstens in 10 Jahren von Russland. Proton gifitig und zuviele Fehlstarts. Sojus bewährt aber halt 50 Jahre alt. Zenit dürfte am Ende sein. Innovation aus Russland sind die Methantriebwerke aber ein Flugeinsatz scheint auch noch in weiter Ferne.
Indien: die GLSV ist ein unglaublich schlechtes Design.
China: Langer March 5 & neues Startzentrum: nicht mehr als nicht auch schon andere versucht haben. Nord- & Südkorea: kein Kommentar notwendig. Japan: auch nix neues bis auf den Expander in der Hauptstufe bei der H-3.
USA: ULA: keine Innovation, noch damit beschäftigt das vermurkste Delta IV Design zu fixen. Atlas sicher ne gute Rakete aber eben nichts neues. Militär viel zu konservativ als das Designänderungen einfach möglich sind. Bei Konzepten wie ACES ist bisher vor allem eines passiert: nichts. Also passiert auch hier nichts neues. Orbital: Antares ist ein schlechtes Design.
Europa: Ariane: seit 10 Jahren nix neues. Aufgrund von REACH sollte man die Rakete eigentlich Hydrazinfrei bekommen, dennoch will man jetzt ne Hydrazinoberstufe bei Ariane 6.2. Macht keinen Sinn. Politik wichtiger als ein vernünftiges Design. Es gibt eine neue bessere Vulcain-Düse aber keiner hat den Mut sie auch zu qualifizieren und fliegen. Ich glaubve nicht, dass die ESA-Staaten den Geo-Return bei Ariane bei der Ministerratskonferenz aufheben oder zurückfahren werden. Die ESA ist nicht europäisch genug. Das Joint-Venture ist ne gute Idee, aber da müssen Mitarbeiter entlassen werden, wo die Politik sich dagegen wehren wird. Bis da Effekte spürbar werden, denke ich dauert es mindestens 5 Jahre.
Vega: fliegt 2x Mal pro Jahr, ergo kein großer Wurf. Skylon: mindestens 20 jahre von Realisierung entfernt. Enormes Investment notwendig, das keiner geben wird.
Das mal vergleichen mit SpaceX, die ein Entwicklungstempo vorlegen, was seines gleichen sucht in der aktuellen Raumfahrt!
Ergo: Geflogene innovation ist nur von SpaceX möglich in den nächsten 10 Jahren. SpaceX oder business as usual. SpaceX ist die einzige Hoffnung.