Verlinkte Ereignisse

  • 19:00 Uhr Bekanntgabe erster Ergebnisse von Kepl: 04. Januar 2010

Kepler

  • 238 Antworten
  • 123999 Aufrufe

Elatan

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #75 am: 03. Februar 2011, 10:56:12 »
Achso, danke.
Das muss ich wohl überblättert haben. Ist aber auch nen langer Artikel ;D

*

Offline redmoon

  • *****
  • 4293
Re: Kepler
« Antwort #76 am: 03. Februar 2011, 14:23:58 »
Hallo,

hier dann auch der entsprechende Bericht auf unserer Portalseite : 
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03022011141920.shtml

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko

P.S.:  @Nitro :  Die Zahl  1.235 bezieht sich auf die Anzahl der möglicherweise entdeckten Exoplaneten. Die müssen aber erst noch bestätigt werden. Die Zahl der durch Kepler entdeckten und dann auch bisher tatsächlich bestätigten Exoplaneten liegt bei 15.
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Re: Kepler
« Antwort #77 am: 05. Februar 2011, 14:29:25 »
Hallo, ich hoffe meine Frage wurde nicht schon anderweitig thematisiert: unter der Voraussetzung das die Bahnebenen um Sterne vollkommen willkürlich liegen und nicht z.B. durch die Scheibe der Miclhstraße vorgegeben werden, wieviel Grad Neigung zur Sichtachse von Kepler können noch erfasst werden ? Senkrecht das die Palneten exakt über dem Äquator des Sterns vorbeiziehen und wieviel Neigung wäre möglich ? Ok hängt sicherlich von der Entfernung der Planeten ab, aber mich interessiert das, weil man dann aus den gut 1200 Kandidaten in Bezug auf die beobachteten 500000? einige Ableitungen zur Häufigkeit insgesamt treffen könnte ?

websquid

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #78 am: 05. Februar 2011, 15:11:00 »
Die Wahrscheinlichkeit dafür, Transits beobachten zu können, liegt bei p=R/a
R ist der Sternradius, a die große Halbachse der Planetenbahn. Je größer der Stern oder je näher der Planet, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beobachtung möglich ist. Für die Erde wäre die Wahrscheinlichkeit, von außerhalb einen Transit zu beobachten, etwa 0,5%. Das entspricht einem Winkelbereich etwa 1°, in dem eine Beobachtung möglich ist. Mehr dazu bei Hinterm Mond gleich links

mfg websquid

Re: Kepler
« Antwort #79 am: 05. Februar 2011, 18:46:04 »
Besten Dank ! Anschaulich, top. Dann lässt das ja auf einiges mehr schließen, wenn man so will auf Milliarden Planeten da draussen, allein in der Milchstraße ! :o

websquid

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #80 am: 05. Februar 2011, 20:05:31 »
Na logisch. Bei den nahen Sternen, die man gut untersuchen kann, hat man bei etwa 1/3 Planeten nachgewiesen. Das wären schon mal 33 Mrd Planetensysteme. Und da  man oft mehr als einen Planeten hat, wird man wohl ein mehrfaches an Planeten in der Milchstraße haben :)

tobi453

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #81 am: 20. Februar 2011, 10:04:01 »
Auf Basis der Keplerplanetenkandidatendaten hat man jetzt die Anzahl der Planeten in der Milchstraße geschätzt: 50 Milliarden sollen es mindestens sein.
http://www.msnbc.msn.com/id/41686017/ns/technology_and_science-space/

Re: Kepler
« Antwort #82 am: 20. Februar 2011, 14:14:27 »
Das finde ich eine schöne Zahl, bei allen möglichen Ungenauigkeiten, wieder einmal scheint sich herauszustellen, das wir eben doch das kosmische Gras sind und nicht die einzigartige Orchidee ! Für mich eine angenehme Vorstellung! Gruseliger wird da allerdings der naheliegende Gedanke an die Stille des Kosmos, wenn es nicht an lebensspendenden Planeten liegt, so wohl doch an der generellen Unvernunft der Vernunft ? :o
« Letzte Änderung: 20. Februar 2011, 16:35:08 von einsteinturm »

Re: Kepler
« Antwort #83 am: 27. März 2011, 09:22:00 »
Guten Morgen ! Kepler im Sicherheitsmodus ? Weiss jemand genaueres, der Artikel ist jaauch schon ein paar Tage alt. Muss man sich Sorgen um die Mission machen? :-\

Re: Kepler
« Antwort #84 am: 27. März 2011, 09:57:13 »
Hallo,

seit dem 21. März arbeitet man wieder wissenschaftlich:
http://kepler.nasa.gov/news/mmu/index.cfm?FuseAction=ShowNews&NewsID=113
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Olli

  • Moderator
  • *****
  • 3063
    • Raumfahrer Net
Re: Kepler
« Antwort #85 am: 27. März 2011, 10:13:44 »
Muss man sich Sorgen um die Mission machen? :-\

Hallo einsteinturm,

in der Regel nicht. Die Sicherheitsmodi bei aktuelle Satelliten sind so ausgelegt, dass automatisch eine Ausrichtung der Solarpanele zur Sonne stattfindet. Meist wird auch die Antenne zur Erde ausgerichtet, um die Kommunikation aufrecht erhalten zu können.

Grüße
Olli
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

websquid

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #86 am: 09. Mai 2011, 15:42:25 »
Ich bin mir nicht sicher, ob wir die Links hier schon mal hatten, aber allein wegen des aktuellen Stands lohnt sich der Post hier auf jeden Fall ;):

Eine komplette Übersicht über die 1235 Kandidaten von Kepler findet man hier: http://archive.stsci.edu/kepler/planet_candidates.html

Die false-positive-Liste (498 Einträge) findet man hier:
http://archive.stsci.edu/kepler/false_positives.html

Zum Vergleich noch einmal die Übersicht der Planeten (15 Stück):
http://kepler.nasa.gov/Mission/discoveries/

Relativ gesehen ist also nur ein Bruchteil der exakt untersuchten "Objects of Interest" wirklich ein Planet. Ich bin daher mal sehr gespannt, wie viele der Kandidaten wirklich Planeten sind...

Außerdem stell ich mir angesichts dieses Zitats eine Frage:
Zitat
Kepler has found 1,235 planet cadidates as of 2011 Feb 2. The table below summarizes the confirmed planets.
Versteh ich das richtig, dass auch alle bereits gesicherten und widerlegten Planetenkandidaten zu diesen 1235 gehören? Wenn ja würde das ja bedeuten, dass nur 3% der Kandidaten bestätigt werden, also hochgerechnet 36 Stück. Da wären wir ja in ähnlichen Gefilden wie CoRoT :-\

GG

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #87 am: 09. Mai 2011, 18:31:56 »
Die Bestätigung erfolgt mit erdgebundenen Teleskopen und die kommen einfach nicht hinterher. Sie haben ja sowieso schon volle Beobachtungspläne. Es müssten spezielle Bestätigungsteleskope auf der Erde gebaut werden, damit es schneller geht. Zudem kommen in den nächsten Monaten noch weitere Kandidaten hinzu, deren Umlaufzeit im Bereich von Monaten liegt. Ich bin optimistisch.

websquid

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #88 am: 09. Mai 2011, 20:36:34 »
Naja, immerhin 513 Objekte hat man analysieren können (498 keine Planeten, 15 schon). So wenig ist das gar nicht ;)

Aber die Frage bleibt doch: sind diese 513 bei den 1235 mit eingerechnet?

GG

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #89 am: 10. Mai 2011, 12:50:34 »
Nein, nur die paar, die Kepler entdeckt hat und die schon bestätigt wurden.

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8779
Re: Kepler
« Antwort #90 am: 26. Juli 2011, 22:33:21 »

Hallo Zusammen

dieser planetarische Nebel, Kronberger 61 oder Kn 61


Gemini Observatory / AURA
 
wurde durch die Erforschung zu den Kepler-Daten entdeckt.

Einige Infos dazu könnt ihr hier nachlesen:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=631.msg194335#new

Gertrud

die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Kreuzberga

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #91 am: 05. Dezember 2011, 19:27:58 »
Das Kepler-Team hat einen neuen Datensatz veröffentlicht. Demnach gibt es inzwischen 2326 so genannte Kepler Objects of Interest (KOI), also gewissermaßen "interessante Kepler-Objekte". Von diesen 2326 Objekten werden nicht alle tatsächlich Planeten sein, aber ein beträchtlicher Prozentsatz - die Schätzungen schwanken hier - sind mit großer Wahrscheinlichkeit echte Exoplaneten.

Von diesen 2326 Objekten sind immerhin 207 erdgroß. 680 sind Super-Erden (also zwischen 1,25 und 10 Erdmassen) und 1181 fallen in die Neptun-Klasse. 203 sind jupitergroß und nur 55 sind größer als Jupiter.

Bei 48 Planeten geht man davon aus, dass sie in der habitablen Zone liegen. Das sind vier weniger als noch bei der Präsentation des letzten Datensatzes im Februar. Der Grund ist, dass man die Definition von habitabler Zone verändert hat, um die wärmenden Effekte einer Atmosphäre einzubeziehen. Damit beginnt die habitable Zone nun weiter entfernt vom Zentralstern.

Außerdem hat Kepler eine schöne Supererde in der habitablen Zone entdeckt, wie hier berichtet: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=8101.msg208568#msg208568

Quelle: http://kepler.nasa.gov/news/nasakeplernews/index.cfm?FuseAction=ShowNews&NewsID=165

klausd

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #92 am: 04. April 2012, 20:41:09 »

Die Kepler Mission wurde um 4 weitere Jahre verlängert.

http://www.nasa.gov/centers/ames/news/releases/2012/12-33AR.html

Gruß, Klaus

Kreuzberga

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #93 am: 11. April 2012, 19:37:09 »
Super, damit steigen die Chancen wieder, tatsächlich einen Planeten der Größe der Erde in der Lebenszone um einen sonnenähnlichen Stern zu entdecken.

Kurz nach dem Beginn der Mission hatte man festgestellt, dass die Helligkeitsschwankungen der beobachteten Sterne durchschnittlich wesentlich größer sind als erwartet. Das erschwert die Analyse der Lichtkurven und die Entdeckung der winzigen Transitereignisse einer "zweiten Erde" in diesen. Diesem Problem kann nur begegnet werden, in dem man Kepler länger beobachten lässt. Dies ist nun durch die Verlängerung geschehen. 

*

Offline Olli

  • Moderator
  • *****
  • 3063
    • Raumfahrer Net
Re: Kepler
« Antwort #94 am: 21. Mai 2012, 22:28:00 »
Der Monat April scheint wohl ein sehr erfolgreicher Monat für das Kepler-Team gewesen zu sein.

Es gibt die Genehmigung für eine Missionverlängerung einschließlich des Fiskaljahres 2016. Die erweiterte Mission beginnt im Oktober diesen Jahres. So teilt es der Senior Review Report der NASA mit.

Zur effektivern Gestaltung der Durchmusterung des Himmels nach Planeten sollen dann nur noch weitergehende Beobachtungen und Analysen bei Planetenkandidaten durchgeführt werden, die in etwas Erdgröße haben.

Die Suche kann also weitergehen - bei all' den Budgetkürzungen, die in den letzten andershalb Jahren die NASA ereilt hat ist dies eine gute Nachricht! Das freut mich!

Ein kurzer Blick auf aktuelle Ergebnisse:
In einer Veröffentlichung von Philip Muirhead werden 84 kühlere, ältere K- und M-Typ-Sterne aus dem Kepler Input Katalog untersucht. Die detailite Untersuchung wurde mit dem 5-m Hale Teleskop des Palomar Observatoriums durchgeführt. Dabei wurden insbesondere Supererden-Kandidaten in der habitablen Zone untersucht. 3 Kandidaten, KOI 463.01, 812.03 und 854.01, sind kleiner als doppelte Erdegröße mit Temperaturen zwischen 215 und 275 Kelvin. Sie sind also etwas kälter als unsere Erde. Zum Vergleich, Wasser hat einen Schmelzpunkt bei 273 Kelvin. Damit kann also kein flüssiges Wasser auf ihnen existieren.

Jason Steffen zeigt in seiner Untersuchung von 63 hot-Jupiter-Systemen mit 3-Tage-Orbits, dass es keine Hinweise auf kleiner Begleiter in diese Systemen. Dies legt Nahe, dass kleiner Körper aus dem System "entfernt" wurden und die großen Planeten übrig blieben.

Grüße,
Olli


Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

tonthomas

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #95 am: 04. Juni 2012, 21:58:26 »
Gerade drüber gestolpert:


The NASA Kepler Mission: Exoplanets and Stellar Astrophysics

Gruß   Pirx

tonthomas

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #96 am: 25. Juli 2012, 08:30:56 »
Kepler läuft im Moment mit nur drei von vier Reaktionsrädern. Ursachenforschung läuft. Im Portal gibt es einen Artikel dazu:

"Reaktionsradproblem an Bord von Kepler

Eines der vier Reaktionsräder an Bord des US-amerikanischen Weltraumteleskops Kepler bereitet Probleme. Die Schwierigkeiten wurden durch vom Raumfahrzeug gesendete Daten offenbar, die man am 16. Juli 2012 empfangen hat."

Weiter: http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/25072012074821.shtml

Gruß   Pirx

GG

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #97 am: 27. Juli 2012, 16:44:07 »
Aus Bedeckungen der Exoplaneten Kepler-30b bis d eines bestimmten Sonnenflecks auf dem Stern hat man nun geshlussfolgert, dass alle Planeten in einer Ebene senkrecht zur Rotationsebene des Sterns diesen umlaufen: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/27072012163416.shtml.

Re: Kepler
« Antwort #98 am: 17. Oktober 2012, 16:41:17 »
Kepler muss erheblich länger betrieben werden:
http://www.spaceflightnow.com/news/n1210/16kepler/#.UH7CKG8xon4

Die beobachteten Sterne weisen mehr (Leucht-)Variabilität auf, als erwartet, so dass man mehr Daten benötigt, um die Planetensignale auszusortieren. Hinzu kommt (offenbar stärkeres?) Rauschen in der Bordelektronik, was ebenso mehr Nacharbeit am Boden erfordert. Man erwartet jetzt eine Verdoppelung der nötigen Beobachtungszeit, insgesamt 8 statt 4 Jahre bis 2016. Problematisch ist dabei u.a. die Tendenz durch das schon ausgefallene Reaktionsrad an Bord.

Was das wohl für die vielen Verdächtigen/Kandidaten heißen wird? ... muss evtl. noch viel ausgesiebt werden? Die ersten Datensätze hatten demnach ja mehr "false positives" als erwartet.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

websquid

  • Gast
Re: Kepler
« Antwort #99 am: 17. Oktober 2012, 16:52:43 »
Was das wohl für die vielen Verdächtigen/Kandidaten heißen wird? ... muss evtl. noch viel ausgesiebt werden? Die ersten Datensätze hatten demnach ja mehr "false positives" als erwartet.
Das wird wohl so sein. Allgemein ist es ja schwierig, Transitbeobachtungen als festen Nachweis zu sehen. Eine periodische Verdunkelung eines Sterns muss eben nicht zwingend bedeuten, dass da wirklich ein Exoplanet seine Bahn zieht. Wie kann man die Entdeckungen also wirklich absichern?

-Grundsätzlich über eine zweite Beobachtungsmethode (Transitplaneten sind perfekt für Radialgeschwindigkeitsbestimmungen, da sie den höchsten "Ausschlag" hierbei verursachen)

-Bei Mehrkandidatensystemen über Transitzeitvariations-Analysen. Planeten beeinflussen ihre Bahnen gegenseitig und führen dadurch zu leichten Abweichungen von der festen Periode. Diese Analysen funktionieren relativ gut, allerdings eben unter den Einschränkungen, dass die Planeten nicht alleine sind und hinreichend groß und nah genug benachbart sind, um messbare Schwankungen zu verursachen.

Durchs Raster dieser Überprüfungsmethoden fallen jedoch alle Kandidaten, die klein (gegenüber dem Stern) sind, und/oder weit entfernt vom Stern und darüber hinaus alleine sind.

Kurz gesagt: Falls Kepler eine "zweite Erde" findet und sonst keine Planeten um einen Stern ist diese schlicht und einfach nicht sicher verifizierbar. Aber je länger man das periodische Signal beobachtet, umso sicherer kann man sich sein, dass da wirklich eine feste Signalquelle wie ein Planet ist.