Das ist ein Ausschnitt aus Teil 5 einer letzte Woche ausgestrahlten Fernsehdokumentation zum Bau der Chinesischen Raumstation.
Hier ist Teil 1 mit den Anfängen. Der weißhaarige Herr am Anfang ist
Wang Yongzhi, 1992-2006 der erste Technische Direktor des bemannten Raumfahrtprogramms. Die Dame ab 25:43 ist Zhang Wanxin, die Chefkonstrukteurin des
Feitian-Raumanzugs (und des Mondanzugs). Ab 34:16 geht es um den von der
Shanghaier Akademie für Raumfahrttechnologie entwickelten Koppelmechnismus. Eigentlich wollten man den Roskosmos abkaufen, die haben aber zu viel Geld verlangt. Da hat man ihn gleich selber entwickelt. Auch wenn er äußerlich so aussieht, das ist kein APAS und mit diesem nicht kompatibel. Bei 36:43 wird erläutert, dass ursprünglich geplant war, vor der Raumstation noch ein drittes Raumlabor zu starten. Statt Tiangong 3 hat man dann aber gleich das Kernmodul Tianhe gebaut:
Hier ist Teil 2. Am Anfang sieht man den Flug des Raumfrachters
Tianzhou 5, der am 12. November 2022 mit 2 Stunden 7 Minuten Anflugszeit einen neuen Weltrekord aufgestellt hat. Ab 22:10 sieht man das
Shanghaier Institut für Weltraumantriebe. Die Ingenieure arbeiten dort gerade am Antriebssystem für das
Xuntian-Teleskop. Ab 23:10 geht es um das von diesem Institut entwickelte Betankungssystem. Rund ein dutzend Arten von Ventilen, 100 m Rohrleitungen, mehr als 1000 Schweißnähte, mehr als 130 Sensoren. Die Membran zwischen dem Helium für die Druckgasförderung/Saugbetankung und dem Treibstoff wurde 24 Millionen Mal auf Vor- und Zurückbeulung getestet.
Ab 23:35 geht es um den HET-80 Hallantrieb des Instituts, von dem vier Stück am Heck des Kernmoduls Tianhe montiert sind. Es laufen immer zwei Triebwerke im Dauerbetrieb; jedes Jahr ist ein Satz neuer Xenon-Tanks nötig:
Hier ist Teil 3. Am Anfang wird das Wissenschaftsmodul Mengtian angeliefert. Bei 2:00 sagt Li Dong, der Chefkonstrukteur der schweren Trägerrakete Langer Marsch 5, dass 99 % Zuverlässigkeit nicht gut genug sind. Es gibt nur 100 % oder 0 %. Dieser Philosophie haben es die Chinesen zu verdanken, dass in den gut 30 Jahren seit dem Beginn des bemannten Raumfahrtprogramms noch kein Raumfahrer ums Leben gekommen ist. Ab 2:31 sagt
Rong Yi, die Chefkonstrukteurin der bemannten Trägerrakete Langer Marsch 2F das Gleiche. Bei 3:08 beginnt der 52 Tage dauernde Zusammenbau der Rakete für das Wissenschaftsmodul Mengtian mit einem diesbezüglichen Appell (die Techniker sind alles Soldaten).
Ab 20:22 sieht man die Eisenbahnsoldaten die für Bau und Erhalt der 239 km langen
Bahnstrecke von der Stadt Jiuquan zum Kosmodrom zuständig sind. Wenn die Stufen einer Trägerrakete angeliefert werden, steht entlang der Bahnstrecke jeden Kilometer ein Wachtposten:
Hier ist Teil 4. Ab 3:00 sieht man das
Raumfahrtkontrollzentrum Peking am 1. September 2022 während des 1. Außenbordeinsatzes der Mission
Shenzhou 14. Ab 3:22 sieht man die Mannschaft von Shenzhou 12 (Wang Yaping erkennt man an ihrem roten Hoodie), die der Mannschaft von Shenzhou 15 (Fei Junlong erkennt man an seiner Stoppelfrisur) an diesem Beispiel erklärt, wie so ein Außenbordeinsatz in der Praxis abläuft. Wang erklärt den "Neulingen" dass sie es noch relativ gut haben - sie sehen beim Aussteigen aus dem Wissenschaftsmodul Wentian nur die Erde, während sie und ihre Mannschaftskollegen aus der Kugelschleuse direkt in die unendlichen Weiten des Weltalls gestürzt sind - ein Panik-Effekt, den man auf der Erde nicht trainieren kann.
Ab 5:09 sieht man den Außenbordeinsatz vom
Chinesischen Raumfahrer-Ausbildungszentrum aus. Chen Dong im Anzug mit den blauen Markierungsstreifen steigt als erster aus und besteigt den mechanischen Arm. Als sie sich bei 5:49 abwechseln sollen, kann Liu Yang den Arm mit ihren Füßen nicht erreichen. Ausbilderin Wu Hao (die jüngere mit der Brille; links daneben sitzt Chefausbilderin
Huang Weifen) versucht ihr die richtige Handpositionierung zu erklären, aber Liu Yang, die das im Wassertank auf der Erde immer einwandfrei hingebracht hat, gerät in Panik. Auch im Ausbildungszentrum steigt die Anspannung. Schließlich schleudert sich Liu Yang vom Geländer weg und schwebt im Freiflug, nur durch die roten Seile gesichert, auf die Fußverankerungsplattform. Chen Dong hilft ihr dann mit der Verriegelung.
Ab 26:59 kann man sehen, wie die Außenbordanzüge in Kleinserie gebaut werden. Ein Feitian-Anzug besteht aus fast 100 Komponenten bzw. 10.000 Einzelteilen, die von mehreren 100 Leuten in etwa 10.000 Arbeitsstunden bzw. 3 Monaten zusammengebaut werden. Vor der Übergabe an die Raumfahrer wird jeder Anzug in der ab 28:04 zu sehenden Vakuumkammer 11 Stunden lang getestet. Bei den deutlich schweißtreibenderen Einsätzen im All beträgt die reguläre Einsatzzeit 8 Stunden plus 1,5 Stunden mit Reservesauerstoff.
Ab 37:17 sieht man den Übungstank. 23 m Durchmesser, 10 m tief, 4200 t Wasser. Es gibt gut 20 Rettungstaucher die sich abwechseln, die Raumfahrer müssen aber in der Regel 6 Stunden (die Sicherheitsgrenze) unter Wasser bleiben. Fei Junlong wiegt im normalen Training 63 kg, nach 6 Stunden unter Wasser hat er 2 kg weniger. Ab 38:45 kann man sehen, wie Fei Junlong und Deng Qingming die gestellte Aufgabe wegen mangelnder Beweglichkeit nicht erfüllen können. Bei 39:41 kommt Cheftaucher Zhao Yang aus dem Wasser und erklärt entnervt, dass das einfach nicht geht. Man hat den Ablauf dann noch verbessert, aber Fei Junlong und Zhang Lu, der im All die Position von Deng Qingming übernommen hat, hatten beim realen Einsatz immer noch reichlich Probleme:
Hier ist Teil 5, wo es primär um die wissenschaftlichen Nutzlasten geht. Beim Reis gelang weltweit erstmals der Anbau vom Korn über die Pflanze zum geernteten Korn. Am Anfang des Videos sieht man Yang Liwei in dem Stationsmodell des Raumfahrer-Ausbildungszentrums, ab 1:05 das sonst selten gezeigt Bad mit Toilette. Yang meint, dass es die junge Generation deutlich luxuriöser hat als er seinerzeit. Als Sprecher der Raumfahrer im
Direktorium der CMSA trainiert er aber immer noch voll mit: