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  • Atlas V, "Perseverance", CC SLC-41, 13:50 MESZ: 30. Juli 2020
  • Marslandung Perseverance, 21:30 MEZ: 18. Februar 2021

Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars

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Offline Terminus

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Mal was anderes, hat man sich eigentlich schon auf einen Kurznamen für Perseverance geeinigt? Ich hätte den Vorschlag „Percy“ zu machen. In meiner Kindheit gab es mal eine Fernsehserie „Percy Stuart“. Lt. Wikipedia: Ein Held und kühner Abenteurer, der geheimnisvolle Aufgaben zu lösen hat“. Passt doch - oder?

Ja, schon.

Viele werden auch auf Perry wie Rhodan kommen - noch so ein kühner Held.

Siehe auch die hiesige kurze Diskussion ab https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11429.msg473020#msg473020

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Offline Enki

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"Perry" für "Rover Perseverance" finde ich super!  ;D Jetzt ist es egal was kommt. Für mich ist es "Perry"!

Percy Stuart ? - Gibt es nicht als Hörbuch.
Harvard-Professor Avi Loeb: „Wissenschaft ist keine Glaubenssache, sondern eine Frage von Beweisen. Vor der Zeit zu entscheiden, was wahrscheinlich ist, begrenzt die Möglichkeiten. Es ist wert, Ideen auszusprechen und später die Daten richten zu lassen.“

McPhönix

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Perry - Oha !

Perry Rhodans Aktivitäten haben aber die untermarsianischen Alien-Kampfforts aufgeweckt. Und deren Robotsteuerung war zu Anfang "sehr ärgerlich". ;)

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

der Rover Perseverance wurde inzwischen zu präzise Messungen der Masseneigenschaften auf einem Drehtisch getestet.
Am 6. April 2020 begann der akribische dreitägige Prozess, bei dem Perseverance auf die Rover-Drehtisch gehoben wurde. Das Team drehte den Rover dann langsam um seine x-Achse, eine imaginäre Linie, die sich vom Heck bis zur Vorderseite durch den Rover erstreckt, um seinen Schwerpunkt (den Punkt, an dem das Gewicht auf allen Seiten gleichmäßig verteilt ist) relativ zur Achse dazu zu bestimmen.

Um die Reibung zu minimieren, die die Genauigkeit der Ergebnisse beeinträchtigen könnte, befindet sich die Tischoberfläche auf einem kugelförmigen Luftlager, das im Wesentlichen auf einer dünnen Schicht Stickstoffgas schwebt. Um den Schwerpunkt relativ zur Z-Achse des Rovers (die sich von der Unterseite des Rovers bis zur Oberseite erstreckt) und zur Y-Achse (von der linken zur rechten Seite des Rovers) zu bestimmen, drehte das Team das Fahrzeug langsam hin und her und berechnete das Ungleichgewicht in seiner Massenverteilung.

So wie ein Automechaniker kleine Gewichte auf die Felge eines Autoreifens legt, um sie ins Gleichgewicht zu bringen, analysierte das Perseverance-Team die Daten und fügte dann 6,27 Kilogramm zum Fahrgestell des Rovers hinzu. Jetzt liegt der Schwerpunkt des Rovers innerhalb von 0,025 Millimetern von den genauen beabsichtigten Stelle der Missionsdesignern.

Perseverance auf dem Spintisch.

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23826

Auf dem Bild sind der Projektname "Mars 2020" und der Rover-Name "Perseverance" auf Namensschildern zu sehen, die am Roboterarm des Rovers angebracht sind.

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23828

Die Aufnahme habe ich um 180° gedreht.
So sind viele Einzelheiten auf dem Rover gut zu erkennen.

Das Originalbild:
https://images.raumfahrer.net/up071584.jpg
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23829

&feature

Quelle:
https://mars.nasa.gov/news/8649/nasas-perseverance-mars-rover-gets-balanced/

Mit einen herzlichen Danke für Eure Anerkennung grüßt Euch Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

Smartphone Walkdown
Ein Techniker richtet eine Smartphone-Kamera auf den Perseverance-Rover während einer Inspektion im Kennedy Space Center in Florida, das als "Walkdown" bezeichnet wird. Die Bilder vom Telefon wurden von Missionsingenieuren live gesehen, die von ihrem Heimbüro (Home Offices) in Südkalifornien wegen der Corona -Pandemie zuschauten. Das Bild wurde am 31. März 2020 aufgenommen.

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23825

Ian Clark geht zu den Perseverance-Büros des Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Südkalifornien an Missions-Countdown-Uhren vorbei. Das Labor führte eine Reihe von Safe-@-Work-Verfahren ein, basierend auf den Anweisungen des medizinischen Personals für Arbeitssicherheit, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter von JPL sozial distanziert sind, Schutzausrüstung tragen und während der Coronavirus-Pandemie Zugang zu Händedesinfektionsmitteln und anderen Reinigungsmitteln haben. Ian Clark gehört zu einer kleinen Gruppe von Projektmitarbeitern, deren wesentlichen Aufgaben für die Mission  den physischen Zugang zur Einrichtung erforderte. Er war im Labor, um die Montage und Reinigung der Probenröhrchen zu überwachen, die später auf dem Mars mit Mars-Sediment und Gestein gefüllt werden, damit sie auf einer zukünftigen Mission zur Erde zurückkehren können.

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23830

Portraits des Teams der Perseverance Mission.
Mit der Startphase für die Perseverance-Mission, die am 17. Juli 2020 eröffnet wird, setzen Mitglieder des Perseverance Mars Rover-Projekts den Weg der Mission zur Startrampe fort, während sie während des Ausbruchs des Coronavirus von ihren Heimbüros aus arbeiten.
Im Uhrzeigersinn von oben links:
= Rich Rieber (mit Sohn Ben) leitender Mobilitätssystemingenieur;
= Katie Stack Morgan stellvertretende Projektwissenschaftlerin ;
= Ruth Fragoso, Leiterin der Überprüfung und Validierung des Missionssystems;
= Fernando Abilleira Missionsdesign- und Navigationsmanager  (unter dem Missionslogo);
= Monica Hopper Mitarbeiterassistentin ;
= Heather Bottom Systemingenieurin ;
= Adam Steltzner Projektleiter ;
= Swati Mohan Ingenieur für Leit- und Steuerungssysteme ;
= Al Chen (mit Sohn Max) Einreise-, Abstiegs- und Landephase Lead;
= John McNamee Projektmanager ;
= Cj Giovingo Ingenieur für Einreise-, Abstiegs- und Landungssysteme.

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23881

Beste Grüße
Gertrud
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Offline RonB

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Die ULA hat viele Anstrengungen unternehmen müssen, um die Vorbereitungen für den Start der Atlas V erfolgreich zu absolvieren. Viele kleine Zulieferfirmen wurden unterstützt um die Bereitstellung der Teile für die Rakete sicherzustellen. So wurde diesen Unternehmen Unterstützung beim Schutz gegen die Coronapandemie gegeben. So konnte die Zahl der Infizierten sehr gering gehalten werden und die Arbeiten liegen derzeit im Plan.

https://spacenews.com/to-keep-building-rockets-during-pandemic-ula-had-to-help-the-small-guys/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Micha

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Jetzt hat nun auch der Heli vom Marsrover Perseverance einen Namen bekommen. Eine Schülerin aus Northport / Alabama taufte ihn auf den schönen Namen INGENUITY !

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Offline -eumel-

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Masseneigenschaftstests der raketengetriebenen Abstiegsstufe:

Photo Credit: NASA/Jet Propulsion Laboratory                             Foto vom 12. April 2020

Nach Hitzeschutzschild und Fallschirmen soll sie den Rover sanft auf der Mars-Oberfläche absetzen.
Der Start soll zwischen dem 17. Juli und dem 5. August 2020 auf Atlas V erfolgen.
Die Landung auf dem Mars erfolgt am 18. Februar 2021.
Beim Massetest wurde der Schwerpunkt exakt bestimmt.
Die Tests wurden in der Payload Hazardous Servicing Facility, KSC, Florida durchgeführt.

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Offline sven

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Ingenuity = Einfallsreichtum, Rafinesse, Findigkeit, Erfindergeist

Offline HAL 9000

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Hallo

@sven
In meinem, schon etwas älteren Wörterbuch, stehen für Ingenuity
noch zusätzlich die Begriffe Geschick und Genialität.

Gruß

HAL 9000

Neue Animation...

&t=0s

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

Vaneeza Rupani nannte den Heli Ingenuity.

Vaneeza Rupani (Einschub), eine Schülerin an der Tuscaloosa County High School in Northport, Alabama, reichte in einem Aufsatzwettbewerb  den Namen Ingenuity für den Mars-Hubschrauber (dessen künstlerischer Abbildung hier zu sehen ist) ein.

Kredit: NASA/JPL-Caltech/NIA and Courtesy Rupani Family 
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23883

Das Flugmodell des Ingenuity.

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23882

Beste Grüße
Gertrud
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"Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein.

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Offline -eumel-

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Mars Rover 2020 Perseverance wurde mit seiner raketengetriebenen Abstiegsstufe verbunden:



Credit: NASA/JPL                                                                             Foto vom 23. April 2020

Nach Hitzeschutzschild und Fallschirmen soll sie den Rover sanft auf der Mars-Oberfläche absetzen.
« Letzte Änderung: 09. Mai 2020, 01:12:33 von -eumel- »

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Offline -eumel-

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Mars Rover 2020 Perseverance wurde mit seiner Abstiegsstufe in die Aeroshell Backshell eingebaut:

Credits: NASA/JPL                                                                            Foto vom 29. April 2020

Credits: NASA/JPL-Caltech                                                                 Foto vom 29. April 2020

Die Rückschale trägt den Fallschirm und mehrere Komponenten, die in späteren Phasen des Eintritts, Abstiegs und der Landung verwendet werden. Die Aeroshell wird die Perseverance und ihre Abstiegstufe während ihrer Weltraumreise zum Mars und während des Abstiegs durch die Marsatmosphäre, die intensive Wärme erzeugt, einkapseln und schützen.

Die Integration wurde in der Payload Hazardous Servicing Facility, KSC, Florida durchgeführt.
Der Start soll zwischen dem 17. Juli und dem 5. August 2020 auf Atlas V erfolgen.
Die Landung auf dem Mars erfolgt am 18. Februar 2021.

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

SHERLOC (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals)
Eine Nahaufnahme eines technischen Modells von SHERLOC (Scannen von bewohnbaren Umgebungen mit Raman und Lumineszenz für organische und chemische Stoffe) eines der Instrumente an Bord des Perseverance. Dieses Instrument befindet sich am Ende des Roboterarms des Rovers und verfügt über eine Autofokuskamera (Abbildung), die Schwarzweißbilder der SHERLOC-Farbkamera WATSON (Wide Angle Topographic Sensor for Operations and eNgineering), auf  Gesteinstexturen aufnimmt. SHERLOC verfügt auch über einen Laser, der auf den  genauen Mittelpunkt der in WATSONs Bildern dargestellten Gesteinsoberflächen abzielt.
Der Laser verwendet eine Technik namens Raman-Spektroskopie, um Mineralien in mikroskopischen Gesteinsmerkmalen zu erfassen. Diese Daten werden dann mit  den Bildern von WATSON überlagert. Mithilfe dieser Mineralkarten können Wissenschaftler bestimmen, welche Gesteinsproben von Perseverance gebohrt werden sollten, damit sie in Metallrohren versiegelt und auf der Marsoberfläche zurück gelassen werden können, damit eine zukünftige Mission mit ihnen zur Erde zurückkehren kann.
Die Größe der Aufnahme beträgt 11529 × 8648 und 6.54 MB.

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23894

Die Mineralkarte von einem SHERLOC-Test.
In diesem Testbild von SHERLOC (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals), einem Instrument an Bord des Perseverance Rovers , repräsentiert jede Farbe ein anderes Mineral, das auf der Oberfläche eines Gesteins nachgewiesen wurde.

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23895

Beste Grüße
Gertrud
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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

die Ingenieure und Techniker des Mars 2020 Perseverance-Teams führen 39 Probenröhrchen in den Bauch des Rovers ein. Jedes Rohr ist in ein goldfarbenes zylindrisches Gehäuse eingehüllt, um es vor Verunreinigungen zu schützen. Der Perseverance Rover wird 43 Probenröhrchen zum Jezero-Krater transportieren. Das Bild wurde am 20. Mai 2020 im Kennedy Space Center in Florida aufgenommen.

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23919

Beste Grüße Gertrud
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Offline Axel_F

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Das sind ja die 39 Probenröhrchen die auf dem Mars mit Gesteinsproben gefüllt werden und dann auf dem Marsboden hinterlegt werden. Später soll diese Gesteinsproben von einem Rover der Mars Sample Return Mission eingesammelt werden.

Ich finde diese Idee nicht ideal. Warum verteilt man die Proben auf dem Marsboden und behält sie nicht einfach zugänglich am Rover?

Denn der Mars Sample Return Rover muss ansonsten die gleiche Mobilität wie der Perseverance besitzen und muss (fast) die gleiche Strecke absolvieren - um dann zusätzlich wieder zur Basis zurückzukehren. Würde man die Proben bei Perseverance lagern, müsste der Sample Return Rover einfach nur diesen besuchen und zurück zur Basis fahren.
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

McPhönix

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Damit Marsreisende nicht die Langeweile befällt, organisiert man jetzt schon ein Mars-Caching :D

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Offline Terminus

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Ich finde diese Idee nicht ideal. Warum verteilt man die Proben auf dem Marsboden und behält sie nicht einfach zugänglich am Rover?

Denn der Mars Sample Return Rover muss ansonsten die gleiche Mobilität wie der Perseverance besitzen und muss (fast) die gleiche Strecke absolvieren - um dann zusätzlich wieder zur Basis zurückzukehren. Würde man die Proben bei Perseverance lagern, müsste der Sample Return Rover einfach nur diesen besuchen und zurück zur Basis fahren.

Das hab ich auch nicht ganz verstanden. In dem von Gertrud übersetzten Text neulich (danke!) über die NASA/ESA-Mars-Sample-Return-Mission hieß es ja sogar explizit, dass auch Perseverance selbst Proben bei der Landeplattform abliefern kann.

Warum dann noch ein extra Probenaufsammelrover? Befürchtet man vielleicht, dass Perseverance nicht so lange durchhält, bis die Sample-Return-Mission gelandet ist? Rein technisch halte ich das für wenig wahrscheinlich, wenn alles nach Plan geht - ein weiteres Risiko könnte ich mir allerdings in Verzögerungen durch Budget- oder politische Schwierigkeiten vorstellen... :-\

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

jetzt habe ich erstmal wieder meinen damaligen Bricht von 12.02.2020 unter Mars Sample Return nachgelesen.

Es steht unter https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23495 so beschrieben, das  beide Schritte erfolgen sollen.
Der Rover Perseverance soll einige Röhrchen auswerfen und auf dem Marsboden zurücklassen.
Es werden auch Proberöhrchen im  Perseverance verbleiben und von ihm zum Aufstiegsfahrzeug gebracht werden können.
So sind eigentlich alle möglichen Varianten abgedeckt.
Der Ausfall von dem Rover Perseverance oder der evtl. Ausfall des ESA-Sample-Fetch-Rover.

So verstehe ich die bis jetzt vorgesehene Planung dazu.
Beste Grüße, Gertrud
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Offline FlyRider

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Das Vorgehen macht mMn nach schon Sinn. Aus meiner Sicht sind die Proben Teil einer Sekundärmission, bei der ohnehin Vieles schiefgehen kann und die ja auch erst einmal durchgeführt werden muss. Also soll sich Perseverance möglichst wenig damit belasten und bei seiner Planung keine Rücksicht auf Landungsorte der Rückholmission usw. nehmen müssen. Also verteilt man einen Teil der Proben am Mars, den anderen Teil nimmt man mit. Je nachdem wie nah die "Abholer" der aktuellen Position oder einer der Positionen der ablegten Proben kommen, wird das eine oder das andere Sample mitgenommen.

Offline Axel_F

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Es steht unter https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23495 so beschrieben, das  beide Schritte erfolgen sollen.
Es steht aber unter dem genannten Link auch, dass der Fetch Rover nur so groß wie Opportunity oder Sprit ist. Das ist schon ein anderes Größenverhältnis zu Perseverance.
Ideal wäre, dass der Fetch Rover nur die Proben von Perseverance abnimmt oder Perseverance diese direkt zum Lander liefert.

Wie gesagt, die Proben einsammeln (die ja wohl in der Nähe des Fundortes liegen) finde ich nicht sinnvoll. Perseverance ist geländegängiger als ein Rover der MER-Klasse. Die Gefahr, dass der Fetch Rover an einem Hindernis hängen bleibt ist hoch. Wenn der Fetch Rover dann auch noch die Proben vom Marsboden aufnehmen muss, dann braucht er einen Roboterarm. Dann kann er aber auch gleich selber die Proben nehmen als die schon länger gelagerten (und damit vielleicht veränderten oder kontaminierten) Probenhülsen.
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Offline Gertrud

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Hallo @Axel_F,

Es steht unter https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23495 so beschrieben, das  beide Schritte erfolgen sollen.
Es steht aber unter dem genannten Link auch, dass der Fetch Rover nur so groß wie Opportunity oder Sprit ist. Das ist schon ein anderes Größenverhältnis zu Perseverance.
Ideal wäre, dass der Fetch Rover nur die Proben von Perseverance abnimmt oder Perseverance diese direkt zum Lander liefert.

Wie gesagt, die Proben einsammeln (die ja wohl in der Nähe des Fundortes liegen) finde ich nicht sinnvoll. Perseverance ist geländegängiger als ein Rover der MER-Klasse. Die Gefahr, dass der Fetch Rover an einem Hindernis hängen bleibt ist hoch. Wenn der Fetch Rover dann auch noch die Proben vom Marsboden aufnehmen muss, dann braucht er einen Roboterarm. Dann kann er aber auch gleich selber die Proben nehmen als die schon länger gelagerten (und damit vielleicht veränderten oder kontaminierten) Probenhülsen.
wenn Du das Bild von dem Konzept des ESA-Sample-Fetch-Rover ganz vergrößerst, ist der Roborterarm und die vorgesehene Vorrichtung, in die die Probebehälter gesteckt werden sollen, zu sehen.



Zu dem Thema kontaminiert kann ich später noch Aufnahmen posten.
Es ist ja ein Thema von Erde zu Mars und umgekehrt.

Beste Grüße, Gertrud
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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

das außergewöhnliche Probensammelsystem des Perseverance Mars Rover.

Die letzten 39 der 43 Probenröhrchen wurden im Herzen des Probensystems zusammen mit der Speicheranordnung, in der sie aufbewahrt werden, am 20. Mai 2020  an Bord des Perseverance Rovers im Kennedy Space Center in Florida geladen. (Die anderen vier Röhrchen wurden bereits an verschiedenen Stellen im Sample Caching System geladen.) Die Integration der endgültigen Röhrchen ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Vorbereitung auf die Eröffnung der Startphase des Rovers am 17. Juli 2020.

Während viele Leute den Perseverance Rover als einen Roboter betrachten, ähnelt er tatsächlich einer Sammlung von Robotern, die zusammenarbeiten. Das Sample Caching System selbst befindet sich an der Vorderseite des Perseverance-Rovers und besteht aus drei Robotern. Der sichtbarste ist der 2 Meter lange Roboterarm des Rovers. Der fünfgelenkige Arm ist an der Vorderseite des Rover-Chassis angeschraubt und trägt einen großen Turm mit einem rotierenden Schlagbohrer zum Sammeln von Kernproben von Marsgestein und Regolith (gebrochenes Gestein und Staub).

Der zweite Roboter sieht aus wie eine kleine fliegende Untertasse, die vorne im Rover eingebaut ist. Dieses als Bit-Karussell[/url]  bezeichnete Gerät ist der ultimative Vermittler für alle Mars-Probentransaktionen. Es liefert Bohrer und leere Probenröhrchen an den Bohrer und bewegt die mit Proben gefüllten Röhrchen später zur Bewertung und Verarbeitung in das Rover-Chassis.

Der dritte Roboter im Sample Caching System ist der 0,5 Meter lange Probenhandhabungsarm (vom Team als "T. rex-Arm" genannt). Es befindet sich im Bauch des Rovers und setzt dort an, wo das Bitkarussell aufhört, und bewegt Probenröhrchen zwischen Lager- und Dokumentationsstationen sowie dem Bitkarussell.


Alle diese Roboter müssen mit uhrähnlicher Präzision laufen. Der typische Schweizer Chronometer hat weniger als 400 Teile, das Sample Caching System hat mehr als 3.000 Teile.
Nach Adam Steltzner hört sich nach viel an, aber man beginnt zu erkennen, dass Komplexität erforderlich ist, wenn man bedenkt, dass das Sample Caching System die Aufgabe hat, autonom in Marsgestein zu bohren, intakte Kernproben herauszuziehen und sie dann hermetisch in hypersterilen Gefäßen zu versiegeln, die im Wesentlichen sind frei von jeglichem erdgebundenen organischen Material, das der zukünftigen Analyse im Wege stehen könnte. In Bezug auf die Technologie ist es der komplizierteste und ausgefeilter Mechanismus, den sie jemals gebaut, getestet und für die Raumfahrt vorbereitet haben.


http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23717

Reinigen der Probenröhrchen

 http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23718

Nachdem der rotierender Schlagbohrer eine Kernprobe entnommen hat, dreht er sich um und dockt an einem der vier Andockkegel des Bitkarussells an. Dann dreht das Bitkarussell den mit Mars gefüllten Bohrer und ein Probenröhrchen im Inneren des Rovers an eine Stelle, an die der Probenhandhabungsarm ( sample handling arm) ihn greifen kann. Dieser Arm zieht das gefüllte Probenröhrchen aus dem Bohrer und bringt es zur Abbildung von einer Kamera im Sample Caching System.

Nachdem das Probenröhrchen abgebildet wurde, bewegt der kleine Roboterarm es zur Volumenbewertungsstation, wo ein Ladestock in die Probe drückt, um seine Größe zu messen. Dann geht der kleine Arm zurück und es wird ein weiteres Bild davon gemacht. Danach erfolgt eine Versiegelung, einen kleinen Stopfen, für die Oberseite des Probenröhrchens und wieder geht es zurück, um ein weiteres Bild aufzunehmen.

Als nächstes platziert das Proben-Caching-System das Rohr in der Versiegelungsstation(Sealing Station), wo ein Mechanismus das Rohr mit der Kappe hermetisch abdichtet. Dann wird die Röhrchen heraus genommen und dorthin zurück befördert, wo es zuerst lagerte.
Es war ein siebenjähriges Unterfangen, das System zu entwerfen und herzustellen und dann in Perseverance zu integrieren. 

Das Mars 2020 Perseverance  Sample-Cache-System:
Ingenieure testen das Sample-Caching-System auf dem Perseverance Mars-Rover. Das Sample and Caching System wird als eines der komplexesten Robotersysteme beschrieben, die jemals gebaut wurden. Es sammelt Kernproben von der felsigen Oberfläche des Mars, versiegelt sie in Röhren und überlässt sie einer zukünftigen Mission, um sie wiederzugewinnen und zur Erde zurückzubringen.
&feature
Nachtrag Quelle :
https://mars.nasa.gov/news/8682/the-extraordinary-sample-gathering-system-of-nasas-perseverance-mars-rover/

Das Sammeln und Zurückbringen von Proben vom Mars ist ein historisches Unterfangen, das mit dem Start des Perseverance  Mars 2020-Rovers beginnt. Der Rover wird Proben sammeln und sie für eine zukünftige Mission bereit halten, um sie wiederzugewinnen und zur Erde zurückzukehren. Diese zukünftige Mission beinhaltet die Zusammenarbeit der NASA mit der Europäischen Weltraumorganisation.


In dem Video ist ganz am Schluß sehr kurz ein ähnlicher neuartiger Reifen zu sehen.



Quelle in dem Thread:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=17829.msg478219#msg478219

Beste Grüße Gertrud
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