Urknall

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Re: Urknall
« Antwort #200 am: 01. November 2007, 18:20:36 »
Zitat
@ (wie kann es anders sein) SchwarzeMaterie

(Mensch! Dir macht es wirklich spass darüber zu diskutieren, stimmts? ;))
Genauer? Gut! Ein Beispiel: Das Unversum dehnt sich ja zweifellos aus. Das tut es es aber mit zunehmender Geschwindigleit!!!!!
Und das nach einer Explosion? :-?
Also ich hab da andere physikalische Folgen - nach bzw wärend einer Explosion - gelernt!

Der Urknall war keine Explosion. Es war die Entstehung von Raum, Zeit und Materie. Der Raum hat dabei begonnen sich auszudehnen. Das hat nichts mit einer Beschleunigung durch eine Explosion zu tun. Nur weil es Urknall/big bang heißt, hat da nix "geknallt".
Wie gesagt, der Raum (zwischen der Materie) dehnt sich aus. Die Materie wird nicht "fortgeschleudert".
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Offline Mary

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Re: Urknall
« Antwort #201 am: 01. November 2007, 18:23:19 »
Hallo,
Zitat
Genauer? Gut! Ein Beispiel: Das Unversum dehnt sich ja zweifellos aus. Das tut es es aber mit zunehmender Geschwindigleit!!!!!
Und das nach einer Explosion? :-?
Also ich hab da andere physikalische Folgen - nach bzw wärend einer Explosion - gelernt!
Zitat
Sorry "Beschleunigung" heißt es wird Energie zugeführt, wo soll die denn her kommen Bitte ?
Meines Wissens ist das Universum zunächst sehr schnell expandiert, dann hat sich die Expansion verlangsamt, und derzeit wird sie wieder beschleunigt. Woher diese jetzige Beschleunigung kommt, wissen wir aber nicht, aber vermutlich nicht vom Urknall. Diese Beschleunigung der Expansion wird auf die dunkle Energie zurückgeführt, nur ist das, wie auch die dunkle Materie, etwas, von dem wir so gut wie nichts wissen.

Mary

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #202 am: 01. November 2007, 19:19:24 »
Zitat
(Mensch! Dir macht es wirklich spass darüber zu diskutieren, stimmts? ;))

Das kannst Du aber mal laut sagen!  ;)
Kommt wohl auch daher, da ich mir keine Glaubensantwort zurecht lege, das würde mein Interesse dann doch etwas untergraben.

Stimmt, das Universum dehnt sich aus und das - wie Du bereits weißt - mit zunehmender Geschwindigkeit.

Daniel (alias Schillrich) sagte es ja bereits, der "BigBang" war in dem Sinne keine Explossion, selbst wenn der Wort-Begriff zunächst solch eine Assoziation zulässt (weil die deutsche Übersetzung "großer Knall" lautet). Der Begriff wurde 1949 von Fred Hoyle eingeführt, das allerdings eher als Beleidigung. Niemand weiß genau was dazu geführt hat, das sich das Universum plötzlich in seiner Exsistenz gestürzt hat, was der Auslöser dafür war. Es musste lediglich eine Bezeichnung für all das eingeführt werden, was dieses Modell beschreibt und da hat man eben einfach "BigBang" zu gesagt.


Wie kommt es nun aber zu der Aussage das der Raum beschleunigend Expandiert?
Dazu ein Link zum Begriff Dunkle Energie. Hier ist die Rede vom späten Universum, während im frühen Universum die Gravitation die Ausdehnung dominerte, dominiert heute die dunkle Energie. Da die Gravitationskräfte zu Beginn der Entstehung von Raum, Zeit, und alles Materie klar dominierte und zusammen hielt, konnte es nicht zu einer beschleunigenden Expansion kommen. Erst im laufe der Entwicklung nahm die Gravitationskraft immer weniger Einfluss, die Dichte des frühen Universum wurde und wird mit der Expansion immer dünner. Wenn gefragt wird woher die dunkle Energie kommt, gibt es keine absolute Antwort.

Es lohnt sich aber hierzu hier (Dunkle Energie) und hier (Quantenvakuum) weiter zu lesen.


Gruß
« Letzte Änderung: 01. November 2007, 19:25:28 von SchwarzeMaterie »

Spaceman

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #203 am: 05. November 2007, 00:55:31 »
Ich weiß nicht.
Der Begriff Urknall müsste eigentlich mal geändert werden.
Der ist sehr irreführend.Vor allem in der Bevölkerung,die
sich damit garnicht auskennt.

ciao,Spaceman

me-S-on

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #204 am: 13. November 2007, 10:38:36 »
Wenn meine Vermutung physikalisch beweisbar ist, ( mein erster Beitrag hier im Forum über intergalaktische Verschwommenheit ) , dann muss es keinen Urknall gegeben haben, nicht zwingend.
Urknall ist schön und annehmbar, alleine, weil durch Hubble eine rotverschiebung erkannt wurde.
-
Diese muss aber nicht zweingend durch davonfliegende Sender erzeugt werden.
Wenn das Licht durch die Gravitaition ihrer Galaxien in der Wellenlänge gestreckt wird, erfährt es ebenfalls eine Rotverschiebung ( sicher bin ich mir damit nicht, aber alleine der Logik halber müsste es stimmen ).
Dies würde ALLE Rotverschiebungen im Universum erklären und die Urknalltheorie wäre etwas angegriffen ( was mir auch nicht zusagt, aber wir suchen nach den Fakten und nicht nach leckerem Essen ) .
-
Also:
Weiterhin.
Wenn ein Urknall stattgefunden hätte, dann würde alles doch in EINEM Punkt begonnen haben, oder?
In einem Punkt, und von diesem würde sich alles radial hinfortbewegen müssen ( falls man , und das tun sie ja, von einem Raum reden darf ) .
Wäre es nun nicht theoretisch möglich, die Flugbahnen einiger Galaxien zurückzurechnen und zu sehen, wo sie sich schneiden?
Und damit meine ich nicht nur von zwei ( könnte Kollision sein ) sondern so, dass sich mehrere schneiden.
Es müssten damals je keine Galaxien gewesen sein, aber ein gewisser Mittelpunkt müsste doch auszumachen sein.....
und wenn sich alles von allem hinfortbewegt.....
DANN ist es keine radiale Expansion, die man nach einer Explosion ( wie dem Urknall ) erwarten würde.
Versteht Ihr , wie ich es meine?
Wächst das Universum wie ein Kuchenteig, dann ist es alleine platisch doch nicht möglich, das es radial expandiert, wie die Splitter einer Explosion.
Als Beispiel: Ein Kuchenteig wächst dadurch, dass er sich im inneren voreinander drückt und dadurch nach aussen ausweicht..... )
-
Und wenn es eine Explosion mit radialem Ausstoss der Teiclhen ist, dann müssten weitentfernte schwere Quasare einen mehr oder weniger gemeinsamen Entstehungspunkt haben, der in etwa die damalige Mitte des Universums definieren würde.
-
Also, seit dem ich diese Sache mit der intergalaktischen Verschwommenheit vermute, finde ich immer mehr Argumente gegen die Urknalltheorie...... ob die Stimmen, weiss man nicht, aber einige klingen ( zu mindest in meinen Ohren ) plausibel.
-
Bitte um Meinungen.
Bis bald.

Re: Urknall
« Antwort #205 am: 13. November 2007, 10:51:14 »
Hallo und willkommen,

ich weise auf 2 Punkte (nochmals) hin:
  • Der Urknall war keine Explosion, die die Materie oder den Raum auseinander treibt, s. die letzten 3 oder 4 Antworten oberhalb.
  • Die Rotverschiebung des Lichts wird heute auch durch die Expansion des Raums erklärt, also nicht (nur?) durch die Relativbewegung der Sterne und Galaxien an sich, sondern primär durch das "Größerwerden" des Raums, in dem sich das Licht bewegt. Dadurch werden die Wellen selbst gestreckt und sie werden um so mehr gestreckt, je länger sie unterwegs sind. Dadruch ist das Licht weit entfernter Objekte stärker gestreckt (roter), weil es länger im expandierenden Raum unterwegs war.
« Letzte Änderung: 13. November 2007, 10:51:45 von Schillrich »
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me-S-on

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #206 am: 13. November 2007, 11:18:35 »
Ja, ja, der Raum zwischen ihnen expandiert.
Warum also ist dennoch Blauverschiebung auszumachen?
Ein Galaxie, ist es nicht sogar Andromeda, ist blauverschoben?
Diese bewegt sich augenscheinlich schneller auf uns zu als die Wellen ihres Lichtes durch die Expansion des Raumes gestreckt werden, der zwischen ihnen liegt.
.
Meinste denn echt, das das Medium , durch das das Licht fliegt, wenn das gestreckt wird, ebenfalls die Wellenlängen des Lichtes Streckt?
-
Ich denke das , bei der stärke eines leeren Raumes, die Wirkung dieses "Vakuums", welches gestreckt wird, auf die Wellenlänge des Lichtes nicht so eine grosse Auswirkung hätte, wie das Strecken der Wellenlänge durch Gravitation der Galaxie.
Was sagst Du?



Re: Urknall
« Antwort #207 am: 13. November 2007, 11:27:25 »
Die Streckung/Dehnung hat nichts mit einem Medium zu tun. Es ist der Raum (und das ist kein Medium, sondern nur die Dimensionen) wird gestreckt. Das Licht ist im Raum "eingebettet" und wird dadurch gestreckt.

Schau hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rotverschiebung#Expansion_des_Universums
« Letzte Änderung: 13. November 2007, 11:27:51 von Schillrich »
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me-S-on

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #208 am: 13. November 2007, 11:44:45 »
Ich weiss, was dort erzählt wird.
Dies will mir nicht so richtig plausibel erscheinen.
Dieses Licht setzt sich über alles hinweg, ausser über riesig grosse Gravitation.
Warum soll es also dadurch, dass es im Raum eingebettet ist, gestreckt werden?
Ich meine, der Raum , wie schnell muss der denn expandieren, damit eine Wirkung erzielt werden kann?
Und: Wenn der Raum wie ein Kuchenteig expandiert, was bitte ist dein Big Bang wenn keine Explosion?
Wenn damals die Teilchen so heiss und schnell waren, dann muss sich der Spass so verhalten haben, wie eine Explosion.Oder wie stellst DU dir das vor ( und nun lassen wir mal ausser acht, dass unsere Vorstellungskraft nicht reicht, sowas kann man trainieren ).
Diese extrem heissen und schnellen Teilchen müssen doch gleich einer Explosion von einem Zentrum , dieser sogenannten Ursingularität, hinfortgeschleudert worden sein.
Sofortiger Dichteverlust führte zu sehr raschem Abkühlen und verlangsamen, Annihilation von AM und M zur Inflationären Phase und Sieg der M daraufhin wieder zu weiterer Expansion.
Wenn ich das so noch richtig in Erinnerung habe.
Wie stellst Du dir ( ob nun optisch oder nicht ) , diesen Urknall vor ( und damit meine ich Deine Vorstellung  )?

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #209 am: 16. November 2007, 22:47:11 »
Moin,

aus Max-Planck-Forschung / Heft 3/2007 (pdf) >>>

Jerry

Jessica2

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #210 am: 26. Dezember 2007, 00:18:50 »
Wie ich dem ersten vernünftigen Astronomie bzw. Physikgeschichtsbuch seit 1905 ("Die Einstein Legende" ISBN978-3-86557-114-4) entnehmen konnte ist Raum und Zeit nicht durch den Urknall entstanden. Dies liegt im Nachweis der Nichtexistenz von Einsteins Raumzeit begründet. Laut Einstein ist Zeit an das Vorhandensein von Materie gebunden (Raumzeit) wie wir alle wissen. An Einsteins Raumzeitvorstellung war die Definition der "Dunklen Energie" geknüpft (73% des Universums). Ist sich darüber eigentlich jemand im Klaren was das bedeutet wenn 73% des Universums plötzlich unerklärt sind. Die fehlenden 73% wurden zwar gleich erklärt aber unser Wissensstand ist doch echt peinlich.
                           :'(

Sebastian_K.

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #211 am: 27. Dezember 2007, 00:40:43 »
Hallo Jessica,

Wenn wir bereits 27% des Universums verstehen, dann wäre das doch schon eine ganze Menge, wenn dieses unendlich Groß sein sollte, nicht wahr?

Unser Wissensstand diesbezüglichst ist nicht peinlich, sondern Relativ.  ;)

Gruß
Sebastian

Jessica2

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #212 am: 05. Januar 2008, 23:07:10 »
Hallo Sebastian

Wenn du dich mit relativem Wissen über 27% des Universums zufrieden gibst - wie willst du dann die Fragen unser Gäste beantworten?

Zum Beispiel die vom Gast „Neugirige“ am 17.Aug.2007:

"Also, ich bin neu hier und keine Astrophysikerin.
Ich habe gelesen, dass einige bekannte Urknall-Theoretiker an Gott glaubten. Wie kommt es? In meinen Augen sind diese zwei Sachen nicht unter einen Hut zu bringen. Gab es schon mal Versuche das Glauben (Gott erschuff die Welt...) und die Wissenschaft (Urknall-Theoie) näher zu bringen?
 Ich pesönlich glaube an die Urknall-Theorie"

Liebe „Neugirige“. Ich habe dir eine Textstelle herausgesucht aus einem Buch in dem jemand darüber nachgedacht hat wie man Glauben und Wissenschaft (Urknall) verbinden kann:

Zitat, Uwe Köhler: „Ich hatte einmal über den Anfang der Bibel nachgedacht. Ganz vorn steht: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“. Ich hätte das für mich fast falsch interpretiert, und zwar so dass er zwei Dimensionen schuf - den Himmel als übergeordnete Dimension und die Materie, also unsere atomare Welt mit diesen merkwürdigen Gestalten darin. Das daher, weil er erst in Zeile 7 ein Gewölbe namens Himmel schafft, das er über dem Wasser montiert. Aber er hat schon ganz am Anfang einen Himmel gemacht. Er hätte doch nicht zweimal die gleiche Sache geschaffen. Also dachte ich, muss mit dem ersten Himmel eine andere Dimension gemeint sein. Die größten und wichtigsten Einteilungen nennt man gern als erstes. Falsch gedacht, die erste Himmelsbezeichnung ist nur eine Übersetzungseigenheit. Der erste Satz wollte so viel aussagen wie: „Er schuf alles!“ Man kann daran ablesen, dass man nicht einfach nur die Bibel lesen und dann andere unterrichten kann.“ (Quelle: „Die Einstein Legende“, Nora-Verlag,ISBN978-3-86557-114-4, S.281-282)
 Mit „Er schuf alles!“ ist gemeint das Gott auch den Urknall machte.
Das es so ein Buch gibt ist jedoch offen gesagt nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite der Medaille steht die Frage wie die Institution Kirche zu dem Buch steht. Bekannt ist das das erste Exemplar des Buches mit Widmung zum Papst nach Rom gesendet wurde. Der Katholik Galilei wurde damals zum Papst nach Rom zitiert und vors Tribunal gestellt. Uwe Köhler erhielt ein Foto vom Papst mit Widmung auf der Rückseite.    

Re: Urknall
« Antwort #213 am: 06. Januar 2008, 09:28:21 »
Zitat
Ich habe gelesen, dass einige bekannte Urknall-Theoretiker an Gott glaubten. Wie kommt es? In meinen Augen sind diese zwei Sachen nicht unter einen Hut zu bringen.  

Naja, man kann die beiden Sachen sehr schnell unter einen Hut bringen:
Die Urknalltheorie sagt nur etwas über die Entstehung und Entwicklung des Universums seit dem Urknall aus. Da der Urknall selbst in dieser Theorie eine Singularität war, wissen wir nicht was "davor" war. Was war der Grund für den Urknall? Das werden wir wohl nie wissen. Und da ist dann "viel Raum" für ein Gotteskonzept, was immer das dann wäre. Nur wäre es wohl kein wörtlich aus der Bibel zu interpretierender Gott, der sich um uns kümmert, sondern wäre evtl. auch belanglos, denn so wie wir nicht durch den Urknall hindurch zurück schauen können, kann auch nicht von "davor" durch den Urknall zu uns schauen und uns beeinflussen. (unter der Annahme, der Urknall war real)
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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #214 am: 06. Januar 2008, 10:30:06 »
Moin Jessica,

Du schreibst: Ich habe gelesen, dass einige bekannte Urknall-Theoretiker an Gott glaubten. Wie kommt es? In meinen Augen sind diese zwei Sachen nicht unter einen Hut zu bringen.

Warum nicht?

Wenn diese *Urknall-Theoretiker* den Urknall als Anfang des Universums versuchen zu beweisen, dürfen sie doch auch an die Existenz eines Gottes glauben. Wir sehen aber immer *Gott* und *das Wort in der Bibel* in einem abhängigen Zusammenhang. Das, was in der Bibel steht, ist von Menschen geschrieben, übersetzt und die Übersetzung ist nochmals übersetzt, also nicht unbedingt relevant.
Ich selber denke jedenfalls so, weiß aber auch, dass der *Urknall* und *Gott* noch nicht bewiesen sind und ob beide je bewiesen werden, daran habe ich meine Zweifel.

Jerry

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Offline Mary

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Re: Urknall
« Antwort #215 am: 06. Januar 2008, 17:39:33 »
Hallo Jessica,

Zitat
Wenn du dich mit relativem Wissen über 27% des Universums zufrieden gibst - wie willst du dann die Fragen unser Gäste beantworten?


Erstens denke ich, gibt sich hier niemand damit zufrieden, wir alles wollen wissen, was die restlichen 73 % sind. Aber, was Sebastian damit ausdrücken wollte, ist, dass wir trotzdem schon einiges geleistet haben.

Zweitens möchte ich einmal feststellen, dass wir über diese 27% nicht vollkommen bescheid wissen, sondern die Grundzüge, woraus sie beschaffen sind, verstehen oder zumindest glauben, dass wir sie verstehen. (natürlich wissen wir noch mehr darüber, aber eben lange nicht alles). Außerdem könnte es sein, dass irgendeine Theorie unser gesamtes Weltbild wieder über den Haufen wirft, was bereits öfters passiert ist.

Wie auch immer, ich denke, es gibt kein absolutes Wissen, von dem wir wissen, dass es zu 100% richtig ist und das man nicht kritisch hinterfragen kann. Selbst z.B. dass die Winkelsumme eines Dreiecks 180 Grad ist, gilt nur im euklidischen Raum. Und dass alles nach unten fällt, wenn man es loslässt, stimmt auch nicht (Wo ist unten?). Genauso könnte es mit vielen anderen Dingen, die wir für logisch halten, sein. Wie Sokrates es ausdrückte: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Mary

Jessica2

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #216 am: 07. Januar 2008, 14:28:05 »
Vielen Dank für die Informationen und die Mühe die sie sich gemacht haben mir zu antworten.
 Darauf das es ein Urknalltheoretiker-Paradoxon geben soll wäre ich nie gekommen.
Sie sagen das Urknalltheoretiker an Gott glauben, aber die heiligen Schriften negieren. Ob das zutrifft? Ich persönlich bewundere Urknalltheoretiker, so wie alle Wissenschaftler die sich an schier unlösbare Probleme heranwagen.  
  Herr Schillrich vertritt die Ansicht das die Unwissenheit über den Urknall „viel Raum“ für ein Gotteskonzept läßt. Diese Aussage können Gläubige für sich genauso in Anspruch nehmen indem sie sagen: „Die Unwissenheit über den Urknall läßt „viel Raum“ für eine Einstein-konforme Auslegung das sich Raum und Zeit ausdehnten.“
Es bringt nichts wenn Argumente eingeworfen werden, die beide Seiten für sich in Anspruch nehmen können.
 Herr Schillrichs zweites Argument, Zitat: „Nur wäre es wohl kein wörtlich aus der Bibel zu interpretierender Gott, der sich um uns kümmert, sondern wäre evtl. auch belanglos, denn so wie wir nicht durch den Urknall hindurch zurück schauen können, kann auch nicht von "davor" durch den Urknall zu uns schauen und uns beeinflussen. (unter der Annahme, der Urknall war real)“. Setz den Fall Herr Schillrich hat nur das „er“ zwischen den Wörtern „kann auch ... nicht von davor durch den Urknall zu uns schauen“ vergessen, wäre dies ein sensationell neues Argument wider einer Schöpfungsgeschichte. Es gibt Kosmologen wie Gerhard Börner die wissen das Augustinus sagte das Gott zum Zeitpunkt als er die Welt schuf sich nicht in der Zeit befand sondern außerhalb von Raum und Zeit.
 Zurück zum Thema Urknall. Wie sie wissen haben sich die Kosmologen mit ihren physikalischen Modellrechnungen auf ca. 10 hoch minus 43 Sekunden dem Urknall genähert, der sogenannten Planck-Ära. Sie gehen davon aus, das in diesem Stadium Strahlung, Materie, Raum und Zeit nicht zu unterscheiden waren. Statt der heute bekannten Naturkräfte – Schwerkraft, Elektromagnetische Kraft, Schwache und Starke Kernkraft – gab es nur eine Urkraft. Die Urknallkugel soll einen Durchmesser von weniger als 10 hoch minus 33 Zentimeter gehabt haben. Bei der Explosion nimmt man an expandierte diese kleine Kugel nicht in einen leeren Raum sondern es expandierte der Raum selbst. Dies hat Einsteins intuitive Festlegung zur Grundlage das Raum und Zeit untrennbar miteinander verbunden sind. Dadurch das man den Raum expandieren läßt wird der Begriff „Raum“ zu einer vorstellbare Größe, abhängig von der Expansionsionsgeschwindigkeit des Weltalls.
Dies stellt das von den letzten ca. 5% Wissenschaftlern (Tendenz fallend) vertretene relativistische Weltbild dar.
Ich vertrete die Ansicht das die Urknallexplosion in einen vorhandenen Raum erfolgte, Raum und Zeit stellen getrennte Größen dar. Meine persönliche Ansicht tangiert dabei nicht die möglichen Varianten einer Schöpfungsgeschichte laut den heiligen Schriften. „Gott schuf alles!“ läßt offen wie es geschaffen wurde. Es läßt offen ob Raum und Zeit expandierten durch den Urknall oder ob ich mit meiner Ansicht der Wahrheit näher komme.
 Die Einstein-konforme Urknallversion hingegen wirft diverse Fragen auf. Wie konnte die kleine Urknallkugel existieren wenn sie doch noch keinen erzeugten Raum für ihre Existenz hatte? Wenn Einsteinkonform der Raum für das Universum erst erzeugt werden mußte ist es erforderlich die Erzeugung von Raum physikalisch zu erklären. Können sie mir bitte Einsteinkonform darlegen durch welche Teilchen bzw. durch die Explosion welcher Stoffgemische, Raum erzeugt wird. (Quelle der Frage: „Die Einstein Legende“ ISBN978-3-86557-114-4)
 Vielen Dank im voraus.

Palin

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #217 am: 07. Januar 2008, 19:33:11 »
Hallo Jessica2

Ich fange hier erstmal mit deiner Trennung von Raum und Zeit an.
Nun wenn ich Raum und Zeit trenne bekomme ich Probleme gewisse Sachverhalte zu beschreiben. Eines dieser Sachen ist zum Beispiel die Zeitdilatation. Also dass Uhren auf einen Berg schneller laufen als im Tal.
Also die Vereinigung von Raum und Zeit zur so genanten Raumzeit, beseitigte viele Probleme die es damals gab und führte zu neuen Experimenten, die die Theorie bestätigten.
Wenn du nun Raum und Zeit wieder trennen willst, braust du eine Theorie die hier genauso erfolgreich ist wie die Relativitätstheorie.


Zu deiner am ende gestellten Frage: „Wenn Einsteinkonform der Raum für das Universum erst erzeugt werden mußte ist es erforderlich die Erzeugung von Raum physikalisch zu erklären. Können sie mir bitte Einsteinkonform darlegen durch welche Teilchen bzw. durch die Explosion welcher Stoffgemische, Raum erzeugt wird.“

Nun erstmal der Urknall kann nicht Einsteinkonform erklärt werden, da man hier von einer Singularität ausgeht. Und die Relativitätstheorie enthält in ihren Gleichungen schon die Beschränkung, dass sie dort nicht anwendbar ist.

Hier brauchen wir die Quantenphysik, in ihr kann aus dem Nicht etwas entstehen.
Ich wurde dir gerne Erklären wie es genau passier, aber ich kann es leider nicht und wenn ich es könnte würde es hier glaube ich auch den Rahmen sprengen.
Nun um es kurz zu machen es ist experimentell Bestätigt. Ich denke der Casimir-Effekt gibt es her. (Hier der Wiki link : http://de.wikipedia.org/wiki/Casimir-Effekt)

Also wenn wir die Quantenphysik zu Hilfe nehmen, können wir erklären wie aus dem Nicht auf einmal eine „Riesige“ Menge Energie kommt. Und mit E=Mc2 können wir erklären wie aus der Energie Materie wir.
Ok ein „bisschen“ komplizierter ist es schon. ;)            
« Letzte Änderung: 07. Januar 2008, 19:33:53 von Palin »

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Offline Nakova

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  • 221
Re: Urknall
« Antwort #218 am: 08. Januar 2008, 10:11:39 »
Hallo Palin,

ersteinmal willkommen in diesem Forum!  :)Wenn ich dein ersten Text den du hier verfasst hast so lese, da stelle ich fest das du höchstwahrscheinlich ne Menge Ahnung hast was die Physik betifft. Es ist immer schön, wenn sie solche Personen mit den Fragen von  Leuten - wie mir, und auch zum Beispiel Jessica2 - beschäftigen!
Nun zu meiner Frage:
Du verweist - bei deinen Ansichten aus der Quantenphysik - auf den Casimir Effekt. Ich verstehe deinen eingebrachten Aspekt so, dass eben ETWAS aus dem NICHTS entsthen kann! Ist das so korrekt?
Wenn nicht, dann erkläre es mir doch bitte nocheinmal anders und schenk den folgendem keine Beachtung!
...
Wenn ja (ich habe mir inzwischen div. Wikipedia-Artikel durchgelesen), dann betrachte ich folgende Dinge anders:
'Diese Kraft beruht auf der Tatsache, dass das Vakuum ein Raum voller virtueller Teilchen ist (Vakuumfluktuation)...' (aus deinem angegebenen Link)
Die genannte Vakuumfluktuation beinhaltet...:
'In der Quantenfeldtheorie erscheint das Vakuum als ein dynamisches Medium, in dem ständig Teilchen-Antiteilchen-Paare entstehen und wieder verschwinden. Weil diese Teilchen nicht permanent existieren, nennt man sie Virtuelle Teilchen, Vakuumfluktuation,...'
Meiner Auffassung nach, ergibt sich ein 'Paar' immer aus zwei (schon vorhandenen) Teilen!
Denn in dieser Erläuterung (http://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumfluktuation) steht für mich ledigtlich, dass 'Teilchen-Antiteilchen-Paare' entstehen und wieder verschwinden (was mich übrigens zu dem Schlusss kommen lässt, dass einfach mal - logischerweise - die Dichte zu gering für einen Zusammenhalt ist). Nicht das mit (einzelnen) Teilchen so etwas geschiet!
Demzufolge ist nach meiner Auffassung dieses Experiment ausschließlich auf das uns bekannte Vakuum anwendbar.
Aber wenn im Raum nichts exestiert (sprich absolut keine Teilchen Vorhanden sind), dann ist soetwas nicht möglich.
Fazit für mich:
Aus dem Nichts kann auch nur Nichts entstehen!

MfG Nakova
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

Re: Urknall
« Antwort #219 am: 08. Januar 2008, 10:29:32 »
Hallo Palin, hallo Nakova,

wenn ich mir ein paar Zeilen zur Vakuumfluktuation durchlesen, steht da, dass die virtuellen Teilchen nur dadurch entstehen können, dass sie die klassische Energieerhaltung verlezten können. Wäre damit eine mögliche Entstehung aus dem nichts gemeint? Nur sind es ja virtuelle Teilchen, die Entstehung der realen Matiere/Energie aus dem nichts kann man so wohl nicht erklären.
Aber ich bin da kein Fachmann. Das sind nur so ein paar Ideen meinerseits. Ich sehe vielmehr noch das grundlegende Problem: Wir arbeiten mit unseren menschlichen Theorien aus und in in unserem Universum. Wer sagt, dass diese auf etwas "vor" dem Urknall oder "außerhalb" des Universums anwendbar sein sollen. Die Relativitätstheorie begrenzt sich da von selbst durch die Singularität. Aber wieso sollte die Quantenmechanik da "draußen" gelten?
\\   //    Grüße
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Offline Nakova

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  • 221
Re: Urknall
« Antwort #220 am: 08. Januar 2008, 16:03:23 »
Hi Schillrich,

hab ichs mir doch gedacht, dass du wieder in diesem Thema miteinsteigst! ;) :D

Was du da geschrieben hast, hat ja wirklich einen interessanten Aspekt, der mir noch gar nicht aufgefallen war - das beschreibende Wörtchen 'virtuelle Teilechen'!
Wäre mal für mich interessant, wenn mir das mal jemannd erklären kann. Wie ist das gemeint? :-?
Und dann noch dein Einwand, dass die Quatenmechanik gar nicht umsetzbar sein muss, außerhalb unsers Universums.
Sehr guter Gedanke!;)
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

Palin

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #221 am: 08. Januar 2008, 16:26:51 »

Hallo Nakova und Schillrich

Nun es handelt siech hier um einen Wirklich komplizierten Sachverhalt den ich probiere kurz und Verständlich zu erklären, was halt nicht ganz einfach ist.
Es bezieht sich auf das Buch von Harald Fritsch ?Vom Urknall zu Zerfall?, wo bei es schon einige Zeit her ist, dass ich das Buch gelesen habe.  
Und es bedarf der Quantenphysik, wo es halt noch keine ?vereinheitlichte? Theorie gibt.

Also  man hat nicht schon Zwei vorhandene Teilchen (Energie)  sonder Erzeugt sie aus dem Nicht. Um es sehr vereinfacht und ein bisschen Mathematisch dazustellen.

0 = 0
0 = 1 ? 1

Nun 0 ist also Nichts, aber mit 1 und -1 haben wir was, was zwar immer noch 0 ist aber 1 ist halt nicht 0.

Das mit der 1 -1 machen wir mit Hilfe der der Unschärfe Relation also:

dE * dt < h/2

hier können wir und für einen unendlich kleinen Zeitraum eine unendlich große Energie ?borgen?.

Was einer Temperatur von mehr als 10 hoch 32 Grad entsprochen haben soll.

Was im Prinzip unsere ?Ursuppe? ist, hier entstehen am laufenden Band Teilchen und zerfallen wider.
Wenn wir diese Ursuppe ?langsam? abkühlen, würden soviel Quarks wie Antiquarks entstehen und wir hatten dann wider nicht.
Wenn wir nun die Suppe ?schnell? abkühlen gibt es einen kleinen unterschied wie viele Quarks und Antiquarks entstehen. Mit einen Faktor von ca. 10 hoch -8 bis -10.

Wir haben dann mehr Quarks als Antiquarks, was dann der Grundbaustein unserer Materie ist.




Hier hab hiermit vielleicht mehr Fragen aufgeworfen als erklärt, es ist halt ein kompliziertes Thema. Und ich hab hier auch sehr viele Vereinfachungen machen müssen.



So nun mal zu Schillrichs letzten Frage/Aussage: Zitat:? Wir arbeiten mit unseren menschlichen Theorien aus und in in unserem Universum. Wer sagt, dass diese auf etwas "vor" dem Urknall oder "außerhalb" des Universums anwendbar sein sollen. Die Relativitätstheorie begrenzt sich da von selbst durch die Singularität. Aber wieso sollte die Quantenmechanik da "draußen" gelten??



Das ist wahrscheinlich eine eher philosophische Frage.
Aber ich versuch es mal.

Wenn wir uns Galileo anschauen, er hatte damals nur die Möglichkeit mit einen Fernrohr die Sterne zu betrachten. Mit der Erde als Mittelpunkt war es dann wirklich schwer die Planetenbahnen zu berechnen und auch die Jahreszeiten.
Mit der Theorie, dass die Sonne im Mittelpunkt steht und nicht die Erde wurden die Berechnungen einfacher und es ließen sich auch die Jahreszeiten besser vorher sagen. Was zu höheren Erträgen bei den Ernten führte.

Wir haben hier also ein Beispiel, wo aus einem eingeschränkten Standpunkt, Erkenntnise gefunden wurden, die zutreffend sind.

Ob die Quantenphysik nun da draußen gilt, kann dir glaube ich im Moment keiner genau sagen, weil sie einfach nichtgut genug verstanden wir.
Aber die Theorie werden immer besser und vielleicht sind wir irgendwann in der Lage zu erklären was dort ist und wie es Funktioniert.
      

*

Offline Nakova

  • ***
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Re: Urknall
« Antwort #222 am: 08. Januar 2008, 16:56:19 »
Ahhh ... :-?
Schillrich, kapierst du das?
Also um ehrlich zu sein, hörts bei mir schon am Anfang - 'Also  man hat nicht schon Zwei vorhandene Teilchen (Energie)  sondern Erzeugt sie aus dem Nicht.' - auf! :o
Wenn dann noch soetwas wie die mathematische Darstellung 0 = 0 ; 0 = 1 ? 1 kommt, findet bei mir ein Totalausfall im Hirn statt. Ich weis nur eins: Wenn ich soetwas zu meinem Mathe-Lehrer gesagt hätte, wär ich von diesem als "lehrnresistente Masse" und "Idividium mit dem Verständnis eines Kleinkindes" abgestempelt worden.
Also wenn du - Schillrich - verstehst, was hier netterweise von Palin versucht wurde zu erklären, kläre mich bitte auch auf! :-[
Und zu dem Thema Quatenphysik, nun da würde ich einfachmal jetzt behaupten, dass wir alle drei noch nicht wirklich wissen, wie wir dies zusammenbringen sollten, oder?!
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

Palin

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #223 am: 08. Januar 2008, 17:10:05 »
Hi mein fehler es muss heisen

0 = 1 - 1;

Re: Urknall
« Antwort #224 am: 08. Januar 2008, 17:42:35 »
Hallo Nakova,

ich kann Palin schon folgen. Nur, ob ich es besser darstellen kann ... glaube ich nicht ;).

Mit:
0 = 0
0 = 1+ (-1)

versucht er darzustellen, dass man (rein mathematisch) aus dem nichts (0) eine Zahl (1) und eine "Anti"zahl (-1) erzeugen kann und trotzdem noch in der Summe nichts (0) hat.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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