Urknall

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Criseas

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #100 am: 13. Juni 2006, 16:11:17 »
Tut mir leid habe vergessen zu Formulieren das dies aus dem Gesichtspunkt eines Stillstehenden Zuschauers so aussieht;). Ausserdem soll es nur verdeutlichen das Überlichtgeschwindigkeit möglich ist wenn man ein Bisschen "cheatet"^^!

ILBUS

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #101 am: 14. Juni 2006, 00:42:01 »
Bitte aufpassen. Der Ruhende Beobahter sieht keine Überlichtgeschwindigkeit. Wenn er die beiden Geschwindigkeiten zu einander addiert, hat er aus oben beschriebenen Gründen einen Denkfehler, weil er eben die Relativistische Effekte nicht berücksichtigt. Und somit misst er keine Physikalisch relevante (realistische) Grösse.

Nur weil wir es in unserem alteglichen Leben, wie Sie es beschreiben ohne weiteres mit guter Genauigkeit machen können heisst es nicht, dass das gleiche überall gilt. Eigentlich wenn man ganz genau nachmisst, dann wird es bei zwei Autos mit der z.B gleichen Geschwindigkeit von 36 km/h nicht 72 km/h Relativgeschwindigkeit sein, sondern weniger:
71,999 999 999 999 999 600 km/h

ImAlltäglichen Leben braucht aber niemand solche genauigkeit.
« Letzte Änderung: 14. Juni 2006, 00:45:03 von ILBUS »

Criseas

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #102 am: 14. Juni 2006, 08:42:40 »
Zitat
Bitte aufpassen. Der Ruhende Beobahter sieht keine Überlichtgeschwindigkeit. Wenn er die beiden Geschwindigkeiten zu einander addiert, hat er aus oben beschriebenen Gründen einen Denkfehler, weil er eben die Relativistische Effekte nicht berücksichtigt. Und somit misst er keine Physikalisch relevante (realistische) Grösse.

Nur weil wir es in unserem alteglichen Leben, wie Sie es beschreiben ohne weiteres mit guter Genauigkeit machen können heisst es nicht, dass das gleiche überall gilt. Eigentlich wenn man ganz genau nachmisst, dann wird es bei zwei Autos mit der z.B gleichen Geschwindigkeit von 36 km/h nicht 72 km/h Relativgeschwindigkeit sein, sondern weniger:
71,999 999 999 999 999 600 km/h

ImAlltäglichen Leben braucht aber niemand solche genauigkeit.

Ilbus du weißt aber das ich die Teilchen(Autos) auf genau 290.000km/s beschleunigt hab und relativistische effekte sind natürlich längst mit drinnen und auskorrigiert!?

Der ruhende betrachte wird bei der Entfernung sehen das sich zwischen den Autos eine Lücke von 580.000km/s bilden wird! Einfach weil sie sich mit dieser Geschwindigkeit von einem Bezugspunkt aus entfernen und dann kann man eigentlich schon normal Addieren wenn die Teilchen auf eine genaue Geschwindkeit beschleunigt wurden!

tschingiling

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #103 am: 06. September 2006, 18:14:24 »
Der Urknall
oder

Was geschah zum Zeitpunkt 0?

Die Entdeckung der Expansion des Universums durch Edwin P. Hubble legte natürlich den Gedanken nahe: wenn unser Universum expandiert, wohin komme ich dann, wenn ich alles rückwärts rechne? Theoretisch zu einen Zeitpunkt 0. Doch dieser Zeitpunkt ist durch einen Begriff gekennzeichnet, der jedem Physiker den Schweiß auf die Stirn treibt: unendlich!

Drei Unendlichkeiten sind es, die diesen Zeitpunkt, diesen Zustand kennzeichnen: die Ursingularität muss etwas sein, was unendlich klein ist, unendlich dicht und unendlich heiß. Unannehmbar für physikalische Betrachtungen!

Doch nehmen wir einmal an, es war so. Es gibt also einen Zeitpunkt 0, an dem das Universum wie wir es kennen, seinen Anfang nahm.

Was muss zu diesem Zeitpunkt - nach unseren heutigen Erkenntnissen! - gelten:
Die vier Fundamentalkräfte, als da sind (der Reihe ihrer Stärke nach) Gravitation, elektromagnetische Kraft, schwache und starke Kernkraft, ununterscheidbar voneinander sein. Drei dieser Fundamentalkräfte werden durch die Quantentheorie beschrieben (elektromagnetische Kraft, schwache und starke Kernkraft), die vierte Fundamentalkraft (Gravitation) jedoch durch die Allgemeine Relativitätstheorie. Was also fehlt ist eine Quantentheorie der Gravitation, welche uns erlaubt, auch die ersten 10hoch-43 Sekunden nach dem Urknall physikalisch zu erklären.

Ein Versuch, ein Weg eine solche Theorie zu entwickeln ist die Superstring-Theorie. Strings sind, nach kosmologischer Theorie, Überbleibsel aus der Ära der Großen Vereinheitlichung und stellen linienförmige Objekte von hoher Energiedichte dar. Diese Strings wirken quasi wie Gravitationskeime, entlang derer sich die kosmischen Strukturen aufreihen können. Strings sind - der Theorie nach - unendlich lang und nur 10hoch-25 Zentimeter breit. Doch bisher existieren sie nur in der Theorie und die Superstring-Theorie ist weit davon entfernt mehr als eine Theorie zu sein. Für uns Normalbürger ist sie selbst in ihren Ansätzen kaum verständlich, arbeitet sie doch mit 10 oder gar 26 Dimensionen ...

Was geschah zum Zeitpunkt 0? Nach den modernen Vorstellungen der Kosmologie, existierte zu diesem Zeitpunkt ein Art Quantenschaum aus Schwarzen Löchern der Planck-Masse, der in einer zufälligen, doch unumgänglichen Fluktuation zur Expansion und damit zum Urknall führte. Dann erst fangen Raum, Zeit und Gravitation an zu existieren. Vorher gab es im Sinne des Wortes NICHTS.

Allenfalls die Ursingularität - und die ist den Physikern ein mächtiger Dorn im Auge. Fordert sie doch nach dem jetzigen Stand unseres Wissens noch Zustände, die zu den wildesten Verwicklungen führen: In der Nähe einer Singularität sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hoffnungslos ineinander verwickelt, Wurmlöcher können auftauchen, Übergänge zu anderen Universen existieren.

Es bleibt also nur die Hoffnung, die Quantentheorie der Gravitation zu entwickeln, die den Urknall erklären kann, ohne dazu die Vorstellung eines unendlich kleinen Punktes mit unendlicher Dichte und unendlicher Temperatur heranziehen zu müssen. Denn am Urknall selbst zweifeln die wenigsten Kosmologen - höchstens an der Theorie, woraus er sich entwickelt hat. Was die Kosmologen allerdings ein ganzes Stück näher an den Augenblick des Urknalls heranbrachte, war die von Alan Guth entwickelte Theorie des Inflationären Universums

Große Vereinheitlichung: Ab dem Zeitpunkt - 10hoch-43 Sekunden - ab dem das Universum mit unserem physikalischen Wissen erklärbar ist, sind die elektromagnetische Kraft, die schwache und die starke Kernkraft noch ununterscheidbar. Dies ändert sich mit Beginn der Inflation 10hoch-35 Sekunden nach dem Urknall. Diesen Zeitraum nennt man die "Große Vereinheitlichung".
Planck-Masse: Das - theoretisch - vorstellbare Elementarteilchen mit der kleinstmöglichen Ausdehnung und der höchstmöglichen Dichte. Die Planck-Masse beträgt 10hoch-5 Gramm. Die Materiedichte würde dabei 10hoch94 Gramm pro Kubikzentimeter betragen.
 
 

 
 


    

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #104 am: 07. September 2006, 11:14:57 »
Moin tschingi,

ich habe Deinen Beitrag jetzt mehrmals durchgelesen und muß sagen, daß ich zwar auch mal solch eine Idee im Kopf hatte, mich aber nicht weiter getraut habe.

Diesen Satz solltest Du mir bitte aber noch etwas genauer erläutern: auch die ersten 10hoch-43 Sekunden nach dem Urknall physikalisch zu erklären.

Jerry

tschingiling

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #105 am: 07. September 2006, 11:34:23 »
Bewegt man sich auf der zeitlichen Achse immer weiter Richtung Urknall, stellt man fest, dass das Universum immer heißer und heißer wird. Die Theorie sagt, dass es eine Zeit (genannt Planckzeit, etwa 10hoch-43 Sekunden nach dem Urknall)gibt, zu der man zwischen den vier fundamentalen Wechselwirkungen nicht mehr unterscheiden kann. Es existiert nur noch eine Urkraft. Auch der Unterschied zwischen Materieteilchen und Kraftteilchen verschwindet, es herrscht vollkommene Symmetrie im Teilchenzoo ? man spricht hier von Supersymmetrie. Demnach müsste es für das Elektron zum Beispiel ein Gegenspieler geben, sowie zu jedem anderen Elementarteilchen. Auch in der Namensgebung dieser exotischen Materie war man äußerst kreativ: Elektron <-> Selektron, Proton <-> Sproton, Quark <-> Squark, Photon <-> Photino, usw. Viele dieser Teilchen sind sehr massereich und könnten für die dunkle Materie in Frage kommen.

lg
tschingi

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #106 am: 07. September 2006, 12:02:11 »
Moin tschingi,

also ich bezog mich auf Deinen Satz: auch die ersten 10hoch-43 Sekunden nach dem Urknall physikalisch zu erklären. und habe daraus verstanden, daß Du nach einer Erklärung für die Zeit von 0 bis 10 -43s suchst; aber das steht ja wohl fest, daß es dafür keine Erklärung gibt, weil da *Nichts* war. Obwohl ich das natürlich nicht verstehe, denn wie kann aus *Nichts* dann doch etwas werden?

Jerry
« Letzte Änderung: 07. September 2006, 17:58:41 von H.J.Kemm »

tschingiling

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #107 am: 07. September 2006, 12:55:36 »
war da nichts,oder war da Nichts?
die wissenschaft ist bis heute nicht in der lage diesen zustand zu erklären.wird sie es jemals können?
es ist müssig darüber zu diskutieren,da in der singularität ereignisse buchstäblich aus dem n(N)ichts entstehen.
die string-und die superstringtheorie sind ein möglicher angelhacken zur erklärung dieser frage.

ich selbst tendiere zu der meinung,das die singularität reine energie ist und diese weder raum noch zeit braucht um zu bestehen.

natürlich ist diese frage für den laien eine eminente,nur für die wissenschaft ist sie solange nicht relevant,solange sie den punkt 0 nicht definiern kann.

das war für die geisteswissenschaften(zum teil) und die religionen immer so und ist es heute noch,deshalb argumentieren sie mit einem allmächtigen,allwissenden schöpfergott.dies aber in ganz anderer absicht.
die naturwissenschaften können den religionen in diesem fall nichts entgegen halten.sie tun es auch nicht.

lg
tschingi

indijaner

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #108 am: 12. September 2006, 15:48:44 »
Hallo Zusammen,

eine sehr interessante und spannende Diskussion. Ich habe dazu eine Frage, die mich schon länger beschäftig.
Es wird immer davon gesprochen, dass wir mit heutigen Teleskopen ca. 10 Milliarden Lichtjahre zurückblicken können, also fast bis zum "Urknall" der so vor 13,5 Milliarden Lichtjahren gewesen sein soll. Was ich dabei nicht verstehe ist, wenn das Licht sich seitdem gleichmäßig in alle Richtungen ausbreitet und nichts schneller als Licht ist, wie kommen wir dann schon hier her? Wie können wir dann schon hier sein und das Licht vom "Urknall" ankommen sehen? Das müsste doch schon längst vorbei sein? Habe ich da einen Denkfehler? Kann mir jemand erklären wie das gemeint ist, wenn gesagt wird dass wir bis zum Ursprung des Univesums schauen können?

Grüße

rolli

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #109 am: 12. September 2006, 19:40:35 »
Hi Indijaner

weil unter Anderem die Galaxien ja bedeutend langsamer als das Licht auseinanderstreben. Daher ist es möglich, mit "Lichtgeschwindigkeit" in unsere Vergangenheit zu blicken. Natürlich addieren sich die Geschwindigkeiten der Galaxien, das ist aber mit Rot- und Blauverschiebung gut zu messen.

13,5 Milliarden Jahre ist die neueste Schätzung, die nächste kommt bestimmt.!

 :o
« Letzte Änderung: 12. September 2006, 19:45:47 von rolli »

indijaner

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #110 am: 12. September 2006, 22:30:15 »
Hallo Rolli,

das wiederspricht sich irgendwie. Du sagst ja selber die Galaxien breiten sich bedeutend langsamer aus als das Licht. Bisher habe ich mir unter dieser Urknall-Theorie immer folgendes vorgestellt: Wir alle und alles im Universum bestehen aus verschiedenen Atomen, Materie etc. die ihren Ursprung in diesem Urknall haben. Vorher war der Raum leer. Nach diesem Urknall expandiert diese Materie in alle Richtungen und bildet nach und nach die Galaxien usw.
Als sich unser Planet gebildet hat, ist das Licht vom Urknall doch schon längst über alle Berge. Weißt Du was ich meine? ;)
Meiner Meinung nach können wir diesen Urknall oder die Entstehung des Universums gar nicht sehen weil wir dafür einfach zu spät danach schauen einfach gesagt. Und wenn wir etwas aus Richtung Urknall sehen, dann das was danach dort war. Wenn man überhaupt in die richtige Richtung schaut.
Ich könnt stundenlang darüber nachdenken und grübeln.

Gruß Janer

rolli

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #111 am: 12. September 2006, 22:41:24 »
Hi Janer

ich versuchte, so einfach wie möglich zu sein. Natürlich beruhen alle Angaben auf Berechnungen der Hubble-Constante. Man berechnet durch die "Rotverschiebung" wie weit und schnell die verschiedenen Fixsterne oder Galaxien von uns entfernt sind. Durch die bekannte Grösse der Lichtgeschwindigkeit und eben der Hubble-Konstante kann man auch das ungefähre Alter des Universums berechnen.

Ok, hier noch ein paar Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Urknall

http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/urknall/

http://www.raumfahrer.net/astronomie/kosmologie/urknall.shtml

Und hier noch etwas komplizierter:

http://www.whv.shuttle.de/whv/kaethekollwitz/astro/urknall.htm

So zwischen 11 und 20 Milliarden Jahre, eben alles noch Theorie

 :o
« Letzte Änderung: 12. September 2006, 22:50:07 von rolli »

indijaner

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #112 am: 12. September 2006, 22:50:20 »
Hi Rolli,

vielen Dank für die Erklärung. Hubble-Konstante, wieder was neues, kannte ich noch nicht. Werd mich jetzt erst mal belesen dank der Links von Dir.
Ist wahrscheinlich nicht nur für mich ein schwer begreif- und vorstellbares Thema. Aber faszinierend.

Gruß

tschingiling

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #113 am: 13. September 2006, 07:42:13 »
hallo!
es gibt mehrere methoden zur erforschung des alters des universums.alle sind nicht einfach,sehr aufwendig,kostenintensiv,kompliziert und langwierig.unter anwendung von bestimmten technicken und unter anwendung von bestimmten berechnungsmodellen mit bestimmten formeln können wissenschafter heute das alter bis zu einem bestimmten zustandspunkt des universums annähernd genau zurückverfolgen und berechnen.

zur weiteren information nachstehend ein link,der dieses thema betrifft:

http://www.nzz.ch/2006/09/13/ft/articleEC9B9.html
« Letzte Änderung: 13. September 2006, 08:28:39 von tschingiling »

Albert

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #114 am: 13. September 2006, 09:44:39 »
Hi Tschingi

wow, du bist mir aber ein Schneller ! Heute in der NZZ erschienen und schon hier reingestellt.

Die Druckversion:

http://www.nzz.ch/2006/09/13/ft/articleEC9B9.print.html

Daraus:

Zitat
Die Vermessung der Hintergrundstrahlung ist natürlich nicht die einzig mögliche kosmologische Messung. So wird das Licht weit entfernter Galaxien durch die Schwerkraft von näheren Galaxienhaufen abgelenkt. Mit diesem Gravitationslinsen-Effekt kann man die Galaxien wiegen und so auch die Massendichte im Universum abschätzen. Auch die Art und Weise, wie die Galaxien Klumpen bilden, misst den Anteil der Materie am gesamten Energiebudget des Universums. Man findet in beiden Fällen einen Wert, der gut mit dem WMAP-Resultat übereinstimmt. Auch die Distanzmessungen mittels explodierender Sterne (Supernovae) können mit dem kosmischen Mikrowellenhintergrund kombiniert werden und führen zu denselben Schlussfolgerungen.

Diese Übereinstimmung der Resultate verschiedener Messungen ist ein wichtiger Test des Urknallmodells. Dank diesen (und weiteren) Übereinstimmungen, die zeigen, dass der kosmische Mikrowellenhintergrund tatsächlich ein Überbleibsel aus der heissen Kindheit des Universums ist, wird dieses Modell heute allgemein von den Kosmologen akzeptiert. Die Schlussfolgerung, dass wir 95 Prozent des Inhalts des Universums nicht verstehen, ist jedoch ziemlich beunruhigend.

Ja Prof. Lesch ist doch sehr optimistisch bei seinem Ausspruch, der Mensch kann und wird das Universum erklären können... 8-)


Albert

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #115 am: 13. September 2006, 09:57:29 »
Hallo Janer

ich verstehe deine Überlegungen sehr wohl.

Nehmen wir mal an, wir könnten mit einem Superteleskop die weitest entfernte Galaxie entdecken und feststellen, sie sei 24 Milliarden Lichtjahre von uns weg. (Wir nehmen das Modell des Ballons zum aufblasen, auf dessen Oberfläche die Galaxien sind.)

Jetzt ist eigentlich der halbe Weg zu dieser Galaxie 12 Milliarden Lichtjahre und gleichzeitig der Punkt des Urknalles. ( 12 Milliarden LJ gleichmässig nach allen Seiten...)

Da die Galaxien aber viel weniger schnell als das Licht expandieren, müsste z.B. unsere Milchstrasse viel länger unterwegs gewesen sein als 12 Mil. LJ.

Logisch?

Tja, jetzt haben wir ein Paradoxon.

*grübel*
*Kopfkratz*

Wer hilft?
« Letzte Änderung: 13. September 2006, 10:00:03 von Albert »

tschingiling

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #116 am: 13. September 2006, 10:09:54 »
alberto!

du unterliegst einem denkfehler.

Du benutzt hier ein dreidimensionales Bild (nämlich dass sich das Universum wie eine Explosion im Raum kugelförmig ausbreitet) für einen vier-dimensionalen Prozess (also drei Raumdimensionen plus Zeit). Raum und Materie sind nicht entkoppelt, sondern definieren sich gegenseitig. So kommt es, dass von allen Punkten im Universum der Ursprung etwa 14 Milliarden Lichtjahre entfernt ist, was aber nicht heisst, dass Du über den Ursprung hinaus auf 'die andere Seite' schauen kannst. Es gibt auch nicht sowas wie eine Stossfront von Galaxien die in das Universum vorstösst. Das ist ein bisschen verzwickt, denn wir denken in 3 Dimensionen und können uns das deshalb nicht so richtig vorstellen. Zum bsp,vielleicht hilft ein Vergleich: Ein Wesen, das nur zweidimensional denken kann, wird auf die Oberfläche der Erde gesetzt. Du wirst diesem Wesen niemals begreiflich machen können, warum es wieder am gleichen Platz ankommt, wenn es immer geradeaus geht. Das Ausdehnen des Universums wäre in diesem Modell ein sich Ausdehnen der Erde, also alle Punkte entfernen sich voneinander. Dieses dreidimensionale Bild können wir natürilch voll erfassen, beim vierdimensionalen muss man der Mathematik und der Relativitaetstheorie vertrauen.

gruss
tschingi
« Letzte Änderung: 13. September 2006, 10:16:53 von tschingiling »

indijaner

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #117 am: 13. September 2006, 11:21:45 »
Ja Albert hat mein Problem erkannt und wie Tschingiling das Versucht hat zu erklären leuchtet mir ein. Wir denken da nur 3-Dimensional. Ich hab mir das auch so ähnlich wie mit dem Ballon vorgestellt.
In den Bericht der NZZ oben wird von Raumkrümmung gesprochen, es wird davon geschrieben dass selbst das Licht sich nur geradlinig im flachen Universum ausbreitet. An schweren Massen im Raum wird das Licht und wahrscheinlich sogar die Zeit gekrümmt und umgeleitet. Vielleicht darf man sich das Universum nicht als Würfel oder Kugel vorstellen in der alles verteilt ist sondern evtl. als Welle oä. Aber da denke ich dann schon wieder 3D.
Jetzt ist mir aber klar geworden was gemeint ist wenn wie in der NZZ geschrieben steht, Zitat: "eine "Fotografie" des Weltalls zum Zeitpunkt der Rekombination, also 385000 Jahre nach dem Urknall". Dieser Artikel hat meine Eingangsfrage beantwortet. Vielen Dank Euch.

tschingiling

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #118 am: 13. September 2006, 11:33:06 »
An H.J.Kemm !

Ich habe dir eine exakte Antwort auf dein letztes Posting und deine darin enthaltene Frage vergessen zu geben.

Der punkt 0 ist die Singularität und damit n(N)ichts.

Der punkt 10hoch-43sec. ist die Zeit nach dem Urknall,genannt auch Plankzeit,da war nätürlich etwas da und auch etwas los.Aber hallo!

Zum Zeitpunkt 0 war das gesamte Universum in einem Punkt, der Singularität, vereinigt.
In diesem Zustand war die Ausdehnung unendlich klein. Druck und Temperatur unendlich groß.
Materie scheint durch Wechselwirkung zu existieren .
Substanzlose schwingende Felder, die Elementarteilchen hervorbringen . Geladene Teilchen wechselwirken miteinander über den Austausch von virtuellen Photonen. (quantenmechanische Verbundenheit )  
Zerstrahlung eines Teilchens mit seinem Antiteilchen zu Gammastrahlen bzw. die Entstehung eines Teilchen- Antiteilchenpaares( bzw. Materie -Antimaterie ) aus Energie.
Es siegt auf Grund der Asymmetrie die Materie, die um den
Faktor 1.000 000 001 unregelmäßiger vertreten ist. Dieser kleine Überschuß Materie genügt, um das Universum in dieser kurzen Zeitspanne,10hoch-43sec., der Planckzeit , mit allem was in ihm enthalten ist entstehen zu lassen.
« Letzte Änderung: 13. September 2006, 12:25:21 von tschingiling »

tschingiling

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #119 am: 13. September 2006, 19:52:01 »
servus an alle!

ich stelle euch hier einen link herein,wo ihr videos von prof.harald lesch direkt abrufen könnt.
unter anderem auch ein beitrag zu,"was war vor dem urknall?"

ein sehr aufschlussreicher beitrag von prof.lesch für interessierte,die an der kosmologie und der astrophysik interessiert sind,dies aber nicht studiert haben.

http://www.wasistzeit.de/videos/index.htm?

nick999999

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #120 am: 18. Oktober 2006, 23:05:08 »
Manche theorien sagen das aber voraus.

Das kann verwirren.

Für mich ist es auch nicht relevant. was vor dem urknall war. den es gibt da nichts? was ich wahrnehmen kann.



robinson

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #121 am: 19. Oktober 2006, 02:53:21 »

Nick hat geschrieben, mit leichten Korrekturen von mir wiedergegeben:
Zitat
Manche Theorien sagen das aber voraus.  
Das kann verwirren.  
Für mich ist es auch nicht relevant, was vor dem Urknall war, denn es gibt da nichts, was ich wahrnehmen kann.
Welche Theorien und was sagen die voraus?

Robinson

Tiara

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #122 am: 20. Dezember 2006, 19:19:27 »
Hallo ihr Lieben,

bin doch tatsächlich in diesem Forum hängen geblieben,
wobei ich doch eigentlich an meiner Hausarbeit arbeiten wollte.
(Thema: Zeit - Zeitreisen)
Hat allerdings recht wenig mit dem Thema Urknall zutun,
fand es allerdings so interessant, dass ich mir alles durchgelesen hab.

Und jetzt wollte ich eine Idee von mir einbringen,
die mich schon länger beschäftigt.

Ist allerdings mehr philosophisch, als naturwissenschaftlich!

Manchmal wurde hier auch das Thema angesprochen,
was denn "vor" dem Urknall war,
oder wie aus dem "Nichts" das "Etwas" wurde.

Meine Theorie: Das "Nichts" gibt es nicht, gab es nie und wird es auch nie geben.

Alles hat schon immer existiert und wird auch immer existieren.
Damit meine ich, das Materie schon immer vorhanden war.
Es musste also nicht erst entstehen.

Den Urknall schließe ich nicht aus,
vor allem, weil er sich ja wohl doch sehr gut nachweisen lässt.

Aber ist es möglich, dass es schon unendlich viele "Urknalle" gab?
Also vor dem unseren?

Urknall > Universum expandiert > alles entwickelt sich
> Leben entsteht (oder auch nicht, wie es der Zufall eben will)
> Ab einem gewissen Punkt der Ausdehnung implodiert das Universum
> Alles zieht sich wieder zusammen zu dem Zustand, den wir zum Zeitpunkt NULL annehmen. (unendliche Temperatur+Masse auf kleinsten Raum)
> Daraus folgt ein neuer Urknall

Es wäre eine Art Zyklus. Kein Anfang, kein Ende.
Es gibt kein davor und es gibt kein danach.
Es ist wenn man so will "ewig".

Und wir sind eben ein toller Zufall, der vielleicht beim millionsten Mal entstanden ist und sich jetzt den Kopf über etwas zerbricht,
was einfach so ist wie es ist und immer so sein wird.

Ich wär sehr dankbar für eure Gedanken dazu,
für Argumente, die diese These stützen,
sowie auch für Argumente, die diese These widerlegen!

LG, Jessy

rolli

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #123 am: 20. Dezember 2006, 19:38:23 »
Hallo Tiara

zuerst: Willkommen im RaumCon Forum  :) .

Nun, mit Deinen Gedanken rennst Du offene Türen ein.
Wenn ich mal googlen gehe zum Urknall und zur Entstehung des Universums:
Puh, da wird's mir schwindlig.

Die Theorie: Urknall, Expansion, Zusammenziehen, Implosion und wieder von Neuem: Urknall, usw.: Na ja, warum nicht.
Hier mal ein paar Antworten:

Zitat
Wissenschaftliche Einwände:
a) Es bleibt die Frage offen 'Wie und woher ist die Materie an diesem Punkt entstanden ? Materie entsteht nicht von selbst. Das widerspricht dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik. Das Naturgesetz von Erhaltung der Energie vsagt aus, daß Energie nie verloren geht, sondern erhalten bleibt. Sie kann zwar von einer Form in eine andere umgewandelt werden, aber sie bleibt erhalten. Energie kann weder neu entstehen, noch sich vermehren. Da Energie nicht von selbst entstehen kann, muss sie geschaffen worden sein. Das ist nur durch Schöpfung möglich.

b) Die Urknall-Theorie widerspricht dem 2. Haupsatz der Thermodynamik. Bei jedem Prozeß dieser Welt geht Ordnung verloren und das Chaos nimmt zu (man nennt dies Entropie). Ein hoher Ordnungsgrad, der sich selbst überlassen bleibt, verfällt mit der Zeit in ein Chaos. Schöne Autos werden einmal Wracks, Häuser und Schlösser werden einmal Ruinen, Heisses Wasser wird kalt. Der gesunde Mensch wird einmal unbelebte Materie. Das Universum läuft ab wie eine gewaltige Uhr, die einmal aufhören wird zu ticken. Dieses Gesetz bedeutet, daß in der Natur keine Entwicklung zu Höherem möglich ist, daß sich die Materie nicht selbst höher organisiert. Sie unterliegt dem Gesetz des Abbaus, der Entropie, einem Zerfall - von dem Komplexen zum Einfachen - ganz im Gegensatz zur Evolutionstheorie. Das bedeutet weiter, daß das Universum veraltet und unwiderruflich seinen Ende entgegengeht. Die Physik sagt, daß die Materie nicht ewig sein kann. Die Bibel sagt: "Himmel und Erde werden vergehen".
(dpa)

Schön, wenn wir uns Gedanken machen können über unfassbare Zeiträume.
Mich ärgert bloss ein bisschen unser verflixt begrenzter Zeitraum, den wir persönlich haben.

Trotzdem, lasst uns weiter theoretisieren...

 :)
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2006, 19:45:18 von rolli »

Omega2508

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #124 am: 20. Dezember 2006, 20:29:45 »
Aber wenn die Zeit erst mit dem Urknall entstanden sein sollte, dann muss es doch trotzdem irgendwie ein davor gegeben haben. Ich kann mir das nicht so vorstellen, das sprengt meine Hirnkapazitäten.
Was ist das Nichts? Ist nichts einfach nichts, oder kann man das ergründen?