Urknall

  • 348 Antworten
  • 107816 Aufrufe

Tiara

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #125 am: 20. Dezember 2006, 22:42:34 »
Wow,... ich hab zwar mit einer Antwort gerechnet,
aber ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht *g

Zunächst zu Omega:

Wir Menschen definieren die Zeit ab dem Zeitpunkt NULL,
also ab dem Urknall.
Ein "Vor" dem Urknall gibt es laut Definition nicht,
weil sich dort nichts verändert hat, alles "gleich" blieb.
Unter Zeit versteht man ja die Zunahme der Unordnung. (Entropie)
Deswegen beginnt die Zeit eben erst mit dem Urknall.
Weil ab diesem Zeitpunkt alles anfing sich zu entwickeln.

Aber das sind ja nur wir Menschen, die das festgelegt haben ;)

Physiker haben das halt mal so beschlossen,
weil es ihnen in ihren wissenschaftlichen Kram passt.
Ich fühl mich dieser Definition der Zeit aber nicht verbunden.

Wir brauchen die Zeit, um physikalische Vorgänge zu beschreiben.
Und auch so in unserem Leben würde wohl auch vieles ohne sie schief gehn.
Das Universum - sollte es tatsächlich schon immer existiert haben -
ist in dem Sinne nicht von der Zeit, die wir definiert haben, abhängig.
Es ist "zeitlos", wenn ich das so sagen darf.
(Natürlich nur nach meiner Theorie...)

Eben weil ich mir auch immer Gedanken über das "Davor" gemacht habe,
bin ich zu meiner Theorie gekommen,
dass es ja gar kein "Davor" geben muss.
Und das folgt aus der Tatsache, das eben schon alles IMMER existiert hat.

Was ist das Nichts?

Gute Frage,... das is der zweite Gedanke, der mich zu meiner Theorie gebracht hat. "Nichts" ist ein Wort. Eines, das wir ebenfalls erfunden haben um ein "nicht vorhanden sein" einer Sache zu beschreiben.

Für mich gibt die Existens des "Nichts" (das man wohl wirklich als einfach >nichts<) verstehen kann, einfach keinen Sinn,
deswegen existiert es auch einfach nicht. Es gibt kein "Nichts".
Lässt darauf schließen, dass schon immer alles da gewesen sein muss.
Und immer da sein wird.

Kann ich allerdings alles nicht wirklich beweisen.
Und vielleicht will ich es mir auch einfach machen.
Ich suchte nach einer Theorie die für mich logisch ist
und in sich schlüssig,... wo es für mich keine Frage gibt,
die unbeantwortet bleibt...  ;)

"Es bleibt die Frage offen 'Wie und woher ist die Materie an diesem Punkt entstanden ? "

Materie muss nicht entstehen, wenn sie schon immer existiert hat.

"Energie kann weder neu entstehen, noch sich vermehren. "

Das wäre meiner Meinung nach auch eine Stärkung dafür,
dass die Energie ebenfalls schon immer da war ;)
(Energieerhaltungssatz: Die Energie geht NICHT verloren,...
und sie entsteht NICHT... sie wird weitergegeben, und umgeformt...
was ja meiner Theorie nich widerspricht)

Das Universum expandiert.
Die Entropie nimmt zu.

Passt doch. Bis es an dem ganzen Chaos kollabiert.
Und es einen "Neustart" gibt.

"Die Physik sagt, dass die Materie nicht ewig sein kann."

Das hab ich noch nie gehört.
Ist auch der einzige Punkt, der mich stört.

Jedenfalls würde sich ja die Energie mit jedem neuen Urknall neu bündeln, und die ganzen Prozesse, wie die Materie entstanden ist, (laut Urknall Theorie)... könnten von neuem anfangen.


Wie auch immer - wir werden es wohl nie erleben
und deswegen auch nie wissen.
Was bleibt sind Spekulationen.
Und die sind interessant!

Antares

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #126 am: 20. Dezember 2006, 23:15:06 »
Hallo Tiara,

Materie (oder genauer gesagt Masse) ist nicht anderes als konzentrierte Energie.

Gruß
Antares

Tiara

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #127 am: 20. Dezember 2006, 23:27:49 »
Ah, vielen Dank!!

Womit das Problem mit der Materie/Masse auch gelöst wär.
Zumindest für mich! *g

Die Idee mit dem Universum, dass kollabiert ist gar nicht neu.
Hab mich auch mal schlau gemacht.
Das nennt sich dann "Big Crunch".
Wobei das laut Wissenschaftler wohl doch eher unwahrscheinlich ist.
(Schade eigentlich...)

Find meine Idee trotzdem schön, dass alles schon immer existiert hat
und das auch immer tun wird...
Auch wenn die Menschheit mit Sicherheit ihr Ende finden wird.
Aber das Universum ist ja zum Glück unabhängig von den Menschen.

rolli

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #128 am: 23. Dezember 2006, 10:47:38 »
Hi Tiara

wir haben nur ein bisschen an der Oberfläche der "Wahrheit" des Universums gekratzt: Immerhin.

Um die Dinge zu komplizieren, legen weitere Beobachtungen aus jüngster Zeit den Schluss nahe, dass sich die Expansion des Universums nicht verlangsamt, sondern beschleunigt.
Das ist merkwürdig, da die Wirkung von Materie im All, egal, ob dicht oder weniger dicht, nur in einer Verlangsamung der Expansion bestehen kann. Schliesslich ist die Gravitation eine Anziehungskraft.
Die beobachtete Beschleunigung der kosmischen Expansion ist aber so, als würde die Explosion einer Bombe an Energie gewinnen, statt nachzulassen.
Was für eine Kraft könnte dafür verantwortlich sein, den Kosmos noch rascher auseinanderzutreiben?
Das weiss noch niemand ganz genau, aber es könnte ein Indiz dafür sein, dass Einstein mit seiner Annahme der kosmologischen Konstanten ("Meine grösste Eselei!") und ihrer antigravitationseffekte doch Recht hatte....
Also nicht nur dunkle Materie, sondern ev. Antimaterie.

Dieser Einstein hatte sogar in seinen vermeintlichen Irrtümer recht, was für ein Genie..!

Also, eventuell doch ein sich immer schneller, endlos sich ausdehnendes Universum?

 :o
« Letzte Änderung: 23. Dezember 2006, 12:14:55 von rolli »

arisia

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #129 am: 23. Dezember 2006, 15:01:04 »
hi, Tiara,

rein philosophische gefällt mir deine Idee sehr gut. Ein ewiges, sich dennoch ständig veränderndes Universum, ein ständiges Werden und Vergehen.
Unabhängig mal von der Wissenschaft, würde es mir so einfach am besten gefallen.
Es wäre immer wieder neues möglich, dennoch wäre eine Stetigkeit vorhanden, die Stetigkeit der Veränderung. :)

liebe Grüße
arisia

streber11

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #130 am: 04. Januar 2007, 16:01:33 »
Also:

Die Theorie von einem "implodierndem" Universum ist schon sehr schön, aber (leider) wiederlegt: die vakuumenergie verhindert es.

Der Physiker Stephen Hawkins meint dazu:
Zitat
"Man nehme ein quantisiertes Objekt, in diesem Gedankenexperiment ein unglaublich winziges Pendel und man sage es ist in einem Zustand vollkommener Ruhe. Dies setzt voraus, dass Ort und Impuls gleichzeitig bekannt sind, nämlich 0, doch dies wäre eine Verletzung der Unschärferelation. Also postuliert man, dass Ort oder Geschwindigkeit unscharf sind, was bei näherer Betrachtung dazu führt, dass das Pendel entweder minimal vom senkrechten Winkel abweicht, wenn der Impuls 0 ist oder dass es minimale Schwingungen trotz allem ausführt bei senkrechter Ausrichtung nach „unten“. Wir sehen also: Nichts kann gemäß der Quantentheorie in vollkommener Ruhe sein. Da das Pendel nun aber durch seine Schwingung/Abweichung vom Lot durch Sätze der klassischen Physik Energie besitzt, schließen wir daraus, dass nichts absolut in Ruhe sein kann und somit auch nie Energie von = 0 hat. Eine minimale Unschärfe von ~0 ist immer vorhanden, doch diese reicht als Vakuumenergie, der Theorie nach aus, um virtuelle Teilchen entstehen zu lassen."

Oder kurz: selbst im absolutem Vakuum gibt es (geringe) energiequellen, die im zussamenspiel dafür sorgen, dass das Universum nicht nur nicht implodiert, sondern sogar immer schneller expandiert!

Soviel zu dieser Theorie.

Eine andere Theorie, die mich fasziniert bildet sich aus der M-Theorie (Einer Theorie, die alle 5 String-Theorien miteinander verbindet)

Nach dieser können sich die (eigentlich) eindimensionalen Strings durch Aufnahme von Energie zu einer gigantischen Brame (Membran) entwickeln.

Eine möglichkeit wäre, dass eine dieser Brames unser Universum darstellt, dass in riesigen Zeitabständen ein anderes Brame berührt. Die dabei entstehende Energie muss irgendwie verpuffen, und dies geschieht in Form der vollständigen Absorbation durch die beiden Brames, und somit auch zu einer vergrößerung eben dieser (s.o.)

Ich hoffe mal ich hab mich klar genug ausgedrückt...

rolli

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #131 am: 04. Januar 2007, 17:03:10 »
Hallo Streber

Zitat
Ich hoffe mal ich hab mich klar genug ausgedrückt...

Na ja, so halbe

Falsch ist Deine Aussage

Zitat
Die Theorie von einem "implodierndem" Universum ist schon sehr schön, aber (leider) wiederlegt: die vakuumenergie verhindert es.
 

Wir bewegen uns hier im spekulativen Raum:
Sämtliche Theorien sind auf dem Tisch, und keine ist bestätigt oder widerlegt.

Neue Theorien werden stündlich (!) erhoben;
welche ist wahr ?

Also man, Geduld ist angebracht

Wir erleben in den nächsten 20 Jahren ein sehr interessantes Spektrum von "Wahrheiten", also ruhig Blut...!

 [smiley=beer.gif]

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #132 am: 08. Januar 2007, 06:10:58 »
Mal abgesehen davon das ja alles was sich zunächst nicht beweisen lässt hypothetisch ist.

Ich habe kürzlich gelesen das die der Urknaltheorie nach entstandene Expansion an Beschleunigung zu nimmt als das sie abnimmt, ließe sich das noch anders nachvollziehen als mit der Rotverschiebung?


Wäre es denn möglich, das sich eine "beschleunigende Expansion" erklären ließe, wenn davon ausgegangen würde, das durch den Effekt Urknall mit einem folge Effekt Urknall, eine Beschleunigung entsteht, die im Raum zur Wiederaufnahme eine vorhandenen Beschleunigung von Expansionen führt?
Vergleichbar mit einer Materie mit vorhandener Beschleunigung, die im Universum auf eine andere trifft die auch bereits über Beschleunigung verfügt, die dann die Kraft aufnimmt, beschleunigt und irgendwann wieder an Beschleunigung verliert?
Wenn aus der Vergangenheit weitere Kräfte mit Beschleunigung oder auch Materie mit gleicher Wirkung auftritt, gäbe es doch eine weitere Beschleunigung in einem Raum, die zunächst zunimmt und nach bestimmter Zeit an Beschleunigung verliert und das möglicherweise fortlaufend und möglicherweise auch schon vor der Expansion unseres Universums?

Theoretisch könnte das dann doch auch bedeuten das sich unser Universum gerade im Bereich der Wiederaufnahme einer verlangsamten Beschleunigung befindet, möglicherweise ausgelöst von einer Kraft die durch einen Urknall vor Entstehung unseres Universums oder weiterer Entfernung in unserem Universum entstand, aber unsere derzeit überschaubare Umgebung erst jetzt erreicht hat?
Eine Art Wechselwirkung von Entstehungen eines Urknall, Schub der Expansion, abklingen der Expansion, Neuentstehung eines Urknall, Nachschub auf entstandene Expansion, Wiederaufnahme abklingender Expansionsgeschwindigkeit...?

Ähnlich denen wie die Friedmann-Weltmodelle beschrieben werden.

Wie allerdings solch ein Ausgangspunkt aussehen könnte bleibt uns noch eine sehr lange Zeit vorbehalten, wenn nicht zufällig jemand von irgendwo her kommt und uns darüber aufklärt. Wäre doch möglich das es auch etwas übermenschliches gibt das für all das was um uns passiert verantwortlich ist oder einfach nur das ein Universum aus schwarzen Löchern kommt oder gar dahinter neu passieren, oder auch das es so etwas wie einen Vulkan gibt der haufenweise Urknall verursachende Materie spuckt, die sich dann frei setzten und die Expansion wie wir sie nennen ausmachen.

Vielleicht ist es aber auch so wie z.B. Hawking es voraussagt und alles hat ein Ende, wo wäre dann noch Platz für einen Schöpfer.

Wenn es einen gibt ist ihm etwas brillantes mit uns gelungen.
Wir kennen doch Mikroben, ist doch möglich das wir für ein übermenschliche Ursache unsere Entstehung auch nur so eine Art Mikroben darstellen.....????


All die Anstrengungen, eine Theorie für die Entstehung unseres Universums zu entwickeln, wird hoffentlich irgendwann nicht umsonst gewesen sein, das damit bereits jetzt schon begonnen wird, gibt mir jedenfalls große Hoffnung.
Die Gewissheit, das die Sonne nicht ewig brennt und die Genialität von Generation zu Generation zunimmt, wird immer der Ursprung bleiben, eine Antwort zu finden, wie und wo wir überleben können. Wenn wir den Sinn des Universums erkannt haben werden wir in der Lage sein eine Antwort zu geben wie wir ewig weiterleben können!
« Letzte Änderung: 08. Januar 2007, 23:39:22 von SchwarzeMaterie »

rolli

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #133 am: 17. Januar 2007, 09:41:34 »
Hier mal ein Gespräch mit einem Nobelpreisträger:

Zitat
Gott und der Urknall
Vor der Geburt unseres Universums hat es schon Raum und Zeit gegeben, glaubt Physik-Nobelpreisträger George Smoot. Doch eine Frage bleibt wissenschaftlich ungeklärt: Wer oder was hat den Big Bang ausgelöst? Ein Gespräch mit dem Professor über den Anfang der Welt
Von Harald Zaun

WELT.de Sie haben gemeinsam mit Professor John Mather den diesjährigen Nobelpreis für Physik erhalten. Wie haben Sie auf die frohe Nachricht aus Stockholm reagiert?

George Smoot: Zuerst einmal bin ich vom Telefonklingeln mitten in der Nacht geweckt worden. Als ich rangegangen bin, habe ich zunächst nicht verstanden, worum es eigentlich geht - außer dass jemand von der Nobelstiftung am Apparat war. Ich fragte: Woher haben Sie eigentlich meine Nummer? (lacht) Mir ging durch den Kopf, dass es spät in der Nacht war, also eigentlich genau die richtige Zeit für eine derartige Bekanntgabe. Andererseits fragte ich mich: Ist der Anruf wirklich echt? Ich habe anderen früher ja auch Streiche gespielt, und jetzt hatte ich mindestens einen meiner Studenten im Verdacht dahinterzustecken. Andererseits wirkten diese Leute schon recht seriös, und als dann der dritte von ihnen in der Leitung war, dachte ich: Das wird wohl stimmen.

WELT.de: Der Urknall ist ja schon so etwas wie der Heilige Gral der Wissenschaft. Doch Ihre Auszeichnung ist es ja in gewisser Weise auch!

Smoot: Ja, es ist die höchste Ehre, die einem Wissenschaftler zuteil werden kann, und ich habe auch eine ganze Weile gebraucht, mich darauf einzustellen. Natürlich ist man daran gewöhnt, alles, was man schreibt oder angeht, sorgfältig zu machen. Man achtet ja auf jedes Wort, damit nichts falsch verstanden wird. Aber jetzt, wenn ich etwas als Nobelpreisträger sage, geht es mir gleich durch den Kopf: Ob das wohl auch ein gutes Beispiel für andere ist? Mir ist klar, dass ich jetzt ein Vorbild für jüngere Wissenschaftler bin. Was irgendwie witzig ist - ich kann mich erinnern, als ich das erste Mal im Labor auf all diese Nobelpreisträger stieß: Obwohl ich wusste, das sind ganz normale Menschen, habe ich ihnen doch aufmerksamer zugehört.

WELT.de: Sie haben 18 Jahre lang harte Arbeit geleistet, bis deren große Bedeutung anerkannt wurde ...

Smoot: Ist doch gar nicht lang, oder? Wie lange dauert der Bau einer Kathedrale? (lacht) Alles, was du brauchst, ist eine Vision und dranzubleiben.

WELT.de: Ist es nicht eine Ironie, dass ausgerechnet ein katholischer Priester, Georges-Henri Lemaître, das erste Urknallmodell entworfen hat? In dem Glauben, dass Gott den Urknall verursacht hat, akzeptiert der Vatikan den Big Bang. Wer oder was löste Ihrer Ansicht nach den Urknall aus?

Smoot: Schon interessant, dass der Vatikan von Galileo gelernt und entsprechend gehandelt hat. Sie haben inzwischen ihr eigenes Observatorium, ihre eigenen Kosmologieberater. Sie haben aus der Lektion gelernt, also haben wir uns nicht gewundert, dass Lemaître es akzeptierte. Denn im Fall eines Urknalls hat man einen Anfang und somit auch Platz für einen Schöpfer. Bei einem Steady-State-Universum ist das nicht so. Stephen Hawkings Universum etwa braucht gar keine Ursache, es entsteht aus dem Nichts und zieht seine Kraft aus sich selbst. Irgendwie war eine Situation erforderlich, wo Grundenergie und Materie vorhanden sind. Kommen die richtigen physikalischen Gesetze hinzu, ergäbe das dann automatisch einen Urknall und eine Phase der kosmischen Inflation. Die Frage wäre nur, ist ein Gott dafür zuständig? Die Antwort darauf ist natürlich ungewiss, so wie es immer ist, wenn man danach fragt, wie alles begann und warum und wodurch es verursacht wurde. Es läuft doch alles darauf hinaus: Irgendwer oder irgendetwas musste die Ausgangsbedingungen ja ermöglicht und das Experiment in Gang gebracht haben, nicht wahr? Also lautet die Frage: Ist dieses Universum nur eine Berechnung, die jemand angestellt hat? Oder ist das hier das einzig mögliche Universum? Eine abschließende Antwort darauf gibt es natürlich nicht, aber ich vermute, dass es schwierig sein wird, die Existenz eines Gottes ausschließen oder aber beweisen zu können.

WELT.de: Wenn Sie den Urknall visualisieren müssten - wie sähe er aus?

Smoot: Ich stelle mir ein unendliches Universum vor, das sich immer weiter ausdehnt, und wenn ich unendlich sage, dann meine ich etwas sehr, sehr Großes. Am liebsten vergleiche ich es mit einer grenzenlosen Petrischale voller sich schnell teilender Zellen. Mutiert eine Zelle, entstehen viele ähnliche, sodass die unendliche Petrischale schließlich viele Regionen aufweist, die sich aufgrund lokaler Mutationen sehr voneinander unterscheiden. An einer Stelle ist aus einer Region ein Haufen wachsender roter Zellen geworden. Drum herum sind vielleicht weiße oder durchsichtige und weiter drüben dann blaue Zellregionen. Die früher entstandenen Regionen wachsen in der Inflationsperiode, während der die Ausdehnung beschleunigt stattfindet. Der Abstand zwischen zwei Punkten wächst exponentiell, später entstandene Regionen können nicht mehr so groß werden.

WELT.de: Was war vor dem Urknall?

Smoot: Ohne Zweifel waren da keine Menschen oder Pflanzen, in so einer Welt gab es wahrscheinlich nicht einmal eine gut strukturierte Raumzeit. Ich denke, entweder war da gar nichts, buchstäblich nichts, im Gegensatz zu irgendetwas Wahrnehmbarem. Ein essenzielles Nichts, das sich definiert als die Abwesenheit von allem - inklusive Raum und Zeit. Oder Raum und Zeit haben bereits komplex existiert - nur mit den Dimensionen in einer anderen Ordnung. Ich denke, dass es vor dem Ereignis, das wir heute als Urknall bezeichnen, bereits so etwas wie Raum und Zeit gegeben hat - nur noch ohne Ausrichtung.

WELT.de: Das Urknallmodell ist heute wissenschaftlich anerkannt. Andererseits ist den Forschern klar, dass es wohl niemals endgültig bewiesen werden kann. Damit wird wahrscheinlich eines Tages ein neues Modell an die Stelle des Urknallkonzepts treten. Ist das nicht entmutigend?

Smoot: Nein, das ist typisch für die Wissenschaft: Du entwirfst ein neues Modell, betrachtest es skeptisch, bereitest deine Tests vor. Wenn dann eine andere Theorie auftaucht, welche die offenen Fragen besser beantworten kann, werden die Leute langsam zu ihr überwechseln. Sie werden es umso schneller tun, umso überzeugender die Gründe sind, dass die Beobachtungen mit dem neuen Modell wirklich mehr Sinn ergeben als mit dem alten.

WELT.de: Es gibt ja auch noch einige alternative Theorien, die zyklische Universen oder auch die Existenz von Multiversen postulieren. Was halten Sie von diesen Konzepten?

Smoot: Ich finde sie alle interessant. Es gibt ja tatsächlich einige potenzielle Alternativen. Manche von ihnen sind besser begründet als andere.

WELT.de: Wie viele hoch entwickelte außerirdische Zivilisationen werden wohl gerade das Nachglühen des Urknalls untersuchen?

Smoot: Ich weiß, dass einer meiner Studenten seine Arbeit den Wesen von Andromeda gewidmet hat, die sich mit demselben Problem herumschlagen (lacht). Genau. Aber sobald man nur grob die Berechnungen kennt - und das geht zurück bis zu Enrico Fermi, einem meiner Vorbilder -, stellt sich doch die Frage: Wo sind sie? Dazu gibt es viele Berechnungen. Und wenn man diese Zahlen studiert, dann realisiert man, dass es jede Menge außerirdisches Leben geben müsste - bei so vielen Galaxien erwartet man aufgrund der Berechnungen jedenfalls intelligentes Leben. Für mich wäre das jedoch eine unglaubliche Entdeckung, das würde ändern, wie der Mensch über sich denkt. Eigentlich bin ich mir sicher, dass sie existieren. Das könnte natürlich zu einem Problem werden, wenn Sie zufällig einer dieser religiösen Menschen sind, die glauben, die Welt ist einzig und allein für den Menschen erschaffen worden.

WELT.de: Im August berichtete das Magazin "Science", dass nur 40 Prozent der amerikanischen Bevölkerung an das Konzept der Evolution glauben.

Smoot: Das finde ich beunruhigend, geradezu beängstigend. Noch vor 20 Jahren hat niemand die Kosmologie infrage gestellt. Zu sagen, es hätte keinen Urknall gegeben, entspricht der Behauptung, dass die Erde flach sei. Ich denke, dass es sehr wichtig für die Zukunft der Menschheit ist, dass die Leute wieder aufgeklärter und rationaler werden.

WELT.de: In den Köpfen der Europäer Thales, Aristoteles, Ptolemäus, Kopernikus, Newton und Albert Einstein entstanden Modelle unseres Universums. Wird das nächste Universum in den USA kreiert?

Smoot: Ich denke, dass der nächste Kosmos von europäischen und US-Forschern gemeinsam erschaffen wird. Wissenschaft ist eine Kultur, die sich über die ganze Welt ausbreitet.

Artikel erschienen am 23.12.2006 in *Die Welt*

Da hoffen wir doch stark, dass der letzte Satz in Erfüllung geht:

Zitat
Wissenschaft ist eine Kultur, die sich über die ganze Welt ausbreitet.

 [smiley=thumbsup.gif]
« Letzte Änderung: 18. März 2007, 18:32:47 von rolli »

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #134 am: 04. Februar 2007, 14:50:35 »
Hallo

Erstaunlich das zu diesem thema noch immer beiträge verfasst werden. (Ich bin vor ungefähr einem jahr auf diesen thread gestossen)

Eine der fragen die hier immer wieder auftaucht ist: Warum existieren galaxien die weiter entfernt sind (in lichtjahren gemessen) als das universum laut neuesten messungen alt ist?

Die überlegung das keine glaxie weiter entfernt sein kann als das alter des universum, da sich nichts schneller als lichtgeschwindigkeit bewegen kann ist vollkommen richtig. Die leute "stolpern" immer wieder über diese überlegen weil sie vergessen, dass unser universum sich ständig vergrößert und die erzeugung von neuem "raum" nicht der grenze der lichtgeschwindigkeit unterliegt. (etwas schwammig ausgedruckt)
Leut dem standartmodel hat unser universum zu beginn seiner existenz eine beschleunigte inflation durchgemacht. Das heißt konkret das innerhalb kurzerster zeit das weltall sich aufgebläht hat und das nicht über einen zeitraum von millionen oder gar milliarden jahren sondern inerhalb einen bruchteil einer sekunde. Um genau zu sein kam es zu diesem aufblähen während oder knapp nach der bereits erwähnten plankzeit ~ 10^-43 sekunden.

Somit ist es durchaus möglich das, obwohl die maximalgeschwindigkeit die lichtgeschwindigkeit darstellt, etwas WEITER entfernt ist als es in diesem zeitraum eigentlich kommen könnte/sollte.


Um die frage "Was war vor dem urknall?" beantworten zu können bedarf es einer einheitlichen theorie der physikalischen gesetze, die heute noch nicht existiert (zumindest nicht vollständig). Das problem der physiker ist, dass die 2 hauptpfeiler der physik nämlich die "allgemeine relativitätstheorie" und die "quantenphysik" nicht zusammenpassen. Obwohl diese beiden "theorien" bereits experimentell mit unglaublicher genauigkeit bestätigt worden sind, können sie nicht beide richtig sein. (zumindest hoff ich das, da sonst die geammte physik früher oder später in einer sackgasse landet.)

Bis auf ein paar extremsituationen macht das jedoch nichts da sich diese beiden "grundpfeiler" der physik auf sehr unterschiedliche bereiche bezieht. Wärend sich die quantenphysik auf sehr kleinen dingen bezieht, wie zum beispiel: elementarteilchen beschäftigt sich die allgemeine relativitätstheorie mit den wirklich grossen dingen wie: planeten, sterne, galaxien (also die gravitation). Bis auf ein paar extremsituationen kommt es jedoch nie dazu das physiker darauf angewiesen sind beide theorien zu benutzen. Diese ausnahmen treten jedoch immer dann auf wenn man sich zum beispiel ein schwarzes loch ansieht oder um hier beim thema zu bleiben den urknall.


Warum passen diese beiden theorie nicht zusammen?

Der grund hierfür liegt in der vakumenergie. Laut quantenphysik ist es auf kleinem raum möglich sich sozusagen kurzzeitig energie zu borgen (auch aus dem nichts), wenn diese energie nur innerhalb eines bestimmten zeitraumes zurückgezahlt wird. Das führt dazu das ständig (auf sehr, sehr kleinen raum) elementarteilchen entstehen und gleich wieder verschwinden. Da dies in einem extrem kurzen zeitraum passiert (nämlich innerhalb der planckzeit... schon wieder das wort planck! Scheinbar ist das in der physik eine wichtige größe... also für jeden der nicht weis was das ist, empfehle ich googelt das wort mal und macht euch schlau!) ist das auch keine verletzung des 2. thermodynamischen grundsatzes. Dieses ständig entstehen und vernichten von elementarteilchen nennt man auch "QUANTENSCHAUM". Je kleiner der abschnitt des raumes den ich mir betrachte, desto heftiger wird dieses entstehen und vernichten, und dementsprechend größer wird diese geborgte energie im verhältniss zur größe des betrachteten raumes.

Warum ist das nun ein problem und was hat das mit der allgemeinen relativitätstheorie zu tun?

Laut allgemeiner relativitätstheorie ist energie masse und masse krümt den raum. Somit kommt es zu einem großen problem je kleiner die abstände werden (Eigentlich genau wenn wir uns wieder der planck - grösse nähern und diese unterschreiten.... ja die planck-grösse ist definitiv wichtig!). Auf diesen kleinen (kleinsten?) raumabschnitt betrachtet wird durch diese "virtuelle" energie die krümung des raumes so groß das eigentlich eine singularität entstehen sollte und mehrere zahlen wie z.b. die raumkrümung unendliche werte annehmen würde. Unendlichkeiten sind in der physik gennerell eine schlechte sache, da es offensichtlich nicht stimmen kann.

Aus diesem grund können die beiden theorien nicht stimmen, oder MÜSSEN teil einer größeren theorie sein die sich um diese fatalen unendlichkeitsbeträge kümmert und sie im zaum hält. Diesem problem sind sich die physiker schon seit langer zeit bewußt (eigentlich seit dem die quantenphysik existiert... und das ist mittlerweile schon seit über 60 jahre der fall.) nur da diese beiden theorien nur selten zusammen angewendet werden haben die meisten lange zeit darüber hinweggesehen.

Erst wenn dieser gegensatz der beiden theorien ausgeräumt worden ist, wird man auch dazu imstande sein den urknall erklären zu können und vielleicht auch die frage zu beantworten was davor eigentlich war.


Wars das?

Nein definitvi nicht. Natürlich sind viele physiker daran interessiert dieses geheimniss zu lösen. Deswegen muss eine neue theorie her die diese beiden gegensätze miteinander in einer einheitlichen theorie vereinigt. Der beste ansatz dazu der derzeit existiert sind die (mehrzahl... 5 um genau zu sein) string-theorien und die M-THEORIE welche diese 5 stringtheorien verbindet und integriert.

Was sind diese Stringtheorien und was sagen sie aus?

Die string-theorie postuliert das alles, und damit mein ich wirklich alles (also auch die dunkle materie und energie von der keiner weiß was sie eigentlich ist, die aber doch scheinbar 96% unseres universums ausmacht!) aus eindimensionalen seiten besteht die je nachdem in welcher frequenz sie schwingen unterschiedliche elementarteilchen erzeugen.
Somit gibt es nicht viele verschiedene bausteine (elektron up-,down-quark // myon, charm-,strange-quark //Tauon, top-,bottom quark ....   um die der vollständigkeit halber alle 3 bekannten Teilchenfamilien zu nennen.) der materie aus dem sich alles zusammensetzt sonder nur eine form... nämlich eindimensionale - strings welche uns auf grund ihrer schwingung als solche erscheinen.
Das kann man sich wie bei einer geige vorstellen. Je nachdem wie lang eine violin-seite ist, gibt sie unterschiedliche töne von sich.

Die M-Theorie führt nun diese 5 existierenden theorien (die auf dem ersten blick als eigenständige theorien erscheinen)zusammen und sagt das es sich lediglich um verschiedene seiten ein und derselben theorie handelt. Laut ihr beschränken sich die ursprünglichen 1 dimensonalen strings nicht mehr nur auf eine dimension beschränkt sondern können auch mehrere dimensionen haben. Diese mehrdimensionalen "strings" heisen dann BRANEN.


Warum kommt es bei der Stringtheroie nicht zu denselben problemen wie bei der allgemeinen relativitätstheorie und der quantentheorie?

Der grund dafür ist das die quantentheorie eine art mathematische näherung darstellt. In ihr haben die teilchen sozusagen 0 - dimensionen und können somit unendlich klein sein/werden. Dies geht in der M-theorie nicht da die eindimensionalen strings bzw mehrdimensionelen Branen immer eine gewisse ausdehnung haben (nämlich mindestens die ausdehnung der... wer hätte das gedacht... Planck-grösse.) Somit tritt das problem der Unendlichkeiten von energie und krümmung des raumes (was ja im prinzip dasselbe ist) nicht mehr auf. Tatsächlich ist die allgemeine relativitätstheorie und die quanten-theorie in der M-theorie aufeinander angewiesen, da sonst das ganze konzept nicht aufgeht. (Bitte diesen satz hab ich aus einem buch geklaut... ich verstehe nicht warum das so ist da ich von der mathematik dahinter keine ahnung habe!)


Warum ist die M-theorie nun so ein guter ansatz?

Weil sie auf viele fragen eine antwort gibt die bisher keine theorie beantworten kann.
Zb.: Erklärt die sie warum es genau 3 teilchenfamilien gibt, oder warum die 4 fundamentalen naturkräfte genau so stark (bzw schach -> siehe gravitation) sind wie sie sind und nicht anders.

Das ganze hängt mit der beschaffenheit der raumgeometrie zusammen. Laut der M-theorie gibt es genau 11 dimensionen 10 raumdimensionen und eine zeitdimension.


Warum sehen wir dann nur 3 dimensionen und nicht mehr?

Der grund hierfür liegt darin das abgesehen von den 3 - raumdimensionen (links - rechts, rauf - runter, nach vor und nach hinten) alle anderen dimensionen zu klein sind um sie zu sehen bzw zu erleben. Das heißt aber nicht das sie nicht in ALLEN raumregionen present sind... schwer zu verstehen ich weis. Jedoch sind sie nicht klein genug für die strings um sie "Erleben" zu können. Somit haben die strings wesentlich mehr "richtungen" zur verfügung in die sie schwingen können. Da es nicht beliebig viele möglichkeiten gibt wie man diese zusätlichen dimensionen anordnen kann, gibt es nur eine begrenzte anzahl von realisierbaren räumen.
Diese mögliche gruppe von räumen heisen CALABI-YAU-RAUME. Je nachdem wie dieser raum für unser Universum aussieht verändern sich die physikalischen gesetze da sie aus der geometrie dieser CALABI-YAU-RAUME resultieren. Für unser universum ist genau einer dieser möglichen räume realisiert... das schließt nicht aus das es andere unviersen gibt die einen anderen CALABI-YAU-RAUM besitzen und dementsprechend andere physikalische gesetze haben. Nur ist das für uns unerheblich, da wir warscheinlich nie in der lage sein werden solche zu sehen bzw zu erreichen.

Somit ist alles, teilchen und naturgesetze nur eine frage der geometrie des zugrundeliegenden mehrdimensionalen raumes unseres universums.


Gut und was hat das jetzt mit dem urknall zu tun?

Nehmen wir an das Universum sturtzt nachdem es sich eine zeitlang ausgedehnt hat wieder in sich zusammen. Alles wird auf immer kleineren raum zusammengepresst bis das universum immer kleiner und kleiner wird. Irgendwann wird das universum dann nur mehr die größe der Planck - Länge besitzen. Laut allgemeiner relativitätstheorie würde das universum nun immer kleiner werden bis es auf einen unendlich kleinen punkt mit null ausdehnung schrumpft um fortan als singularität weiter zu existieren.

Laut string - theorie muss aber genau dieser punkt vollkommen neu interpretiert werden. Die string - theorie zeigt, daß diese entwicklung umformuliert werden kann als ein universum, dessen dimensionen zunächst bis zur plancklänge schrumpft, um dann wieder zu expandieren. Die string - theorie schreibt die gesetze der geometrie bei kleinen abständen um, so dass das, was zuvor als vollständiger kosmischer kollaps galt, nun als eine art kosmischen zurückfedern erscheint. Alle versuche des universums unterhalb der plancklänge zu schrumpfen führt also wieder zu einer expansion. Was eventuell beantworten könnte was vor dem urknall war... nämlich ein anderes universum mit eventuell anderen naturgesetzen.



Ich will hier nochmal ausdrücklich darauf hinweisen das die M - theorie nur eine theorie ist. Das problem ist das die mathematik dahinter einfach zu kompliziert ist als das sie jemand wirklich versteht. Zum teil existieren die mathematischen vorraussetzungen noch garnicht und müssen erst noch erfunden werden.

Für jeden dem es interessiert sich mit dieser theorie genauer zu beschäftigen kann ich nur das buch:

Das elegante Universum (Brian Greene)

empfehlen. Dort steht der ganze mist den ich hier grad verzapft habe drinnen (nur sehr viel genauer) und das ohne eine einzige mathematische formel (Was für mich sehr gut ist da ich diesen aspekt sowieso nicht verstehe). Außerdem ist dort noch die relativitätstheorie sehr anschaulich, und leicht verständlich, beschrieben.
(Ich hoffe es ist gestattet diese "Werbung" zu machen, aber das buch ist wirklich gut weil es gut für einsteiger geeignet ist und fast ausschließlich wissenschaftliche fakten enthält. Außerdem passt es zu diesem thema)

MFG Rince

ps.: Falls mir bei der erklärung fehler unterlaufen sein sollten (was warscheinlich ist) bitte ich darum mich auszubessern...

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #135 am: 04. Februar 2007, 16:26:22 »
Hallo,


hätte da mal so eine Frage zur Definition unseres Universum:
Wäre es eigentlich möglich, das das, was mit dem Urknall als Universum definiert wird, so eine Art Galaxie sein könnte?

Ist vielleicht ein blöder Vergleich:
Mal angenommen man würde unser Universum als einen Kreis auf ein Blatt Papier zeichnen, darin viele kleine Punkte die dann unsere Galaxien darstellen sollen.
-Soweit dann erstmal zu unserem Universum!!!


Wenn man aber nun neben unseren Kreis, das ja als Universum dargestellt werden soll nun einen weiteren Kreis zeichnet das ebenfalls ein Universum darstellen soll, was wäre das?
Wäre das ein Paralleluniversum oder eher eine Art Galaxie von einem Multiversum?

Ich stelle mir das so vor, das das Blatt Papier bei mir dann das Multiversum darstellen würde, in dem sich mehrer Universen hin und her bewegen.

Das zusammenstoßen würde meiner Meinung nach aber eher zu einer Geschwindigkeitsaufnahme führen, bzw. ein Universum bewegen. Wie dadurch ein Urknall ausgelöst werden könnte, ist mir leider nicht klar, da die Bewegungsenergie mit der sich ein Universum ausbreitet meiner Meinung nach nicht stark genug für einen Urknall sein würde. Selbst wenn die abgekühlten Massereste sich dann gegenseitig treffen würden, bestehen diese doch aus nichts anderen mehr als kalte Masse die sich Bewegt.
Bei schwarzen Löchern könnte ich mir das schon eher vorstellen, da er Energiegehalt darin unvorstellbar groß sein muss wenn es dazu in der Lage ist unglaublich viel und große Mass bewegen zu können.


Mit den 3D-Branen verstehe ich leider daher nicht weil ich beim Expandieren keine Energie finden kann die einen Urknall ausmachen könnte-bis auf die Expansionsgeschwindigkeit und dem Massefriedhof eines Universums , aber vielleicht steckt ja die Antwort in dem was ich geschrieben habe?


Fragende Grüße
Thomas

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #136 am: 04. Februar 2007, 18:10:10 »
Deine Idee mit den sich bewegenden universen ist nicht neu.... wenn auch warscheinlich so wie du es dir vorstellst nicht richtig.

Das problem mit den altäglichen gedankengängen ist eben dieses das sie dem altag entsprechen... und im alltag gibt es eben nur 3 dimensionen (gottseidank... ich verirr mich auch in denen schon regelmäßig  ;) .)
Deswegen wirst du hier mit solchen gedankengängen nur unzureichend über die runden kommen...
Leider führt da für ein tieferes verständniss kein weg an der mathematik vorbei weil es die einzige möglichkeit darstellt ein tieferes verständniss dafür zu entwickeln.


Kurz gesagt besagt eine mögliche interpretation der m-theorie das sich solche Branen durch einen art raum bewegen und jedesmal wenn sie zusammenstossen ein neues Universum mit urknall und allem drum und drann bilden. (Woher dann die energie dafür kommt weis ich auch ned.) Aber es handelt sich hier definitiv nicht um so einen altäglichen zusammenstossvorstellung wie zb.: 2 autos die ineinander krachen.


Was die 3-Branen betrieft hast du sie zumindest im richtigen zusammenhang gestellt... hat viel mit schwarzen löchern zu tun. Jedes schwarze loch stellt einen riss in der raum zeit dar (es gibt viele arten die raumzeit aufzureisen... ein schwarzes loch stellt eine davon dar.) In der m - theorie wird so ein riss durch einen passenden string bzw bran verschlossen. Im fall eines schwarzen loches bildet sich um den riss eine 3d - bran die von uns als ereignishorizont interpretiert wird.

Auch stellt die m - theorie das erste mal einen schlüssigen zusammenhang zwischen schwarzen löchern und elementarteilche her. (Auch der gedankengang ist nicht neu da elementarteilchen und schwarze löcher große ähnlichkeit besitzen... beide besitzen einen spin eine elektrische ladung und eine masse und können nur anhand dieser 3 kriterien unterschieden werden.) Beides sind mehr oder weniger 2 verschiedene seiten ein und derselben medailie.
So gibt es in der stringtheorie auch masselose schwarze löcher die durchaus zumindest theorethisch existieren und im endeffekt nichts anderes als elementarteilchen darstellen. (oder so interpretiert werden können)

Allerdings beweg ich mich hier auf sehr dünnem eis.... weil ich es nicht wirklich verstehe sondern nur wiedergebe. Ich denke ich sollte das buch noch ein paarmal lesen.  :)


So existiert auch die theorie das schwarze löcher im prinzip einen übergang zu anderen universen darstellen. Da im inneren die zeit für unser universum stehen bleibt könnte es den beginn einer neuen "raumzeit" eines anderen universums darstellen.

Aber das mit den universen ist spekulation und nicht mehr so wirklich wissenschaft. Soweit um diese frage vollständig klären zu können ist die stringtheorie noch nicht. (eben wegen bereits erwähnten mathematischen problemen und dem mangeldem verständnis seitens der physiker.)


Kurze erklärung zu "geschlossenen" 3d Branen. In ermangelung der vorstellungskraft halte dich an eine niderdimensionale analogie.

Stell dir eine kugel vor. Dessen oberfläche stellt eine 2d Bran dar. Wenn du auf irgendeiner stelle in eine richtung gehst wirst du (früher oder später) wieder zum ausgangspunkt zurückkehren. Dasselbe gilt für "geschlossene" 3d-Branen. Genauso wie eine 2d Bran eine kugel umschließt, umschließt eine 3d-Bran ein schwarzes loch. Das bedeutet im endeffekt um es auf unser universum auszudehnen: wenn du immer in dieselbe richtung maschierst kommst du irgendwann wieder am ausgangspunkt an... obwohl du nie die richtung geändert hast. (das gilt für jede richtung in die du dich bewegen kannst.) Natürlich setzt das vorraus das unser universum ebenfalls eine "geschlossene" 3d - Bran ist, was bis jetzt auch noch nicht bewiesen noch wiederlegt worden ist.

So wie ich die sache sehe, könnte unser universum genausogut so einer art umschließende 3d - Bran sein wie es bereits bei den schwarzen löchern laut m - theorie ist. (Aber das ist meine persöhnliche vorstellung und hat keinerlei wissenschaftlichen background.)


Abschließend sei noch gesagt das schwarze löcher beeindruckende objekte sind aber sicherlich nicht über unendliche energie verfügen. Auch sind sie nicht entgültig, da sie wie bereits ein paarmal hier erwähnt langsam verdampfen. (strahlung abgeben = hawkinstrahlung).

MFG Rince

Re: Urknall
« Antwort #137 am: 04. Februar 2007, 20:08:54 »
Mahlzeit!

Das hier scheint ganz interessant zu sein: http://www.heise.de/newsticker/meldung/84697. Oder?

Gruß
Peter

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #138 am: 04. Februar 2007, 20:36:58 »
Danke für den tipp.

Hast du es schon mal gelesen?
« Letzte Änderung: 04. Februar 2007, 23:54:14 von Rince »

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #139 am: 05. Februar 2007, 14:00:37 »
Hallo,


Jetzt mal etwas ganz anderes was in meinem Kopf rumgeistert.
Ich habe da mal vor ein paar Jahren eine Presentation von 2 Dozenten erfahren.
Dabei ging es um mögliche Szenarien zu "schwarzen Löcher", bei zwei vorhanden "SL" die sich zueinander bewegen, sollen diese sich laut vorgestellter Simulationsergebnisse zu ein "SL" vereinen.

Meine Frage wäre nun im Zusammenhang mit der schneller werdenden Expansion unserer "Raumzeit", die da lautet:

Wie groß müsste eigentlich ein "schwarzes Loch sein" oder wieviele wären nötig, das unser Universum mit einer Ausdehnenden Expansionsgeschwindigkeit schneller werdend an sich zieht?
Müsste das "SL" nicht unglaublich groß sein im vergleich zu uns, würde eine Ausdehnende schneller werdende Anziehung stattfinden???

Fragende Grüße
Thomas

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #140 am: 06. Februar 2007, 03:25:53 »
Zitat
Wie groß müsste eigentlich ein "schwarzes Loch sein" oder wieviele wären nötig, das unser Universum mit einer Ausdehnenden Expansionsgeschwindigkeit schneller werdend an sich zieht?
Müsste das "SL" nicht unglaublich groß sein im vergleich zu uns, würde eine Ausdehnende schneller werdende Anziehung stattfinden???

Tschuldigung aber die frage raff ich nicht ganz... kannst du dich etwas klarer ausdrücken?  :-?

2 SL die sich umkreisen vereinigen sich früher oder später zu einem schwarzen loch weil sie gravitationswellen abgeben und die dadurch ausgesendete energie sich in einer engeren umlaufbahn auswirkt.

aber ich glaub das war jetzt nicht deine frage, oder?

MFG Rince

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #141 am: 06. Februar 2007, 23:55:18 »
Hallo Rince,

kann ich versuchen.
Soweit ich weiß soll das Universum beschleunigt Expandieren.
Ich versuche seid den bekannt gewordenen Messungen herauszufinden woran das liegt.
Habe da schon einige Thesen zu in Erfahrung bringen können die bisher weder wiederlegt noch bestätigt werden konnten.


Vielleicht können wir uns dann etwas besser darüber unterhalten, wenn Du mir zunächst sagen könntest wie viel Du von der beschleunigten Expansion erfahren hast?


Freundlichste Grüße
Thomas
 :)

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #142 am: 07. Februar 2007, 20:24:02 »
Was ich über die beschleunigte expansion weis?

Nun ja gemessen wird die expansion des universums mittels bestimmten supernova typen (Ia) die in einem gewissen zeitraum immer gleich hell strahlen. Anhand ihnen ist nachgewiesen worden das im gegensatz zu früher die expansion beschleunigt. Wenn also nicht im laufe der letzten 13 - 15 milliarden jahre die naturgesetze (leicht) verändert haben, gilt die beschleunigte expansion als erwiesen.

Ausgelößt wird die beschleunigte expansion durch die vakuumenergie (zumindest glauben das manche, aber ich schätze das ist noch eher theorie.) Außerdem hat es zu beginn unseres universums noch eine inflationäre phase gegeben in der sich das universum innerhalb kürzerster zeit aufgebläht hat. Dies muss geschehen sein weil es sonst zu einem horizontproblem kommen würde... D.H.: Am anfang hätte ohne inflation das universum nicht genügend zeit gehabt überall die temperatur anzugleichen, was wir anhand der hintergrundstrahlung messen können.

Die Inflation hat außerdem dazu geführt das teile des universum nicht mehr direkt miteinander in verbindung stehen da die lichtgeschwindigkeit nicht ausreicht um die distanz in der gegebenen zeit zu überbrücken. Durch die expansion verschärft sich die lage zusehend da immer mehr raum entsteht als das licht in derselben zeit zurücklegen kann. (etwas hinkend der satz: Das universum dehnt sich schneller als die lichtgeschwindigkeit aus.)

Das ist so ziemlich alles was ich darüber weis. Was mir ned ganz klar ist was du in diesem zusammenhang mit schwarzen löchern willst... und mit anziehung von 2 schwarzen löchern.


Ich weis das dich vor allem die quanten loop gravitaion interessiert... aber so genau hab ich mich mit ihr noch ned beschäftigt (hab mir gestern 2 pdf´s dazu runtergeladen... mal schauen was da drinnen steht.). Aber neben der m-theorie ist sie der zweitbeste ansatz (auch wenn das die wissenschaftler die sich damit beschäftigen sicherlich so nicht sagen würden.) den die physiker heute haben. Außerdem braucht sie keine zusätlichen dimensionen um zu "funktionieren". Aber bald (2008?) sollten die ersten experimentellen überprüfungen zur loop-quanten-gravitation gestartet werden... dann sollte sich herrausstellen ob sie stimmt. (hat was mit den Gamma ray bursts zu tun und mit dem einstein ring - phänomen, wenn ich mich richtig erinnere.)

Leider ist eine experimentelle bestätigung der m-theorie nicht ganz so einfach. (Aber wenigstens theorethisch möglich)

Rince

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #143 am: 07. Februar 2007, 21:35:22 »
Zitat
...neben der m-theorie ist sie der zweitbeste ansatz...

Obwohl schwarze Löcher bereist gesichtet worden sind, von Bramen fehlen allerdings jegliche Spuren!!! Außerdem muss ich immer wieder die unbegründete Energie betonen, die nach der S-Theorie zu einem Urknall führen soll, bzw. Entstehung eines neuen Universums so wie das Unsere!!!

Aber vielleicht gibt es diese Energie ja irgendwo am Rand eines Bramen, frage mich da nur wie diese laut der Theorie Enstehen soll???


 :-/

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #144 am: 07. Februar 2007, 23:07:08 »
@scharze materie

Zitat
Obwohl schwarze Löcher bereist gesichtet worden sind, von Bramen fehlen allerdings jegliche Spuren!!!

Hast dir meine vorigen beiträge ned richtig durchgelesen.
Schwarze löcher sind 3d-BRANEN die uns in form eines ereignisshorizontes erscheinen und enge verwandschaft zu elementarteilchen aufweisen. (Eigentlich handelt es sich sozusagen um spezielle schwarze löcher welche die masse null aufweisen.


Zitat
Außerdem muss ich immer wieder die unbegründete Energie betonen, die nach der S-Theorie zu einem Urknall führen soll, bzw. Entstehung eines neuen Universums so wie das Unsere!!!

Ich bin KEIN experte sondern nur ein interessierter laie der sich mit diesen themen beschäftigt, aber auch ned mehr.

Vielleicht hilft dir diese zahlen/erklärung etwas weiter zu dem thema woher die energie kommt:
Die Energie eines schwingenden strings wird durch zwei dinge bestimmt... die art wie er schwingt (bewegte muster entsprechen höhere energie) und seine spannung (höhere spannung entspricht höherer energie)

Die energie eines strings ist immer ein vielfaches der plankmasse...
Da die plankmasse dem 10^19 fachen an masse eines protons entspricht sind die energiemengen die ein string trägt GEWALTIG.
Aufgrund der quantenmechanik = unschärfenrelation heben sich diese energien zum größten teil auf (hat was mit negativer energie zu tun). Deswegen ist ein proton, obwohl es aus vielen strings besteht, so leicht.
Vielleicht kommt daher irgendwo deine "vermisste" energie. Aber wissen tu ich es natürlich nicht  :) . Da mußt schon einen stringtheorethiker fragen.

Aber abgesehen davon glaub ich ist deine vorstellung davon etwas zu einfach... damit mein ich du denkst zu "alltäglich". Der begriff der Energie so wie du ihn siehst solltest du nur auf unser universum beschränken. (wenn es überhaupt mehr als eines gibt.)

Zum beispiel gibt es vielleicht auch sowas wie negative energie (glaub mir da streikt mein vorstellungsvermögen ebenfalls... aber den begriff negative energie hab ich mir jetzt ned ausgedacht sondern wurde schon mehrmals von wissenschaftlern aufgeworfen  ;) )
Das musst du dir dann so vorstellen wie ein bus in dem 0 leute drinnen sind. Bei der nächsten haltestelle steigen 5 aus und bei der übernächsten steigen 5 leute ein... dann ist der bus danach noch immer leer.

Jetzt mal laiendlich gesagt: Was hältst du von der idee das es, aus welchen gründen auch immer zu einer instabilität kommt und 2 Universen entstehen. Eines besteht aus negative energie und das andere aus positiver energie. Wenn sie zusammen kommen ist der energiebetrag wieder 0. Dann bräuchtest du dir keine sorgen mehr machen woher die energie letztendlich kommt weil sie nie vorhanden war. Klingt verrückt, aber hey 11 dimensionen sind genauso verückt und dennoch läßt es sich mathematisch rechnen  :o .

Und damit es a bissal glaubwürdiger wird hier noch 2 quellen aus der vikipedia dazu:
http://
http://de.wikipedia.org/wiki/Negative_Energie

http://
http://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumenergie



Zuletzt will ich nochmal sagen das ich dich ned persönlich angreifen will weil ich halt eher die stringtheorie favorisiere als die quanten-loop-gravitation... vielleicht sind ja beide falsch. Nur die quanten-loop-gravitation wird dir warscheinlich genausowenig eine antwort darauf liefern woher die "energie" stammt.
Letzten endes muss man abwarten was sich da noch ergibt.

So jetzt komm ich vollkommen vom thema ab... Also kannst du mir nochmal deine frage mit den schwarzen löchern genau erklären?

MFG Rince

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #145 am: 11. Februar 2007, 06:41:44 »
Zitat
Zuletzt will ich nochmal sagen das ich dich ned persönlich angreifen will weil ich halt eher die stringtheorie favorisiere als die quanten-loop-gravitation... vielleicht sind ja beide falsch. Nur die quanten-loop-gravitation wird dir warscheinlich genausowenig eine antwort darauf liefern woher die "energie" stammt.
Letzten endes muss man abwarten was sich da noch ergibt.

So jetzt komm ich vollkommen vom thema ab... Also kannst du mir nochmal deine frage mit den schwarzen löchern genau erklären?

MFG Rince



Hallo Rince,

das ist wohl wahr, kann man wirklich jetzt schon schwer abschätzen "was - was".
Naja, schaun wie's erstmal mit weiteren Messungen der Expansionsgeschwindigkeit ausgehen wird, welchen hoffentlich noch in den nächsten Jahren folgen werden. Oder ob sich zuerst die Forschung auf die "Dunkle Energie" wirft.

Die LQG-Theorie ist für mich am plausibelsten weil sie sich eher etwas schlicht hält und nicht so verschachtelt ist wie die Stringtheorien. Aber wie Du schon sagst, können auch beide falsch sein.

Habe da mal ein Spruch mitbekommen:

"Es können alle Recht haben, aber es können auch alle falsch liegen."



Mich interessiert bei der Bramen Theorie aber immer noch der Energieentwurf für neue Universe, sofern es denn einen gibt, genauso wie bei der LQG.
Mit möglichen Gravitationskräften außerhalb der Expansion habe ich mich beschäftigt wegen der derzeit gültigen "beschleunigenden Expansion", daher die Frage ob wir uns nicht auf ein großes Gravitationsfeld zu bewegen, was eine von vielen Möglichkeiten wäre warum wir schneller expandieren.
Es ist irgendwie zu seltsam mit der Expansion, gerade deshalb weil sie beschleunigend ist.




Gruß
Thomas
« Letzte Änderung: 11. Februar 2007, 06:46:06 von SchwarzeMaterie »

Zenturion

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #146 am: 12. Februar 2007, 10:38:44 »
Ich möchte wirklich nicht unhöflich wirken, aber diese "Theorie" des Themenstarters errinert mich an meine Jugend - da ich 7 Jahre alt war - da gingen mir auch solche Gedanken durch den Kopf.
Lies Bücher! Schau dir Professor Lesch an! Mehr wissen bedeutet nämlich mehr erkennen ;)

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #147 am: 12. Februar 2007, 18:09:43 »
Sorry aber langsam komm ich da ins schleudern.

Zitat
Mich interessiert bei der Bramen Theorie aber immer noch der Energieentwurf für neue Universe, sofern es denn einen gibt, genauso wie bei der LQG.

Was meinst du mit energieentwurf? Beschreib mal was die LQG aus deiner sicht dazu sagt.



Zitat
Mit möglichen Gravitationskräften außerhalb der Expansion habe ich mich beschäftigt wegen der derzeit gültigen "beschleunigenden Expansion", daher die Frage ob wir uns nicht auf ein großes Gravitationsfeld zu bewegen, was eine von vielen Möglichkeiten wäre warum wir schneller expandieren.

Ist die gravitation nicht der "natürliche gegenspieler" zur beschleunigten expansion? Vielleicht hab ich da was durcheinander gebracht?

Was meinst du mit außerhalb "der expansion"? Außerhalb unseres universums?
Ned bös sein aber du benutzt hier ständig begriffe die zu wage sind...
Mach dich mal über die begriffe schlau und benutz sie im richtigen kontext.


@centurio

Zitat
Lies Bücher! Schau dir Professor Lesch an! Mehr wissen bedeutet nämlich mehr erkennen

Guter rat. Ich werd mir mal den Lesch anschauen.

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #148 am: 12. Februar 2007, 18:26:43 »
Zitat

Ist die gravitation nicht der "natürliche gegenspieler" zur beschleunigten expansion? Vielleicht hab ich da was durcheinander gebracht?

Was meinst du mit außerhalb "der expansion"? Außerhalb unseres universums?

Natürliche Gegenspieler???
Die beschleunigende Expansion soll meines Wissen mit der "dunklen Energie" zusammenhängen!?
Ich meine diese "dunkle Energie" müsste die Galaxien doch irgendwie antreiben, so das sie beschleunigend Expandieren? Niemand weiß aber woher, von hinten oder von vorne.

Woher könnte diese Energie also kommen, wenn es vor dem Urknall nichts gegeben hat?
Ermüdende Expansion könnte ich ja noch verstehen aber beschleunigend?

Energieentwurf = Ein theoretischer Entwurf, der eine Erklärung dafür gibt, welche physikalischen Reaktion oder Energie ein Universum entstehen lassen könnte!


Für ein besseres Verständnis zu den Ereignissen im Universum kann ich Prof. Lesch auch empfehlen.


Gruß
Thomas
« Letzte Änderung: 12. Februar 2007, 18:33:37 von SchwarzeMaterie »

Rince

  • Gast
Re: Urknall
« Antwort #149 am: 12. Februar 2007, 20:09:55 »
Langsam bekomm ich kopfschmerzen.  :)

Zuerst einmal was ist dunkle energie?

bitte ließ dir das mal genau durch (falls du das nicht eh schon kennst.)
http://
http://de.wikipedia.org/wiki/Dunkle_Energie



Augenmerk auf folgenden satz:
Traditionelle Modelle besagten, dass die Expansion aufgrund der Materie und der durch sie wirkenden Gravitationsanziehung verlangsamt wird; Messungen sollten diese Verlangsamung quantifizieren.


Hierzu möchte ich anmerken das ich das so verstanden hab, dass nicht die gravitation selbst die expansion bremst, sondern die vorhandene materiedichte (die sich in form von gravitation bemerkbar macht.) Das hat dann was mit der geometrie des universums zu tun. Darüber gibt es hier im forum bereits einen beitrag... weis aber jetzt ned genau wo.


Zitat
Ich meine diese "dunkle Energie" müsste die Galaxien doch irgendwie antreiben, so das sie beschleunigend Expandieren?

Ich weis jetzt nicht ob du das schlecht formuliert hast oder einem verständnissfehler aufsitzt.
Die galaxien werden nicht "auseinandergetrieben" (das bezieht sich auf das "irgendwie antreiben"...) sondern expansion bedeutet, dass zwischen den galaxien raum entsteht. Also entfernen sich die galaxien nicht voneinander weil sie in eine richtung getrieben werden, sondern weil dazwischen ständig mehr raum entsteht den die galaxien überbrücken müßten um immer gleich weit voneinander entfernt zu bleiben. (das wäre dann die gravitation die diesen part übernimmt.)

Um eine analogie zu benutzen die hier schon einmal benutzt worden ist: Zeichne punkte auf einen luftbalon (representiert die galaxien) und blas ihn auf. Die punkte werden sich voneinander immer weiter entfernen, aber nicht weil sie sich bewegen, sondern das volumen des ballons zunimmt (ballon = universum).

Wenn von der rotverschiebung die rede ist, bedeutet das nicht, dass das licht rot wird weil wir uns in eine richtung bewegen, sondern das die wellenlänge des lichtes durch diesen ständigen zuwachs an raum gestreckt wird (da dieser zuwachs an raum überall gleichzeitig passiert! D.h.: An jedem punkt des universums).
Die analogie einer autosirene wird dafür zwar oft herangezogen (höherer ton wenn sich das auto auf mich zubewegt // tieferer ton wenn sich das auto von mir weg bewegt) ist aber im zusammenhang mit der expansion des universum einfach FALSCH! Das licht nähert sich dir IMMER mit derselben geschwindigkeit... egal wie schnell du dich in eine richtung bewegst.


Zitat
Woher könnte diese Energie also kommen, wenn es vor dem Urknall nichts gegeben hat?

Eine möglicher vorschlag woher die dunkle energie stammen könnte, ist die Vakuumenergie. (auch wenn es da noch einige probleme gibt... da die gesammtenergie die dadurch erzeugt wird bei weitem zu groß ist.)
http://
http://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumenergie


Angenommen die vakuumenergie ist wirklich für die expansion verantwortlich, dann ist es eine logische konsequenz das die expansion des universum sich zunehmend beschleunigt, da konstant immer mehr raum entsteht und somit die erzeugte gesammtenergie im universum immer größer wird.
(Das eine Vakuum-energie existiert ist glaub ich schon ziemlich gesichert... oder irgendwas an der quantentheorie ist grundsätzlich falsch. Was ich eher für unwarscheinlich halte da diese schon zu gut experimentell bestätigt worden ist.)


Zitat
Energieentwurf = Ein theoretischer Entwurf, der eine Erklärung dafür gibt, welche physikalischen Reaktion oder Energie ein Universum entstehen lassen könnte!

Sorry... keine ahnung inwiefern und ob überhaupt die bran-theorie ( = m-theorie?) eine antwort darauf liefert.
Erklär mir mal was die LQG dazu sagt?


Falls dir diese sache mit der expansion schon klar war... entschuldige bitte das ich hier darauf eingegangen bin. Aber deine formulierung dazu ist etwas unklar.

Rince

ps.: Wenn etwas die galaxien "auseinandertreiben" würde (im sinne von bewegung), wie du es formuliert hast, müßte dies ja von allen seiten mit der gleichen "stärke" passieren und sich somit aufheben. Denk mal darüber nach.... außerdem wäre das dann gewissermasen antigravitation (und somit ganz sicher der natürliche gegenspieler zur gravitation).