Hi zusammen.
Mir ist nach wie vor nicht klar, was genau bei Shuttle die hohen Kosten verursacht hat, die man bei einer Einweg-Lösung nicht haben würde.
Natürlich wird eine Ein-Weg Rakete nicht gewartet, aber der Bau einer neuen kostet eben auch Geld.
Das Shuttle war nur deswegen so groß, da die Air Force entsprechende Vorgaben an Nutzlast, Gewichtslast und erreichbare Flugbahnen gemacht hat, dieses dann aber später nicht wirklich genutzt hat. Ansonsten wäre das Shuttle um einiges kleiner geworden und möglicherweise auch weniger kompliziert.
Versucht euch doch mal vorzustellen, man würde ein kleineres Shuttle entwickeln, in etwa in der Größe, die das bisherige Shuttle ursprünglich gehabt hätte, wenn die Air Force nicht interveniert hätte, also geometrisch ausschließlich für die zivile Raumfahrt geplant.
Stellt euch nun vor, dieses Shuttle bekommt ein modernes und evtl. weniger aufwändiges Hitzschutzschild (z.B. eines dass sich wie bei der Apollo-Kapsel verbaucht), d.h. nach jedem Flug wird es komplett ersetzt. Jede Einwegkapsel bekommt ja auch eines. Als Ingenieur (wir haben ja viel Fantasie
) würde ich mir Gedanken machen, ob man ein Schutzschild in Form eines Materialauftrages erzeugen kann. Das wäre zumindest sehr viel einfacher, als über 20.000 Kachel maßgeschneidert zu erstellen, anzupassen, und anzukleben.
Man stelle sich vor, dieses Shuttle würde on top auf einer Raketenstufe sitzen, nicht Huckepack auf einem Tank. Es hätte eine Schleuse für Ausstiege, ein Wohndeck und ein Cockpit (so wie bisher). Der Laderaum wäre um einiges kleiner, da eben nicht so große Objekte damit gestarten werden müssen. Wir reden da eher von Nutzlast für den Betrieb der ISS und von der ISS zurück zu Erde, weniger von Sateliten oder gar andere größere Objekte. Konzeptionell ist das um einiges weniger kompliziert, als bisher.
Wenn man den Gedanken weiterführt, könnte ich mir auch vorstellen, dass das Shuttle nicht nur on top auf einer Raketenstufe gesetzt werden würde, sondern man könnte zwischen dem Shuttle und der Raketenstufe bei Bedarf ein Nutzlastsegment montieren das größere Nutzlasten transportiert, die nicht mehr in die Nutzlastbucht des neuen Shuttle passen würde. Man würde damit also praktisch einen Nutzlastransporter und ein Shuttletransporter in einem haben.
Man hätte damit einen kleineren Mannschaftstransporter, wiederverwendbar (möglicherweise aber ohne die Wartungsaufwendige Technik wie Triebwerke, Schutzschild, etc.), der nebenbei auch bestimmte Gleiteigenschaften hätte um den Startort wieder zu erreichen, statt irgendwo in der Pampa einem Igel auf den Kopf zu fallen.
Ich wage mal eine Hypothese, die ich aber nicht beweisen kann:
Wäre das bisherige Shuttle weniger Wartungsintensiv (zeitlich und damit auch monetär) gewesen, dann wären die Intervalle zwischen zwei Starts desselben Shuttles weniger lang gewesen, man hätte mehr Starts pro Shuttle gehabt und damit die Fixkosten auf mehr Starts aufgeteilt. Die reinen Startkosten (Zusammensetzen des Shuttles+Treibstoffe+Starttests, etc.) eines Shuttles sind sicher nicht höher, als die einer Wegwerfrakete vergleichbarer Größe und Gewicht.
Vielleicht hat jemand hierfür realistische zahlen.
Gruß,
Ocean74