Kosmologie wäre ohne Interpretationen nicht möglich, das stimmt wohl.
Darunter verstehe ich übrigens eine subjektive Beurteilung der durch Beobachtung (Astronomie) gewonnenen Daten.
Aber speziell beim Urknall wird für meinen Geschmack zuviel von "Tatsachen" gesprochen, und das sehr leichtfertig.
Es wird bei der messbaren Rotverschiebung wie selbstverständlich von Fluchtbewegungen gesprochen, wobei das natürlich noch nie direkt beobachtet wurde. Beobachtet wurde eben nur Verschiebungen der Spektrallinien des Lichtes.
Ob es sich nun Tatsächlich um Bewegung handelt oder nicht, kann also niemand mit Gewissheit sagen.
In Experimenten wurde jedoch wunderbar beobachtet, dass Magnetfelder in einem Plasma, Licht so streuen können, das ein Energieverlust bzw. eine Rotverschiebung auftritt. Die "verlorene" Energie verwandelt sich dabei übrigens in thermische Strahlung die einer Temperatur von 2,7° K entspricht. Zufällig besitzt der Mikrowellen Monopol ebenfalls eine Temperatur von 2.7° K.
Es handelt sich dabei um einen speziellen Effekt der Raman-Streuung, der schon lange bekannt ist.
Plasma und Magnetfelder sind im Kosmos zweifellos vorhanden und wenn wir jetzt also klassische, im Labor überprüfbare Physik anwenden, sind Rotverschiebung und Hintergrundstrahlung logische Konsequenzen die keinerlei Urknall benötigen.
Und dazu muss keine neue Grundkraft eingeführt werden, die obendrein nicht messbar ist. Oder mit anderen Worten, damit die Urknall Theorie weiter funktionierte, musste eine mysteriöse Kraft wie die "Dunkle Energie" eingeführt werden. mit im Experiment nachgewiesenen Effekten ging es nicht. mit dem Plasma-Modell jedoch schon.
Alternative Modelle über die Entstehung des Universums will ich nicht anbieten. da diese Frage in Astronomie oder Physik keine Rolle spielen sollte. Philosophisch oder religiös könnte man darüber diskutieren. Aber die notwendigen, harten Anforderungen an eine empirische Wissenschaft schließen von Vorne herein die Beantwortung solch einer Frage aus.
Das Photonen durch Streuung in einem Plasma Energie verlieren, ist zweifelsfrei richtig - aber da draußen gibt es auf großen Skalen quasi nichts, wir reden von einem Teilchen pro Kubikmeter als mittlerer Dichte - das ist nichts, woran ein Photon streuen kann.
Ich denke da vielmehr an die Quellen der Strahlung. Selbst wenn die Doppler-Interpretation nicht zutrifft und sich ganz andere Entfernungen ergeben würden, wären z.B. Quasare immer noch sehr heiße Objekte, folglich Plasma. Wieso sollte das Licht also nicht direkt an der Quelle gestreut werden?
Grüße Basti