Urknall nicht möglich

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mardinjunge

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #75 am: 28. September 2012, 18:01:38 »
Also heißt das doch, dass dieses Objekt, jetzt (28.09.2012) 14 Mrd oder sogar 15 Mrd. oder mehr Lichtjahre von uns entfernt ist! Oder nicht?

websquid

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #76 am: 28. September 2012, 18:45:18 »
Also heißt das doch, dass dieses Objekt, jetzt (28.09.2012) 14 Mrd oder sogar 15 Mrd. oder mehr Lichtjahre von uns entfernt ist! Oder nicht?
Nein, denn wir 14 Mrd Jahre altes Licht sehen, sehen wir wo das abstrahlende Objekt vor 14 Mrd Jahren war. In diesem Zeitraum kann es sich aber deutlich weiter bewegt haben -  aufgrund der überlichtschnellen Raumexpansion (ja, die Raumzeit an sich kann das, aber nichts innerhalb der Raumzeit) auch bis zu 40 Mrd Lichtjahre entfernt.

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Offline ZeT

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #77 am: 28. September 2012, 18:54:57 »
Theoretisch ist das doch Logisch. Aber das würde doch dann heißen, dass das Universum 27,4 Mrd. Jahre Alt ist. oder sehen wir uns irgendwann selbst?

Logikfehler.

Nur weil ich nach "links" und "rechts" die gleichen Entfernungen messe, bedeutet das nicht, das man die doppelte Entfernung hat, da der Raum ja in alle Richtungen zeitgleich expandiert. Radius = 1; Durchmesser = 2. Wobei hier die Erde als Mittelpunkt des Universums gesehen werden müsste.

Das wirft natürlich ein zweites Problem auf. Der Urknall entspringt ja nicht einem Punkt im Raum - der Urknall ist der Ursprung des Raums. Daher kann man nicht sagen "ab hier wird jetzt gemessen".

Der Urknall war eine Granate, die Galaxien usw. sind Schrapnelle dieser Explosion und das Universum ist der Bereich in dem sich die Schrapnelle ausdehen. So ungefähr könnt man das sehen - vorallem erklärt dieser Gedankengang weshalb sich alles voneinander wegbewegt. Selbst wenn es die gleiche Richtung ist.

Auch wenn das alles sehr Michmädchenmässig ist. ^^

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #78 am: 28. September 2012, 20:31:57 »
Also heißt das doch, dass dieses Objekt, jetzt (28.09.2012) 14 Mrd oder sogar 15 Mrd. oder mehr Lichtjahre von uns entfernt ist! Oder nicht?
Nein, denn wir 14 Mrd Jahre altes Licht sehen, sehen wir wo das abstrahlende Objekt vor 14 Mrd Jahren war. In diesem Zeitraum kann es sich aber deutlich weiter bewegt haben -  aufgrund der überlichtschnellen Raumexpansion (ja, die Raumzeit an sich kann das, aber nichts innerhalb der Raumzeit) auch bis zu 40 Mrd Lichtjahre entfernt.
Ergänzend sei noch gesagt, dass wir nicht wissen wie groß das Universum tatsächlich ist. Man geht momentan von einem Mindestradius von 78 Milliarden Lichtjahren aus. Wobei "Radius" mit Vorsicht zu geniesen ist, da man auch nicht weiß welche genaue Form das Universum hat.

NCC1701

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #79 am: 28. September 2012, 23:19:49 »
Ich mach nochmal den "Harald Lesch":


Den Urknall muss man sich etwa so vorstellen als das man mitten innerhalb in der Entstehung eines Schwarzen Lochs sitzt.

Wenn ich dann innnerhalb dieses Schwarzen Lochs versuche nach Außen zu kommen, brauche ich eine unendliche Zeit dafür. Die Formeln von Albert und  co. sagen -> von innen kann ich den Ereignishorizont niemals erreichen.


Ihr könnt mir gerne Fragen schicken.

Aber ich bin mir seit sehr vielen Jahren sicher, dass man mit diesem Ansatz unser Universum (und damit auch den Urknall) überhaupt erklären kann.


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Offline ZeT

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #80 am: 29. September 2012, 00:35:19 »
Ich mach nochmal den "Harald Lesch":


Den Urknall muss man sich etwa so vorstellen als das man mitten innerhalb in der Entstehung eines Schwarzen Lochs sitzt.

Wenn ich dann innnerhalb dieses Schwarzen Lochs versuche nach Außen zu kommen, brauche ich eine unendliche Zeit dafür. Die Formeln von Albert und  co. sagen -> von innen kann ich den Ereignishorizont niemals erreichen.


Ihr könnt mir gerne Fragen schicken.

Aber ich bin mir seit sehr vielen Jahren sicher, dass man mit diesem Ansatz unser Universum (und damit auch den Urknall) überhaupt erklären kann.

Es fällt mir ja schon schwer, mir vorzustellen wie es in der Mitte eines SL ist. Das jetzt auch noch bei der Entstehung...

Vorallem der Gedanke das der Urknall der Ursprung des Raums und der Zeit selbst ist ist für einen 3D Bewohner extrem abstrakt.

NCC1701

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #81 am: 29. September 2012, 22:32:59 »
Ein Schwarzes Loch zu verstehen ist schon nicht sehr einfach.

Am Ereignishorizont fehlt uns bis heute die Mathmatik - Wir können die Singularität nicht berechnen.
Aber, wir wissen: Das ist real.

Wenn wir aber von innen schauen gelten die Gleichungen von Albert genauso:
- der Ereignishorizont ist wiederum unendlich weit entfernt.
- man kann einfach unendlich lange nach "aussen" fliegen und wir NIE ankommen.

Und um diese "Zeit-Dimension" verstehen zu können sind wir Menschen wohl zu blöd.


tomphetamine

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #82 am: 30. September 2012, 09:13:31 »
Das, was ich daran so absolut unverständlich finde ist , das es kurz nach dem Urknall schon Objekte im Raum gegeben haben muss, die über 13,7 Milliarden Lichtjahre entfernt sein mussten - sonst würde das Licht ja nicht so lange brauchen, bis wir es hier wahrnehmen können,  oder habe ich hier einen Denkfehler ??? Mit welcher Geschwindigkeit muss sich der  Raum denn dann ausgedehnt haben ???

 

Offline knebel99

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #83 am: 30. September 2012, 11:59:08 »
Ich denke der "Raum" an sich hat sich nicht ausgedehnt sondern "er war einfach da"! Die Zeit selber gabs dann erst ab diesem Punkt an dem der Raum da war ---> "RaumZeit"

mfg
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #84 am: 30. September 2012, 14:39:10 »
Das, was ich daran so absolut unverständlich finde ist , das es kurz nach dem Urknall schon Objekte im Raum gegeben haben muss, die über 13,7 Milliarden Lichtjahre entfernt sein mussten - sonst würde das Licht ja nicht so lange brauchen, bis wir es hier wahrnehmen können,  oder habe ich hier einen Denkfehler ??? Mit welcher Geschwindigkeit muss sich der  Raum denn dann ausgedehnt haben ???
Dein Denkfehler ist dass du eben nicht berücksichtigst dass sich das Universum seit dem Urknall unablässig ausdehnt. Und zwar nicht nur am äußeren "Rand" sondern überall.
Die ersten Galaxien (Objekte) entstanden ca. 200 Millionen Jahre nach dem Urknall. So eine Galaxie war vielleicht 1 Milliarde LJ von uns entfernt als sich ihr Licht auf den Weg zu uns gemacht hat. Man nimmt ja eine inflationäre Expansionsphase des Universums kurz nach dem Urknall an wo es extrem schnell expandierte, so dass diese Galaxie schon weiter als nur 200 Millionen LJ von uns entfernt war als sich ihr Licht auf den Weg machte.
Und während nun ein Lichtstrahl auf dem Weg zu uns ist dehnt sich der Raum zwischen uns und dem Lichtstrahl aus. Das Licht muss also wie auf einem Laufband gegen die "Strömung" ankämpfen und muss immer mehr neu entstehenden Raum durchströmen um zu uns zu gelangen. Sozusagen zwei Schritte vor, einer zurück. D.h. das Licht muss eben eine viel größere Strecke zurücklegen als nur der ursprünglichen Entfernung zw. uns und der Galaxie. Und dafür braucht es auch zusätzliche Zeit.

tomphetamine

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #85 am: 30. September 2012, 18:49:38 »
Das, was ich daran so absolut unverständlich finde ist , das es kurz nach dem Urknall schon Objekte im Raum gegeben haben muss, die über 13,7 Milliarden Lichtjahre entfernt sein mussten - sonst würde das Licht ja nicht so lange brauchen, bis wir es hier wahrnehmen können,  oder habe ich hier einen Denkfehler ??? Mit welcher Geschwindigkeit muss sich der  Raum denn dann ausgedehnt haben ???
Dein Denkfehler ist dass du eben nicht berücksichtigst dass sich das Universum seit dem Urknall unablässig ausdehnt. Und zwar nicht nur am äußeren "Rand" sondern überall.
Die ersten Galaxien (Objekte) entstanden ca. 200 Millionen Jahre nach dem Urknall. So eine Galaxie war vielleicht 1 Milliarde LJ von uns entfernt als sich ihr Licht auf den Weg zu uns gemacht hat. Man nimmt ja eine inflationäre Expansionsphase des Universums kurz nach dem Urknall an wo es extrem schnell expandierte, so dass diese Galaxie schon weiter als nur 200 Millionen LJ von uns entfernt war als sich ihr Licht auf den Weg machte.
Und während nun ein Lichtstrahl auf dem Weg zu uns ist dehnt sich der Raum zwischen uns und dem Lichtstrahl aus. Das Licht muss also wie auf einem Laufband gegen die "Strömung" ankämpfen und muss immer mehr neu entstehenden Raum durchströmen um zu uns zu gelangen. Sozusagen zwei Schritte vor, einer zurück. D.h. das Licht muss eben eine viel größere Strecke zurücklegen als nur der ursprünglichen Entfernung zw. uns und der Galaxie. Und dafür braucht es auch zusätzliche Zeit.



Das klingt für mich sehr logisch und erklärt sicherlich die lange Zeitspanne, die das Licht braucht um uns zu erreichen.
Das würde doch dann aber im Umkehrschluss  bedeuten, das  z.B. Alpha Centauri in Wirklichkeit  gar keine 4,34 Lichtjahre entfernt ist, sondern lediglich das Licht so lange braucht, da sich das Universum "unterwegs" ebenfalls aussdehnt ? ( Ich habe Alpha Centauri jetzt nur als Beispiel genommen ) Im gleichen Atemzug würde sich das Sternensystem ja auch von uns entfernen, aber mit einer anderen Geschwindigkeit, oder ?
Müsste man dann gleichzeitig zur Bestimmung der Dauer nicht auch die Expansionsgeschwindigkeit berücksichtigen und gegenrechnen ??? Oder tut man das dabei ?
Du hast mir die eine Frage logisch beantworten können, aber irgendwie häng ich nu immer noch.
Wahrscheinlich bin ich auch einfach nur zu doof, um das alles wirklich verstehen zu können .... aber ich würde es gerne wissen  :)

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #86 am: 30. September 2012, 20:39:59 »
Das würde doch dann aber im Umkehrschluss  bedeuten, das  z.B. Alpha Centauri in Wirklichkeit  gar keine 4,34 Lichtjahre entfernt ist, sondern lediglich das Licht so lange braucht, da sich das Universum "unterwegs" ebenfalls aussdehnt ? ( Ich habe Alpha Centauri jetzt nur als Beispiel genommen ) Im gleichen Atemzug würde sich das Sternensystem ja auch von uns entfernen, aber mit einer anderen Geschwindigkeit, oder ? 
Ja, deine Überlegungen sind plausibel.
Aber: Die Gravitationskraft ist so stark, dass sie Objekte wie Sterne in Galaxien, sogar ganze Galaxienhaufen zusammenhält. Die Entfernungen zw. Sternen und (benachbarten) Galaxien werden durch die Gravitation bestimmt und nicht durch die Expansion des Raumes. Diese Expansion des Raumes kommt erst bei sehr großen Entfernungen zum tragen. Soweit ich weiß dominiert erst bei Dimensionen größer als den Superhaufen die Expansion. Die Andromedagalaxie könnte sich sonst ja gar nicht auf unsere Milchstraße zubewegen. Die Entfernung zu Alpha Centauri verändert sich zwar tatsächlich, aber nicht aufgrund der Raumexpansion.
Man kann ja mal überschlagen wie groß die Entfernungsänderung zu Alpha Centauri innerhalb eines Jahre wäre allein aufgrund der Expansion:
Die Hubble-Konstante ist ein Maß für die Expansion: 70 km/s/Mpc.
D.h. ein Objekt in ca. 3 Mill. LJ Entfernung entfernt sich von uns mit 70km/s (wie gesagt, hier dominiert in Wirklichkeit die Gravitationskraft). Macht im Jahr 2.2 Milliarden Kilometer. Bei einer Entfernung von 3 LJ sind das also ganze 2200 Kilometer. Völlig vernachlässigbar im Vergleich zu den Geschwindigkeiten mit denen sich Sterne aufgrund der Gravitation nähern bzw. entfernen. 

NCC1701

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #87 am: 30. September 2012, 22:03:13 »
Was ist hier plausibel?

Alpha Centauri ist etwa so weit entfernt: -> o
Für die nächste Galaxie kann ich das schon nicht mehr veranschaulichen -> das o  ist etwa 50.00 Spalten weiter rechts.

Und Alpha Centauri ist NUR 4,5 LJ von uns entfernt.

Unsere Milchsraße ist etwa 100.000 LJ groß. Bis heute hat niemand unser System verstanden.


Offline Ruhri

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #88 am: 30. September 2012, 22:40:44 »
Sind wir wieder in einer Phase der Pauschalaussagen, NCC1701?  >:(

Erklär uns doch lieber erst einmal, welches "System" angeblich niemand verstanden habe!? Und wenn du einmal dabei bist, kannst du vielleicht auch gleich noch schreiben, wie du "verstehen" definierst.

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #89 am: 30. September 2012, 22:54:30 »
Was soll jetzt wieder dieser sinnlose Beitrag NCC?

Manchmal bringst du ja durchaus etwas Leben in dieses beschauliche Forum.

Aber wenn du wie jetzt wieder einmal rein gar nichts zum Thema beizutragen hast wäre es doch besser du hälst dich raus anstatt zu nerven.

tomphetamine

  • Gast
Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #90 am: 01. Oktober 2012, 15:05:17 »
Das würde doch dann aber im Umkehrschluss  bedeuten, das  z.B. Alpha Centauri in Wirklichkeit  gar keine 4,34 Lichtjahre entfernt ist, sondern lediglich das Licht so lange braucht, da sich das Universum "unterwegs" ebenfalls aussdehnt ? ( Ich habe Alpha Centauri jetzt nur als Beispiel genommen ) Im gleichen Atemzug würde sich das Sternensystem ja auch von uns entfernen, aber mit einer anderen Geschwindigkeit, oder ? 
Ja, deine Überlegungen sind plausibel.
Aber: Die Gravitationskraft ist so stark, dass sie Objekte wie Sterne in Galaxien, sogar ganze Galaxienhaufen zusammenhält. Die Entfernungen zw. Sternen und (benachbarten) Galaxien werden durch die Gravitation bestimmt und nicht durch die Expansion des Raumes. Diese Expansion des Raumes kommt erst bei sehr großen Entfernungen zum tragen. Soweit ich weiß dominiert erst bei Dimensionen größer als den Superhaufen die Expansion. Die Andromedagalaxie könnte sich sonst ja gar nicht auf unsere Milchstraße zubewegen. Die Entfernung zu Alpha Centauri verändert sich zwar tatsächlich, aber nicht aufgrund der Raumexpansion.
Man kann ja mal überschlagen wie groß die Entfernungsänderung zu Alpha Centauri innerhalb eines Jahre wäre allein aufgrund der Expansion:
Die Hubble-Konstante ist ein Maß für die Expansion: 70 km/s/Mpc.
D.h. ein Objekt in ca. 3 Mill. LJ Entfernung entfernt sich von uns mit 70km/s (wie gesagt, hier dominiert in Wirklichkeit die Gravitationskraft). Macht im Jahr 2.2 Milliarden Kilometer. Bei einer Entfernung von 3 LJ sind das also ganze 2200 Kilometer. Völlig vernachlässigbar im Vergleich zu den Geschwindigkeiten mit denen sich Sterne aufgrund der Gravitation nähern bzw. entfernen.


Vielen Dank für Deine Erklärung. So lichtet sich dann doch ein wenig mehr der Schleier, der hinter meiner Frage stand.
Ich bin wie gesagt zwar schon lange an der gesamten Materie interessiert und lese einiges und schaue mir auch Dokumentationen, aber wirklich wissen tue ich nicht viel.

Das ich hier Alpha Centauri genannt habe, war ein Beispiel - da ich hiervon die exakte Entfernung in Lichtjahren wusste. Es hätte auch jedes andere Objekt gemeint sein können, aber das hatte ich auch in meiner Frage hinzugefügt.

Mir ist mit der Antwort geholfen, deshalb noch einmal vielen Dank  ;)

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Offline Olli

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #91 am: 04. Oktober 2012, 05:17:31 »
Hallo zusammen,

bitte bleibt beim Thema - offtopic Beiträge habe ich entfernt.
Persönliche Unmutsäußerungen sind nicht sachdienlich, sondern verschlechtern lediglich die Qualität des Threads.

Grüße
Olli
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

Basti83

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #92 am: 23. November 2012, 23:30:01 »
Hallo zusammen.
Die gesamte Urknall-Theorie und damit auch diese Diskussion basieren doch hauptsächlich auf der Annahme, dass die (beobachtete) kosmische Rotverschiebung einzig als Bewegung interpretiert wird.
Zu einem gewissen Anteil wird das auch zutreffen, z.B. bei der Andromeda Galaxie, die ja sogar in das Blaue verschoben erscheint.
Zu Zeiten Edwin Hubbles, als die kosmische Rotverschiebung entdeckt wurde, schien es also plausibel, die Beobachtungen einer Bewegung der Objekte zu zu schreiben. Heute allerdings, dürfte jedem Interessiertem bekannt sein, dass es Andere Möglichkeiten gibt, wie das Licht an Energie verlieren kann.
Vor allem bei den sogenannten Quasaren scheinen inzwischen bessere Modelle zu existieren. Anstelle von aberwitzigen Entfernungen und Geschwindigkeiten die angenommen werden müssen um die am stärksten rot verschobenen Objekte erklären zu können,
könnte man auch annehmen, dass Licht an Energie verliert, indem es z.B. durch Plasma gestreut wird.
Das lässt sich im Labor bestens überprüfen, im Gegensatz zu vielen Annahmen des heutigen "Standart-Modells".
Das zweite Standbein, die Hintergrundstrahlung, passte natürlich perfekt ins Bild nachdem die Urknall Theorie ins rollen kam.
Die Entdeckung galt als endgültiger Beweis für die Theorie, aber ist sie das? Genau wie bei der Rotverschiebung wurde bloß interpretiert. Die Beobachtung ist klar, die Strahlung ist ja messbar. Aber ist die einzig denkbare Erklärung dafür der Urknall?
Was ich mit all dem sagen will ist folgendes, es ist für mich (wissenschaftlich) höchst fragwürdig, eine derart fundamentale Theorie so blind zu akzeptieren, obwohl die zwei Hauptargumente für die Theorie bloße Interpretationen sind.
Zudem sollte eine ordentliche wissenschaftliche Theorie widerlegbar sein, das ist beim Urknall ja zum Glück nicht der Fall ;-) .

Grüße Basti

P.S. Das ist mein erster Beitrag, ich hoffe ihr zerreißt mich nicht sofort in der Luft :-)

Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #93 am: 24. November 2012, 13:23:25 »
Also es gehoert wissenschaftlich zum guten Ton in dieser Situation mit eteas besserem zu kommen, da bin ich ja mal gespannt! Im uebrigen hat das Standardmodell mit der Higgssache ja mal wieder gut gepunktet! Also was waere denn die neue Theorie?

Einspruch

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #94 am: 24. November 2012, 15:10:39 »
Ich empfehle dringend sich mit Wissenschaftstheorie zu beschäftigen. Klar, ist kein Hitchcock aber wissenschaftliche Theorien zu kritisieren mit dem Argument das in ihnen Interpretationen stecken ... Ehrlich, ganz ganz dringend in Richtung Wissenschaftstheorie weiterlesen und vielleicht auch mal drüber sinnieren was Interpretation eigentlich bedeutet.

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Offline Olli

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #95 am: 24. November 2012, 15:21:00 »
Hallo einsteinturm,

Also es gehoert wissenschaftlich zum guten Ton in dieser Situation mit eteas besserem zu kommen, da bin ich ja mal gespannt! Im uebrigen hat das Standardmodell mit der Higgssache ja mal wieder gut gepunktet! Also was waere denn die neue Theorie?

es geht aber auch zum guten wissenschaftlichen Ton, zwei verschiedene Theorien nicht durcheinander zu bringen ;)

Das eine ist das Standardmodell der Kosmologie (Urknall, Hintergrundstrahlung etc.), das andere ist das Standardmodell der Elementarteilchenphysik.
Die bitte nicht verwechseln und durcheinanderbringen.
Ich persönlich finde es etwas schade, dass das Higgs nun gefunden wurde, und die Gemeinde der Teilchenphysiker sich jetzt nicht zusammenraufen muss ;) Im Dienstagsseminar am DESY berichtete Jim Olsen von der Princeton University von neuesten Higgs-Resultaten, die mit CMS aufgenommen wurden. Alles, was bisher untersucht wurde, deutet mehr als je zuvor, daraufhin, dass "das" Higgs nun wirklich gefunden wurde - sein Kommentar dazu: "Schade eigentlich!". Aber, in den Daten steckt noch mehr, insbesondere was Susy-Higgs angeht. Im Laufe des nächsten Jahres dürfte da also noch die ein oder andere Pressekonferenz stattfinden. Aber das führt inhaltlich hier zu weit.

zu Basti83 - so ganz nachvollziehen kann ich deinen Punkt nicht. Was möchest du mit Messergebnissen anderes machen, als sie zu interpretieren? Wissenschaftstheoretisch geht das schon in Ordnung.

Das Photonen durch Streuung in einem Plasma Energie verlieren, ist zweifelsfrei richtig - aber da draußen gibt es auf großen Skalen quasi nichts, wir reden von einem Teilchen pro Kubikmeter als mittlerer Dichte - das ist nichts, woran ein Photon streuen kann.

Grüße
Olli
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

Basti83

  • Gast
Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #96 am: 24. November 2012, 17:35:28 »
Kosmologie wäre ohne Interpretationen nicht möglich, das stimmt wohl.
Darunter verstehe ich übrigens eine subjektive Beurteilung der durch Beobachtung (Astronomie) gewonnenen Daten.
Aber speziell beim Urknall wird für meinen Geschmack zuviel von "Tatsachen" gesprochen, und das sehr leichtfertig.
Es wird bei der messbaren Rotverschiebung wie selbstverständlich von Fluchtbewegungen gesprochen, wobei das natürlich noch nie direkt beobachtet wurde. Beobachtet wurde eben nur Verschiebungen der Spektrallinien des Lichtes.
Ob es sich nun Tatsächlich um Bewegung handelt oder nicht, kann also niemand mit Gewissheit sagen.
In Experimenten wurde jedoch wunderbar beobachtet, dass Magnetfelder in einem Plasma, Licht so streuen können, das ein Energieverlust bzw. eine Rotverschiebung auftritt. Die "verlorene" Energie verwandelt sich dabei übrigens in thermische Strahlung die einer Temperatur von 2,7° K entspricht. Zufällig besitzt der Mikrowellen Monopol ebenfalls eine Temperatur von 2.7° K.
Es handelt sich dabei um einen speziellen Effekt der Raman-Streuung, der schon lange bekannt ist.
Plasma und Magnetfelder sind im Kosmos zweifellos vorhanden und wenn wir jetzt also klassische, im Labor überprüfbare Physik anwenden, sind Rotverschiebung und Hintergrundstrahlung logische Konsequenzen die keinerlei Urknall benötigen.
Und dazu muss keine neue Grundkraft eingeführt werden, die obendrein nicht messbar ist. Oder mit anderen Worten, damit die Urknall Theorie weiter funktionierte, musste eine mysteriöse Kraft wie die "Dunkle Energie" eingeführt werden. mit im Experiment nachgewiesenen Effekten ging es nicht. mit dem Plasma-Modell jedoch schon.
Alternative Modelle über die Entstehung des Universums will ich nicht anbieten. da diese Frage in Astronomie oder Physik keine Rolle spielen sollte. Philosophisch oder religiös könnte man darüber diskutieren. Aber die notwendigen, harten Anforderungen an eine empirische Wissenschaft schließen von Vorne herein die Beantwortung solch einer Frage aus.

Das Photonen durch Streuung in einem Plasma Energie verlieren, ist zweifelsfrei richtig - aber da draußen gibt es auf großen Skalen quasi nichts, wir reden von einem Teilchen pro Kubikmeter als mittlerer Dichte - das ist nichts, woran ein Photon streuen kann.

Ich denke da vielmehr an die Quellen der Strahlung. Selbst wenn die Doppler-Interpretation nicht zutrifft und sich ganz andere Entfernungen ergeben würden, wären z.B. Quasare immer noch sehr heiße Objekte, folglich Plasma. Wieso sollte das Licht also nicht direkt an der Quelle gestreut werden?

Grüße Basti

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  • Gast
Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #97 am: 24. November 2012, 18:30:49 »
Ehrlich gesagt habe ich auch meine Zweifel ... Solange wie Konstanten notwendig sind um Beobachtungen mathematisch zu beschreiben muss es Fehler bzw. Unwissen geben. Die Physik ist eben keine "abgeschlossene" Wissenschaft. Aber dafür zu plädieren Theorien komplett zu stürzen ohne einen Ersatz anzubieten bringt niemanden weiter. Nur Daten zu sammeln als Selbstzweck erscheint mir absolut nutzlos. Sollen wir uns also nicht mehr fragen was die Welt im innersten zusammen hält?
Wissenschaft hat keine andere Wahl als Plausibilitäten gegeneinander abzuwägen, nur so kann Wissenschaft funktionieren.
Naturwissenschaften nutzen mathematische Methoden, da es sich erwiesen hat, das das zu brauchbaren Ergebnissen führen kann. Die Welt besteht aber nicht real in Zahlen. Wollen wir deshalb die Mathematik aus den Wissenschaften verbannen?
Ich versteh deine Zweifel an der Urknalltheorie und diese darfst du auch äußern, das ist absolut legitim. Aber die Schlüsse die du daraus ziehen willst führen uns zu weniger als wir jetzt bereits haben. Das unsere Modelle nicht perfekt sind ist jedem bewußt. Wir haben aber keine besseren Theorien die die Welt die wir beobachten besser beschreiben könnten. Das ist aber nur der aktuelle Stand, nicht das Ende. Und das bestreitet doch auch niemand ernsthaft.

Edit: Ok ich machs mal konkret. Wenn du deinen Argumenten Gewicht verleihen willst musst du dir alle Faktoren nehmen die eine Rotverschiebung verursachen können. Dann musst du durch empirisch gewonnene Daten rausfinden wie viel der Rotverschiebenden Faktoren in welcher Häüfigkeit wo auftreten. Dann musst du durchrechnen ob die tatsächlich beobachtete Rotverschiebung mit deinem Modell übereinstimmt.
Wissenschaften arbeiten zwar mit Plausibilitäten, das rechtfertigt aber nicht solche Themen zu reinen Glaubensfragen zu degradieren.

Offline trallala

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Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #98 am: 24. November 2012, 19:49:14 »
Solange wie Konstanten notwendig sind um Beobachtungen mathematisch zu beschreiben muss es Fehler bzw. Unwissen geben

So wie z.B. Pi beim Kreisumfang? ???

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  • Gast
Re: Urknall nicht möglich
« Antwort #99 am: 24. November 2012, 20:11:24 »
gut. das wsr nicht unbedingt das woran ich gedacht hab aber pi ist tatsächlich Gegenstand der Forschung ... wenn auch der Mathematik ...
Egal, worauf ich hinaus wollte ist das Basti bestenfalls ne Arbeitshypothese hat an der er aber nicht arbeitet, der er aber jetzt schon zuspricht die Urknalltheorie enthront zu haben ...

Gibt ein paar mehr Konstanten. Die dunkle Energie dient zur Erklärung einer Konstante ...