Die Urknalltheorie geht davon aus, daß aus mehr oder weniger aus einer Zelle das Universum entstanden ist
Zumindest scheint klar zu sein,
dass vor 13,7 Milliarden Jahren irgend etwas passiert sein muss. Dass aber alles aus einem Punkt heraus entstanden sein muss, halte ich jedoch nicht für zwingend. Ich habe ein anderes Bild im Kopf wobei der "Urknall" durchaus in einem ausgedehntem Bereich stattfinden kann, man könnte fast sagen überall gleichzeitig.
Mein Bild ähnelt etwas der schon erwähnten
http://de.wikipedia.org/wiki/Branenkosmologie und benötigt natürlich auch mehr Dimensionen als vorstellbar.
Wer jetzt gleich abwinkt sollte vielleicht mal
http://de.wikipedia.org/wiki/Flatland lesen!
Meine Bild entstand als mir ein Bekannter einmal seine Vorstellung von
Zeit erläuterte, nämlich als Reißverschluss:
der Zipper ist die Gegenwart, dahinter ist alles als Vergangenheit "eingefroren" und der offene Teil ist die Zukunft.
Jetzt packe ich noch ein paar Dimensionen drauf und betrachte zwei Flächen die sich schneiden. Die Schnittlinie ist eindimensional und schreitet voran wenn die beiden Flächen sich gegeneinander bewegen. Die Schnittlinie repräsentiert also die Gegenwart und die Zeitachse dieser eindimensionalen Welt steht senkrecht dazu in Richtung der Bewegung der Schnittlinie. (Um diese eindimensionale "Welt" auf drei Dimensionen aufzupumpen wären natürlich höher dimensionale Flächen nötig ...).
Jetzt zum "Urknall": wenn die beiden Flächen nicht eben sind sondern gebogen, dann gibt es einen Zustand bevor diese sich berühren. Stellen wir und die beiden Flächen als Kugelflächen vor, dann berühren diese sich zunächst an einem Punkt. Dann wächst sich dieser Punkt zu einem Kreis aus, der schnell größer wird. Erst dieser Rand entspricht dann unserer Welt wie wir sie kennen. Ist die Krümmung der beiden Flächen sehr klein und diese fast parallel zueinander so kann sich im ersten Augenblick sehr schnell eine recht große Berührungsfläche bilden, ähnlich wie wenn ich in die Hände klatsche. Dann erst beginnt sich ein Rand herauszubilden.
Etwas ähnliches passiert wenn ich eine Zeitung über eine Kerze halte: Es bildet sich zunächst ein schwarzer Fleck. Erst einen Augenblick später bildet sich ein brennender Rand aus, der dann nach außen fortschreitet. Die initiale Fläche hat also eine andere Struktur als der spätere Rand (=unsere Welt), ja es gibt im ersten Augenblick noch nicht einmal eine definierte Zeitachse!
(Parallelen hierzu findet man auch bei Penrose in:
http://www.springer.com/springer+spektrum/sachbuch/book/978-3-8274-2801-1)
Was ich meine, das erkennt man auch in diesem Bild
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:CMB_Timeline75.jpg. Hier wird zwar auch ein Punkt als Ursache suggeriert, aber m.E. kann der vordere Teil tatsächlich flach sein (quasi der initiale Brandfleck) . Somit brauche ich auch keine Klimmzüge für eine initiale Inflation
http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation_%28Kosmologie%29.
Bevor jetzt alle über mich herfallen: natürlich reicht das nicht um einen Urknall zu erklären und lässt sich natürlich sofort "widerlegen". Dubios ist auch die Vorstellung von "Zeit" mit der ich hier geschickt hantiert habe. Wenn ich von "Bewegung" der Flächen rede, dann suggeriere ich einen Ablauf mit vorher/nachher. Das widerspricht aber schon der speziellen Relativitätstheorie nach der es den Begriff "Gleichzeitig" gar nicht gibt. Das ganze würde eher Newton gefallen :-) Diese "Zeit" ist also nicht identisch mit "unserer" Zeit die durch das Voranschreiten der Schnittfläche (=Gegenwart) abläuft (Einstein stöhnt schon wieder :-)
Außerdem setze ich voraus, dass es außerhalb (und sogar "vor") unserer Welt/Realität etwas existiert was als Ursache herhalten muss. Das ist natürlich alles nicht "beweisbar" und ich glaube auch nicht dass es "so" ist. Es ist eben alles nur eine Modellvorstellung.
Dieter.