Verlinkte Ereignisse

  • Atlas5-401 AV078, InSight, VAFB SLC3E, 13:05MESZ: 05. Mai 2018
  • InSight - Landung - ca. 21:00 MEZ: 26. November 2018

InSight auf Atlas V 401

  • 2000 Antworten
  • 533109 Aufrufe

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1100 am: 30. Juni 2019, 18:01:18 »
Die Ergebnisse der Aktion (das Versetzen der Haltestruktur) sehen richtig gut aus. Der Halter wurde zunächst soweit angehoben, dass die Kabelschlaufe, die noch im "Schornstein" steckte, herausgezogen wurde, anschließend konnte man beim weiteren Anheben sehen, dass das Messkabel problemlos aus dem Kabelfach gezogen wird und dass auch der Scanner für die Tiefenanzeige funktioniert.

Man wird sich die Situation in den nächsten Tagen noch genauer anschauen. T. Spohn bevorzugt derzeit, den Hohlraum, den sich der Maulwurf geschaffen hat, mit Regolith aufzufüllen und anschließend durch den Scoop direkt neben der Sonde auf den Boden zu drücken, um diesen zu verdichten. Der Arm kann maximal mit einer Kraft von ca. 40 N auf den Boden drücken, das sollte ausreichen, dass eine Reibungskraft von ca. 5 N entsteht, die den Rückstoß des Maulwurfs soweit abfängt, dass eine Fortbewegung möglich wird.

Ich hätte ja gerne noch ein weiteres "diagnostisches Hämmern" unter direkter Kamerabeobachtung gesehen.   ;)

Quelle wie üblich ("Logbuch" und "Originalbilder"):

https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-11031/
« Letzte Änderung: 01. Juli 2019, 13:43:33 von rok »

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1101 am: 01. Juli 2019, 13:38:42 »
Aus dem InSight-Logbuch von heute:

Als nächstes wird nun der Greifer losgelassen und verstaut, so dass die Schaufel des Arms benutzt werden kann. Wir werden mit Hilfe der IDC Kamera auf dem Arm den Maulwurf und die Grube untersuchen können und sehen, ob wir unsere Pläne anpassen müssen. Falls nicht, werden wir verfahren, wie geplant: Das heißt, die Grube verfüllen, den Boden belasten und dabei hämmern. Wegen des "4th of July" Feiertages in den USA und den Arbeiten zum Verstauen des Greifers wird es noch mindestens eine Woche dauern, bevor wir weitere Neuigkeiten haben werden. 
......
Das sollte dann auch die twitter-Anfrage von raumfahrer.net beim dlr beantworten.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1102 am: 04. Juli 2019, 19:13:34 »
Aus dem InSight-Logbuch von heute:

Als nächstes wird nun der Greifer losgelassen und verstaut, so dass die Schaufel des Arms benutzt werden kann. Wir werden mit Hilfe der IDC Kamera auf dem Arm den Maulwurf und die Grube untersuchen können und sehen, ob wir unsere Pläne anpassen müssen. Falls nicht, werden wir verfahren, wie geplant: Das heißt, die Grube verfüllen, den Boden belasten und dabei hämmern. . 


Falls das alles nicht zum Erfolg führt, würde man offenbar auch direkt mit dem Arm auf den Maulwurf drücken.

Zitat
And, although the arm can't grab the mole for repositioning, it could, if needed, push against the spike in an effort to get it to resume drilling.
https://www.skyandtelescope.com/astronomy-news/nasas-strategy-mars-insight-back-drilling/?utm_content=buffer59856&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=buffer
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1103 am: 04. Juli 2019, 19:49:25 »
Das wäre dann aber wirklich die letzte Verzweiflungstat, man müsste die Schaufel millimetergenau auf die Kante des Maulwurfs setzen, um dass Messkabel nicht zu beschädigen und man müsste den Arm ständig mit dieser Genauigkeit nachführen.

Ich vermute, dass sie zunächst seitlich gegen das obere Ende des Mole drücken werden, falls die jetzt zunächst noch geplante Aktion (das Zusammendrücken des Bodens) keinen Erfolg haben sollte.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1104 am: 08. Juli 2019, 12:06:18 »
Der "Kraterboden" ist sichtbar. Wie viele Zentimeter mögen das sein?  :-\

Den Bildausschnitt habe ich von png in jpg umgewandelt und 2-fach vergrößert.
Originalbild von Sol 213 (03.Juli 2019):  https://mars.nasa.gov/raw_images/12147/?site=insight


Credit: NASA/JPL-Caltech
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline frog

  • **
  • 93
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1105 am: 08. Juli 2019, 12:24:58 »
Nicht so viele. Ich schätze mal 10 - 12cm. Der Boden sieht felsig und hart aus. Ob da der Maulwurf überhaupt durchkommt?
"Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß es außer uns noch weitere intelligente Lebewesen im Universum gibt. Doch wir werden es nie erfahren, denn wir sind verloren in Raum und Zeit".
Professor Heinz Haber ~1969

*

Offline Riker

  • *****
  • 607
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1106 am: 08. Juli 2019, 12:30:31 »
Ich meine, in dem von Lumpi eingestellten Bild ist (noch) nicht der Kraterboden zu sehen.
Das wird - im schlimmsten Falle - noch Teil der Kraterwand sein, da wir auch nicht die Spitze vom Maulwurf sehen können.

Oder ist das vielleicht nachgerutschtes Material???
"Machen Sie's so!"

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1107 am: 08. Juli 2019, 13:00:27 »
... da wir auch nicht die Spitze vom Maulwurf sehen können.

Na zumindest die Spitze vom Maulwurf steckt doch wohl im Boden, die werden wir (hoffentlich) auch nicht sehen können.  ;)
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1108 am: 08. Juli 2019, 13:19:33 »
Ich würde sogar nur auf  ca. 5 cm tippen und denke, das was waagerechter Boden zu sein scheínt, ist nur nachgerutschtes Material der Bohrung.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1109 am: 08. Juli 2019, 19:19:30 »
Oder die Lochwand hat nur eine andere Farbe. Auf der Website sind mehrer Bilder mit verschiedenen Schattenwürfen zu sehen. Leider sieht man dabei auch nur schwer mehr. In einem 3D-Modell wird man das aber sicher nachrechnen können, wie der Schattenwurf wann wäre.

Die Sonde (Bohrhammer, Bohrer, Ramme, Maulwurf) soll imho ca 30 cm lang sein und ca 3 cm Durchmesser haben. Somit ca. so breit (und natürlich auch lang) wie ein 30cm Lineal. Also das Länge-Durchmesser-Verhältnis ist 1 zu 10. Von daher könnte das schon der Boden vom Loch sein. Auf anderen Bildern sieht man, daß die Sonde ca. 2 bis 2,5 Durchmesser aus dem Loch heraus schaut, somit ist sie zu 7,5 bis 8 Durchmesser im Boden. Somit sollte das Loch 22,5 bis 24 cm Tief sein.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1110 am: 08. Juli 2019, 20:31:54 »
Der Boden sieht felsig und hart aus. Ob da der Maulwurf überhaupt durchkommt?

Das frage ich mich auch. Man meint da ja, sowas wie einen Schichtenaufbau zu erkennen. Ein Loch in lockerem Sand, oder wenigstens Kies sieht anders aus. Sieht für mich entweder nach verkrusteten Schichten oder gar nach kleinen Steinen aus. Jedenfalls kein Wunder, dass der Maulwurf sich da nicht gerade "wie ein Messer durch Butter" hämmern konnte.

Die Annahme der Forscher vor der Landung, von der Verteilung größerer Steine an der Oberfläche (auf Bildern aus dem Orbit) auf die Verteilung solcher Steine auch in einigen Metern Tiefe zu schließen, klang ja nicht unplausibel. Wenn man sich aber jetzt mal ein steiniges Gelände vorstellt, über das äonenlang Marswind hinwegbläst und da nach und nach genug Sand und Staub ablagert, dass fast alle Steine darunter verschwinden... dann trifft die Annahme über die Bodenstruktur in der Tiefe irgendwann einfach nicht mehr zu?

Naja, wenn man so denkt, darf man ja überhaupt nirgends einen Versuch wagen, in die Tiefe zu bohren. Irgendwann/irgendwo muss man es halt mal probieren. :-\

Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1111 am: 09. Juli 2019, 14:36:42 »
Für mich sieht es auch so aus, als wenn der Maulwurf auf einen Stein gestoßen ist. Wenn man die ersten Fußabdrücke von HP3 sieht und mit den letzten vergleicht, scheint die Struktur die man in dem Loch sieht, ein Stein zu sein wo er nicht weiterkam und HP3 dadurch verschoben wurde.
Anschließend hat der Maulwurf durch die Erschütterung Material an den Bohrlochrand gedrückt und zum Teil wird auch etwas ins Loch gefallen sein. Was mich beim betrachten der Bilder und des Gifs auf der DLR Blogseite stutzig gemacht hat, ist die Tatsache, dass sich der Maulwurf wärend der ganzen Hebeaktion keinen Zentimeter bewegt hat. Das Datenkabel an dem der Maulwurf hängt, ist doch eigentlich relativ starr. Da hätte doch eine kleine Seitwärtsbewegung drin sein müssen. Vielleicht ist die photografisch ja nicht festgehalten worden. Meine Vermutung ist, dass der Maulwurf evtl. zwischen zwei Steinen, welche dicht beieinanderliegen, festsitzt. Dann würde wohl leider auch eine Bohrlochverdichtung nicht viel bringen. Evtl. müsste man das Bohloch mehrmals verdichten, bis der Maulwurf einen Weg, vorbei an den Steinen, gefunden hat.

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1112 am: 09. Juli 2019, 15:36:31 »
Zitat
Wenn man die ersten Fußabdrücke von HP3 sieht und mit den letzten vergleicht, scheint die Struktur die man in dem Loch sieht, ein Stein zu sein wo er nicht weiterkam und HP3 dadurch verschoben wurde.

Nö, das was man im Loch sieht ist auf keinen Fall ein Stein an dem der Maulwurf gescheitert ist.

Und das der Maulwurf sich nicht neigt ist auch klar - schließlich steckt er noch zu > ¾ mehr oder weniger fest im Boden

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1113 am: 09. Juli 2019, 17:06:46 »
Für mich sieht das Material am Boden des Lochs nicht anders aus als das auf der Oberfläche, also kein Stein. Ob die weiter tiefer im Boden steckende Spitze des Maulwurfs aber vielleicht auf einen Stein gestoßen ist, ist eine andere Frage.

Das frage ich mich auch. Man meint da ja, sowas wie einen Schichtenaufbau zu erkennen. Ein Loch in lockerem Sand, oder wenigstens Kies sieht anders aus. Sieht für mich entweder nach verkrusteten Schichten oder gar nach kleinen Steinen aus. Jedenfalls kein Wunder, dass der Maulwurf sich da nicht gerade "wie ein Messer durch Butter" hämmern konnte.

Für die ersten 18 - 20 cm hatte der Maulwurf nur 5 Minuten benötigt, erst danach musste er "kämpfen"...
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Andreas

  • Gast
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1114 am: 14. Juli 2019, 13:37:33 »

Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1115 am: 16. Juli 2019, 20:45:58 »
Hallo,

hier auch nochmal aus der Sicht der Instrument Context Camera (ICC):

Vorher:


Nachher:


Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Andreas

  • Gast
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1116 am: 21. Juli 2019, 16:04:48 »
Sol 230. July 21, 2019
Näher dran.


https://mars.nasa.gov/raw_images/13196/?site=insight

Gruß Andreas

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1117 am: 22. Juli 2019, 17:11:41 »
Das ist jetzt bitter, beim Absetzen wurde die Support Structure zum Schluss ein paar Zentimeter an das Bohrloch herangeführt, um genug Lose im Kabel zu haben. Das hat zu dem Problem geführt, dass die SS jetzt mit einem Fuß auf dem Kabel steht, also nochmal angehoben werden muss, wenn die Sonde Fortschritte macht.

« Letzte Änderung: 22. Juli 2019, 19:56:49 von rok »

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1118 am: 22. Juli 2019, 21:59:43 »
Sol 230. July 21, 2019
Näher dran.


https://mars.nasa.gov/raw_images/13196/?site=insight

Gruß Andreas
Es wäre gut eine Lampe haben um in das Loch rein gucken.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1119 am: 22. Juli 2019, 23:14:46 »

aasgeir

  • Gast
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1120 am: 23. Juli 2019, 10:24:20 »

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1121 am: 23. Juli 2019, 11:17:49 »
Ja, perfekt, man erkennt die Struktur der verkrusteten Schichten direkt unter der Oberfläche und in einer Tiefe von ca. 5 - 10 cm das nachgefallene Material, was allerdings nicht ausreicht, dass sich die Sonde beim Abfangen des Rückstoßes darin "verhakt".

Andreas

  • Gast
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1122 am: 25. Juli 2019, 23:21:35 »
Sol 234
Wird das Bohrloch jetzt verdichtet?



https://mars.nasa.gov/raw_images/14090/?site=insight

Gruß Andreas

Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1123 am: 26. Juli 2019, 21:39:48 »
Hallo,

Sol 234
Wird das Bohrloch jetzt verdichtet?



https://mars.nasa.gov/raw_images/14090/?site=insight

Gruß Andreas

@NASAInSight meint ja. :)

https://twitter.com/NASAInSight/status/1154827020624257024

Übersetzung:
Ich mache mich bereit, um zu versuchen, auf den Boden in der Nähe meiner Hitzesonde zu drücken. Während ich näher komme, lassen sich einige Bilder machen und ich kann mich in Position bringen. Wenn ich das Loch, in dem sich dieser "Maulwurf" befindet, zusammenbrechen kann, kann es ihm helfen, weiter nach unten zu graben.

Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Andreas

  • Gast
Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1124 am: 01. August 2019, 13:07:10 »
Hallo,

Sol 234
Wird das Bohrloch jetzt verdichtet?

Gruß Andreas

@NASAInSight meint ja. :)

https://twitter.com/NASAInSight/status/1154827020624257024

Übersetzung:
Ich mache mich bereit, um zu versuchen, auf den Boden in der Nähe meiner Hitzesonde zu drücken. Während ich näher komme, lassen sich einige Bilder machen und ich kann mich in Position bringen. Wenn ich das Loch, in dem sich dieser "Maulwurf" befindet, zusammenbrechen kann, kann es ihm helfen, weiter nach unten zu graben.

Gruß

Mario

Sol 240
Die Schaufel hat zumindest mal gedrückt.



https://mars.nasa.gov/raw_images/613126/?site=insight

Gruß Andreas