Es gibt überhaupt keine Informationen über die Bodenkennwerte (z. B. Druck- oder Scherfestigkeit) auf dem Mars, abgesehen von Beobachtungen der Fahrspuren der Marsrover. Die Abschätzung der Oberflächen-Eigenschaften in dem InSight-Landegebiet ist also definitiv nur "geraten", da man noch nicht mal über eine Statistik der verschiedenen Bodentypen verfügt.
So wie das Loch aussieht, ist direkt unter der Oberfläche eine Schicht aus Regolith, der durch Salzeinlagerungen verkrustet ist ("Duricrust"). Man sieht am Loch nur eine scharfe Kante, aber keinen Trichter, der durch nachrutschendes lockeres Material entstehen würde.
Ich vermute mal, dass man die Support Structure evtl. noch ein paar Zentimeter nach links schwenken wird, um mit der Armkamera einen direkten Blick auf den Mole zu bekommen und dann versuchsweise einige Hammerschläge zu machen. Da die Sonde jetzt nicht mehr im Transportcontainer steckt, kann man schauen, ob sie nun in der Lage ist, das Hindernis zu umgehen. Falls es keinen Fortschritt gibt, wird man die SS absetzen um den Hohlraum mit dem Scoop zuzudrücken. Das ist zwar riskant, weil dann das Messkabel nicht frei nach unten rausgezogen werden kann, sondern möglicherweise unter der SS eingeklemmt wird, aber im Notfall kann man das Gerät ja auch wieder anheben.
Im Prinzip kann man die ganze Aktion auch am Greifer hängend durchführen bis die Endtiefe erreicht ist, allerdings ist der Arm dann für mehrere Monate stillgelegt.
Ja, die Befürchtung, dass sich das Messkabel verhakt haben könnte ist definitiv vom Tisch. Es sieht weiterhin so aus, dass es einen Stein gibt, dem der Maulwurf nicht ausweichen konnte, solange er noch mit dem oberen Ende im "Schornstein" gesteckt hat, aber jetzt haben wir einen "free mole", und damit gibt es eine gute Chance, dass es doch nach unten geht.