Danke Jörg für die Tipps!
Tja, was den Hersteller anbelangt, da wollte ich mich ja von Deiner Empfehlung leiten lassen und auch auf die
Vallejo-Farben umsteigen, mit denen Du ja offenbar gute Erfahrungen gesammelt hast. Deshalb werde ich in Deinem Thread auch nochmal genauer nachlesen, welche Orange-Töne Du damals verwendet hast.
Und das Thema Farbgebung des
External Tank (ET) hat uns ja hier schon öfter beschäftigt, wobei bekannt ist, dass die zunehmende Verfärbung des ET zu dunkleren Farbtönen hin mit der Sonneneinstrahlung zusammenhängt, der der Shuttle Stack während seiner Verweildauer auf der Startrampe ausgesetzt ist.
Demzufolge wird man bei der Farbgebung mit einem Farbton allein nicht auskommen, da der Intertank ohnehin dunkler ist, sondern mehr oder weniger intensive
orange-braune Farbmischungen brauchen, je nachdem welche
Countdown-Situation man auf dem Pad darstellen will, was wiederum Ansichtssache ist.
Ursprünglich hatte ich ja bei meinem
Diorama an die letzte
Countdown-Phase unmittelbar vor dem Start gedacht und mich bisher an meinem oft gezeigten
STS-6-Referenzfoto orientiert, auf dem die Farbtöne des ET relativ hell erscheinen, ohne jedoch zu wissen, aus welcher Phase diese Aufnahme genau stammt.
Da der
Payload-Canister zu sehen ist, sollte das Foto etwa von Anfang Januar 1983 sein.
Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)Ähnlich helle Farbtöne sieht man auf den Bildern beim
Roll-Out des
ET-8 (10.09.1982),
Quelle: forum.nasaspaceflight.com (Jester)sowie beim
Roll-Out der
Challenger (30.11.1982), hier im Nebel kurz vor dem Pad 39A.
Quelle: NASAAuf diesem Foto vom
Lift-Off (04.04.1983) erscheinen die ET-Farbtöne dagegen wesentlich dunkler, ein Detail, dem ich anfangs lange Zeit keine größere Bedeutung beigemessen habe, da die ganze Stimmung des Fotos irgendwie dunkler erscheint, was vielleicht auch am Wetter oder an der Aufnahme selbst gelegen haben mag.
Quelle: NASADiese starke Verfärbung des ET wird jedoch angesichts der ungewöhnlich langen Standzeit des Shuttle Stacks auf dem Pad plausibel, die bei der
STS-6 im Unterschied zu anderen Missionen mit
4 Monaten viel länger andauerte, als ursprünglich vorgesehen war, was der Hauptgrund gewesen sein wird.
Ursache für die Verzögerung des Starts, der ursprünglich für Ende Januar 1983 vorgesehen war, war ein Wasserstoff-Leck im Bereich des Haupttriebwerks
SSME No. 1 des Orbiters, das bei einem Probelauf
Flight Readiness Firing (FRF, 18.12.1982) aufgetreten war, das aber zunächst nicht genau lokalisiert werden konnte.
Bei diesem sog.
Flugbereitschaftsbrenntest, den jeder Orbiter bei seinem Erstflug oder nach größeren technischen Überholungen zu absolvieren hat, werden u.a. die drei Triebwerke zum Nachweis ihrer vollen Funktionsfähigkeit
ca. 20 Sekunden lang getestet und danach abgeschaltet.
Hier ist ein Bild von diesem
FRF, das ich zunächst für ein Startbild gehalten habe, das mit seinen helleren Farbtönen des ET aber gar nicht zum Lift-Off-Bild mit den dunklen Farbtönen passt, was mich anfangs ziemlich irritiert hat.
Quelle: NASAZum Glück gibt es im
NSF-Forum einen speziellen, sehr ausführlichen und hochinteressanten Thread
Challenger STS-6 – A Walk into History mit einer Vielzahl von Fotos über den gesamten Verlauf dieser ersten Challenger-Mission, der mir dann bei der Aufklärung der Abläufe sehr geholfen hat. Ich bin mir nur nicht im Klaren, ob ihr auch auf ihn zugreifen könnt, was mich deshalb interessieren würde.
Dieses Leck und dessen genaue Ortung hat die NASA ziemlich lange beschäftigt und schließlich zur Verschiebung des Starttermins geführt, da umfangreiche Wartungsarbeiten an den Haupttriebwerken des Orbiters durchgeführt werden mussten.
Deshalb war es notwendig, einen weiteren
FRF-Test (25.01.1983) durchzuführen, wobei man auf diesem Foto sehen kann, dass die Farben des ET inzwischen weiter nachgedunkelt waren.
Quelle: forum.nasaspaceflight.com (Ares67)Aber auch während dieses FRF trat ein Wasserstoff-Leck auf, als dessen Ursache ein 3/4 Zoll langer Haarriss im Brennraumverteiler des Triebwerks
SSME No. 1 festgestellt wurde.
Da auch in den übrigen Triebwerken weitere Lecks auftraten, die offensichtlich ein Problem der Schweißnähte dieser neuen Triebwerke waren, wurden daraufhin Anfang März 1983 alle drei Haupttriebwerke auf der Startrampe ausgebaut.
Quelle: mainengine.deWährend bei den beiden Triebwerken
SSME No. 2 und No. 3 die Schweißnähte verstärkt wurden, wurde Triebwerk
SSME No. 1 durch ein neues Triebwerk ersetzt, dessen Schweißnähte sicherheitshalber ebenfalls verstärkt wurden.
Nach eingehenden Fehleranalysen und einer problemlosen Testung der letzten 16 Stunden eines normalen Countdowns wurden die Triebwerke am
10.03.1983 wieder installiert, wonach dann die
Challenger am
04.04.1983 endlich zu ihrem Jungfernflug starten konnte.
Somit weiß ich nun Bescheid, wann der
ET-8 welche Farbtönungen hatte, und kann mich dementsprechend entscheiden, wobei ich, Stand heute, doch eher zu den helleren Farbtönen tendiere.