Hallo allerseits,
auf Fotos des Kanisters mit geschlossenen Türen kann man meist nur das
lange Rohr (Torque Tube) aber nur wenig Details der sieben
Verriegelungssysteme (Door Latches) erkennen und weiß außerdem nicht, auf welcher der beiden Türen wo was angebracht ist.
Quelle: NASA (STS-132)Größere Klarheit darüber erhält man erst aus Bildern des Kanisters mit geöffneten Türen, wobei es bei der Zuordnung spezieller Details darauf ankommt, von welcher Seite man auf den Kanister schaut, was man aber für den
Scratch-Bau wissen muss.
Wie man auf dem folgenden Bild sehen kann, befinden sich das lange
"Torsionsrohr" und die daran befestigten
Schwenkriegel auf der Tür im Vordergrund, ohne jedoch zu wissen, um welche der beiden
Payload Bay Doors es sich dabei handelt.
Quelle: NASA (STS-135)Dieser Sachverhalt hat mir anfangs auch einiges Kopfzerbrechen bereitet,
worüber ich erst nach der Analyse mehrerer Detailfotos nach und nach Klarheit erlangt habe.
Wie man auf diesem Bild sehen kann, blickt man hier gemäß der NASA-Definition auf die
Vorderseite (Forward Bulkhead) des Kanisters, auf der man den Türspalt erkennen kann. Die linke Kanister-Tür ist die sog.
Port Side Door, und die rechte Kanister-Tür ist die
Starboard Side Door, auf der sich das
Torque Tube mit den sieben
Door Latches befindet.
Quelle: NASA (STS-135)Nach dieser Erkenntnis habe ich mir überlegt, wie ich diese
Türverriegelungen (Door Latches) am besten scratchen könnte.
Für die
Schwenkriegel kam ich zunächst auf das kleine
Channel-Profil (0,7 mm x 1,2 mm) im folgenden Bild, von dem ich mit einer Rasierklinge einen ersten Riegel abgetrennt habe, der sich aber für das
Rohr (Ø 0,7 mm) leider als zu klein erwiesen hat.
Da ich aber inzwischen ermittelt hatte, dass die
Schwenkriegel eine Länge von
2 mm haben sollten, habe ich mich für ein
Evergreen H-Profil (1,8 mm x 2,0 mm) entschieden, von dem ich die Stege auf einer Seite abgefeilt habe,
was eine geeignete Klammer mit ausreichender Höhe ergeben hat, um das Rohr zu überdecken, wie man es auf den Bildern mit geschlossenen Türen sehen kann.
Und so sah die erste Anprobe des Rohres mit den sieben Kammern auf dem Kanister aus, die es schon ganz gut trifft.
Wie man auf diesem Bild sehen kann, befinden sich neben den Schwenkriegeln zwei
kleine Kästchen, die auf die
Port Side Door ragen.
Quelle: NASA (STS-134)Endgültige Klarheit über den Aufbau der Schwenkriegel liefern Bilder wie diese hier.
Quelle: NASA (STS-131)Beim Schließen der Türen rasten die
Schwenkriegel in die
Aufnahmen auf der
Port Side Door ein, wodurch die Türen verriegelt werden.
Quelle: NASA (STS-131)Wie man auf diesem bereits am Anfang gezeigten Bild sehen kann, waren diese Abdeckungen auf beiden Seiten der Schwenkriegel mitunter aber auch nicht vorhanden, was mich anfangs irritiert hat.
Dadurch kann man im
Zoom aber das abgeschrägte Gegenstück der Türverriegelung auf der
Port Side Door sehen, in das der Schwenkrigel einrastet.
Quelle: NASA (STS-132)Das wird in der folgenden Aufnahme bei geöffneten Türen noch deutlicher,
Quelle: NASA (STS-131)weshalb ich beide Teile des
Verriegelungssystems nochmals gegenübergestellt habe.
Quelle: NASA (STS-131)Und damit genug der interessanten und bei diesen Vergrößerungen recht plastischen Details. Meine Aufgabe bestand nun darin, dieses System soweit zu vereinfachen, dass davon im
Maßstab 1:160 noch etwas übrig bleibt.
Die Schwenkrigel waren ja bereits fertig, für deren seitliche Verkleidungen habe ich kleine Klötzchen aus
Evergreen Strips (0,5 mm x 0,5 mm x 1,0 mm) vorgesehen, von denen ich zwei Stäbchen nebeneinander auf einem dünnen
Basisstreifen (0,1 mm x 1 mm) verkleben wollte, die erst danach auf 1 mm Länge abgestochen werden.
In diesem Bild ist die gesamte, wiederum fixierte Anordnung zu sehen. Aufgrund der minimalen Abmessungen der Teile soll die gesamte Verklebung der Verriegelung mit dem Rohr mit
MEK erfolgen. Erst zum Abschluss wird dann noch der
Schwenkriegel vorsichtig aufgeklebt.
Soweit zur Theorie. Eins muss ich noch nachtragen. Wie man auf den vorangegangenen Fotos sehen konnte, ist das weiße
Torsionsrohr aber nicht durchgehend, sondern nur deren innere
Torsionsstange, die an den Schwenkriegeln frei liegt, was ich durch diese schwarzen Markierungen zumindest andeuten wollte.
Also dann, mal sehen, ob alles so klappt, wie ich mir das so vorstelle.