Europas Beitrag in der Raumfahrt?

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Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #25 am: 01. Juni 2023, 12:24:45 »
Ich glaube nicht unbedingt, dass die EU das Problem ist. Auch in anderen Ländern gibt es Vorschriften bis zum abwinken. China, USA, Indien, etc.

Ein Vorteil, den Musk hat, er ist nicht nur Entrepreneur, er ist auch ein begnadeter Verkäufer. Inzwischen weiß jeder Investor, was Musk anfasst, wird mit hoher Gewissheit zum Erfolg. SpaceX wurde nicht durch Subventionen gross, sondern durch Risikokapitalgeber.

Was Europa machen muss, ist ziemlich simpel. Investoren mit langfristigen Konzepten und mutigen Ideen ins Boot holen. Dazu braucht es nur einen Verkäufer und Visionär in Personalunion. Wird dieses Konzept durch die Politik und die Wirtschaft unterstützt, sind Investoren mit den ganz tiefen Taschen kein wirkliches Problem.

Meine Idee wäre, ein Konzept für die nächsten 50! Jahre erstellen und zwar mit höchst ambitionierten Zielen. (Eine Rakete aka Starship ist  nicht mehr ambitioniert. Konventionelle Launcher kann man bei der NASA und SpaceX buchen.) Dazu eine Finanzierungszusage der Politik. Abschaffung des Georeturn, ich würde hier meinen Hintern verwetten, dass bis 2030 auf diese Weise 3-stellige Milliardenbeträge eingesammelt werden könnten. Es muss nur ersichtlich sein, dass etwas passiert und der Wille von allen Seiten da ist.

Was wäre mein Konzept der nächsten 50 Jahre? Oder Ziele? Oder besser, Wunsch?

1. Mit Ariane 6 das Launcherprogramm beenden. Meinetwegen die A6 noch Man-rated machen, als backup. Sehe das aber wirklich nur als nice to have

2. Entwicklung stellarer Antriebe. Ionenantrieb, atomare Antriebe (Spaltung und irgendwann Fusion)

3. Entwicklung und Aufbau einer LEO Infrastruktur a la Bezos. Als Launchprovider mietet man BO, SpaceX, SLS. Als Vorbild sehe ich das Konzept aus dem Film “Der Marsianer”

4. Und das ist der Punkt, womit man Investoren anlockt. Space exploration, Beginn des Abbaus von Rohstoffen, wirtschaftliche Nutzung des Sonnensystems.

Ich weiß, klingt sehr utopisch, ist es imho aber gar nicht. Es braucht nur Zeit, politischen Willen, Mut und kluge Köpfe, die sich für dieses Projekt begeistern können.

RTN

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Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #26 am: 01. Juni 2023, 13:44:43 »
..

1. Mit Ariane 6 das Launcherprogramm beenden. Meinetwegen die A6 noch Man-rated machen, als backup. Sehe das aber wirklich nur als nice to have

2. Entwicklung stellarer Antriebe. Ionenantrieb, atomare Antriebe (Spaltung und irgendwann Fusion)

3. Entwicklung und Aufbau einer LEO Infrastruktur a la Bezos. Als Launchprovider mietet man BO, SpaceX, SLS....

Ich weiß, klingt sehr utopisch, ist es imho aber gar nicht. Es braucht nur Zeit, politischen Willen, Mut und kluge Köpfe, die sich für dieses Projekt begeistern können.
Atomare Wünsch-Dir-Was-Raumfahrt aus dem letzten Jahrhundert. Und Hauptsache, die Ariane kommt weg und das USA-Trägermonopol wird bedient.  :-X

Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #27 am: 01. Juni 2023, 14:39:24 »
..

1. Mit Ariane 6 das Launcherprogramm beenden. Meinetwegen die A6 noch Man-rated machen, als backup. Sehe das aber wirklich nur als nice to have

2. Entwicklung stellarer Antriebe. Ionenantrieb, atomare Antriebe (Spaltung und irgendwann Fusion)

3. Entwicklung und Aufbau einer LEO Infrastruktur a la Bezos. Als Launchprovider mietet man BO, SpaceX, SLS....

Ich weiß, klingt sehr utopisch, ist es imho aber gar nicht. Es braucht nur Zeit, politischen Willen, Mut und kluge Köpfe, die sich für dieses Projekt begeistern können.
Atomare Wünsch-Dir-Was-Raumfahrt aus dem letzten Jahrhundert. Und Hauptsache, die Ariane kommt weg und das USA-Trägermonopol wird bedient.  :-X

Du hast meinen gesamten Beitrag nicht verstanden. Und den anderer Foristen offenbar auch nicht. Es geht darum, Vorhandenes zu nutzen und nicht neu zu erfinden. Dafuer neue Wege zu beschreiten und nicht hinterherzuhecheln.  Und Atomar heisst nicht, Atombomben im All zu zuenden, sondern die Energie zu nutzen. Zum Beispiel fuer Ionenantriebe, etc. Eine Ariane 6 ist fuer diese Vision vollkommen nutzlos. es geht darum, wieder fuehrend in der Raumfahrt zu sein, nicht hinterherrennen.

Ganz nebenbei, einfach mal den Eingangsbeitrag lesen. der ist 12 Jahre alt und wie man sieht, hat sich seit 12 Jahren in Sachen bemannte Raumfahrt und kommerzielle Raumfahrt bei der ESA nichts getan. Das sollte zu denken geben.

Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #28 am: 01. Juni 2023, 17:16:38 »
Ich finde die Gedanken ja durchaus nicht falsch, aber gerade das Anlocken von Investoren scheitert in Europa an vielen Bedingungen und ein chinesischer Weg an anderen. Das ist mir zu sehr ignoriert.
Überholen ohne einzuholen, ob das klappt?

Offline Gecko

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Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #29 am: 05. Januar 2025, 18:32:27 »
Sowas lag mir gestern auch schon auf der Zunge  - die ESA entwickelt mal wieder was, das zwar sinnvoll, aber bis zur Marktreife Mitte der 2030er, also mit den üblichen Verzögerungen 2040er, dann längst nicht mehr benötigt wird, weil alle, die dann zum Mars wollen, entweder eigene und/oder viel stärkere Geräte nutzen werden. (Nenne jetzt keine Konkurrenz, sonst gibts wieder Schelte).


Edit tomtom: Beitrag aus dem Thread "ESA Lightship" hierher geschoben, wenn eine allgemeine Diskussion über europäische Beiträge geführt werden soll.
« Letzte Änderung: 05. Januar 2025, 23:16:43 von tomtom »

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Offline alepu

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Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #30 am: 05. Januar 2025, 22:05:06 »
Bis jetzt ist das nur eine Projektidee im Rahmen von "Terrae Novea Exploration", die auf dem Council-Meeting vorgeschlagen werden soll.

Bei der ESA dauert alles länger und entsprechend früh muss man anfangen.

Sehr richtig!
Und gerade deshalb hätte man damit sehr viel früher anfangen müssen!
Wenn da jetzt erstmal ausgiebig drüber geredet wird, wird das bis 2032 bestimmt nix und damit noch später als eh schon.
Was soll das Ganze noch, wenn es dann bereits eine permanente Siedlung da gibt, mit funktionierender Kommunikation über ein vollständiges Satellitennetz, sowie regelmäßigen Versorgungflügen mit dutzenden Schwerlastraketen?

Offline Gecko

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Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #31 am: Gestern um 13:26:39 »
Sowas lag mir gestern auch schon auf der Zunge  - die ESA entwickelt mal wieder was, das zwar sinnvoll, aber bis zur Marktreife Mitte der 2030er, also mit den üblichen Verzögerungen 2040er, dann längst nicht mehr benötigt wird, weil alle, die dann zum Mars wollen, entweder eigene und/oder viel stärkere Geräte nutzen werden. (Nenne jetzt keine Konkurrenz, sonst gibts wieder Schelte).


Edit tomtom: Beitrag aus dem Thread "ESA Lightship" hierher geschoben, wenn eine allgemeine Diskussion über europäische Beiträge geführt werden soll.

Mach aber keinen Sinn, wenn ich speziell auf einen anderen Beitrag antworte und mich gezielt auf die ESA-Marspläne und deren Geräte beziehe. Mein Beitrag war keine "allgemeine Diskussion". Und mein "Sowas" bezieht sich nun im Kontext auf etwas völlig anderes, daher distanziere ich mich von der durch das Verschieben verfälschten Aussage.

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Offline tomtom

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Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #32 am: Gestern um 14:41:22 »
Das stimmt schon und deshalb hab ich ja meine Anmerkung in den Beitrag geschrieben, dass der ursprünglich von woanders kommt (und sich nicht auf den Vor-Post von 2023 beziehen kann).

Ich wollte lediglich einer Diskussion, was angesichts der aktuellen Starship-Entwicklung oder China-Aktivitäten für Europa noch sinnvoll sein kann und was nicht, eine geeignete Stelle anbieten. (Wenn es nicht darum gehen soll, wäre es auch ok.)
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline alepu

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Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #33 am: Heute um 17:22:28 »
Was für Europa wirklich sinnvoll ist in Zeiten von Starship & Co, hängt überwiegend davon ab, wieviel man investieren will und was wirklich benötigt wird.
Jedenfalls ist es nicht sinnvoll da zögerlich irgendwas anzufangen, was in 10 Jahren um 20 Jahre hinter der allgemeinen Entwicklung ist.
Wenn, dann muß da geklotzt werden um dann in kürze was vorweisen zu können, was dann auch tatsächlich gebraucht wird!
Ewig hinter den Anderen herzuhecheln und immer weiter zurückzufallen, nur um sagen zu können "wir sind auch dabeigewesen" ist rausgeschmissenes Geld und Zeit.
Was werden "die Anderen" in 10 - 20 Jahren haben und wie wird die geopolitische Lage sein ??? 

Ich persönlich hätte dann z.B. gern einen unabhängigen bemannten Zugang zu den dann sicher existierenden privaten Raumstationen. Aber dazu gehört halt ein (wiederverwendbarer!) Träger, ein entsprechendes Raumschiff a la Dream Chaser (!) und ein Startplatz in Europa!! Möglich wäre dann sogar eine eigene kleine Raumstation.  8)
Aber wirklich nötig ist das natürlich alles nicht, wenn man jederzeit ein preiswertes Flugticket bei SX kaufen kann ;)

Re: Europas Beitrag in der Raumfahrt?
« Antwort #34 am: Heute um 18:03:38 »
Volle Zustimmung!
Wenn Europa nicht in der völligen technologischen Bedeutungslosigkeit versinken will, sind richtige Investitionen nötig. Nicht nur in der Raumfahrt, aber besonders dort, denn dies wird der wichtigste Markt in der Zukunft sein. Besonders schlimm auch dass D statt bisher als Initiator nun zum Bremser geworden ist.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius null - und das nennen sie ihren Standpunkt. (David Hilbert - nicht, wie oft behauptet, Albert Einstein)