Europa sollte erstmal eine Möglichkeit schaffen, seine Astronauten unabhängig von anderen in die Umlaufbahn und wieder zurück zu bringen.
Die EU ist der stärkste Wirtschaftsraum der Welt. Eigentlich müsste man die ESA mindestens auf NASA-Niveau finanzieren können, dann kann man auch mehr machen als nur Fracht in den Weltraum zu schießen.
Eine gemeinsame europäische Weltraumvision wäre auch ein Weg, um das angeschlagene "europäische Bewusstsein" bei den Bürgern der EU-Staaten wieder aufzubauen.
Der Fahrplan könnte folgendermaßen aussehen:
Phase 1:
1.) Entwicklung einer Rückkehrfähigkeit für das ATV
2.) Beginn der Entwicklung eines modularen Ariane V Nachfolgers
3.) Start eines europäischen Monderkundungsorbiters auf Ariane V
Phase 2:
4.) Entwicklung einer bemannten Kapsel auf Basis des rückkehrfähigen ATV.
5.) Entwicklung eines kleinen Mondlanders für ferngesteuerte Rover
Phase 3:
6.) Landung von ferngesteuerten Rovern in interessanten Gebieten an den Mondpolen (Präsenz von Wasser usw.), Analyse der Bodenbeschaffung und Experimente zur Wassergewinnung und Elektrolyse.
7.) Erster Flug des bemannten ATV (MTV) auf der neuen Ariane VI
8.) Beginn der Entwicklung eines schweren (wiederverwendbaren) Mondlanders für Menschen, Material u. Treibstoff auf Basis der Ariane VI Oberstufe
9.) Entwicklung eines Wasserstoff-Sauerstoff Treibstoffdepots auf Basis der Ariane VI Oberstufe
Phase 4:
10.) Start eines Treibstoffdepots in den Erdorbit. Belieferung durch Ariane VI (oder auch eine kommerzielle Strategie wäre denkbar)
11.) Platzierung von Habitaten, Solarmodulen, ferngesteuerten Baggern, Lastern und einer Elektrolysefabrik auf der Mondoberfläche mit Hilfe des schweren Landers und des Treibstoffdepots.
Phase 5:
12.) Start eines Depots zum L1 oder L2.
13.) Bemannte Mondlandung
14.) Forschungsarbeit und Treibstoffproduktion auf dem Mond, "Export" zum Lagrange-Depot
Phase X:
Ausbau der Mondfabrik. Ggf. Installation eines elektromagnetischen Katapults um Mondmaterial leichter in die Umgebung der Erde zu befördern und dort zu nutzen (Konstruktion von Solarsatelliten). Nutzung des Mondtreibstoffs im Knotenpunkt L1-L2 um mit chemischen Raketen bemannt weiter in den Weltraum vorzudringen (Phobos - Mars - Callisto) und die auf dem Mond gelernten Lektionen in Sachen in-situ Ressourcennutzung auch auf anderen Welten umsetzen (z.B. auf Callisto, wo man fast 1-1 Mondhardware verwenden könnte).
... das wär mal ne Vision für die nächsten 30 Jahre!
2040 könnte dann erstmals Sonnenstrom aus dem Weltraum nach Europa gestrahlt werden und europäische Astronauten könnten die Marsmonde erkunden und mit der Errichtung einer Treibstofffabrik auf Callisto beginnen (Vorrausgesetzt natürlich irgendjemand entwickelt einen Atomreaktor, Solarstrom kann man dort nicht verwenden).
In dieser letzten Phase würden die Operationen der Mondbasis dann langsam privatisiert werden.