Japan: Erdbeben 11. März 2011

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HAL2.0

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #425 am: 18. März 2011, 17:26:35 »
Na das ist ja schon mal was. Bleibt abzuwarten, ob die Kühlmittelpumpen noch funktionieren...
Aber nun könnte man ja auch einige (kleinere) neue Pumpen heranschaffen und ans Stromnetz anklemmen, so das in den arg beschädigten Gebäuden geht.

HAL2.0

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #426 am: 18. März 2011, 17:39:11 »
Andererseits hört man bei N24, das es gar nicht so gut aussieht um die Reaktorblöcke 3 und 4.
Block 3 bekommt nicht genug Kühlwasser, das Abklingbecken in Block 4 mit 165 Tonnen (!) Brennstoff auch nicht.....
Es wurde auch davon gesprochen, das der Reaktor in Block 3 bei einer Temperatur von etwa 2000 bis 2200 Grad Celsius stünde --- das klingt für mich wie eine bestätigte Kernschmelze. Ist mir da was entgangen? Spricht man woanders auch von so extremer Hitze?

Edit: Mittlerweile kam nun wieder widersprüchliches: es befände sich noch Wasser im Reaktor 3, aber es steht eben bedenklich niedrig. Das passt aber überhaupt nicht mit den zuvor angegebenen Temperaturen zusammen, denn in einem Stahlbehälter können sich nicht flüssiges Wasser und 2000 Grad heisse Brennstäbe befinden. Hmmm....Presseente, würd ich sagen.

Bisher ereigneten sich 162 Nachbeben mit Stärke 5 oder mehr - dazu fällt mir gar nichts mehr ein.

Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #427 am: 18. März 2011, 18:26:04 »
Hier ein Link zu dem aktuellen Status der Reaktorblöcke: http://www.grs.de/sites/default/files/Status%20KKW%20Fukushima%20Daiichi%200800%20Uhr%20am%2018-03-2011_1.pdf

Erschreckend sind die Eintragungen: "Brennstäbe liegen frei" ... in früheren Berichten stand noch ... liegen zu 30% oder 50% frei ... Drücken wir die Daumen ...

Gruß Jörg

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #428 am: 18. März 2011, 18:27:45 »
Zum Vergleich die vermuteten Wasserstände von gestern:
Zitat
13.33 Uhr: Trotz aller Rettungsmaßnahmen hat sich die Lage in den Druckbehältern der Reaktoren Fukushima in den vergangenen 30 Stunden nicht verändert. Nach Angaben der Atomaufsicht NISA liegen die Brennstäbe in Reaktor 1 weiterhin auf etwa 1,80 Meter Länge frei, in Einheit 2 sind es 1,40 Meter, in Einheit 3 bis zu 2,30 Meter. Der Wasserstand hat sich damit seit Mittwochmorgen nicht verändert. (Focus Online)
Die Brennstäbe haben eine Länge von ca. vier Metern.

Hier eine ganz gute Zusammenfassung dessen, was geplant ist, was zu tun übrig bleibt, worauf es in den nächsten Stunden ankommt und die Konsequenzen, wenn Plan A versagt und Plan B greift:

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E31B082B74E154EF9AAE6673B388A3DDB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

HAL2.0

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #429 am: 18. März 2011, 19:04:57 »
Danke xwing, da sind interessante Zahlen genannt in dem zitierten Artikel. 300 Kubikmeter Wasser pro Stunde - das is ja gar nix. Hast du/habt ihr (Raumcon) schon mal eine U-Bahnbaustelle oder ähnliche Tiefbauvorhaben gesehen? Wenn dabei bis aufs Grundwasser oder tiefer gegraben wird, setzt man starke Tauchpumpen und vorgefertigte, ganz grob geschätzt 20cm durchmessende Stahlrohre zur Ableitung ein, die man nach Belieben zusammenfügen kann. Und das auch noch recht schnell ("Spannringverschluss", da muß man nicht mal schrauben). Solche Leitungen können wenigstens ein Jahr betrieben werden, das kann ich aus eigener Erfahrung/Beobachtung mehrerer Baustellen sagen. (Sogar am "Ground Zero" in New York war entsprechendes zu sehen...oder unschwer zu übersehen.)
Was mich etwas irritiert....OK, nicht nur etwas....kommt denn da niemand auf so eine Idee? Sowas beschlagtnahmt man ohne lange Debatten bei Bauunternehmen im Land, schafft das vor Ort, und versucht es. Aber nö, Wasserwerfer und Feuerwehrautos dürfen es sein. Wenn die dort hinfahren können, schaffen das auch die LKWs mit den Röhren und Pumpen eines Tiefbauunternehmens.
Es klingt evtl. schon durch, aber ja, etwas säuerlich stimmt mich die Art und Weise des Krisenmanagements nun schon mittlerweile.

Ergänzend: besagte Rohrleitungen müssen nicht exakt gerade zusammengesetzt werden. Die Verbindungsstellen erlauben einige Winkelgrade an "Bewegungsfreiheit" zwischen den Rohrsegmenten. Etwa in der Art eines Kugelgelenkes. Das würde auch für eine gewisse Sicherheit bei Nachbeben sorgen!
Tauchpumpen ins Meer, eine oder 2 Leitungen bis zum jeweiligen Reaktor, zwischendrin eine Pumpstation (...ebenso bereits auf Baustellen gesehen...), ein robustes Gerüst am Reaktor (auch das ist beweglich und schnell aufgebaut) zum Höhengewinn (...da der Reaktor ja etliche Meter über Grund angebracht ist...), und ein irgendwie gearteter Anschluss des Wasserstroms an den Druckbehälter --- letzteres klingt wohl am kniffligsten, aber momentan spritzen Wasserwerfer nur mal eben in die Richtung des Druckbehälters.

Klingt doch machbar, oder? Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

Kami

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #430 am: 18. März 2011, 19:22:43 »
Wars das jetzt? Klingt nämlich gar nicht gut was da steht

Zitat
18:47 Tepco Managing Director Akio Komiri weinte, nachdem er eine Pressekonferenz verliess. Danach gab auch ein Senior Japanese Minister zu, dass das Land derzeit überfordert mit dem Ausmaß des Tsunamis und der nuklearen Krise sei. Er sagte, dass die Behörden schon viel früher hätten berichten sollen, wie ernst die radioaktiven Lecks seien. Offiziell ist der Unfall in Fukushima auf einer Stufe mit dem Unfall in Three Mile Island 1979. Lediglich die Explosion in Tschernobyl ist noch schlimmer auf der Skala. (Quelle)

18:20 Japanische Ingenieure haben heute eingeräumt, dass die letzte Möglichkeit um eine katastrophale Freisetzung von Radioktivität zu verhindern, ein Begraben der Reaktoren unter Sand und Beton sei. Diese Methode wurde bereits bei der Tschernobyl-Katstrophe eingesetzt. 25 Jahre später ist der Beton-Sarkophag an vielen Stellen gerissen und droht einzustürzen.

Bislang wird/wurde noch alle Hoffnung darauf gesetzt, die Reaktoren durch Wasser von außen sowie eine noch auszubauende entsprechende Stromversorgung abkühlen zu können und die Situation damit in den Griff zu bekommen. (reuters)

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #431 am: 18. März 2011, 19:52:44 »
@HAL
Ich persönlich glaube, dass in den ersten Tagen, als es ja der Plan war eine externe Kühlanlage zu bauen, nicht möglich war innerhalb der unmittelbar zuvor zerstörten Infrastruktur Equipment über weite Strecken vor Ort zu bringen. Vielleicht hat man sich auch auf andere Lösungen geworfen, vielleicht hat man einiges hoffnungsvoller eingeschätzt.
Inzwischen arbeiten die Menschen vor Ort in 15 Sekunden Intervallen... was konstruktive Arbeiten an den Reaktoren aufgrund der Strahlungswerten wahrscheinlich unmöglich macht. Da nimmt einfach der Handlungsspielraum proportional zur verstrichenen Zeit ab. In der Zeit, die man hat oder hatte kann oder konnte man nur ein gewisses Kontingent Lösungen unterbringen.
Vielleicht wird man später von Fehlentscheidungen sprechen. Andererseits... ich formuliere jetzt mal sehr negativ... für einen vierfachen Super-GAU gibt es keine Erfahrungswerte, keine Handlungsmaximen.
Man wird erst viel später wissen, welche Lösungen noch diskuttiert worden sind und ob sie vielleicht angebrachter gewesen wären. Fakt bleibt: sie wurden, aus welchen Gründen auch immer, nicht getroffen und inzwischen sind die Möglichkeiten begrenzt.

HAL2.0

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #432 am: 18. März 2011, 20:17:40 »
Man kann es auch so sagen: auch hier müssen Menschenleben geopfert werden, um viele mehr zu retten. Wie auch damals 1986.
Und auf dem Niveau einer "Innensicherheit" eines ganzen Landes erwarte ich eine angemessene Entscheidung (*) innerhalb nicht mal eines Tages (*2---->), und entsprechende Aktionen und logistische Organisation (Ausrüstung kann man auch per Helikopter einfliegen. Umständlich, viele Flüge,etc., schon klar) in den kommenden Tagen. Mittlerweile sind 7 (--->*2)verstrichen.
Geheimdienste arbeiten effizienter. Und die sind ja nicht abgekapselt in einer anderen Welt unterwegs, und auch Japan hat davon ein paar.

(*)= "Angemessene Entscheidung". Nun - gehe vom Schlimmsten aus, gib noch etwas Marge drauf, und schaffe alles heran, was du nur maximal brauchen könntest, um die Situation in den Griff zu bekommen.
Im Krieg etwa handelt man so. (Auch daher der Gedanke an die Denkfabriken der Geheimdienste.)

(*2)=OK. Zählt man ab der völlig unübersehbaren Knallgasdetonation (...2,8 km pro Sekunde Detonationsgeschwindigkeit...) in Block 1, sind 6 Tage verstrichen.

Kami

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #433 am: 18. März 2011, 20:36:20 »
Ich kann mir auch vorstellen dass die Konzentration jeden Tag mehr nachlässt und vor allem die Fehler die gemacht werden mehr und mehr steigen. Weil, dass die Arbeiter und Verantwortlichen in der letzten Woche ausreichend Schlaf und Erholung bekommen haben, um korrekte überlegte Entscheidungen zu treffen, kann ich mir nicht vorstellen.

HAL2.0

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #434 am: 18. März 2011, 20:46:31 »
Eine verständliche Meinung, die ich aber keinesfalls akzeptieren kann. Wer ein Land regiert, kann sich sowas wie "Schock" oder "Müdigkeit" gar nicht leisten. Ist nicht drin.
Die Arbeiter? Nun, die hatten wenig Schlaf, das wird schon stimmen.

Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #435 am: 18. März 2011, 21:05:53 »
Ich habe die ganze Sache jetzt auch die ganze Zeit verfolgt und denke (und hoffe) schon, das diese Leute vor Ort absolut alles durchdacht haben. Dafür schärft schon die Lebensgefahr und die ungeheuerliche Verantwortung die Sinne. Mag aber sein das am Anfang Maulkörbe nach aussen hin verhindert haben, das man vom Ort aus alles Mögliche in die Wege leiten konnte. Ich habe mich zum Beispiel sehr gewundert, dass es so lange dauert, um eine provisorische Leitung zu legen. Und so viel Saft können doch die Pumpen auch wieder nicht brauchen wie zB bei einem großen Konzert wo das an einem Nachmittag mit ein paar LKW-Aggregaten geschafft wird. Also wohl doch größere andere Probleme !? Kann da noch mehr hochgehen, wenn da plötzlich wieder hohe Spannung angelegt wird ? In ein paar Monaten wird man vielleicht was erfahren...

Ich habe aber das Gefühl, dass das Schlimmste überstanden ist. Die Entsorgung wird dann natürlich ein Thema. Und was im Wasser des Pazifik so alles gelandet ist, will man wahrscheinlich gar nicht so genau wissen.

xwing2002

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #436 am: 18. März 2011, 21:14:02 »
HAL, Du musst fair bleiben. Wenn an einem Tag ein Land von einem Erdbeben, einem beispiellosen Tsunami (23 Meter Höhe wurde jetzt berechnet) und einer nuklearen Katastrophe getroffen wird, dann splitten sich die Kräfte, die es hat. Was Japan erlebt sind drei Superlative der jeweiligen Teilkatastrophe, drittgrößtes Erdbeben, Tsunami in gigantischer Höhe, vier havarierende Reaktoren... das sind Maximalausschläge, jeder einzelne davon eine gigantische Herausforderung. Da funktioniert kein einziges Land dieser Welt optimal.
Dazu kommt, dass man im Nachhinein vieles sagen kann. Du, aus jetziger Sicht würde ich manches in meinem Leben anders entscheiden... aber zum damaligen Zeitpunkt, meinem damaligen Zustand oder Wissensstand habe ich so und nicht anders entschieden... was richtig und notwendig erscheint ist im Moment, wo es geschieht manchmal nicht das gleiche wie das, was man mit Abstand und Analyse als solches ansehen würde.
Ich verstehe Deine Wut, ich ahne, was Du befürchtest und ich teile diese Befürchtungen wahrscheinlich sogar. Hilflos bei soetwas "zuzusehen", das macht wütend. Aber ich glaube sehr, dass es einfacher ist rückblickend Dinge zu beurteilen, als sie im jeweiligen Moment zu entscheiden.
Eine etwa 50köpfige Gruppe trifft diese Entscheidungen betreffs Fukushima. Da sind nur anteilig TEPCO Mitarbeiter dabei, ebenso Wissenschaftler aus verschiedenen Spezialgebieten, Katastrophenspezialisten, Logisten, sehr verschiedene Spezialisten, die sicher weitaus breiter informiert sind, als wir sein können. Und manchmal scheitert die beste logischste Idee (so wie Deine ist) an simpelsten aber nicht zu beseitigenden Hindernissen.
Deswegen... ich glaube, wir müssen da fair sein.
« Letzte Änderung: 19. März 2011, 09:18:26 von xwing2002 »

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #437 am: 18. März 2011, 21:45:07 »
Die letzten Tage waren unvorstellbar in vielem, aber... dafür... mir fehlen die Worte:
"Wer sind die Menschen, die seit Tagen versuchen, die Reaktoren in Fukushima zu kühlen? Für gefährliche Arbeiten ziehe der Kraftwerksbetreiber Tepco häufig Obdachlose, Gastarbeiter, Arbeitslose und angeblich gar Minderjährige heran, berichtet der ARD-Korrespondent in Japan, Robert Hetkämper. Seit Jahren werde das so gemacht. “Wenn sie eine Zeitlang dort gearbeitet haben und halbwegs verstrahlt sind, (werden sie) gefeuert”, sagt er in einem Beitrag für die “Aktuelle Stunde” des WDR vom Donnerstag (ab Minute 16:30, Hetkämper spricht ab Minute 17:45). Ein Arzt, der die Praxis seit Jahren beobachte, habe ihm das bestätigt. “Wegwerfarbeiter” nenne man die Arbeiter. Hetkämper vermutet, dass sie auch jetzt im Einsatz sind. (Zeit Newsblog)"

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2011/03/17/aktuelle_stunde.xml?noscript=true&offset=991&autoPlay=true&#flashPlayer

Kreuzberga

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #438 am: 19. März 2011, 03:13:28 »
Die letzten Beiträge zur japanischen Kultur wurden gelöscht. Bitte bleibt hier eng, sehr eng, bei den aktuellen Ereignissen, den direkten Auswirkungen des Erdbebens/Tsunamis.

*

Offline Spock

  • ***
  • 135
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #439 am: 19. März 2011, 03:54:19 »
Was Japan erlebt sind drei Superlative der jeweiligen Teilkatastrophe, drittgrößtes Erdbeben, Tsunami in gigantischer Höhe, vier havarierende Reaktoren... das sind Maximalausschläge, jeder einzelne davon eine gigantische Herausforderung. Da funktioniert kein einziges Land dieser Welt optimal.

Hallo xwing,

ich stimme dir da absolut zu, ich bin erstaunt wie organisiert, ruhig und diszipliniert die Japaner mit dieser unfassbaren Katastrophe umgehen. Ich denke da z.B.  an die Überschwemmungen in New Orleans 2005 und wie lange es dauerte bis in der Stadt wieder Ordnung hergestellt war. Oder wenn ich daran denke wie das vergleichsweise schwache Beben in Italien 2008 Chaos und Zerstörung herbeigeführt hat. Bei all den Diskussionen über die langsame und von den Medien gerne als schlecht dargestellte Vorgehensweise sollte man sich erst einmal bewusst werden mit welcher Gewalt sich die Erde in Japan regte und teilweise die komplette Infrastruktur zerstört hat.
Ich hoffe und bete, dass die Pumpen anspringen und eine weitere Katastrophe  abgewendet werden kann.

Gute Nacht

tonthomas

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #440 am: 19. März 2011, 07:50:38 »
Gestern Abend war in den Medien zu hören, dass nach neuen Datenauswertungen nicht nur 10 Meter hohe, sondern bis zu 28 Meter Hohe Wellen an die Küste schlugen.
--
Heute will man Block 3 sieben Stunden lang kontinuierlich miit Seewasser versorgen. Über ein Hochleistungspumpfahrzeug und eines mit einer entsprechenden Spritze sollen zahlreiche Tonnen Wasser Richtung Abklingbecken in Block 3 befördert werden. Man hofft, dass die Technik eine ganze Zeit ohne Anwesenheit von Bedienpersonal funktioniert, ist sie erst einmal in Gang gesetzt. &0 Tonnen Wasser will man so ins Abklingbecken schaffen.

Außerdem will man eine in Deutschland gebaute Betonpumpe, die einen sehr langen, beweglichen Ausleger hat, so umfunktionieren, dass sie Wasser an speziellen Stellen bringen kann.

Quelle: NHK   Gruß   Pirx

Offline Collins

  • *****
  • 1007
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #441 am: 19. März 2011, 09:12:19 »
Bei n-tv hieß es heute morgen das Japan spezial Roboter aus Deutschland angefordert hat.

Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

xwing2002

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #442 am: 19. März 2011, 10:51:38 »
Außerdem will man eine in Deutschland gebaute Betonpumpe, die einen sehr langen, beweglichen Ausleger hat, so umfunktionieren, dass sie Wasser an speziellen Stellen bringen kann.
Diese Betonpumpen waren auch in Tschernobyl im Einsatz. Was parktischerweise bedeutet: sollte nötig werden worüber man gestern zum ersten Mal laut nachgedacht hat (die Abdeckung der Reaktoren), dann hat man das dafür passende Equipment gleich vor Ort. ::)

EDIT:"9.56 Uhr: Ein Stromkabel ist nach tagelangen Arbeiten mit dem Reaktorblock 2 des Kernkraftwerks Fukushima verbunden worden. Dies berichtet die japanische Atomaufsicht. Es sei aber noch kein Strom durch das Kabel geleitet worden." (Focus Online)

Jetzt kommt's drauf an!

xwing2002

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #443 am: 19. März 2011, 11:12:22 »
Sebastian Pflugbeil von der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz hat eben bei N24 erwähnt, dass die deutschen Meßstationen angewiesen seien ihre Daten ab dem 16.03.2011 nicht mehr zu veröffentlichen!! :o

Entschuldigung, aber das ist exakt die gleiche Weisung die von Innenminister Zimmermann 1986 ausgegeben wurde. Lernen die denn gar nichts dazu???

tonthomas

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #444 am: 19. März 2011, 12:03:01 »
Visualisierung des Bebens an Hand von GPS-Daten (mit Videos) dort:

http://gps.alaska.edu/ronni/sendai2011.html

Gruß   Pirx

Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #445 am: 19. März 2011, 12:13:44 »
Sebastian Pflugbeil von der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz hat eben bei N24 erwähnt, dass die deutschen Meßstationen angewiesen seien ihre Daten ab dem 16.03.2011 nicht mehr zu veröffentlichen!! :o

Entschuldigung, aber das ist exakt die gleiche Weisung die von Innenminister Zimmermann 1986 ausgegeben wurde. Lernen die denn gar nichts dazu???

Hi,

in meinen Augen genau die richtige Entscheidung. Menschen reagieren schon als Individuen oft hirnlos respektive unreflektiert, in der Masse bzw. als Gesellschaft gilt dies um so mehr (sieht man beispielsweise daran, dass Geigerzähler hier in Deutschland im Moment quasi ausverkauft sind und in bedenklichem Maße Jodtabletten erworben werden). Es ist traurig, feststellen zu müssen, dass die Menschen selbst hier (so weit von Japan entfernt) nicht einmal halbwegs rational mit der Situation und den Risiken für unsere Gesundheit umgehen können. Leider ist die menschliche Natur nicht veränderbar... jedenfalls nicht in kurz- oder mittelfristigen Zeiträumen.

So bleibt also nur, den Mensch aus Sicht des Politikers ab und an vor sich selbst schützen zu müssen. Dies geschieht in der Regel bzw. im Alltag durch gesetzliche Regelwerke, in besonderen Situationen allerdings auch durch absolut legitime und meist auch adäquate (Ausnahmen bestätigen die Regel!) Filterung von öffentlich zugänglichen Informationen.

Wenn der Mensch sich irgendwann mal zu einem vernunftbegabten und rational handelnden Wesen weiterentwickelt hat, kann man ihm sicher auch ein höheres Maß an Information zur Verfügung stellen... aber wohin ein (für den menschlichen Verstand) zu hohes Maß an Information führen kann, sieht man derzeit ziemlich gut.

Liebe Grüße
Wuschelino
Wenn Du mit dem Finger auf jemand anderen zeigst, schaue Dir Deine Hand an. Du wirst feststellen, dass drei Finger auf Dich selbst gerichtet sind.

xwing2002

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #446 am: 19. März 2011, 12:34:11 »
Wenn der Mensch sich irgendwann mal zu einem vernunftbegabten und rational handelnden Wesen weiterentwickelt hat, kann man ihm sicher auch ein höheres Maß an Information zur Verfügung stellen...

...unwahrscheinlich, dass wir uns zu Vulkaniern entwickeln, denen man die Information dann nicht mehr filtern muss.

Aber ich erwidere Dir mit Vernunft und Logik:

1986 gleiche Weisung. 1986 erwiesenermaßen beschönigte Faktendarstellung.
Wenn das 1986 so war, warum dann nicht 2011?
Zusätzlich logisch: unbedenkliche Fakten = bedenkenlose Veröffentlichung. Bedenkliche Fakten = Veröffentlichungsbeschränkung.

Du siehst: es ist gerade die Nichtinformation, die anhand logischer Schlüsse zur Alarmierung führt. Gegen unbegründete besorgte Handlungen hilft nur Information, nicht aber deren Unterdrückung.

Kami

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #447 am: 19. März 2011, 12:42:58 »
Vielleicht wollen sie dadurch ja die Wirtschaft ankurbeln, weil dadurch muss sich jeder einen Geigerzähler kaufen wenn er wissen will die Strahlung ist. Die Hersteller wird diese Anweisung freun

Frag mich auch wieso man die Daten nicht mehr veröffentlichen darf. Vor allem wenn die Werte eh nicht gefährlich sind. Oder sinds sies nun plötzlich doch? Dank des Schweigens wird die Verunsicherung in der Bevölkerung nur grösser denn geringer

xwing2002

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #448 am: 19. März 2011, 12:50:27 »
Mal ein anschaulicher Größenvergleich des betroffenen Gebietes:

https://images.raumfahrer.net/up036068.jpg

tonthomas

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #449 am: 19. März 2011, 14:09:29 »
n-tv: Bei den Blöcken 5 und 6 wurden Öffnungen in den Dächern vorgenommen, da mit sich keine größeren Anreicherungen explosiver Gase bilden können.

Gruß   Pirx