Wären die Auswirkungen eines Fehlstarts mit einem RTG an Bord denn auch so gravierend? Ich denke nicht. Kann mich aber auch irren.
Sie wären immer noch schlimm genug, aber man darf nicht vergessen, dass für raumflugfähige Reaktoren ebenso wie für RTGs entsprechende Bodenanlagen vorgehalten werden müssen, also Reaktoren, Uranaufbereitungsanlagen, Wiederaufbereitungsanlagen oder Brennelementewerke. Gerade Japan hatte wohl vor einigen Jahren den Fall, dass in einem Werk aus schierer Schlamperei Arbeiter Uran in dafür ungeeigneten Eimern (mit Genehmigung vom Management!) mischten und eine Kettenreaktion in Gang setzten. In einer einfachen Werkhalle braucht so etwas mit Sicherheit niemand.
Aber bei allen schlimmen und teils widersprüchlichen Nachrichten aus Japan wollen wir eines nicht vergessen: Die bislang freigesetzten Radionuklide waren "nur"
131I und
137Cs, die beim Öffnen der Sicherheitsventile freigesetzt wurden, als man das verdampfte Kühlwasser zwecks Druckabbaus loswerden musste. Ansonsten scheint der Reaktorkern noch dicht zu sein, und weder
235U,
238U noch
239Pu wurden in der Umgebung nachgewiesen. Das ist immerhin schon etwas, und die Nachzerfallsreaktionen gehen hoffentlich bald zurück. Wollen wir nur hoffen, dass die Kernspaltung nicht wieder einsetzt, aber dazu braucht es ja eigentlich borfreies Wasser.