Space Launch System (SLS) - Planung und Processing

Ich find die eigentlich ganz schick. Vergleich sie mal mit Renderings zur Ariane 6 

Ja das ist ja die ESA - das ist wie erwartet.

Aber bei der NASA hätte ich schon was besseres erwartet.

Hier ist nochmal eins von privaten Machern...

https://www.indiegogo.com/projects/space-exploration-cgi-short-film#/

Was mich interessieren würde:
Bei allen Renderings (die tatsächlich eher einen semi-professionellen Eindruck machen  ) hat der linke Feststoffbooster kurz unter der Spitze einen schwarzen Ring.
Dient diese Markierung dazu, den linken vom rechten zu unterscheiden?
Werden die Booster eigentlich konstruktiv gleich gebaut (nur um 180° gedreht montiert) oder spiegelbildlich und damit konstruktiv unterschiedlich (Delta Heavy lässt grüßen)?

LG Rücksturz

Was mich interessieren würde:
Bei allen Renderings (die tatsächlich eher einen semi-professionellen Eindruck machen  ) hat der linke Feststoffbooster kurz unter der Spitze einen schwarzen Ring.
Dient diese Markierung dazu, den linken vom rechten zu unterscheiden?
Werden die Booster eigentlich konstruktiv gleich gebaut (nur um 180° gedreht montiert) oder spiegelbildlich und damit konstruktiv unterschiedlich (Delta Heavy lässt grüßen)?

LG Rücksturz

1. Ja, der schwarze Ring dient zur Unterscheidung vom linken und rechten Booster nach der Separation. Dies war auch schon beim Shuttle so (eingeführt 1993, vorher war ein "L" drauf). http://www.collectspace.com/news/news-060611a.html
2. Ich weiß es nicht sicher, gehe aber von (nahezu) identischen Boostern links und rechts aus, also nur um 180° gedreht montiert. Die Zylinder als Druckkörper sind sowieso gleich. Evtl. gibt es kleine Unterschiede bzgl. der installierten Systeme (Elektrik o.ä.).
Auch bei der Ariane 5 sollten die Booster identisch sein, z.B. sieht man, dass der außen angebrachte Kabelschacht um 180° gedreht ist. https://images.raumfahrer.net/up048876.jpg

Danke R2-D2 für die prompte Antwort! 
Wieder was gelernt.

Schöne Grüße
Rücksturz

Für die Renderings (die ich persönlich gar nicht mal so schlecht gemacht finde) setzt die NASA übrigens auf diese Firma (http://www.fusiononline.com/), aus dem einfachen Grund, dass die mehr oder weniger vor der Haustüre des MSFCs in Huntsville liegen.

Gruß
Martin

Die ULA hat inzwischen den Testartikel der Oberstufe fertiggestellt:


Dieser Stack soll dann strukturell getestet werden:

http://www.nasa.gov/exploration/systems/sls/completion-of-test-version-of-key-sls-propulsion-system.html

Gruß
Martin

Stabil sieht das Ding schon aus aber ziemlich viel verschwendeter Raum, geht das nicht besser?

Stabil sieht das Ding schon aus aber ziemlich viel verschwendeter Raum, geht das nicht besser?

Das bisschen vergeudeter Raum ist völlig belanglos, wichtig ist das geringe Gewicht.

Portalartikel von Martin Knipfer zum Abschluss des CDR:

http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/01112015175852.shtml

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Ich finde das orange blöd. Sieht aus wie ne Karotte... Vor allem auch weil der konische Stufenadapter ebenfalls orange ist obwohl der als rein strukturelles Bauteil doch gar keinen Iso-Schaum tragen müsste? ...Aber was solls, "form follows function", die weiße Farbe würde unnötiges Gewicht bedeuten, also lassen mer sie weg, ist schon ok so, auch wenn der Saturnlook schon was hatte

Ich finde das orange blöd. Sieht aus wie ne Karotte...

Im NSF-Forum wird das Teil schon Carot Launch System genannt...

Gruß
Martin

Vor allem auch weil der konische Stufenadapter ebenfalls orange ist obwohl der als rein strukturelles Bauteil doch gar keinen Iso-Schaum tragen müsste?

Das liegt daran, dass sich bei Thermalanalysen gezeigt hat, dass sich der Stufenadapter während des Fluges durch atmosphärische Reibung stark erhitzen wird. Deshalb bedeckt man auch ihn mit Isoliermaterial, damit es mit der Metallstruktur kein Problem gibt.
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Inzwischen wurde das RS-25 0525 mit 2059 auf dem Teststand im Stennis Space Center ausgetauscht. Die nächste Testzündung steht im Januar an.

http://www.nasa.gov/image-feature/getting-ready-to-fly

Auch bei AMRO in Kalifornien geht es mit der Fertigung von Hardware für das SLS voran. Hier werden die Segmente für die Hauptstufe und die unterschiedlichen Adapter präsentiert.

http://www.nasa.gov/exploration/systems/sls/multimedia/AMRO-fabricating-corp-lining-up-panels-for-sls.html

Gruß
Martin

Aerojet Rocketdyne bekommt von der NASA und von Boeing einen Auftrag über 1,4 Mrd $ für die Neuproduktion des RS-25 Triebwerks.

http://www.reuters.com/article/2015/11/24/us-aerojetrocketdyne-contracts-idUSKBN0TD03G20151124?rpc=401

Der Bau der Testversion des Stufenadapters macht weiterhin Fortschritte.


http://www.nasa.gov/exploration/systems/sls/multimedia/progress-continues-on-test-version-of-sls-connection-hardware.html

Gruß
Martin

Die jüngsten Fortschritte beim SLS, Orion und den Bodenanlagen, wie immer in einem hübschen Video verpackt:


Gruß
Martin

Die NASA lässt neue Triebwerke vom Typ RS-25 (Einwegversion der SSME) für SLS produzieren. Sage und schreibe vier sechs Stück (!)
Länger stillgelegte Produktionslinien (kann man da wirklich von einer Linie sprechen?) werden wieder aufgebaut/angefahren. Mit den vier neuen Triebwerken sind mit den alten Triebwerken aus Shuttlezeiten insgesamt Triebwerkssätze für fünf SLS-Flüge da. Andere Lösungen wurden als deutlich teuerer angesehen.
http://www.nasaspaceflight.com/2016/01/nasa-defends-restart-rs-25-production/

kann man da wirklich von einer Linie sprechen?

Ja, kann man. Ich habe mit ungläubigem Staunen die dazugehörige Diskussion bei NSF verfolgt. In der Linie können gleichzeitig 10 Triebwerke sein. Bei einer Bauzeit von 5 Jahren bedeutet das eine maximale Kapazität von zwei Triebwerken pro Jahr. Dafür muß man jedes Jahr zwei Triebwerke anfangen und nach fünf Jahren werden die ersten beiden fertig.

Wenn man mehr will, muß für eine Erweiterung der Kapazität zusätzlich investiert werden.

http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=39234.msg1470781#msg1470781

Die NASA lässt neue Triebwerke vom Typ RS-25 (Einwegversion der SSME) für SLS produzieren. Sage und schreibe vier Stück (!)
Länger stillgelegte Produktionslinien (kann man da wirklich von einer Linie sprechen?) werden wieder aufgebaut/angefahren. Mit den vier neuen Triebwerken sind mit den alten Triebwerken aus Shuttlezeiten insgesamt Triebwerkssätze für fünf SLS-Flüge da. Andere Lösungen wurden als deutlich teuerer angesehen.
http://www.nasaspaceflight.com/2016/01/nasa-defends-restart-rs-25-production/

Ich lese da was von 6 neuen Triebwerken.     

Zitat von: MX87 am 07. Januar 2016, 23:20:36

kann man da wirklich von einer Linie sprechen?

Ja, kann man. Ich habe mit ungläubigem Staunen die dazugehörige Diskussion bei NSF verfolgt. In der Linie können gleichzeitig 10 Triebwerke sein. Bei einer Bauzeit von 5 Jahren bedeutet das eine maximale Kapazität von zwei Triebwerken pro Jahr. Dafür muß man jedes Jahr zwei Triebwerke anfangen und nach fünf Jahren werden die ersten beiden fertig.

Wenn man mehr will, muß für eine Erweiterung der Kapazität zusätzlich investiert werden.

http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=39234.msg1470781#msg1470781

Wie kann es denn sein, dass die Fertigung eines einzelnen Triebwerks 5 Jahre dauert?!
Ok, in den 80ern gab es noch nicht die Fertigungsmöglichkeiten wie heute und das Shuttle-Triebwerk war durch die Wiederverwendung komplex, da kann man ja irgendwie akzeptieren, dass dessen Fertigung so lange dauert!

Aber wir haben inzwischen 2016 und man hat doch angeblich das Triebwerk vereinfacht!
Kein Wunder, dass das SLS so unglaublich teuer ist wenn Top-Ingenieure für 5 Jahre schrauben pro 2 Triebwerke bezahlt werden müssen!

Das ist dann vermutlich so, als wollte man die Pyramiden von gizeh nachbauen und macht das wie vor 6000 Jahren (oder wann immer die gebaut wurden), und das mit den selben Mitteln von damals, inklusive "Motivationssteigerungswerkzeugen" von damals, das dauert dann auch so lange. Also keine Kräne von Liebherr, ne alles wie damals.

Vielleicht/vermutlich bauen sie auch nicht "fulltime" daran, sondern zwischen anderen Projekten? Viele einzelne Tests werden wohl auch nötig sein und verzögern den Ablauf weiter.

Ich habe ja mal im Netz eine Schilderung gelesen, dass Ingenieure in tagelanger Arbeit 500 Einspritzdüsen für die Brennkammer eines Raketentriebwerks von Hand einzeln einschrauben müssen, bestimmt (= Spekulation von mir) unter Reinraumbedingungen und mit genauestens festgelegtem Drehmoment und Dichtigkeitskontrollen undsoweiter. Und die 500 Gewinde für die Düsen mussten vorher bestimmt auch alle von Hand eingeschnitten werden. Jede der 500 Düsen musste bestimmt erstmal getestet werden, ob sie denn auch einwandfrei tut...

Vermutlich ginge sowas auch mit einem einzelnen Bauteil mittels 3D Metalldruck

Ich lese da was von 6 neuen Triebwerken.     

Korrigiert 

Bei der ganzen Sache schwanke ich zwischen Schmunzeln wegen der Stückzahl und dem Verständnis bzgl. der speziellen Anforderungen der Produktion.

Wie war die Produktionsrate eigtl. zu Shuttle-Zeiten?

Interessant jedenfalls, dass man nur für 5 SLS-Flüge vorausplant.

Vielleicht/vermutlich bauen sie auch nicht "fulltime" daran, sondern zwischen anderen Projekten? Viele einzelne Tests werden wohl auch nötig sein und verzögern den Ablauf weiter.

Ich habe ja mal im Netz eine Schilderung gelesen, dass Ingenieure in tagelanger Arbeit 500 Einspritzdüsen für die Brennkammer eines Raketentriebwerks von Hand einzeln einschrauben müssen, bestimmt (= Spekulation von mir) unter Reinraumbedingungen und mit genauestens festgelegtem Drehmoment und Dichtigkeitskontrollen undsoweiter. Und die 500 Gewinde für die Düsen mussten vorher bestimmt auch alle von Hand eingeschnitten werden. Jede der 500 Düsen musste bestimmt erstmal getestet werden, ob sie denn auch einwandfrei tut...

Das waren soweit ich weiß die Europäer. 
Habe die Doku auch gesehen, eine furchtbare Verschwendung von Geld wenn man sowas auch im 3D-Druck erledigen könnte.

Naja, ist denn 3D-Druck von den Toleranzen und von der Stabilität und von der chemischen bzw. Hitzebeständigkeit usw. schon soweit?

Jedenfalls ist das ja der Ansatz von SpaceX, durch höhere Stückzahlen in Bereiche zu kommen, dass sich Automatisierung lohnt (warum nicht auch 3D-Druck) und man von der teuren Handarbeit weg kommen kann, oder jedenfalls weiter weg als bisher üblich und halt auch nötig.