Space Launch System (SLS) - Planung und Processing

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Offline KSC

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #250 am: 23. September 2011, 09:30:53 »
Nein, noch nicht, das ist erst ein Überblick, worum es geht und was beschafft werden soll.
Ein erster Schritt für eine Ausschreibung.

Gruß,
KSC

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Offline Pham

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #251 am: 23. September 2011, 11:20:06 »
Die NASA beginnt den Beschaffungsprozess für das SLS:
http://prod.nais.nasa.gov/cgi-bin/eps/bizops.cgi?gr=D&pin=62#148591

Gruß,
KSC
Ich bin auch überrascht. Bei mir kam das bisher so an, als ob es sich hier um eine reine projektstudie handelt, einen Vorschlag, der erst noch ratifiziert werden muss und dessen Erfolgsaussichten ... "übersichtlich" ist.

Ist SLS bereits ein laufendes Projekt?  :o

Gruß
Pham
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Schillrich

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #252 am: 23. September 2011, 11:21:15 »
Es hat ja ein reales Budget ;). Wir haben es u.a. deswegen aus dem Konzeptbereich hierher gepackt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline Mogli

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #253 am: 23. September 2011, 12:19:45 »
Also für mich ist SLS Anlass genug, wieder tiefer ins Thema einzusteigen. Nach dem Ende von Constellation war mein Interesse an der US-Raumfahrt doch deutlich abgekühlt...  ;) Mal sehen, was sich im Laufe der Jahre daraus entwickelen wird... :D
„Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.“ (Friedrich Nietzsche)

tobi

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #254 am: 23. September 2011, 21:12:51 »
Der große Gewinner vom SLS ist ............. Boeing! :o
http://www.spaceref.com/news/viewsr.html?pid=38503

Zitat
- Stages - utilization of the existing Ares Upper Stage contract for the integrated SLS Core Stage and Upper Stage for the initial SLS capability through 2021.

- Avionics - utilization of the existing Ares Instrument Unit Avionics contract for the initial SLS capability through 2021.

Boeing baut Haupt- und Oberstufe und Avionik! Das ist ein dicker Auftrag. Ansonsten P&W mit den Triebwerken und ATK mit den Boostern.

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Offline vostei

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #255 am: 23. September 2011, 21:30:27 »
Boeing?  ;) das könnte dauern und hinterher brauch das Teil dann mehr Sprit als im Prospekt und die Kundschaft ist sauer... *Spässla*
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

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Offline -eumel-

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #256 am: 25. September 2011, 04:27:22 »
Umfrage des Monats September 2011:

Nach Beendigung des Space Shuttle Programms und der Streichung des Constellation Programms erscheint die Zukunft der amerikanischen bemannten Raumfahrt ungewiss und planlos.
Jetzt will die NASA einen bemannten Schwerlastträger (70 bis 130 Tonnen) namens Space Launch System SLS entwickeln und bauen lassen.

Was ist Eure Meinung zum SLS?

a) Finde ich gut - ein Schwerlastträger wird benötigt.
b) Finde ich nicht gut - Alternativen wurden nicht ausreichend geprüft.
c) Richtig, erst den Träger, dann kann man ein gutes Raumfahrtprogramm entwickeln und finanzieren.
d) Es ist nicht sinnvoll, einen Träger ohne Nutzlast (Raumfahrtprogramm) zu bauen.
e) Tolle Sache, aber falscher Zeitpunkt.
f) Das ist nur eine politische Maßnahme.
g) Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Industrie.
h) Das sollte man privaten Firmen überlassen.

Hier geht´s  zur Abstimmung.

runner02

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #257 am: 25. September 2011, 11:55:30 »
Es ist sicherlich eher eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Politik. Wenn am Ende aber eine heavy rakete steht, wieso nicht. Programm hat man zwar noch keines, aber wenigstens kann man dann auf ein vorhandenes sls zurückgreifen...

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Offline spacer

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #258 am: 25. September 2011, 11:58:19 »
Ich denke nicht, dass man eine Schwerlastrakete braucht, zumindest keine so große. Lieber sollte man mehrere Starts kleinerer Raketen durchführen, die kann man dann auch für andere Einsätze gebrauchen.
Außerdem halte ich es für ein zu großes Risiko, Menschen auf einer Schwerlastrakete zu starten. Dazu kommt, dass die Rakete durch die Anforderungen des bemannten Transports noch komplizierter und ihre Entwicklung teurer wird. Meiner Meinung nach sollte man die bemannte Kapsel separat, zum beispiel auf einer Atlas-V Heavy, starten.

Ian

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #259 am: 25. September 2011, 12:59:01 »
Hi,

ich finde den Plan super! Warum? Hier meine Gründe:

1. Mit einer solchen Rakete schafft man es die Allgemeinheit zu begeistern. So ein Saturn V verschnitt, dicke fette Rakete die zum Mond und wo anders hin fliegen soll finden alle toll.
2. Man nimmt sich Zeit mit der Entwicklung. Das ist nun naja nicht so toll weil man viele viele Jahre warten muss auf ein Ergebnis aber man muss es mal so sehen: Die USA hat kein Geld. Da ist es besser man entwickelt langsam aber sicher einem bestimmten konkreten Ziel entgegen als Geld ziellos zu verheizen.
3. Bezüglich des Programmes was hier jeder so unbedingt haben will: Was bringt es denn jetzt ein Programm auszurufen wenn man es derzeit aufgrund der derzeit wirtschaftlichen Lage es eh erst in 20 Jahren durchführen kann? Wir wissen doch alle das wir für jedes bemannte Programm egal was das Ziel sein mag einen Heavy Lifter brauchen. Warum hier nicht das SLS? Es soll ja nicht heißen das man mit der Ausrufung eines Programmes warten will bis das SLS komplett fertig entwickelt ist. Aber man sollte doch erst einmal anfangen und bis zum Stadium X es kommen lassen.
4. Was eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme angeht: wenn diese zu einem Ziel führt warum nicht? Gerade verlieren hunderte von Shuttle Experten da drüben ihren Job wenn man die fürs SLS einspannen kann was spricht dagegen?
5. Was private Firmen angeht: hier WERDEN private Firmen eingespannt. Man nutzt erst existente Hardware und bei allen neuen Subsystemen werden Ausschreibungen ala COTS und CCdev gemacht bei dem der Gewinner sein System. Triebwerk, Booster, usw. an die Rakete ran pappen darf. Nur so eine gewaltige Rakete komplett ohne staatliche Überwachung von privater Hand entwickeln zu lassen. Sollen die privaten Firmen doch erst einmal sich bei COTS und CCdev beweisen. Wenn das gut klappt dann kann man  ja weiter sehen. ;) Nen privaten Heavy Lifter halte ich aber derzeit noch für ein zu großes Ziel.

Was ich sagen will: Kommt Zeit kommt Rat. Aus dem Constellation Programm wurde letztendlich dann doch mehr Technologien übernommen und recyclet als man anfangs dachte. Vondaher... ich finde die Idee der Nasa nun kleinschrittiger Richtung Deep Space Exploration zu gehen sinnvoll. Man hat ja gesehen das ein riesen Programm auf die beine zu stellen finanziell nicht funktioniert. Hoffen wir mal das SLS kleinschrittig genug ist. Aber bekanntlich ist die Dummheit des Menschen ja undendlich als darf man was dies angeht auch skeptisch sein. Dennoch Sinnvoll ist es. Ob es die Menschen raffen ist ein anderer Punkt.

In der Hoffnung das wir bis 2032 nicht alle komplett verblödet sind,

Gruß Ian

Flint

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #260 am: 25. September 2011, 16:40:43 »
Ich sehe SLS auch als Arbeitsbeschaffungsmassnahme. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Abgang der Shuttle-Ingenieure auch einen Verlust von Know-How bedeuten würde. Demnach ist eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme auch dringend nötig, denn ein heutiges Raumfahrtsprogramm lässt sich ohne Know-How nicht bewerkstelligen. Ist das Know-How erst einmal weg, kommt es so schnell nicht wieder zurück...

Vielleicht haben wir Glück und es entsteht doch noch was brauchbares aus dem Projekt. Ein SLS-Start würde ich schon gerne mal live vor Ort miterleben :)

tobi

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #261 am: 25. September 2011, 18:52:02 »
Wozu braucht man eine "dicke fette" Rakete, wenn der Großteil des Explorationsbudget bereits zu deren Unterhaltung notwendig ist? Das Geld sollte vor allem in Nutzlasten (bemannt oder unbemannt) gesteckt werden. Es stehen in den USA ein halbes Dutzend an Raketen bereit Nutzlasten in den Orbit zu bringen und diese sind bei weitem nicht ausgelastet. Man muss nicht alles auf einmal starten. Nur weil Apollo es so gemacht hat, heißt nicht, dass es nicht auch anders geht. Neue Arbeitsplätze kann man auch mit sinnvolleren Projekten schaffen.

Abgesehen davon glaub ich nicht, dass das SLS jemals mehr als 3 mal im Jahr starten wird. Bau & Processing ist einfach viel zu aufwändig. Hier werden wieder viele Milliarden verbraten, die man besser investieren könnte. Übrigens gibts hierfür ein tolles Wort, dass ich kürzlich gelernt habe: Opportunitätskosten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Opportunit%C3%A4tskosten

Glücklicherweise gibt es noch andere Projekte bei NASA und anderswo, die mich optimistisch in die Zukunft blicken lassen. :)
« Letzte Änderung: 25. September 2011, 21:17:07 von tobi »

websquid

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #262 am: 25. September 2011, 21:21:03 »
Ich sehe SLS auch als Arbeitsbeschaffungsmassnahme. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Abgang der Shuttle-Ingenieure auch einen Verlust von Know-How bedeuten würde. Demnach ist eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme auch dringend nötig, denn ein heutiges Raumfahrtsprogramm lässt sich ohne Know-How nicht bewerkstelligen. Ist das Know-How erst einmal weg, kommt es so schnell nicht wieder zurück...
Ist es der richtige Schritt, Know-How eines Programms zu behalten, dass sich vor allem durch Kostenüberschreitungen auszeichnet? Das Shuttle wurde auch deshalb eingestellt, weil es nicht mehr finanzierbar war - warum sollte das SLS auf Shuttle-Basis besser finanzierbar sein? Dieser ganze Ansatz passt mir einfach nicht, mir fehlt hier die Innovation.

Mit den EELV haben die USA bewiesen, flexible anpassbare Raketen entwickeln zu können  - warum nicht auch beim SLS? Ein Dinosaurier wird nicht gebraucht - für was denn auch? Es ist leicht zu sagen "für Mond, Asteroiden, Mars....", aber wo ist da das genaue Missionskonzept? Viel mehr als "Naja, MPCV halt" gibts da noch nicht. Es sollte zumindest jetzt schon eine Auswahl an Konzepten geben, deren weitere Entwicklung zeitnah beschlossen werden kann. Aber so ist das meiner Meinung nach nichts

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Offline noidea

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #263 am: 25. September 2011, 21:45:40 »
Viel mehr als "Naja, MPCV halt" gibts da noch nicht.

Ich bin zwar für ein SLS, aber ist die jetzige Auslegung vielleicht nicht gerade ideal. Zwar ist es zum einem gut, bewährte Technologie zu nutzen, so etwa aus dem Shuttle oder aus dem Constellations-Programm, auch ist es gut, dass man die Ingeneure nicht entlassen muss, aber ein HLV-Monster ist auch nicht das Ideale. Ein System a la Rus-M / Angara / EELV fände ich da idealer, da so eine hohe Startrate gewährleistet kann (also etwa 5 / 6 Starts pro Jahr, wenn man die Atlas V als Basis nimmt. Auch werden so wenige Module in großen Stückzahlen produziert, die so die Produktionskosten pro Modul drücken.

Auch versteh ich nicht, wieso man das MPCV als Grund zur Entwicklung des SLS nimmt. Die erste Testversion soll ja auf einer Delta IV Heavy starten, auch könnte man ja eine Kapsel auf einer Atlas V starten (entweder 552 oder HLV). Die Entscheidung, CST-100 und Dream Chaser auf der Atlas V starten sollen, spricht doch dafür, dass man auf die Atlas vertrauen kann. Wieso tut das dann die NASA nicht? Die EELVs sind ja zu stärkeren Träger entwickelbar, dafür sprechen ja die verschiedenen Konzepte einer Atlas- / Delta-Evolution.

Na ja, mal sehen, was die Zukunft bringt. Vielleicht irren wir uns ja und das SLS ist die beste Lösung.
MfG
sf4ever

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Rom

  • Gast
Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #264 am: 26. September 2011, 05:14:41 »
Wenn die Amtszeit zu Ende geht und der Präsident fürchtet, nicht wiedergewählt zu werden, starte man am besten ein riesiges Raumfahrtprogramm:
Man ist ein Präsident mit Visionen, Raumfahrt - Enthusiasten und -Arbeitnehmer sind begeistert den Rest störts nicht groß => bringt Stimmen.

Wird man nicht gewählt:
Das aussichtslose und zu teure Programm weiterführen ist für den nächsten Präsidenten nicht sinnvoll, zahlt er doch nur die Rechnung für den Stimmenfang des vorherigen Präsidenten so das Geld für eigene Steuergeschenke fehlt. Daher muss er den vernünftigen Weg gehen und das Programm streichen: Raumfahrt - Enthusiasten und -Arbeitnehmer sind rasend wütend Rest der Bevölkerung interessiert es nicht groß.

Wird man wieder Erwarten doch gewählt:
Das Programm muss dann so gigantisch groß gewählt sein, das es keiner merkt, das die lange Entwicklung wegen Finanzmangel etwas stockt. Toll wäre es, wenn man dann trotz Geldmangel noch zu Amtszeiten einen Erfolg vorweisen kann um dann in der nächsten Legislaturperiode der Opposition das noch schmerzhaftere und überfälligere Streichen des Projektes zu überlassen.

Meiner Meinung nach ist das alles nur eine Retourkutsche an Constellation/Busch, denn weder Busch noch Obama sind Raumfahrtenthusiasten.

DK

  • Gast
Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #265 am: 26. September 2011, 11:52:24 »
Hi Ian,

danke für deinen Beitrag. Das war in dieser Diskussion bisher der einzige wirklich brauchbare Beitrag!

DK

Basileios

  • Gast
Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #266 am: 26. September 2011, 12:10:59 »
SLS ist Unsinn. Das Projekt bindet sehr viel Geld über einen sehr langen Zeitraum. Die NASA sollte das Geld lieber in echte Raumfahrzeuge wie z.B. einen Mondlander investieren. Leider ist das politisch nicht gewollt. Das Ziel der Politiker die SLS unterstützen ist es, Arbeitsplätze im Raumfahrtsektor zu halten. Es ist also nicht viel mehr als ein teures Arbeitsbeschaffungsprogramm.

Die NASA muss grundsätzlich anders arbeiten. Anstatt eine Großrakete zu entwickeln sollen Starts kompetititv an private Unternehmen ausgeschrieben werden, das erzeugt Wettbewerb und senkt die Preise.

Nehmen wir mal SpaceX mit der Falcon Heavy als Beispiel. SpaceX will einen Start auf der Falcon Heavy für 125 Millionen verkaufen. Anstatt das SLS zu entwickeln, könnte die NASA sofort anfangen, Systeme für eine Rückkehr zum Mond zu entwickeln. Mit SpaceX wird ein Vertrag über 20 garantierte Falcon Heavy Starts zum Preis von 2,5 Milliarden Dollar* geschlossen. 500 Millionen werden als Anschubfinanzierung sofort and SpaceX überwiesen, der Rest folgt pro erfolgreichem Start. Sollte SpaceX die Vertragsbedingungen nicht einhalte, so muss es die 500 Millionen zurückerstatten. Sollte die NASA die Vertragsbedingungen nicht einhalten, z.B. weil ein neuer Kongress das Mondprogramm kippt, so muss sie trotzem die 2,5 Milliarden für die 20 Starts an SpaceX überweisen, obwohl sie diese dann nicht nutzt. Beide Seiten haben so Planungssicherheit.

Eine Falcon Heavy kann, zusammen mit einem neuartigen Mondlander der mit H2-O2 betrieben wird und der alle Manöver vom niedrigen Erdorbit bis zur Landung ausführt, 8 Tonnen auf der Mondoberfläche landen. Das wäre schon mal nicht schlecht. So könnte man innerhalb von fünf Jahren zum Mond zurückkehren (erster F-Heavy Start in drei Jahren, erste Mondlandung in fünf Jahren). Pro Landung würde man zwei F-Heavy benötigen. Wenn die Exkursionen länger dauern sollen und man noch ein zusätzliches Habitat braucht drei.

20 Starts würden 10 "Sortie" (Dragon + Exkursionsmodul) oder 6 "Outpost" (Dragon + Exkursionsmodul + Habitat) Missionen ermöglichen. Danach könnte das Programm über den weiteren Zukauf von Starts so weitergeführt oder durch Einführung eines Depots und Treibstofftransfertechnologie erweitert werden.

SLS ist unnötig, und Cost-Plus-Verträge im Raketenbau nicht mehr zeitgemäß. Damit verfestigt man nur bürokratische Strukturen und tut nichts gegen die exzessiv hohen Startkosten, das Kernproblem der Raumfahrt. Billig werden Starts nur durch Wettbewerb und garantiert hohe Startraten (Senkung des Fixkostenanteils und Rationalisierung der Produktion). Besonders letzteres wird durch die Großrakete SLS, die nur zwei bis dreimal im Jahr starten würde, noch verschlimmert.


*das entspricht etwa 3 Shuttle Starts! Das Shuttle hätte für ~2,5 Milliarden etwa 75 Tonnen in einen niedrigen Erdorbit gebracht, die F-Heavy würde 1060 Tonnen starten, das SLS, wenn es denn je fertig wird, würde zu dem Preis etwa 400 Tonnen starten!

runner02

  • Gast
Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #267 am: 26. September 2011, 13:25:23 »
Zitat
warum sollte das SLS auf Shuttle-Basis besser finanzierbar sein? 

Naja, die Wartung ist bei Wegwerfraketen eindeutig billiger… Und ein großer Teil der Fixkosten war doch auch die Instandhaltung und Überprüfung (besonders die Hitzeschutzkacheln waren ja berüchtig)


Zitat
Die NASA sollte das Geld lieber in echte Raumfahrzeuge wie z.B. einen Mondlander investieren.

Da ist die frage, wie kommt er hinauf? Will man wirklich so viele Raketenstarts (5 für eine Mission erscheint mir unrealistisch! Weiß auch nicht wieso, denke aber das wird’s nicht geben)
Eine Überlegung wäre dann Wert:
Kann man einen Mondlander so modular aufbauen, dass man damit einen Asteroiden anfliegen kann? Mit wegnehmbaren Tanks, etc… Und, er bräuchte dann wohl 2 Flüge – oder einen Lander + einen Start für Treibstoff


Zitat
Nehmen wir mal SpaceX mit der Falcon Heavy als Beispiel. SpaceX will einen Start auf der Falcon Heavy für 125 Millionen verkaufen. Anstatt das SLS zu entwickeln, könnte die NASA sofort anfangen, Systeme für eine Rückkehr zum Mond zu entwickeln. Mit SpaceX wird ein Vertrag über 20 garantierte Falcon Heavy Starts zum Preis von 2,5 Milliarden Dollar* geschlossen. 500 Millionen werden als Anschubfinanzierung sofort and SpaceX überwiesen, der Rest folgt pro erfolgreichem Start. Sollte SpaceX die Vertragsbedingungen nicht einhalte, so muss es die 500 Millionen zurückerstatten. Sollte die NASA die Vertragsbedingungen nicht einhalten, z.B. weil ein neuer Kongress das Mondprogramm kippt, so muss sie trotzem die 2,5 Milliarden für die 20 Starts an SpaceX überweisen, obwohl sie diese dann nicht nutzt. Beide Seiten haben so Planungssicherheit.
Die Idee finde ich Prima!!

Zitat
Eine Falcon Heavy kann, zusammen mit einem neuartigen Mondlander der mit H2-O2 betrieben wird
H2 ? Da würde ich realistischer weise auf CH4 schätzen. Idealerweise + Fluor. Das könnte man Monate haltbar halten… Wasserstoff nur unter größerem Aufwand für Tage

Offline knebel99

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #268 am: 26. September 2011, 13:27:04 »
Servus,

so einfach ist es leider nicht, was wenn SpaceX nicht mehr kostendeckend arbeiten kann?
Was wenn sie insolvent werden? da hilft dir ein Vertrag alles nix;

Ich denke die Kosten für ne Heavy von SpaceX sind genauso niedrig angesetzt wie damals die Shuttles starten sollten...

mfg
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

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Offline noidea

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #269 am: 26. September 2011, 13:35:03 »
Idealerweise + Fluor.

Fluor ist ja auch sehr problematisch, da die Abgase zum einem extrem umweltschädlich sind (weswegen sie nur in Oberstufen in Betracht gezogen werden) und zum anderen die Stufen/Tanks modifiziert werden müssten, da Fluor sehr reaktionsfreudig ist. Deswegen finde ich, dass solch eine Fluor-Ober- / Abstiegs- / Aufstiegsstufe nur mit Bedacht zu genießen ist.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

Basileios

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #270 am: 26. September 2011, 14:08:29 »
Servus,

so einfach ist es leider nicht, was wenn SpaceX nicht mehr kostendeckend arbeiten kann?
Was wenn sie insolvent werden? da hilft dir ein Vertrag alles nix;

Ich denke die Kosten für ne Heavy von SpaceX sind genauso niedrig angesetzt wie damals die Shuttles starten sollten...

mfg

Das ist eben ein Risiko, dass man eingehen muss. Das ist in anderen Wirtschaftsbereichen auch nicht anders. Dadurch, dass man mehrere Anbieter in einer Wettbewerbssituation hat (die ULA könnte ebenfalls eine Heavy-Variante der Atlas entwickeln) kann man dieses Risiko minimieren.

Die Kosten für die Heavy sind eine Extrapolation der jetztigen Kosten für die Falcon 9. Die Falcon 9 wird für einen Stückpreis von 54 bis 59,5 Millionen Dollar angeboten. Mit dem Produkt erwirtschaftet SpaceX nach eigenen Angaben einen Profit. Sie wären schön dumm, den Preis so niedrig anzusetzen, wenn das Verluste verursachen würde. So arbeitet kein Unternehmen, dass sich auf Dauer am Markt behaupten muss. Das sind keine Idioten die da arbeiten.

Basileios

  • Gast
Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #271 am: 26. September 2011, 14:18:07 »
Zitat
Die NASA sollte das Geld lieber in echte Raumfahrzeuge wie z.B. einen Mondlander investieren.

Da ist die frage, wie kommt er hinauf? Will man wirklich so viele Raketenstarts (5 für eine Mission erscheint mir unrealistisch! Weiß auch nicht wieso, denke aber das wird’s nicht geben)
Eine Überlegung wäre dann Wert:
Kann man einen Mondlander so modular aufbauen, dass man damit einen Asteroiden anfliegen kann? Mit wegnehmbaren Tanks, etc… Und, er bräuchte dann wohl 2 Flüge – oder einen Lander + einen Start für Treibstoff

Eine Rückkehr zum Mond ist gut mit existierenden Raketen machbar. Selbst ein gigantisch großer Mondlander wie der von Constellation könnte von einer Delta IV Heavy leer in den Orbit geschossen werden und an einem Depot auftanken. Oder man entwickelt die Atlas V Heavy. Die Falcon Heavy wird ebenfalls bald fliegen. Alles früher und günstiger als das SLS.

Die NASA sollte sich auf Raumfahrttechnologie konzentrieren, nicht den Bau von Raketen. Viel wichtiger wäre es z.B. den Transfer kryogener Treibstoffe im Weltraum zu demonstrieren.

Zitat
H2 ? Da würde ich realistischer weise auf CH4 schätzen. Idealerweise + Fluor. Das könnte man Monate haltbar halten… Wasserstoff nur unter größerem Aufwand für Tage

Das ist egal. Der Lander wird in einen Erdorbit gebracht und fliegt von da aus in drei Tagen zum Mond und landet. Da braucht man keine besonderen Vorkehrungen zur Minimierung von Boil-Off. Diese Technologien kommen dann erst in der nächsten Phase in Spiel, wenn ein Treibstoffdepot entwickelt wird. Die Aufsstigesstufe kann weiter mit Kerosin oder hypergolischen Treibstoffen betrieben werden.
Ich setze auf Wasserstoff, weil es die höchste Leistung erlaubt und - ganz wichtig - in einem späteren Stadium an den Polen des Mondes aus Eis gewonnen werden kann. Das Eis an den Polen des Mondes ist der Schlüssel zur bemannten, interplanetaren Raumfahrt.

Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #272 am: 26. September 2011, 14:47:38 »
was wenn SpaceX nicht mehr kostendeckend arbeiten kann?
Was wenn sie insolvent werden?
Nun, dagegen kann sich die Nasa ja absichern, indem ein Rücklagenstock aufgebaut wird, um einen Notbetrieb des Falcon/Dragon-Systems für die Nasa-relevanten Missionen sicherzustellen. Das kann man auch entsprechend vertraglich absichern. Ein Denkmodell wäre z.B. eine Ausfallversicherung, in die sowhl die Nasa als auch alle privaten Dienstleister, die über Programme wie COTS oder CCDev Aufträge zugeschlagen bekommen, eine Einlage, z.B. bemessen nach Auftragswert, einzahlen. Ich würde mich ehrlich gesagt sogar wundern, wenn in dieser Hinsicht nicht irgendetwas vorgesehen wäre.

BTT: Ich bin unschlüssig, was das SLS angeht. _Eigentlich_ sollte man ja zunächst einmal ein Programm haben, also eine Vorstellung von "das und das wollen wir und das und das brauchen wir dafür", zumal das SLS schon durch seine schiere Größe ein "Spezialist" ist, im Gegensatz zu "von der Stange"-Raketen wie den marktüblichen Satellitenträgern. Bei der derzeitigen Herumeierei würde mit einem bestehenden SLS aber wenigstens die (politische?) Ausrede wegfallen, daß für ambitioniertere Projekte ein geeigneter (Schwerlast-)Träger fehlt. Wenn es also hilft, diesen Ausredenkreislauf von "Wir haben keinen Träger für unsere Projekte" <-> "Wir haben keine Projekte für unseren Träger" zu durchbrechen, dann sollen sie das Ding in Gottes Namen bauen. Optimal ist das sicher nicht, aber immer noch besser als nix.
Ich sehe auch noch nicht, daß man dafür unbedingt neue Treibwerke wird bauen müssen, so furchtbar oft wird das SLS nicht fliegen, da kann es gut sein, daß man mit dem bestand an alten Shuttle-Triebwerken auskommt. Auch die Saturn V flog deutlich weniger als 20 mal - eben ein Spezialist.

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Offline rhlu

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #273 am: 26. September 2011, 20:13:33 »
N'abend zusammen

hier kommen viele Wenn und Aber (Zu teuer, genügend Träger vorhanden usw)
Vielleicht könnte man ja weiterdiskutieren was mit so einem 70 Tonner alles möglich wäre:
Für dieses Konzept http://en.wikipedia.org/wiki/BA_2100 wäre das SLS meines Wissens der einzigste Träger.
Die Zentrifuge für NautilusX fällt mir noch ein.

Wenn SpaceX in dem Zeitraum ihre Falcon auf den Stand entwickelt wäre das ein prima Backupsystem wobei ich die Firma dann ehern als orbitalen "Zubringer" ;) sehe. (sowohl Erde als auch Mars)

Die projektierte Startmasse interessiert mich auch immernoch einfach um einen ungefähren Vergleich zu haben Saturn, Shuttle, SLS

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Offline KSC

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Re: Space Launch System (SLS) - Planung und Processing
« Antwort #274 am: 26. September 2011, 20:30:54 »
Der Titel des Threads lautet „Space Launch System (SLS)“, er lautet nicht SpaceX, dafür haben wir nämlich einen eigenen Thread.
Ich bitte das bei der weiteren Diskussion zu beachten.

Danke + Gruß,
KSC