SLS ist Unsinn. Das Projekt bindet sehr viel Geld über einen sehr langen Zeitraum. Die NASA sollte das Geld lieber in echte Raumfahrzeuge wie z.B. einen Mondlander investieren. Leider ist das politisch nicht gewollt. Das Ziel der Politiker die SLS unterstützen ist es, Arbeitsplätze im Raumfahrtsektor zu halten. Es ist also nicht viel mehr als ein teures Arbeitsbeschaffungsprogramm.
Die NASA muss grundsätzlich anders arbeiten. Anstatt eine Großrakete zu entwickeln sollen Starts kompetititv an private Unternehmen ausgeschrieben werden, das erzeugt Wettbewerb und senkt die Preise.
Nehmen wir mal SpaceX mit der Falcon Heavy als Beispiel. SpaceX will einen Start auf der Falcon Heavy für 125 Millionen verkaufen. Anstatt das SLS zu entwickeln, könnte die NASA sofort anfangen, Systeme für eine Rückkehr zum Mond zu entwickeln. Mit SpaceX wird ein Vertrag über 20 garantierte Falcon Heavy Starts zum Preis von 2,5 Milliarden Dollar* geschlossen. 500 Millionen werden als Anschubfinanzierung sofort and SpaceX überwiesen, der Rest folgt pro erfolgreichem Start. Sollte SpaceX die Vertragsbedingungen nicht einhalte, so muss es die 500 Millionen zurückerstatten. Sollte die NASA die Vertragsbedingungen nicht einhalten, z.B. weil ein neuer Kongress das Mondprogramm kippt, so muss sie trotzem die 2,5 Milliarden für die 20 Starts an SpaceX überweisen, obwohl sie diese dann nicht nutzt. Beide Seiten haben so Planungssicherheit.
Eine Falcon Heavy kann, zusammen mit einem neuartigen Mondlander der mit H2-O2 betrieben wird und der alle Manöver vom niedrigen Erdorbit bis zur Landung ausführt, 8 Tonnen auf der Mondoberfläche landen. Das wäre schon mal nicht schlecht. So könnte man innerhalb von fünf Jahren zum Mond zurückkehren (erster F-Heavy Start in drei Jahren, erste Mondlandung in fünf Jahren). Pro Landung würde man zwei F-Heavy benötigen. Wenn die Exkursionen länger dauern sollen und man noch ein zusätzliches Habitat braucht drei.
20 Starts würden 10 "Sortie" (Dragon + Exkursionsmodul) oder 6 "Outpost" (Dragon + Exkursionsmodul + Habitat) Missionen ermöglichen. Danach könnte das Programm über den weiteren Zukauf von Starts so weitergeführt oder durch Einführung eines Depots und Treibstofftransfertechnologie erweitert werden.
SLS ist unnötig, und Cost-Plus-Verträge im Raketenbau nicht mehr zeitgemäß. Damit verfestigt man nur bürokratische Strukturen und tut nichts gegen die exzessiv hohen Startkosten, das Kernproblem der Raumfahrt. Billig werden Starts nur durch Wettbewerb und garantiert hohe Startraten (Senkung des Fixkostenanteils und Rationalisierung der Produktion). Besonders letzteres wird durch die Großrakete SLS, die nur zwei bis dreimal im Jahr starten würde, noch verschlimmert.
*das entspricht etwa 3 Shuttle Starts! Das Shuttle hätte für ~2,5 Milliarden etwa 75 Tonnen in einen niedrigen Erdorbit gebracht, die F-Heavy würde 1060 Tonnen starten, das SLS, wenn es denn je fertig wird, würde zu dem Preis etwa 400 Tonnen starten!