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  • Start HAYABUSA-2 auf H2A 2014: 03. Dezember 2014

HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA

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Offline sven

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #150 am: 17. Juni 2018, 11:09:52 »
der Reisklops Ryugu schält sich aus dem  Lichtpunkt ?  ;D

Hüstel...aus der Dunkelheit latürnich  ::)
...wenn aus einem Lichtpunkt langsam eine neue Welt wird

Offline Makemake

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #151 am: 18. Juni 2018, 22:33:39 »
Hayabusa2 ist jetzt weniger als 190 km entfernt und nähert sich nach TCM05 heute um 11 japanischer Zeit nur noch mit 0,83 m/s Ryugu.

Die Vielfältigkeit der Experimente, die die Sonde an Bord hat überrascht mich immer wieder im Gegensatz zu dem, was andere Weltraumagenturen planen. Vielleicht etwas wagemutig, aber dennoch haben für mich die Missionen von JAXA einen besonderen Spirit wie schon bei der Sonnensegel-Sonde IKAROS.

Neben dem Lander/Hopper MASCOT vom DLR, sind noch drei weitere Hopper an Bord. Weiterentwicklungen des MINERVA Hoppers der schon bei der ersten Hayabusa Mission dabei war, aber leider nicht auf Itokawa gelandet ist, da die Abwurfgeschwindigkeit nicht passte. Der erste MINERVA konnte nur ein Bild von Hayabusa schießen, bevor er im All verschand.


http://global.jaxa.jp/article/special/hayabusa/yoshimitsu_e.html

Die Auflösung ist nicht berauschend, aber für eine etwa 600 g schwere Sonde doch beachtlich.

Ich hatte über die drei unterchiedlichen Hopper ja schon oben geschrieben, es ist nicht viel Literatur zu finden. In zwei Abstracts zu Vorträgen beim 11. Low Cost Planetary Missions Conference 2015 in Berlin erfährt man etwas mehr über die Unterschiede.
http://www.dlr.de/pf/Portaldata/6/Resources/lcpm/abstracts/Abstract_Yoshimitsu_T.pdf

http://www.dlr.de/pf/Portaldata/6/Resources/lcpm/abstracts/Abstract_Nagaoka_K.pdf

MINERVA-II-1A und B sind wohl sehr ähnlich zum ursprünglichen Rover. Es gibt im Innenern einen Motor mit Schwungmasse der wiederum auf einer beweglichen Plattform angebracht ist, um so einen gezielten Sprung zu machen. Beide Rover wiegen 1,1 kg und werden gleichzeitig mit etwa 5 cm/s abgeworfen.
Den Satz
Zitat
Two rovers are almost identical except the thermal parameters of the surface with a mass of
approximately 1.1[kg].
verstehe ich nicht ganz. Sind die Rover auf verschiedene Oberflächentemperaturen ausgelegt? Da man bei der Größe ein Termalmanagement machen kann könnte das ein Sinnvoller Ansatz sein um auf verschiedene Bedingungen vor Ort gewappnet zu sein.

Neben dem technischen Experiment des Hüpfmechnismus, was Hauptziel ist, werden auch wissenschaftliche Experimente mitgefüht: Kameras, Thermometer, Potentiometer, Beschleunigungsmesser und Gyoskop, sowie Photodioden. Interessant dabei, dass während des Sprungs mit einer Weitwinkelkamera mit einem FOV von 125° der Asteroid aus der Ferne aufgenommen werden soll. Wie hoch die Sprünge werden konnte ich nicht finden. Auf der Oberfläche kommt dann auch noch eine Stereokamera zum Einsatz.

Der dritte Rover doppelter Größe, MINERVA-II2 wurde nicht vom ursprünglichen Team von JAXA entwickelt, sondern von einem Uni Konsortium nur mit der Hilfe von JAXA. Der Rover wiegt 877 g, 1,6 kg mit dem Auwurfmechnismus. (Also sind die beiden kleineren schwerer oder ist da auch nur die gesamtmasse angegeben?)
Mit den Infos vom Abstract verstehe ich nun den Unterschied auch besser.
Ich nehme an, dass die Sensoren die gleichen sind, aber es gibt vier unterschiedliche Mechanismen zur Forbewegung: Ein Vibrationsmotor mit Exzenter, wie im Handy. Über die Spitzen an der Außenseite bewegt sich der Rover dann fort, ähnlich der Härchen, die z.B. in der Luftröhre den Schleim bewegen. Es gibt auch so kleine Spielzeugkäfer, die sich so zappelnd bewegen.
Der zweite nutzt Magneten, die wohl auseinendergezogen werden und dann aufeinender schnellen und so den Impuls zum Hüpfen geben.
Der dritte nutzt zwei gespannte Federn, die einmalig gelöst werden können.
Der vierte nutzt Formgedächtnislegierungen (shape memory alloys), die sich rein durch die Änderung der Außentemperatur dehnen und den Rover bewegen. Ob die langsam außen wie durch ein Bein den Rover bewegt, oder auch impulsartig eine Sprung bewirkt ist mir nicht klar, aber natürlch gibt es davon auch zwei, für verschiedene Temperaturbereiche. Und alle Mechanismen zusammen wiegen nur 88,1 g.

Wenn das mal kein Technologiedemonstrator ist, hoffentlich funktioniert wenigstens einer und wir sehen Bilder und nicht erst in Veröffentlichungen Monate später.
Ich bleibe gespannt.

Offline startaq

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #152 am: 19. Juni 2018, 10:33:43 »
Während die Amerikaner/Europäer manchmal etwas zu konservativ sind, scheinen die Japaner manchmal etwas zu begeistert zu sein alles mögliche auszuprobieren. Das läuft oft genug schief, ist aber natürlich auch super spannend.

Auf Twitter wurden neue Bilder gepostet, aufgenommen aus einem Abstand zwischen 332 und 241 km:


 Kredit: ONC team: JAXA, University of Tokyo, Koichi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu and AIST


Kredit: ONC team: JAXA, University of Tokyo, Koichi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu and AIST.

Quellen:
http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180619je/index_e.html
https://twitter.com/haya2e_jaxa/status/1009014856547090432

Edit:
Kredit und Quellen hinzugefügt.
Bitte in Zukunft keine Bilder ohne diese Angaben zu posten.
Gruß Gertrud.
« Letzte Änderung: 19. Juni 2018, 12:54:18 von Gertrud »

Offline tnt

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #153 am: 19. Juni 2018, 11:04:26 »
Schaut aus wieder Todesstern  ;D

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Offline RonB

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #154 am: 19. Juni 2018, 11:51:57 »
... oder wie ein schon länger gelagertes Stück Würfelzucker  ;).
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

Offline rok

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #155 am: 19. Juni 2018, 12:19:10 »
Hallo Makemake,

interessante Infos (auch dein Beitrag aus 2014 #53).

Ich habe nirgends gefunden, wie sich die beiden Minerva-Rover 1a und 1b fortbewegen, evtl. mittels Memorymetall-Federn. Das würde die Formulierung "thermal parameters" zum Unterschied der beiden Rover erklären.

Der Rover 2 hat in seinem umfangreichen Antriebssortiment zwei MM-Federn, die bei unterschiedlichen Temperaturen arbeiten:

"ROVER2 finally employs two different SMA mechanisms so that
ROVER2 can move in different temperature ranges."[/font]Der Antrieb erfogt durch das Erwärmen bei Sonneneinstrahlung, nachts geht die Feder wieder in die Ausgangsposition zurück.[/font]Vier verschiedene Antriebe mit einem Gesamtgewicht von 88 g, Donnerwetter! Da werden wir wohl noch viele Animationen sehen, allerdings keine Bilder der Aktivitäten, aber dafür viele Fotos von der Oberfläche.[/font]Übrigens "Potentiometer" bedeutet hier die Messung der Oberflächen-Leitfähigkeit.[/font]Schade, dass der DLR-Rover nur mit Battereien bestückt ist und keine PV-Module zum Aufladen besitzt.
[/font]

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Offline fl67

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #156 am: 19. Juni 2018, 13:29:54 »
Schaut aus wieder Todesstern  ;D
Nein, es ist ein Borg-Würfel !   ;)

Offline Makemake

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #157 am: 19. Juni 2018, 14:15:37 »
Schade, dass der DLR-Rover nur mit Battereien bestückt ist und keine PV-Module zum Aufladen besitzt.

Ja den Kommentar habe ich mir gespart. Sicher, noch eine weitere Komponente, die Komplexität steigt, aber wenn irgendwas schief geht, ist es mit den optimistisch gerechneten 18 Std. Strom aus der Primärbatterie von MASCOT sehr knapp. Mit der Umlaufperiode der Sonde und der Rotation des Asteroiden wird es nur wenige Fenster zur Kommunikation in der Zeit geben. Stichwort: Philae.
Naja, ich drücke die Daumen.

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Offline Lumpi

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #158 am: 19. Juni 2018, 18:26:03 »
Während die Amerikaner/Europäer manchmal etwas zu konservativ sind, scheinen die Japaner manchmal etwas zu begeistert zu sein alles mögliche auszuprobieren. Das läuft oft genug schief, ist aber natürlich auch super spannend.

In diesem Fall machen die Japaner das ja nicht zum ersten Mal und sage mal einer, Asteroiden-Missionen seien langweilig...
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline Flandry

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #159 am: 19. Juni 2018, 18:54:55 »
Schaut aus wieder Todesstern  ;D
Nein, es ist ein Borg-Würfel !   ;)

Ihr habt nie Elite gespielt!

Offline Steffen

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #160 am: 19. Juni 2018, 23:57:05 »
Hallo

Ähnlich, wie bei Rosetta/Philae haben sich auch die Comic-Zeichner mit dieser Mission beschäftigt.
 
Im ersten Comic (Vol.1) geht es um die ersten Bildaufnahmen, im zweiten (Vol.2) um den Ionen-Antrieb. Da ich den Text nicht lesen kann, weiß ich allerdings nicht, ob die Zeichnungen eher lustig oder eher lehrreich sein sollen (ich fürchte, eher letzteres).

Für beide Comics gilt dieses Zitat aus der Google-Übersetzung:
Zitat
Tonohara-Cartoon-Version ist frei, im Rahmen des persönlichen Gebrauchs nachzudrucken.
· Wenn Sie erneut drucken, ändern Sie bitte nicht das Copyright © weiße Lilie oder Express © SHIRO Unravel.
· Im Falle einer Überschreitung des persönlichen Nutzungsbereichs, z. B. gewerbliche Nutzung, konsultieren Sie bitte das Projekt "Hayabusa 2" (z-hayabusa2-contact@ml.jaxa.jp).
· Der Autor und Hayabusa 2 Projekt sind nicht verantwortlich für Schäden, die durch die Verwendung dieses Mangas verursacht werden.


Quelle:
http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/kochihaya_comic_e/



Quelle:
http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/kochihaya_comic/vol_02.html

viele Grüße
Steffen

Edit:
Hallo Steffen, zu dem ersten Comic habe ich die Quelle hinzugefügt.
Zu dem zweiten Comic habe ich die Quelle leider nicht gefunden.
Um eine Löschung des Comic zu verhindern, füge bitte die Quelle noch hinzu.
Es ist aus Gründen der Urheberrechte wichtig, dass die Quelle und der Kredit immer hinzugefügt wird. Es könnte sonst für das Forum und dem Verein sehr teuer werden.
Das möchte doch bestimmt niemand auslösen.?
Gruß Gertrud
« Letzte Änderung: 20. Juni 2018, 16:16:15 von Gertrud »

Offline Xerron

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #161 am: 20. Juni 2018, 12:27:06 »
Die 100 km Marke wurde unterschritten.  :D

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Offline spacecat

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #162 am: 20. Juni 2018, 12:28:47 »
 ??? Was zum Teufel war da wieder bei den Japanern los, heute Nacht waren sie schon in unter 100 km Entfernung zu Ryugu. Dann sollte noch eine weitere Kurskorrektur erfolgen. Diese ist nun durchgeführt worden, die Raumsonde nähert sich mit nur noch 0,38m/s dem Asteroiden. Während dieses Manöver flogen sie aber etliche Kilometer zurück, kehrten um und sind jetzt wieder auf Kurs. Der Zacken im Kurs sieht, auch wenn man die 10fache Überhöhung einberechtet sehr groß aus.
Zitat
Zitat von: fl67 am Gestern um 13:29:54

    Zitat von: tnt am Gestern um 11:04:26

        Schaut aus wieder Todesstern  ;D

    Nein, es ist ein Borg-Würfel !   ;)


Ihr habt nie Elite gespielt!
Na auf jeden Fall kann er/sie/es nicht einparken, schaut Euch nur die Dellen im Raumfahrzeug an!

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Offline Duncan Idaho

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #163 am: 20. Juni 2018, 12:30:07 »
Die Sonde kommt in den Gravitationsbereich von Ryugu.
Ist noch ca. 90km weit weg.
Das letzte Manöver war in 110km Entfernung.

Zitat
Our 6th Trajectory Control Manoeuvre (TCM06) for optical navigation was made on June 20, 2018 at around 12:40 - 13:50 JST. Thrusters gave a velocity change of about 3cm/s (-x), 1cm/s (+y) and 35cm/s (+z). (1/2)

The distance to Ryugu from Hayabusa2 at the time of the TCM was about 110km and the relative speed after TCM06 was about 0.4m/s. We are now entering the region dominated by the gravity of the asteroid (the Hill sphere: within about 90km from the asteroid). (2/2)
https://twitter.com/haya2e_jaxa/status/1009380020324786177

Edit, Anflugsprofil:


Ich sehe da auch den "Zacken" im Profil.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline spacecat

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #164 am: 20. Juni 2018, 12:34:21 »
Mhhh vielleicht liegt es auch nur an der Simulatorseite  ???

EDIT: Danke Duncan für das Einbinden des Profils!
          Ich spreche von dem großen Haken vor der 100km Grenze

EDIT2: Jupp lag am Simulator!
           
Zitat
We are now less than 100km from asteroid Ryugu! The trajectory on the website has been updated after TCM06, so we have reached this milestone at a slightly different time to that shown previously on our header.

Offline rok

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #165 am: 20. Juni 2018, 20:26:03 »
Die "Rover" sollen in 2 Kampagnen ausgesetzt werden, die ersten im Sept/Okt. und der Rest im Juli 2019. Das DLR/CNES-Gerät Mascot gehört sicherlich zur ersten Gruppe, da die Primärbatterien in dem dazwischen liegenden 3/4-Jahr, in dem sie permanent in Bereitschaft gehalten werden müssten, weiter an Kapazität verlieren würden.

http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/mission_schedule_e/

Offline startaq

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #166 am: 21. Juni 2018, 14:14:07 »
Es gibt einen neuen Schwung Bilder, aufgenommen zwischen 220 und 100 km:



Quelle: http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180621je/index_e.html

aasgeir

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #167 am: 22. Juni 2018, 10:53:33 »
HAYABUSA-2 hat seine Geschwindigkeit relativ zu Ryugu jetzt auf 9 cm/s gedrosselt.
(Die Bahn ist aber immer noch ungebunden (hyperbolisch), da die Fluchtgeschwindigkeit für Ryugu bei etwa 5 cm/s liegt).
Der Abstand vor 8 Stunden betrug noch 45 km. Bei 20 km soll eine Haltephase (Pause) eingelegt werden.

Quelle: https://twitter.com/planet4589/status/1009956486636883969

aasgeir

  • Gast
Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #168 am: 24. Juni 2018, 09:24:47 »
Der Abstand zu Ryugu beträgt jetzt 27 km. Die Annäherungsgeschwindigkeit nimmt wegen der zunehmenden Anziehungskraft von Ryugu leicht zu; sie wurde letzte Nacht durch Bremsmanöver von 12 cm/s auf 1 cm/s abgebremst, wird im Laufe der nächsten 2 Tage aber wieder auf 5 cm/s zunehmen, um dann, an der 20 km-Grenze, auf Null reduziert zu werden.

Quelle: https://twitter.com/planet4589/status/1010714141013798913

Offline startaq

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #169 am: 24. Juni 2018, 13:19:08 »
Die Angabe auf der Website wurde korrigiert. Aktueller Abstand sind ca. 35 km.

Offline startaq

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #170 am: 25. Juni 2018, 09:26:12 »
Aufgenommen aus 40 km Entfernung:


Credit : JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, Aizu University, AIST

Quelle: http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180625je/index_e.html

Kurze Teilübersetzung der Anmerkungen des Projektmanagers:

Die Form des Asteroiden ist wissenschaftlich gesehen etwas überraschend und sorgt für einige Herausforderungen. Er rotiert nicht mit der Umlaufbahn, sondern um 90 Grad versetzt. Dies schränkt die Möglichkeiten für die Rover etwas ein, auf der anderen Seite sieht man aber auch einige potentiell sehr interessante Landeplätze. Außerdem glaubt man, dass die Schwerkraft nicht direkt gerade nach unten wirkt, sondern etwas versetzt sein könnte.

Edit: Kredit hinzugefügt.
heute hatte ich Zeit, den beigefügten Text zu lesen.
Zitat
* If you wish to use the images here, please include the displayed credit. In the case where an abbreviated form is necessary, please use "JAXA, University of Tokyo & collaborators.
* Wenn Sie die Bilder hier verwenden möchten, geben Sie bitte das angezeigte Guthaben an. Falls eine Kurzform erforderlich ist, verwenden Sie bitte "JAXA, University of Tokyo & Mitarbeiter".
Bitte um Beachtung der Urheberrechte. Gruß Gertrud
« Letzte Änderung: 25. Juni 2018, 21:14:16 von Gertrud »

Offline Makemake

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #171 am: 25. Juni 2018, 12:40:00 »
Dies schränkt die Möglichkeiten für die Rover etwas ein [...]

Meiner Meinung nach erleichtert dies die Auswahl der Landeplätze

Zitat
Comment by Project Manager, Yuichi Tsuda

The shape of Ryugu is now revealed. From a distance, Ryugu initially appeared round, then gradually turned into a square before becoming a beautiful shape similar to fluorite [known as the 'firefly stone' in Japanese]. Now, craters are visible, rocks are visible and the geographical features are seen to vary from place to place. This form of Ryugu is scientifically surprising and also poses a few engineering challenges.

First of all, the rotation axis of the asteroid is perpendicular to the orbit. This fact increases the degrees of freedom for landing and the rover decent operations. On the other hand, there is a peak in the vicinity of the equator and a number of large craters, which makes the selection of the landing points both interesting and difficult. Globally, the asteroid also has a shape like fluorite (or maybe an abacus bead?). This means we expect the direction of the gravitational force on the wide areas of the asteroid surface to not point directly down. We therefore need a detailed investigation of these properties to formulate our future operation plans.

The Project Team is fascinated by the appearance of Ryugu and morale is rising at the prospect of this challenge. Together with all of you, we have become the first eyewitnesses to see asteroid Ryugu. I feel this amazing honor as we proceed with the mission operations.
http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180625je/index_e.html

Meine Übersetzung davon:

Zitat
Kommentar des Projektmanagers, Yuichi Tsuda

Die Form von Ryugu ist nun deutlich zu erkennen. Aus der Entfernung Ryugu erschien zunächst rund, zeigte sich dann allmählich als Viereck, bevor die wunderschöne Form ähnlich eines Fuorits klar wurde (im Japanischen als Glühwürmchen-Stein, Firefly stone, bekannt). Jetzt sind Krater, Felsen und geologische Merkmale sichtbar, die sich von Ort zu Ort unterscheiden. Diese Form Ryugus ist wissenschaftlich überraschend und birgt einige technische Herausforderungen.

Zum einen ist die Rotationsachse des Asteroiden senkrecht zum Orbit. Dieser Fakt erhöht die Möglichkeiten zur Landung der Rover und deren Operation. Zum Anderen gibt es einen Berg in der nähe des Äquators, aber auch eine Anzahl von Kratern, was die Auswahl der Landeoplätze sowohl interessant aber auch schwierig gestaltet. Global gesehen hat die Form eines Firefly Stones (oder eines Abakus-Steins). Dies bedeutet, dass wir über weiter Teile der Asteroidenoberfläche keine gerade nach unten gerichtete Gravitationskraft erwarten. Für die Planung der weiteren Operationen wird daher eine detaillierte Untersuchung dieser Eigenschaften benötigt.

Das Projekt-Team is fasziniert von Ryugus Erscheinung und wir gehen mit frohem Mutes an diese Herausforderung. Zusammen mit allen von euch wurden wir die ersten Augezeugen des Asteroiden Ryugu. Ich fühle mich unglaubliche geehrt beim Fortschritt der Mission.

Ich habe auch die Google Übersetzung des Originaltextes auf Japanisch miteinbezogen, einige Dinge sind finde ich immer noch nicht ganz klar. Vor allem kann ich keine Definition eines Fluoritkristalls finden, die eine eindeutige Form hat, aber ich glaube wir sehen alle auf den Bildern was gemeint ist.

Bezüglich der Rotation: Ist diese Form der Rotation nicht ehr die Übliche, war also auch hier zu erwarten?

Ich habe auch einen Mittschnitt der Pressekonferenz am 21.0.6 auf Youtube gefunden (oder ehr, YT hat es mir vorgeschlagen):


https://www.youtube.com/watch?v=tclBmsIh2yo

Ich versteh zwar nichts, aber bis etwa Minute 20 gibts im Vortrag einige Bilder zu sehen.

Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #172 am: 25. Juni 2018, 12:53:10 »
...
Bezüglich der Rotation: Ist diese Form der Rotation nicht ehr die Übliche, war also auch hier zu erwarten?
...

Hallo Makemake,

die Aussage im Text ist unscharf.

"the rotation axis of the asteroid is perpendicular to the orbit"

Man kann das schnell solesen, dass die Roationsachse der Eigenrotation "orthogonal auf der Orbitebene steht". Dann wären beide Roationsachsen parallel ... eher der Normalfall.

Ggf. ist die gewünschte Aussage aber auch, dass der Rotationsvektor der Eigendrehung orhtogonal zum Rotationsvektor der Umlaufbahn steht ... dann hätten wir einen Fall wie Uranus.

\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline startaq

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #173 am: 25. Juni 2018, 13:11:05 »
@makemake: Du hast Recht, ich hatte da irgendwie "decreases" statt "increases" gelesen. Also, mehr Möglichkeiten für die Rover :)

Die Aussage mit der Rotation macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn der Astroid ähnlich wie Uranus rotiert.

Offline Makemake

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Re: HAYABUSA-2 zu Asteroid (162173) Ryugu auf H-IIA
« Antwort #174 am: 25. Juni 2018, 13:32:06 »
Ich hab jetzt nochmal versucht darüber nachzudenken, ich bekomme bei relativen Bewegungen immer schnell einen Knoten im Kopf. Aber: Wir wissen, dass sich Hayabusa2 von vorn auf den Asteroiden zubewegt, Ryugu holt die Sonde quasi ein. Sie schaut also nach hinten bezüglich der Bewegung beider in ihrem orbit um die Sonne. Außerdem sehen wir auf den letzten Bildern, dass die Sonne auf diesen von rechts scheint. Daher sind die Bilder wohl so ausgerichtet, dass zum einen der Nordpol Ryugus nach oben zeigt, als auch mit dem Noden des Sonnsnsystems übereinstimmt (Norden, oder oben? Wie ist da die Definition?).

Würde sich Ryugu auf seinem Orbit abrollen, so wie Uranus, wäre einer seiner Pole dauerhaft beleuchtet, und das unterstützen die Aufnahen nicht.

Ich versuche mir noch den Grund für die guten Landebedingungen zu erklären. Zum einen hat man sich vermutlich auf den wahrscheinlichsten Fall wie diesen gut vorbereitet, aber wäre es nicht besser auf einem Pol landen zu können als am Äquator? Da wäre die Relativgeschwindigkeit am geringsten, aber bei dauerhafter Sonnenstrahlung auch eventuell zu heiß.