Der V2-Anzug ist ja lediglich dazu da, den jeweiligen Bewegungsrichtungen eine Gegenkraft entgegenzusetzen. Er würde also die Astronauten während der Arbeit trainieren, anstelle wie heutzutage durch eine täglich 2-3 stündige Trainingssession auf Laufbändern und anderen Gerätschaften. Das wäre doch ein unglaublicher Effizienzgewinn für die ISS.
Nicht beeinflusst werden durch den Anzug selbstverständlich die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf das Blut der Astronauten, den Herzmuskel und (zumindest bedingt) die Knochenstruktur. Nichts kann letztlich den Einfluss einer universell einwirkenden Gewichtskraft auf den Körper ersetzen.....so etwas vermag nur die künstliche Schwerkraft.
Was Führerschein sagt, ist bestimmt nicht von der Hand zu weisen, d.h. die Schwerelosigkeit stelle ich mir nach der Eingewöhnungsphase schon sehr angenehm vor und glücklicherweise wären auf dem Mars auch nur ein Drittel der Erdschwerkraft, aber wer möchte schon Astronauten nach der Landung dort so rumhängen sehen, wie heutzutage (trotz täglichem Training) die ISS-Rückkehrer in der kasachischen Steppe??
Hab mal gelesen, dass nach monatelangem Aufenthalt ein Astronaut nach der Landung über einen gewissen Zeitraum hinweg nicht in der Lage ist, länger als 10 Minuten zu stehen ohne ohnmächtig zu werden, weil der Kreislauf dearart geschwächt bzw. der Herzmuskel geschrumpft ist. Das gibt sich zwar alles wieder, ist aber trotzdem uncool, wenn man gleich wieder losarbeiten möchte.
Als Daumenregel gilt wohl außerdem pro Monat ca. 1,5% Abbau der Knochendichte (mit Training kann da nur bedingt gegengesteuert werden).
Also wenn Musk sein Ziel irgendwann tatsächlich erreichen sollte, eine MCT-Strecke tatsächlich in 3 Monaten zu bewältigen, hätten die Astronauten zwar noch 4,5% Knochenmasse mehr als bei einem sechsmonatigen Flug, aber auch bereits 4,5% verloren. Dabei gilt wohl:
After a 3-4 month trip into space, it takes about 2–3 years to regain lost bone density (in earth gravity).
Ist alles nicht so toll..
Vielleicht gibt es ja mal eine Kombination vieler Techniken: Künstliche Schwerkraft während des Schlafs und in den wesentlichen Arbeitsbereichen und für das Arbeiten in schwerelosen Bereichen: V2-Anzug gegen den Muskelschwund. Zusätzlich noch kurze tägliche Trainingseinheiten auf Vibroplatten zur Knochenstimulation.