Klimawandel

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Offline tul

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Re: Klimawandel
« Antwort #275 am: 16. März 2012, 22:31:47 »
So hab ich das nicht gemeint. Was ich damit eher sagen wollte: Glaubst du ernsthaft, dass Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien aufhören Kohle und Erdöl zu nutzen, solange es wirtschaftlich ist? Selbst bei Industrieländern hab ich da meine Zweifel. Deutschland ohne Braunkohle? Undenkbar für zumindest die nächsten 50 Jahre.
Und es bleibt solange wirtschaftlich, bis wir eine Super-Energiequelle finden (unwahrscheinlich) oder bis es knapp wird und damit teurer als erneuerbare Energien.
Oder denkst du, es wird anders laufen?

Die entscheidende Frage ist, wieviel Kohle muss man verbrennen um eine Kilowattstunde Strom zu erhalten. Gerade in der Kohlenutzung ist noch viel vollkommen veraltete Technik im Betrieb. Auch besteht die Option aus der Kohle zuerst Synthesegas herzustellen und das ganze dann wie ein Kombikraftwerk zu betreiben, bzw. als ein Kombikraftwerk in Verbindung mit einer Brennstoffzelle. (Stichwort IGCC/IGFC)

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Offline Gertrud

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Re: Klimawandel
« Antwort #276 am: 28. Juni 2012, 00:44:48 »
Hallo Zusammen,

Ein beschleunigten Meeresspiegelanstieg an der atlantischen Küste von Nordamerika,
der Anstieg des Meeresspiegels  "Sea-Level Rise" (SLR) ist entlang einer 1000 km Ausdehnung an der US-Atlantikküste um drei-bis viermal schneller erhöht, wie im globalen Bereich.
Seit etwa 1990 hat sich der Anstieg des Meersspiegels in der Küstenzone von Cape Hatteras, North Carolina weiter bis in den Norden nach Boston sich um 2 erhöht. Das sind 3,7 Millimeter pro Jahr, der weltweite Anstieg beträgt im gleichen Zeitraum 0,6 bis 1,0 Millimeter pro Jahr.
Die Wissenschaftlern bezeichnen diesen Anstieg in dem Gebiet als einen Nordost "Hotspot", "Northeast Hotspot" (NEH)
Durch die Daten und Analysen des Berichtes rechnen die Wissenschaftler damit, das der Anstieg des Meeresspiegels in diesem Bereich nach einen erwarteten Anstieg der globalen Temperaturen voraussichtlich weiter zunehmen wird.
 
Der Bericht zeigt, dass der "Hotspot" Meeresspiegelanstieg  im Einklang mit der Verlangsamung der Atlantischen Ozeanzirkulation steht. In den Modellen zeigen sich diese Veränderung im Umlauf,  in der Veränderungen der Wassertemperatur, im Salzgehalt und Dichte,das dies im subpolaren Nordatlantik gebunden wird.
Die Annahme vieler Menschen, das der Meeresspiegelanstieg durch das Schmelzen der Gletscher und Eiskappen überall gleich ist, wird nicht bestätigt.
Zwar erhöht sich das Volumen des Meerwassers, aber auch andere Effekte können groß oder größer als der sogenannte "eustatischen Anstieg" sein.
Nach dieser Studie müssen auch regionale ozeanographischen Veränderungen in die Planung einbezogen werden.
Der globale Meeresspiegel könnte etwa um zwei bis drei Meter oder mehr bis zum Ende des 21. Jahrhunderts steigen. Er wird aber nicht mit der gleichen Geschwindigkeit an jedem Ort klettern.
Die Unterschiede in den Bewegungen der Erdkruste, die Stärke der Meeresströmungen, die Wassertemperaturen und der Salzgehalt können zu regionalen und lokalen Höhen und Tiefen des Meeresspiegels führen.

Quellen:
http://www.usgs.gov/newsroom/article.asp?ID=3256&from=rss&utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter&utm_campaign=usgs_releases

In diesem Bericht sind sehr viele sehenswerte Grafiken zu sehen. Sie zeigen genau die unterschiedlichen Anstiege  an der Küstenlinie.
http://www.nature.com/nclimate/journal/vaop/ncurrent/full/nclimate1597.html

mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline Majo2096

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Re: Klimawandel
« Antwort #277 am: 16. Januar 2013, 17:04:38 »
2012 war das neunt wärmste Jahr seit 1880.
bei der Nasa gibt´s auch eiin schönes video dazu:
http://www.nasa.gov/topics/earth/features/2012-temps.html

und hier ist noch eine pdf (von der verlinkten seite):
http://www.nasa.gov/pdf/719354main_NOAA%20NASA%20Climate%20Briefing.pdf

Hierdrin findet ihr noch ausfürlichere Informationen zu dem Temperaturen von 2012

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #278 am: 20. Januar 2013, 14:57:32 »
Zitat
2012 war das neunt wärmste Jahr seit 1880.
bei der Nasa gibt´s auch eiin schönes video dazu:
http://www.nasa.gov/topics/earth/features/2012-temps.html

und hier ist noch eine pdf (von der verlinkten seite):
http://www.nasa.gov/pdf/719354main_NOAA%20NASA%20Climate%20Briefing.pdf

Hierdrin findet ihr noch ausfürlichere Informationen zu dem Temperaturen von 2012

Das verheißt nichts gutes. Aber irgendwie steht die Welt wie wir sie kennen vor einem großem Dilemma. Jedes Jahr wächst die Population stetig an. Als ich 1985 aus der Schule kam gab es gerade mal 4 Mrd Menschen auf der Welt. Schon damals hat man über aufkommende Probleme gesprochen. Aber eben nur gesprochen. Und das tut man bis heute.

Auf die eine oder andere Weise wird sich wieder ein Gleichgewicht einstellen. Ob mit oder ohne Zutun des Menschen. Bleibt noch die Frage, ob es bei dem neuem Gleichgewicht noch Platz für Menschen geben wird. Es wird zu Kriegen um Ressourcen kommen, vor allem um Wasser, Öl und Nahrungsmittel.

Und absolut nichts, was wir tun könnten wird diese Entwicklung bremsen. Es wäre schön, wenn ich mich in diesem Punkt irre.

Wenn ich das Nasa Video richtig deute ist der Temperaturanstieg in den letzten Jahren sprunghaft gewesen. Das bedeutet dann ja wohl auch, daß dies mit einer Verschiebung der Klimazonen einhergeht. Die Atmosphäre ist stärker als jemals zuvor mit Energie "aufgepumpt", was zu stärkeren Stürmen führen wird.

Die Meerestemperaturen steigen kontinuierlich an. Weiß eigentlich jemand, ob es Forschungen gibt, die den Zusammenhang Meerestemperatur <-> Sauerstoffgehalt der Ozeane beschreibt ?

Meagan

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Offline redmoon

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Re: Klimawandel
« Antwort #279 am: 21. Januar 2013, 18:01:17 »
Hallo Meagan,

z.B. das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven führt seit etwa 15 Jahren eine Langzeitstudie durch, in deren Rahmen längerfristige Veränderungen des Meerwassers in der Arktis und deren möglicher Zusammenhang mit dem Klimawandel untersucht werden. Hierbei werden unter anderem Wassertemperatur, Salzgehalt, Sauerstoffanteil und Meeresströmungen gemessen.

http://www.awi.de/de/infrastruktur/schiffe/polarstern/wochenberichte/alle_expeditionen/ark_xxvii/ark_xxvii1/

Zu welchen Ergebnissen die Wissenschaftler dabei bisher gelangt sind bzw. wo diese publiziert wurden kann ich Dir allerdings nicht sagen...

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #280 am: 26. Januar 2013, 21:26:51 »
Hallo Mirko,

es scheint noch keine richtige fundierte Auswertung der Trends beim Sauerstoffgehalt des Meeres zu geben. Es scheint aber so, als ob kaltes Wasser mehr Sauerstoff binden kann, als warmes. Das erklärt die Fischschwärme innerhalb kühler Meeresströmungen. Wenn sich die Strömungsverhältnisse ändern, so kann das den Unterschied zwischen "Schlaraffenland" und "verhungern" ausmachen.

Ich habe in der Vergangenheit einen großen Denkfehler gemacht. Ich habe mich dazu hinreisen lassen in gut/böse zu unterscheiden. Aber wissenschaftlich betrachtet geht es gar nicht darum.

Das Klima auf unserem Planeten war wären seiner gesamten Entwicklungen jederzeit extremen Schwankungen ausgesetzt. Das CO2 kam erst durch gewaltige Vulkanausbrüche in die Atmosphäre. Durch Pflanzen wurde der Sauerstoff heraus gelöst und freigesetzt. Es gab massive Vulkaneruptionen, die durch ausgeworfenes Lockermaterial und vulkanische Gase Eiszeiten auslösten und für grandiose Artenaussterben sorgten (denen wir letztlich unsere Existenz zu verdanken haben).

Entscheidend , bei der Erkenntnis wohin unser Planet gehen wird ist aber, wie stabil die Verhältnisse global sind.

Der Deutsche Wetterdienst hat hier mal einige Daten übersichtlich zusammengestellt:
http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=P28800190621308654463391&T3200049671164966387518gsbDocumentPath=BEA__Navigation%2FKlima__Umwelt%2FKlimaatlas.html%3F__nnn%3Dtrue&lastPageLabel=dwdwww_start

Die Diagramme zeigen, daß sich unsere Umwelt verändern wird. Das ist weder gut noch schlecht. Für viele Arten bedeutet das den Tod. Andere werden ihre Chancen nutzen können und die Welt neu besiedeln. Für uns bedeutet das, daß wir uns unter Umständen in einer für uns immer feindlicher werdenden Umwelt zurechtfinden müssen.

Wie auch immer die Menschheit die nächsten Jahrhunderte überleben wird, unsere Sonne wird innerhalb der nächsten 1 Milliarde Jahre ihre Energieabgabe so weit erhöhen, daß unsere kleine Erde von einem blauen Planeten zu einem rostig roten Planeten mutieren wird. Möglicherweise kommt der Mars dann in die habitabele Zone. Die Oberflächentemperatur der Erde wird auf über 100°C steigen, was sämtliches Leben über kurz oder lang zerstört.  Da es erst seit 300Mio Jahren überhaupt Leben auf unseren Planeten gibt, sollten wir genügend Zeit haben der Zukunft zu begegnen und lernen unseren kleinen Planeten zu beschützen, statt ihn zu zerstören.

Die Menschen sind die klügste, innovativste, raffinierteste und zugleich dümmste Spezies, die diesen Planeten besiedelt. Und gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen !

Meagan

MichiBaba

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Re: Klimawandel
« Antwort #281 am: 31. Januar 2013, 00:32:54 »
Also Leben gibt es schon deutlich länger als 300 Millionen Jahre. Ich versteh immer nie woher so komische Zahlen kommen.
Die ältesten bekannten Fossilien sind ca. 3.5 Milliarden Jahre alt. Kohlenstoff-Isotopensignautren in Sedimentgesteinen deuten allerdings auf mögliches Leben schon vor 3.9 Milliarden Jahren hin.

Offline Majo2096

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Re: Klimawandel
« Antwort #282 am: 31. Januar 2013, 14:55:02 »
Da es erst seit 300Mio Jahren überhaupt Leben auf unseren Planeten gibt, ...
Hallo,
Das Leben ist definitiv nicht erst vor 300 Millionen Jahren entstanden vor 300 Millionen Jahren mitten im Karbon Zeitalter gab es Bereits viele Komplexe Planzen und Tiere am Land. In dieser zeit haben sich die Vorfahren der Dinosaurier entwickelt

http://www.focus.de/wissen/natur/wissenschaft-300-millionen-jahre-altes-ursaurier-skelett-entdeckt_aid_540666.html

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #283 am: 23. Februar 2013, 13:32:15 »
Da freut man sich auf ein paar wärmere Tage und nun das : Der Temperaturanstieg stagniert in den letzten 15 Jahren. Zwar auf hohem Niveau, aber er stagniert. Und keiner weiß genau warum. Spekuliert wird darüber, daß die Dunstwolken aus der chinesischen Industrie einen Teil der Sonneneinstrahlung reflektiert oder die Sonne ein Minimum an Energieleistung hat. Es sind aber nur Spekulationen.

Hier mal ein Link zum Artikel. Leider sind keine weiteren Quellen im Text selbst zu finden.
http://www.wetteronline.de/wotexte/redaktion/topthemen/2013/02/0221_kl_Globale-Erwaermung-stagniert.htm

websquid

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Re: Klimawandel
« Antwort #284 am: 23. Februar 2013, 13:43:35 »
Eine Pause von bis zu 15 Jahren ist mit den üblichen Klimawandelmodellen vereinbar...
So langsam wird es also spannend.

Und der nächste, der behauptet die Temperatur bis 2050 vorhersagen zu können , wird sich von mir die Frage gefallen lassen müssen "Bitch please... ihr könnt nichtmal erklären, was jetzt passiert - woher wollt ihr dann wissen, was in Zukunft passieren wird" ::)

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #285 am: 23. Februar 2013, 15:31:06 »
Ein Zeitraum von 15 Jahren für die Beurteilung der Klimaentwicklung wird von Klimaleugnern (bspw. von dem Energieindustrie-Büttel Vahrenholt) gerne benutzt, um einen langfristigen Trend zu bestreiten. Eine fundierte Abhandlung zu diesem Thema hat vor wenigen Wochen der renomierte Klimawissenschaftler Rahmstorf gebloggt, speziell auch zum 15-Jahres-Trend:

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2013-01-20/globale-temperatur-2012

Wetteronline ist halt ein Internet-Wetterdienst, der auch weitere Themen publiziert, leider auch in diesem Fall wieder ohne Quellenangabe.

Und at websquid: Die seriösen Klimawissenschaftler wissen schon sehr genau, was passiert, allerdings sind etliche Sekundärphänomene noch ungeklärt, wie die Beobachtung, dass der weltweite Anstieg des Meeresspiegels seit vielen Jahren ständig zu niedrig berechnet wird. Oder die Beobachtung, dass die Winter in Nordeuropa und den Nord-USA zu extremeren Kälteereignissen führen, was gerne am Stammtisch als Beleg gegen die globale Erwärmung angeführt wird. 

Zitat
.... ihr könnt nichtmal erklären, was jetzt passiert - woher wollt ihr dann wissen, was in Zukunft passieren wird" ::)



websquid

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #286 am: 23. Februar 2013, 15:51:53 »
Die seriösen Klimawissenschaftler wissen schon sehr genau, was passiert, allerdings sind etliche Sekundärphänomene noch ungeklärt
Das ist ein Widerspruch - entweder man versteht was passiert oder man versteht es eben nicht. Wenn Phänomene auftreten, die man sich nicht erklären kann, dann weiß man eben nicht was los ist ;)

Zitat
dass der weltweite Anstieg des Meeresspiegels seit vielen Jahren ständig zu niedrig berechnet wird
Kommt glaub ich auf die Region und das verwendete Modell an. Es wird immer wieder von vielen Wissenschaftlern behauptet, es gäbe einen exponentiellen Anstieg des Meeresspiegels. Die hiesige Deichacht rechnet seit 80 Jahren mit einem linearen Modell und liegt damit zumindest in dieser Region sehr richtig - die "Exponentialtheoretiker" hingegen konnten bislang keinen Beweis vorlegen ;)

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #287 am: 23. Februar 2013, 17:29:22 »
Moin websquid,

um zu wissen, "was passiert" muss man sich zunächst mal die Klimabilanz der Erde anschauen und bspw. mit Daten aus Experimenten zur Klimaaktivität der Spurengase, aus beobachteten Änderungen der Albedo, d.h. der Vereisung, der Wolkenbildung, (die solare Aktivität kann man vernachlässigen) und die darauf basierenden Modelle mit der Realität vergleichen. Und die Berechnungen sind mittlerweile schon ziemlich dicht dran.

Was einfach noch nicht absehbar ist, ist die Entwicklung der Freisetzung von Kohlendioxid, Methan, Lachgas, ..., denn das hängt von politischen Entscheidungen ab, die nunmal auch in unserer Verantwortung liegen.

Mit den Sekundärphänomenen meine ich, wie gesagt, das, was aus der Änderung der Wärmebilanz resultiert, also flach gesagt auch das "langfristige Wetter".

Und das Argument, dass eure lokale Deichacht mit einer bestimmten Anstiegsrate rechnet, beweist -äh- was?

websquid

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #288 am: 24. Februar 2013, 00:33:26 »
Und das Argument, dass eure lokale Deichacht mit einer bestimmten Anstiegsrate rechnet, beweist -äh- was?
Sollte nur ein Beispiel sein, dass manche Phänome (zumindest regional, von globalen Aussagen sollte man sich bei dem Thema wohl fernhalten bzw ganz klar sagen, dass das Durchschnittsangaben sind) sehr wohl korrekt vorhersagen lassen. In diesem Fall lustigerweise nicht auf Basis von Klimamodellen, die was anderes sagen, sondern auf Basis einer rein linearen Vorhersage basierend auf den vorhergehenden Werten für die Region. Stimmt seit 80 Jahren und hat sich als korrekter erwiesen als bislang jede Vorhersage aus Klimamodellen ;)

Offline Kelvin

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Re: Klimawandel
« Antwort #289 am: 24. Februar 2013, 01:33:41 »
Zitat
Und die Berechnungen sind mittlerweile schon ziemlich dicht dran.
Die Richtigkeit von Rechenmodellen erkennt man daran, daß sie die Entwicklung richtig vorhersagen können. Nicht daran, daß man in der Lage ist eine neue Theorie drüberzupappen, um die unerwarteten Messwerte dann doch irgendwie zu erklären. Ob die jetzt nachgebesserten Modelle "ziemlich dicht dran" sind, das wird sich erst noch zeigen, und bis dahin sind solche Aussagen einfach Glaubenssache.

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #290 am: 24. Februar 2013, 10:13:41 »
Kelvin, wenn du schreibst
"Die Richtigkeit von Rechenmodellen erkennt man daran, daß sie die Entwicklung richtig vorhersagen können."
dann hast du völlig recht. Die Richtigkeit von Modellen zur Klimaentwicklung wird dadurch bewertet, dass diese Modelle auf (Jahrzehnte) alte Daten angewandt wurden, um die Ergebnisse dann mit der heutigen Realität zu vergleichen. Das wird weltweit milliardenfach durchgeführt mit Variationen der verschiedenen Parameter und wird danach mit den aktuellen, heutigen Klimadaten verglichen. Das meinte ich mit "dicht dran". Die relativ großen Unterschiede in den Zukunftsprojektionen basieren im Wesentlichen auf der Unsicherheit über die zukünftige Freisetzung von Klimagasen.

Und der Rest deines Textes zeigt einfach eine unglaubliche Ignoranz gegenüber wissenschaftlicher Klimaforschung. Wenn du das gegenüber Raumfahrtthemen äußern würdest, na meinetwegen, du würdest hier genug contra kriegen.

Es geht aber darum, sich hier und jetzt mit der Klimaänderung auseinander zu setzen und dafür ist die Entwicklung von korrekten Rechenmodellen die Basis. Wenn es einen allerdings nicht interessiert dann ist der Spruch von der "Glaubenssache" das Einfachste.

Oder um websquid zu zitieren:Too stupid to understand science? Try religion!

Offline Kelvin

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Re: Klimawandel
« Antwort #291 am: 24. Februar 2013, 10:52:00 »
Zitat
Die relativ großen Unterschiede in den Zukunftsprojektionen basieren im Wesentlichen auf der Unsicherheit über die zukünftige Freisetzung von Klimagasen.
Die derzeitige Stagnation erfolgt, obwohl sich die CO2 Konzentration weiter ungebremst erhöht. Kein Überraschung also, genau dieses ungebremste Erhöhen der CO2 -Konzentration bildete doch die Grundlage der Klimaprognosen.
Zitat
Und der Rest deines Textes zeigt einfach eine unglaubliche Ignoranz gegenüber wissenschaftlicher Klimaforschung.
Wie wäre es "rok", wenn Du ohne Begriffe wie "unheimliche Ignoranz", "Stammtisch" oder "to stupid.." auskommen würdest. Im allgemeinen zeigt eine solche Argumentationsweise nur, daß echte Argumente nicht verfügbar sind. Ich werde mich auf dieser "wissenschaftlichen" Ebene nicht weiter mit dir unterhalten.
Zitat
Wenn du das gegenüber Raumfahrtthemen äußern würdest, na meinetwegen, du würdest hier genug contra kriegen.
Das mit "Glaubenssache"?  Warum sollte ich? Die Raumfahrt beweist doch täglich, daß "ihre Theorien" der Praxis standhalten, da ist nichts mit "Glaubenssache". Die "Klimaforschung" beweist im Gegensatz dazu gerade, daß ihre Theorie mit der Praxis nur wenig zu tun hat.
Zitat
Wenn es einen allerdings nicht interessiert dann ist der Spruch von der "Glaubenssache" das Einfachste.
Woher willst Du wissen, ob es mich nicht interessiert? Wenn Du meinst, "jetzt stimmt die nachbesserte Klimatheorie aber wirklich", dann IST es eine Glaubenssache, weil eine Theorie eben nur eine Theorie ist, so lange nicht erwiesen ist, daß sie richtig ist. Man kann es glauben, oder nicht, verworfene Theorien gibt es zu Tausenden. Daher - "Glaubenssache".



Re: Klimawandel
« Antwort #292 am: 24. Februar 2013, 11:15:36 »
Uff, wie aggressiv.

Aber nochmal @ angebliche 15 Jahre Stagnation:

Ein alter Hut, den die Zeitungen (besonders gerne SPON) wiederkauen.

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2013-01-20/globale-temperatur-2012
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2009-10-08/macht-die-erderwaermung-pause

Diese Zeitungsberichte sind genauso ernst zu nehmen wie aktuelle Meldungen, daß die USA nun Ölreversen für die nächsten 100 Jahre hätte. (Was Schwachsinn pur ist.)





Offline Kelvin

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Re: Klimawandel
« Antwort #293 am: 24. Februar 2013, 12:07:26 »
Zitat
Uff, wie aggressiv.
Da meinst Du aber hoffentlich nicht mich, ich bin doch die Höflichkeit selbst  ;)

Zitat
Ein alter Hut, den die Zeitungen (besonders gerne SPON) wiederkauen
SPON, bzw. Der Spiegel übertreibt gerne etwas, man denke nur an das bekannte Titelbild, auf dem der Kölner Dom zur Hälfte unter Wasser steht. Damals hat er geholfen die Klimahysterie anzufachen, jetzt muß er eben wieder etwas gegensteuern.

Zitat
(Was Schwachsinn pur ist.)
Da bin wirklich kein Fachmann für Energiereserven, wenn Du aber mit "Schwachsinn" argumentierst, macht mich schon etwas nachdenklich. Wie oben schon geschrieben, wenn man versucht Andersdenkende mit Beschimpfungen auszuschalten, ist es für mich immer ein Alarmzeichen. Ich denke dann, da könnte schon etwas dran sein  ;)

Re: Klimawandel
« Antwort #294 am: 24. Februar 2013, 13:16:57 »
@Schwachsinn: Damit meine ich einfach, daß seit Monaten eine Medienkampagne Pro-Fracking abläuft, welche einfach in den deutschen Zeitungen kaum bzw. gar nicht kritisch behandelt wird.

Ein Bericht der Huffington Post vom Dezember des Vorjahres war hier schon wesentlich aufschlußreicher.

http://www.huffingtonpost.co.uk/dr-nafeez-mosaddeq-ahmed/the-frack-farce_b_2299554.html

Wenn der Chef von Exxon unter vorgehaltener Hand zugibt, daß seine Firma durch den ganzen Gashype kein Geld verdient sondern ganz im Gegenteil Geld verliert, tja...dann kann man eigentlich schon an der Hand abzählen wie lang dieser "Boom" noch andauern wird.

und nochmal @Spiegel und Klima:

Der Spiegel war hier seit der Aust Ära eher negativ und hat sogar ganz bewußt Kampagnen gegen Klimawandel und erneuerbare Energien gemacht. (Hierzu hat Harald Schumaann, der deswegen beim Spiegel gekündigt hat, einige interessante Sachen aus dem Nähkästchen geplaudert, vor allem warum der Aust ein derart militanter Windrad Gegner war... ;D)

Re: Klimawandel
« Antwort #295 am: 24. Februar 2013, 14:12:43 »
Vergeßt bitte nicht das wichtigste bei der Sache. Es geht, wenn von Klimawandel gesprochen wird um Menschen gemachte Veränderungen im Klima.

Klima ist aber viel mehr. Darunter sind auch Strömungsverhältnisse in der Atmosphäre, im Ozean usw. inbegriffen.

Wenn der Temperaturanstieg stagniert heißt das noch lange nicht, daß alles in Ordnung ist. Im Gegenteil. Im Bericht auf Wetteronline wird der Smog über Peking explizit angesprochen. Kurzfristige Schlussfolgerungen haben keinen Wert.

Als 1883 nach der Eruption des Krakatau (http://de.wikipedia.org/wiki/Krakatau) erstmals schnelle Höhenwinde nachgewiesen wurden, begann der Versuch die Vorgänge in der Atmosphäre zu begreifen. Heute wissen wir , daß sich diese Strömungsbänder verschieben können. Die physikalischen Eigenschaften von Staubpartikeln, die bis in die Stratosphäre gelangen können, können eine nachhaltige Absenkung der Temperatur zur Folge haben. Das wurde übrigens nach dem Ausbruch des Pinatubo 1991 bestätigt.   http://de.wikipedia.org/wiki/Pinatubo

Durch lokale Veränderungen kann es zu Strömungsänderungen der Ozeane kommen (La Nina/Las Ninas) . Aber irgendwie ist die Wissenschaft erst am Beginn des Verständnisses dieser Vorgänge angekommen. Und Klima ist eben die Summe all dessen, was da passiert. Rechenmodelle helfen nur bedingt weiter, wenn das Verständnis zu den grundlegenden Vorgängen fehlt.

Klar ist mittlerweile, daß es so wie bisher nicht weiter gehen darf. Das ist aber ein gesellschaftliches Problem.

Offline double-p

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Re: Klimawandel
« Antwort #296 am: 24. Februar 2013, 15:46:16 »
Modelle, Modelle, Delle... was ich irgendwie noch nicht gefunden habe, dass man z.B. die Wetterdaten aus 1960 hernimmt, die dem jeweiligen Modell vorwirft und es kommt das aktuelle Klima 2010 heraus.

Gibt es das irgendwo? Dann waere ich geneigter zu "glauben", dass dieses Modell mir was ueber das Klima in 2060 erzaehlt.

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #297 am: 24. Februar 2013, 15:51:47 »
Hallo Kelvin,

ich sehe, dass wir uns auf einer "wissenschaftlichen Basis", so wie du sie definierst, nicht verständigen können.

Ich möchte hier nur mal ein Diagramm (der vollständige Beitrag wurde hier von Haus Atreides eingestellt) zum Thema "seit 15 Jahren kaum Klimaerwärmung" posten, denn das war der Ausgangspunkt dieser Diskussion:

Hier ist die globale Temperaturentwicklung dargestellt:

in rot der aktuelle 30-Jahre-Trend und
die 15-Jahre-Trends:
in grün 1998-2012, in hellblau 1992-2006

Ich kann mich nicht erinnern, dass der relativ dramatischere Anstieg bis Mitte des letzten Jahrzehnts in SPON und ähnlichen marktorientierten Publikationsorganen dramatisiert wurde.


Nachtrag: Die Präsentation von "passenden" Diagrammabschnitten ("cherry picking") ist ein beliebtes Mittel, um wissenschaftliche Aussagen zu unterminieren, gerne genutzt von "marktorientierten Medien", die für ihre Auftraggeber ein gutes Werbeumfeld schaffen möchten.
« Letzte Änderung: 24. Februar 2013, 16:54:07 von rok »

tobi

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #298 am: 24. Februar 2013, 16:26:47 »
Ha, wie lustig. ;D

Ich denke in 10 Jahren wissen wir wer recht hat.

Übrigens: Wie wäre es mit einem kubischen Ansatz von 1980 bis heute? Ich bin mir sicher, dann fällt die Temperatur aktuell.... ;D

websquid

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #299 am: 24. Februar 2013, 16:40:13 »
Eine logistische Kurve würd auch passen, die würde dann jetzt auf dem Niveau bleiben ;)

Für den Rückblick mag man lineare Trendlinien ja ganz gut machen können, aber als Vorhersageinstrument sind die auch nicht gerade geeignet glaub ich  ::)